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Weirde Schreibwerkstatt: Workshop zu Weird Fiction
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28.11.2312.12.23
Schreibwerkstatt

Weirde Schreibwerkstatt: Workshop zu Weird Fiction

Workshopleitung Rudi Nuss
Veranstaltungsort: Literaturforum im Brecht-Haus

Wo fängt Realismus an? Ab wann ist ein Text realistisch? Wo fängt die Realität an? Für Moritz Baßler gebietet ein mittelmäßiger Realismus den Mainstream der Gegenwartsliteratur, der sich immer und immer wieder bloß selbstbestätigt – Werbung für die Realität. Wir schauen in diesem Workshop auf das unrealistische Erzählen, das den Zuständen versucht, zu entfliehen. Doch das ist gar nicht so einfach: Greift man gleich auf die meiste Science-Fiction und Fantasy zurück, dann werden die diegetischen Welten nach wie vor realistisch erzählt – trotz UFOs, Mutanten und fiktiver Planeten. Wie schreibe ich überhaupt „unrealistisch“? Schaut man in Richtung Horror oder Weird Fiction finden wir zumindest etwas, das dem Gefüge des Realismus zu Leibe rückt: In beiden Genres fällt ein Außen in die Handlung ein. Ob beim Lovecraftian Horror, der traurigen Vermengung allen Lebens in VanderMeers Annihilation, den Killervögeln von Du Maurier oder den Alptraumwelten David Lynchs – etwas Traumatisches, Unerklärliches, Transzendentes sprengt den Text und hinterfragt überhaupt die Möglichkeit der Beschreibung selbst. Oder wie Mark Fischer es ausdrückt: In weirden Medien taucht etwas auf, das hier ganz und gar nicht hingehört. Wo Inneres und Äußeres Grundkategorien aller Literatur ist, spielen sie hier eine konstituierende Rolle. Wir wollen uns mit diesem Einbruch des großen wilden Außen ins Innere der Erzählung beschäftigen. Wir schauen auf Weird Fiction, das Weirde an sich und Horrorstories – und schreiben uns aus den Grenzen des Realen hinaus: Was ist innen, was außen, was Hinter-, was Vordergrund?

 

Das Seminar findet im Rahmen des Schwerpunkts zu Weird Fiction (7. und 8. November 2023) statt. Hier geht es zum Programm.

 

  • Termine: 28.11. und 12.12. von 11–16 Uhr
  • Anmeldung: per Mail an campus@lfbrecht.de. Die Teilnahme ist kostenlos.
  • Die Teilnehmer*innenzahl ist begrenzt.
  • Die Texte werden über einen Reader zur Verfügung gestellt.
  • Es handelt sich um einen Workshop mit aufeinander aufbauenden Sitzungen.
  • Der Workshop gehört zum Programm der lfb school.