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Programm

Aktuelle Seminare
Fr 10.01.Sa 11.01.
Am Freitag, 10.01.2025 und Samstag, 11.01.2025, 11:00-16:00 Uhr

Der islamische Antisemitismus begegnet uns heute vielerorten. Jüdische Menschen werden auf der Straße von Personen aus dem Nahen Osten angegriffen, Terrororganisationen verüben Anschläge gegen jüdische Ziele. Postkolonialistische Akteure an den Universitäten wollen vom islamischen Antisemitismus dagegen nichts wissen und boykottieren selbst Israelis und Juden. Wie lässt sich ein wissenschaftlicher Blick auf das Phänomen werfen? Woher stammt der Antisemitismus in der... weiterlesen

Antisemitismus und Islam – Ursprünge und Aktualität
Di 14.01.Di 11.02.
Am 14.01., 21.01., 28.01., 04.02., 11.02.2025, 16:00-18:00 Uhr

Junge jüdische Literatur in Deutschland

Seminarleitung Irmela von der Lühe

»Wir schon wieder« – unter diesem provokativ-anspielungsreichen Titel erschien im September 2024 eine Anthologie mit 16 jüdischen Erzählungen. Von wenigen Ausnahmen abgesehen sind die Autorinnen und Autoren in den 80er und 90er Jahren geboren und häufig als Kinder sog. Kontingentflüchtlinge nach Deutschland gekommen. Von ihren Hoffnungen und Erfahrungen, ihrem je unterschiedlichen jüdischen Selbstverständnis, vor allem aber von ihrer Enttäuschung und... weiterlesen

Junge jüdische Literatur in Deutschland
Zurückliegende Seminare
Fr 29.11.Sa 30.11.
Am Freitag, 29.11.2024 und Samstag, 30.11.2024, 11:00-16:00 Uhr

Theoretisch schließen sich linke oder linksradikale Politik und Antisemitismus aus. In der Geschichte der anarchistischen, kommunistischen und sozialistischen Linken gab und gibt es gleichwohl eine Reihe antisemitischer Vorfälle: Marx schrieb 1844, »Juden« müssten, um »politisch emanzipiert« zu werden, sich »vom Judentum« befreien. Stalin sprach Jüdinnen und Juden ab, ein Volk zu sein. 1952 wurden in dem Slánský-Schauprozess in der Tschechoslowakei... weiterlesen

Von Marx bis Butler. Antisemitismus und die Linke
Fr 22.11.Sa 23.11.
Am Freitag, 22.11.2024 und Samstag, 23.11.2024, 11:00–16:00 Uhr

Was ist BDS?

Seminarleitung Florian Markl

Wegen »Boycott, Divestment and Sanctions« (kurz BDS) geht es regelmäßig hoch und runter im deutschen Kulturbetrieb. Künstler werden von Podien oder Veranstaltungen ausgeladen, Professoren treten aus Gremien zurück. Der mediale Aufruhr ist groß. Aber warum eigentlich? Seit ihrer Gründung im Jahr 2005 ruft BDS weltweit zum Boykott von israelischen Waren und Dienstleistungen, Künstler*innen, Wissenschaftler*innen und Sportler*innen auf. Der Bundestag nennt... weiterlesen

Was ist BDS?
Fr 18.10.Fr 01.11.
Am 18.10. und 01.11., 11:00-16:00

Autosoziobiografien gelten im Literaturbetrieb als das »Genre der Stunde«. Sie erzählen zum einen vom gesellschaftlichen Aufstieg einer Figur und dem sich damit ändernden Verhältnis zur eigenen sozialen Herkunft. Zum anderen verbinden sie die Erzählung des eigenen Werdegangs mit überindividuellen Gesellschaftsperspektiven und einer soziologischen Reflexion sozialer Verhältnisse. Obschon Autosoziobiografien mit Armut und Klassenstrukturen sozial Verdrängtes thematisieren, ist die Diskussion um das... weiterlesen

Sozialer Aufstieg in der postmigrantischen Literatur der Gegenwart
Do 18.07.Fr 19.07.
Blockseminar mit zwei Sitzungen, 18. und 19.07., jeweils 10–15 Uhr

Polemik: Eine verschwundene Form?

Seminarleitung Magnus Klaue

»Polemisch« bezeichnet in der gegenwärtigen öffentlichen Wahrnehmung oftmals keine genuine literarische Form mehr, sondern ist zum Titel für einen bestimmten rhetorischen Gestus geworden. Texte, die sich ihrem Gegenstand konfrontativ, spöttisch oder überspitzt nähern, werden durch dieses Attribut entweder besonders goutiert oder abgelehnt. Immer aber scheint damit eine moralische Wertung verbunden zu sein. Polemik ist in dieser Wahrnehmung sowohl eine sprachliche... weiterlesen

Polemik: Eine verschwundene Form?
Do 20.06.Do 11.07.
Seminar mit 4 Sitzungen, 20.06., 27.06., 04.07., 11.07.24, 16–18 Uhr

Die gesellschaftliche Vielfalt spiegelt sich in den letzten Jahren in der zunehmenden Wahrnehmung partikularer und marginalisierter Positionen wider. Aber auch in der Diversifizierung von Sprache und Institutionen. Der Begriff der Postmigration trägt diesem Umstand Rechnung. Entstanden im diskursiven Umfeld des Maxim-Gorki-Theaters und aufgegriffen von Soziolog*innen wie Naika Foroutan und Erol Yildiz fordert er eine neue Sichtweise auf Migration und Gesellschaft.... weiterlesen

Ausschluss, Teilhabe, Desintegration: 
Literarische Modellierungen des Zusammenlebens in der postmigrantischen Gesellschaft
Fr 31.05.Fr 07.06.
Seminar mit 2 Sitzungen, 31.05.24 und 07.06.24, jeweils 10–15 Uhr

Trauerarbeit

Seminarleitung Henrike Kohpeiß

Trauerarbeit ist mehr als die individuelle Auseinandersetzung mit und Akzeptanz von Verlusten. Der Begriff fasst eine kritische intellektuelle Tradition, die vor allem der kollektiven affektiven Verarbeitung von Gewaltgeschichte Raum gibt. Dabei geht es immer gleichzeitig um einen Blick zurück und einen Blick nach vorne:  Während die Welt sich verändert braucht es neben Entwürfen von der Zukunft auch einen Sinn für... weiterlesen

Trauerarbeit
Sa 25.05.Sa 08.06.
Seminar mit 2 Sitzungen, 25.05.24 und 08.06.24, jeweils 11–16 Uhr

Hans-Jürgen Krahl war ein Kritischer Theoretiker, gleichzeitig aber auch ein einflussreicher Aktivist der westdeutschen Studierendenbewegung von 1968. Krahl leitete eine Vielzahl von Teach-ins und verfasste politische Artikel, parallel dazu trat er als Redner bei den Protesten gegen die Notstandsgesetze und beim Berliner Vietnamkongress auf. Er demonstrierte gegen die Niederschlagung des Prager Frühlings, nahm am Aktiven Streik an der Universität Frankfurt... weiterlesen

Eine revolutionär-praktische Rezeptionslinie der Kritischen Theorie? Zur Kritik der Frankfurter Schule bei Hans-Jürgen Krahl und in der westdeutschen Studierendenbewegung
Fr 19.01.Fr 02.02.
Seminar mit 2 Sitzungen, 19.01.24 und 02.02.24, jeweils 10–15 Uhr

Wetter- und Klimaextreme in allen Regionen der Welt zeugen davon: in der Atmosphäre, im Ozean, in der Kryosphäre und der Biosphäre haben rapide Veränderungen stattgefunden. Mag die Planung und Umsetzung von Anpassungsmaßnahmen auch vorangeschritten sein, die globalen Treibhausgasemissionen machen es schon jetzt mehr als wahrscheinlich, dass der Schwellenwert 1,5 Grad Celsius in diesem oder nächsten Jahrzehnt überschritten sein wird. So... weiterlesen

Klimakrise – is there no alternative? Leugnung, Apathie, Anpassung und Widerstand in einer sich erwärmenden Welt
Di 09.01.Di 06.02.
Seminar mit 4 Sitzungen, am 09.01., 16.01., 23.01. und 06.02.2024, jeweils von 16–18 Uhr

Der jüngste Überfall auf Israel und der Krieg im Gazastreifen haben die Debatten um die deutsche Erinnerungspolitik neu entfacht. Nunmehr seit Jahrzehnten fungiert Erinnerung in der Bundesrepublik­ als konzeptuelle Klammer für die gesellschaftliche Anerkennung historischer Schuld und die Bewahrung von Demokratie und Menschenrechten. Doch das Ende der Zeitzeug*innenschaft, und mit ihr die Ablösung von unmittelbarer, persönlicher Erfahrung, stellt diesen zentralen... weiterlesen

Nach der Erinnerung? Literatur und Nationalsozialismus heute
28.11.2312.12.23
Schreibwerkstatt

Wo fängt Realismus an? Ab wann ist ein Text realistisch? Wo fängt die Realität an? Für Moritz Baßler gebietet ein mittelmäßiger Realismus den Mainstream der Gegenwartsliteratur, der sich immer und immer wieder bloß selbstbestätigt – Werbung für die Realität. Wir schauen in diesem Workshop auf das unrealistische Erzählen, das den Zuständen versucht, zu entfliehen. Doch das ist gar nicht so... weiterlesen

Weirde Schreibwerkstatt: Workshop zu Weird Fiction

Das Seminar muss leider entfallen. [Peter Sloterdijk wird in der internationalen Wissenschaft viel rezipiert, wie die Übersetzungen seiner Werke in zahlreiche Fremdsprachen, seine regelmäßige Präsenz als Referenzautor in Hochschulveranstaltungen und die ihm gewidmeten Monographien, Sonderhefte und Sammelbände zeigen. In Deutschland ist er jedoch vor allem für seine kontroverse Rolle als öffentlicher Intellektueller bekannt, als der er immer wieder heftige Debatten... weiterlesen

abgesagt [Peter Sloterdijk: zwischen politischer Provokation und wissenschaftlichem Diskurs]

Antisemitismus und Kolonialrassismus, aber auch Holocaust und koloniale Genozide wurden in der Forschung zumeist getrennt voneinander untersucht. Geht man jedoch davon aus, dass die Entstehung des modernen Rassismus ein transnationales Projekt war, das mit der Herausbildung von globalen kolonialen Eroberungs- und Machtstrukturen genauso wie mit der langen Geschichte anti-jüdischer Ressentiments eng verwoben war, dann stellt sich die Frage, ob sich... weiterlesen

Historiker*innenstreit 2.0 revisited – Wie weitergehen?

Der Holocaust galt lange als »emblematische Gedächtnisikone« (Dan Diner) und Masternarrativ im Forschungsfeld der genozidalen Gewaltgeschichte des 20. Jahrhunderts. Seit dem Beginn des 21. Jahrhunderts wird in den transnational und interdisziplinär ausgerichteten Memory Studies – ausgehend von der postkolonialen Kritik – verstärkt die Frage konkurrierender Gedächtnisse an Holocaust und kolonialen Genoziden diskutiert, die sich jüngst in heftigen Debatten entladen, die... weiterlesen

Historiker*innenstreit 2.0 revisited – Postkoloniale Herausforderungen erinnerungspolitischer Debatten der Gegenwart

Der französische Philosoph und Soziologe Henri Lefebvre gilt als ein schillernder Vertreter des sogenannten westlichen Marxismus des 20. Jahrhunderts. Er war nicht nur ein wichtiger Impulsgeber der Pariser Studentenrevolte im Mai 1968 und praxisphilosophischer Widersacher seines strukturalistischen Zeitgenossen Louis Althusser. Mit seinen Forschungen zu Stadt und Raum ist er heute zu einem wichtigen Stichwortgeber in der Stadtsoziologie und in sozialen... weiterlesen

Recht auf Stadt und die Produktion des Raumes bei Henri Lefebvre

Unter dem Titel Object Oriented Ontology hat sich im englischsprachigen Raum eine Denkrichtung entwickelt, die die Dinge in den Blick nimmt (aber gibt es überhaupt Dinge?). Sie bezieht sich grob auf Heidegger, europäische und buddhistische Phänomenologie, aber auch auf den spekulativen Realismus. Timothy Morton prägte hierbei den Begriff der Hyperobjects. Bei dem Begriff geht es um die Anerkennung der Schwierigkeiten,... weiterlesen

ooo – Object Oriented Ontology – was ist es und was kann es?

Gemeinschaft ist vielleicht der politische Begriff der Stunde. Er taucht nicht nur in den Selbst- und Fremdbeschreibungen von rassifizierten, diasporischen, religiösen und nicht-heteronormativen ›Communities‹ sowie von Subkulturen und Fangemeinden auf. Ebenso findet er sich in der etablierten politischen Rhetorik. Figuren wie Sarah Wagenknecht bringen den »Gemeinsinn« gegen »Lifestyle-Linke« in Stellung. Aber wo liegt dieser Sinn, der als Leitbild kollektiven Lebens... weiterlesen

Gemeinschaft und Gemeinsinn. Zu zwei zentralen Begriffen der politischen Gegenwart

Nach Bekanntwerden der NSU-Morde haben antirassistische und migrantische Initiativen verstärkt auf die Verleugnung struktureller rassistischer Gewalt hingewiesen und die Aberkennung von Trauer und Verlust verurteilt, die die Betroffenen erfahren. Diese Initiativen haben politische Archive affektiven Gedenkens und alternativer Aufklärung gegründet, die sich gegen strukturelle Opfer-Täter-Umkehrungen und die Entwirklichungen von Trauer und Verlust wenden. Diese Archive werfen die Frage auf, wie... weiterlesen

Underwriting memory: Affizierung, rassistische Gewalt und enteignete Erinnerung

Rassismus: What’s Class Got To Do With It?

Seminarleitung Pablo Dominguez Andersen

Die Rassismuskritik hat in Deutschland in den letzten Jahren deutlich Aufwind bekommen. Kämpfe Geflüchteter, migrantischer Widerstand gegen rassistischen Terror und die Proteste um Black Lives Matter haben das Thema Rassismus nach Jahrzehnten des Schweigens endlich auf die Agenda gebracht. Gleichzeitig haben Konzepte wie struktureller und alltäglicher Rassismus, weiße Privilegien, kulturelle Aneignung oder Mikro-Aggression Eingang in die mediale Diskussion erhalten.  ... weiterlesen

Rassismus: What’s Class Got To Do With It?

Simone Weil, Gewerkschafterin

Seminarleitung Elena Stingl

Simone Weil gehört zu den facettenreichsten Denkerinnen des 20. Jahrhunderts. Als eine der ersten Frauen studierte sie in den 1920er Jahren Philosophie an der prestigeträchtigen Pariser École Normale Supérieure. Neben dem Studium und später als Philosophielehrerin engagierte sie sich in der französischen Arbeiter*innenbewegung, war kurzzeitig Hilfsarbeiterin in Metallfabriken und kämpfte im Spanischen Bürgerkrieg. Mit ihrer Familie floh sie später ins... weiterlesen

Simone Weil, Gewerkschafterin

Capitalism, as Walter Benjamin has once put it, relies on the idea of a “progression through a homogenous, empty time”. He suggests that it is our very understanding and affective relation to a progressive, continuous, and linear notion of time that solidifies and reproduces it. Since its advent, queer theory has asked how heteronormativity relies on linear notions of time... weiterlesen

Queer Temporalities: Between Utopia and Negativity

Immer mehr Wissenschaftler:innen bestätigen die These, dass wir in einem neuen geologischen Zeitalter leben. Es wird das Anthropozän genannt. Der Name soll zum Ausdruck bringen, dass „die Menschheit“ zu einem der wichtigsten Einflussfaktoren auf die biologischen, geologischen und atmosphärischen Prozesse auf der Erde geworden ist. Doch wer ist eigentlich mit Menschheit gemeint? Wann hat es angefangen? Und warum? Zwei Autorinnen,... weiterlesen

Literatur und Kapitalozän: Ursula K. Le Guin und Octavia E. Butler

Kaum ein Begriff erwies sich in den gesellschaftsdiagnostischen Debatten der vergangenen Jahre so erfolgreich und anschlussfähig wie der von dem Soziologen Andreas Reckwitz geprägte Begriff der ‚Neuen Mittelklasse‘. Die Bezeichnung überzeugt in Journalismus, Kultur und Wissenschaft wohl nicht zuletzt deshalb, weil er ihnen eine besondere gesellschaftstragende Relevanz zuspricht und überhaupt die Selbstbilder bestimmter Milieus zu bestätigen scheint. Darüber hinaus steht... weiterlesen

Der Mythos von der ‚Neuen Mittelklasse‘ und die Gegenwartsliteratur: Anke Stelling, Leif Randt, Deniz Ohde, u.a.
23.05.2230.05.22
Seminar und Workshop

Autofiktion. Eine Literaturwerkstatt

Seminarleitung Ronya Othmann

Die Autofiktion ist Hoch im Kurs. Ob Annie Ernaux, Édouard Louis oder Didier Eribon, sie hat momentan das Potenzial zum Bestseller. Dabei ist sie eine zwittrige Gattung. Sie changiert zwischen fiktionalem und faktualem Erzählen, zwischen Memoir und Erfindung, Wirklichkeit und Täuschung. Das Erzählte wird verbürgt mit dem Namen der Autor*in. Das eigene Leben, aber als Roman? Im ersten Teil des... weiterlesen

Autofiktion. Eine Literaturwerkstatt

Multiple Geschichten erzählen – nach Donna Haraway

Seminarleitung Gwendolin Domenica Lehnerer

Zur Bewältigung der Klimakrise, der politischen und sozio-ökonomischen Verhältnisse der Gegenwart findet ein vernetzendes und verflechtendes Denken immer mehr Verbreitung. Es geht um ein Denken, das der Arbeit an komplexen Weltzusammenhängen gerecht werden möchte, indem es die Multiplizität dieser Vorgänge in sich aufnimmt – um Geschichten für eine andere Zukunft zu erzählen. Eine der prominentesten Vertreter:innen eines solchen hybriden Denkens ist... weiterlesen

Multiple Geschichten erzählen – nach Donna Haraway

„Amo heißt volo, ut sis, sagt einmal Augustinus: ich liebe Dich – ich will, daß Du seiest, was Du bist.“ Diesen außergewöhnlichen Satz schreibt Heidegger am 13. Mai 1925 an seine Studentin – und Geliebte – Hannah Arendt. Wie grundlegend für Heidegger das Augustinus Zitat war, zeigt, dass er sich nicht nur in der persönlichen Korrespondenz auf diese Formulierung beruft,... weiterlesen

„Ich will, dass Du bist!“ – Hannah Arendt und Martin Heidegger über Liebe

Anderes Eigentum

Seminarleitung Andreas Gehrlach

Unsere Zivilisation ist beherrscht vom Privateigentum: Jedes Ding und jeder Gegenstand gehört jemandem, alles ist wie unsichtbar mit einem Namen bedruckt. Das private Eigentum ordnet alles irgendjemandem zu, egal ob das mein Lieblingsfüller ist, mit dem ich seit Jahren jeden Tag schreibe oder eine Aktie, die mir fiktiv ein Eigentum an irgendeinem Konzern auf einem anderen Kontinent bedeuten soll. Es... weiterlesen

Anderes Eigentum

Muttertochtertexte

Seminarleitung Nina Kemper und Elena Stingl

Kaum eine menschliche Beziehung ist so komplex wie die zwischen Mutter und Tochter. Denn kaum eine ist so eng. Mütter und Töchter unterstützen und verletzen sich, sehnen sich nach gegenseitiger Nähe und ringen um Abgrenzung. In unserem Seminar diskutieren wir zwei literarische Darstellungen dieser sozialen Beziehung – Elena Ferrantes Lästige Liebe (1992) und Annie Ernaux’ Eine Frau (1987).... weiterlesen

Muttertochtertexte

Die Corona-Pandemie hat die Krise der Care-Arbeit verschärft: In Krankenhäusern mangelt es an Pflegepersonal, die bisherigen Pfleger:innen sind überarbeitet und schlecht bezahlt. Angehörige von Menschen mit Behinderungen müssen während der Schließung von Einrichtungen deren Betreuung und Pflege übernehmen. Eltern verzweifeln an der Anforderung, im Homeoffice ihren Dienst zu erfüllen und zugleich kleinere Kinder zu betreuen oder größere im Homeschooling anzuleiten.... weiterlesen

Corona, Care & Commons – Von ‚Lohn für Hausarbeit‘ zu ‚Care Revolution‘

In der Klimabewegung ist heute oft die Rede davon, man solle sich nicht mit den Systemdebatten des 20. Jahrhunderts aufhalten, sondern ‚nach vorn gewandt‘ über gesellschaftliche Veränderungen nachdenken. Das klingt in Anbetracht der verheerenden Umweltbilanz der sozialistischen Staaten auf den ersten Blick sehr vernünftig. Trotzdem stellt sich die Frage, ob sich die ökologische Krise der Gegenwart ohne Kapitalismuskritik verstehen lässt.... weiterlesen

Grüner Sozialismus – was die ökologische Krise mit Eigentums- und Klassenverhältnissen zu tun hat
26.10.2016.11.20
Sitzungen: 26.10., 2.11., 9.11., 16.11. von 16-18 Uhr

Erzählungen von Freundschaft zwischen Frauen haben in der zeitgenössischen Literatur Konjunktur. Gleichzeitig lässt sich auch im akademischen Diskurs über Freundschaft – in den Literatur- und Kulturwissenschaften, der Philosophie und Soziologie – eine feministische Neuverhandlung eines Themas beobachten, das über Jahrhunderte hinweg eher männlich geprägt war. Das Seminar möchte dem Phänomen der Freundinnenschaft auf den Grund gehen, indem es zum einen... weiterlesen

Freundinnenschaft in der Literatur (Leonie Achtnich, Marlene Dirschauer)
29.06.2030.06.20
Sitzungen: 29. und 30.6. 11:30-17 Uhr

  Seminarleitung: Jenny Kellner     Der französische Autor Georges Bataille, in Deutschland vor allem für seine erotischen bis pornographischen Erzählungen bekannt, war nicht nur Literat, sondern auch Kritiker, Essayist und Philosoph. Seine Theorie einer „allgemeinen Ökonomie“ findet heute, angesichts der Sackgassen, in die eine bereits als Ende der Geschichte deklarierte Weltwirtschaftsordnung zunehmend gerät, verstärktes Interesse. Die allgemeine Ökonomie Batailles... weiterlesen

Nie wieder dienen! Die Überwindung der Knechtschaft mit Georges Bataille und Friedrich Nietzsche (Jenny Kellner)
10.06.2008.07.20
Sitzungen: 10.6., 17.6., 24.6., 1.7., 8.7. 16-18:00 Uhr

  Seminarleitung: Antonio Lucci und Nicola Zambon   Contact und contagious, contatto und contagio: die englische und die romanischen Sprachen weisen gemeinsame etymologische Wurzeln von zwei Begriffen auf, Berührung und Ansteckung, die miteinander deutlich verzahnter sind, als wir es noch bis vor kürzester Zeit wahrnehmen konnten. Doch der naturwissenschaftliche Befund, eine Krankheit könne sich auch durch Berührung verbreiten, ist eine späte... weiterlesen

cum/tangere. Masse und Ansteckung (Antonio Lucci, Nicola Zambon)
15.01.2019.02.20
Termine: 15.1., 22.1., 29.1., 5.2., 12.2., 19.2. von 16:00 bis 18:00 Uhr

Die Unterscheidung von „Massenkultur“ und „Kulturindustrie“ steht nicht nur für die semantische, sondern auch für die sachliche Differenz, in der es um die theoretische Bestimmung und die politische Bewertung der ‚Ästhetisierung des Sozialen‘ im 20. Jahrhundert geht. Diese Differenz konzentriert sich in der Frage, ob die Technisierung oder die Ökonomisierung des Ästhetischen das entscheidende Moment einer Vergesellschaftung ist, die nicht... weiterlesen

Massenkultur und Kulturindustrie. Benjamin, Horkheimer/Adorno und die Ästhetisierung des Sozialen (Michael Makropoulos)
14.01.2004.02.20
Termine: 14.1., 21.1., 28.1., 4.2. von 16:00 bis 18:00 Uhr

Klimawandel, Überwachung, ein entfesselter Kapitalismus – wo gegenwärtige Zustände vorwiegend in Form permanenter Krisenhaftigkeit gedacht werden, bleibt auch die Zukunft nicht verschont. Utopische Entwürfe werden rar, vielmehr dominieren Schreckensszenarien den Diskurs: Dystopien haben im Moment Hochkonjunktur. Auch die Literatur der Gegenwart wendet sich in verstärkt dystopischen, anti-utopischen Szenarien zu: sie erzählt vom Verlust der Identität im digitalen Zeitalter, von totaler... weiterlesen

Dark Times: Dystopie, Literatur und Gegenwart (Wolfgang Hottner)
06.11.1927.11.19
Am 6.11., 13.11., 20.11., 27.11. um 17:00-18:30 Uhr

Frantz Fanon über (anti-)koloniale Gewalt: Ein politischer Skandal   Seminarleitung: Onur Erdur   Man nennt es das kommunistische Manifest der antikolonialen Revolution. Nicht nur die Befreiungsbewegung in Algerien ließ sich von Fanon inspirieren, sondern beispielsweise auch die US-amerikanische Black Panther-Bewegung und der palästinensische Widerstand gegen die israelische Besatzungspolitik. Fanons 1961 veröffentlichtes Werk »Die Verdammten dieser Erde« löste einen heftigen Skandal... weiterlesen

Frantz Fanon über (anti-)koloniale Gewalt: Ein politischer Skandal (Onur Erdur)
05.11.1903.12.19
Am 5.11., 12.11.,19.11., 26.11., 3.12. um 17:00-18:30 Uhr

„Möglichkeitssinn“, Konkurrenz und Optimierung. Robert Musils »Mann ohne Eigenschaften« und die Ökonomisierung des Sozialen   Seminarleitung: Michael Makropoulos   In der individuellen Fähigkeit zur Selbstverwirklichung sahen bereits die Aufklärer des 18. Jahrhunderts die Autonomie des Subjekts gegen die Zwänge der Tradition begründet. Was man mit großem emanzipatorischen Pathos ‚Freiheit’ genannt hat, ist die Realisierung unverwirklichter Möglichkeiten. Robert Musil hat in... weiterlesen

„Möglichkeitssinn“, Konkurrenz und Optimierung. Robert Musils »Mann ohne Eigenschaften« und die Ökonomisierung des Sozialen (Michael Makropoulos)
04.11.1918.11.19
Am 4.11., 11.11., 18.11. um 17:00-18:30 Uhr

Hannah Arendt und Theodor W. Adorno: Eine Feindschaftsbeziehung?   Seminarleitung: Eva von Redecker   Als eine „abscheuliche Gesellschaft“ bezeichnete Arendt einmal die Frankfurter Schule: der Marxist Adorno käme ihr nicht ins Haus. Adorno selbst nannte sie deshalb ein „altes Waschweib“. Die persönliche Feindschaft zwischen Arendt und Adorno ist an unzähligen Stellen belegt. Philosophisch werden die beiden AutorInnen jedoch tatsächlich kaum... weiterlesen

Hannah Arendt und Theodor W. Adorno: Eine Feindschaftsbeziehung? (Eva von Redecker)