Was kommt
»Ein ganzes Arsenal von Material«. Über die Edition von Notizbüchern
Moderation Martin Kölbel und Peter Villwock
Was sind Notizbücher und wie lassen sie sich edieren? Die wissenschaftliche Tagung diskutiert die Bedeutung von Notizen für das literarische Werk verschiedener Autoren und problematisiert die besonderen Herausforderungen ihrer Archivierung, Edition und Interpretation. 9:15 Begrüßung Panel 1 9:30 Theodor Fontane... weiterlesen
»Auch werden einst wir schrecklich durstig sein«
Notizbücher als künstlerisches Material: Wie lassen sich Notizen als Inspirationsquelle nutzen? In einer literarischen Schnitzeljagd collagieren die beiden Musiker Brechts Notizen zu einer Moritat über den Dichter und seine Zeit: über Chaos und Euphorie, Utopie und Reaktion, über Liebe, Krieg... weiterlesen
Im Buchklub »Politik und Literatur« wollen wir uns mit dem Thema »Literarische Arbeit und Arbeitskollektive« befassen. Wir wollen danach fragen, wie die kapitalistische, entfremdete, ausgebeutete Arbeit in der Literatur vorkommt, wir wollen aber auch danach fragen, was die literarische Darstellung... weiterlesen
»Ein Haus schreibt Geschichte«
Das Mommsenschlösschen in Berlin-Charlottenburg in der Mommsenstraße 6 wurde 1903 erbaut, bewohnt von Künstlern und Intellektuellen, von Kaufleuten, Nazis und Juden, hatte prominente Mieter wie den Dirigenten Leo Blech oder den Ufa-Chef Oskar Kalbus. Wolf-Rüdiger Baumann und Claudia Saam haben... weiterlesen
Media
Brecht-Tage 2025: »Ich sitze auf einem Wust von Papier, Diktaten, Notizen etc.«
Moderation: Karin Krauthausen
Brecht-Haus 2025: Pornographie und Lehrstück. Aus Brechts Notizbüchern
Kommentare: Martin Kölbel und Peter Villwock
Brecht-Tage 2025
Baustelle Brecht: Good times for Brecht?
Baustelle Brecht: »Glut unter der Asche«
Dwaipayan Chowdhury Whither »Der Nullpunkt« (The Zero Point)?: Actualizing Brecht for Kolkata stages
Maximilian Kuhn: JENSEITS UN-UNTERBROCHENER GEGENWART. Brechts »eingreifendes Denken« und Arendts »nach-denkendes Eingreifen« in den »Brecht-Essays« von 1948/50 und 1969
Blog

Das Programm der Brecht-Tage 2025 im Flyer
Hier geht es zum Download:
Was macht Berlin für Autor·innen aus der ganzen Welt so attraktiv? Die deutsche Hauptstadt gilt weltweit als Hotspot der Gegenwartsliteratur, internationale Netzwerke spielen für die Stadt als Kulturstandort eine große Rolle. Die Freie Szene, die institutionell geförderten Einrichtungen, Festivals sowie Stipendienprogramme leisten ihren Beitrag zur internationalen Vernetzung der Autor*innen. Literarische Übersetzer*innen finden sich in neuen Rollen wieder: als aktive Mittler*innen zwischen den Literaturszenen, Agent*innen und Juror*innen. Wie nachhaltig sind die Berliner Strukturen für Literaturschaffende? Welche Chancen und Gefahren birgt die aktuelle Kulturpolitik für das literarische Leben der Hauptstadt? Und wie kann sich, wie wird sich die Literaturstadt Berlin in Zukunft entwickeln? Darüber diskutieren: Kultursenator Joe Chialo, die Leiterin des DAAD-Künstlerprogramms Silvia Fehrmann, der Autor Jayrôme C. Robinet und die Leiterin des Hauses für Poesie und des Poesiefestivals Katharina Schultens.
21.01.2025, 18:00 Uhr
Ort: Literarisches Colloquium Berlin
Am Sandwerder 5, 14109 Berlin
Eintritt frei

Programm Januar / Februar 2025
Hier als PDF:

Baustelle Brecht 2024
Hier der Flyer des Workshops zum Download.

Kultur ist kein Luxus – offener Brief der Berliner Verlage (4.12.2024)
Gegen die geplanten Kürzungen im Berliner Kulturetat
Sehr geehrter Herr Regierender Bürgermeister Wegner,
sehr geehrter Herr Senator Chialo,
sehr geehrte Mitglieder des Berliner Senats,
sehr geehrte Bürger:innen dieser Stadt,
mit großer Bestürzung haben wir, die unterzeichnenden Verlage der Literaturstadt Berlin, von den geplanten Kürzungen im Kulturetat in Höhe von 130 Millionen Euro erfahren. Die Forderung nach einem »Mentalitätswechsel« in den Kulturinstitutionen und die implizite Darstellung von Kultur als entbehrlicher Luxus für eine wohlhabende Elite verkennt die fundamentale Bedeutung von Kunst und Kultur. Sie ist vielmehr existenziell für eine funktionierende und inklusive Gesellschaft.
Die geplanten Einsparungen treffen nicht nur die Institutionen, an denen Literatur auf Öffentlichkeit trifft und an denen Autor:innen und Publikum sich begegnen. Sondern sie wirken sich unmittelbar auf die gesamte Literaturszene aus, auch direkt auf uns Verlage, ob klein oder groß. Ohne ausreichende Finanzierung werden Lesungen, Literaturfestivals und andere Veranstaltungsformate reduziert oder gestrichen, was die Sichtbarkeit von Büchern massiv einschränken würde. Betroffen davon sind nicht nur die Autor:innen, sondern die ganze Stadt: Ein kulturell verarmtes Berlin ist ein unattraktives Berlin. Literatur und Bücher sind nicht nur gesellschaftlich wichtig, sondern Kultur ist in unserer Stadt auch ein wesentlicher Standortfaktor, das haben die vergangenen Jahrzehnte belegt. Menschen und Ökonomien siedeln sich aufgrund der lebendigen Kultur in Berlin an – und sie werden in andere europäische Metropolen weiterziehen, wenn die Stadt kulturell verdorrt.
Die Förderung von Literatur spielt bereits jetzt eine viel zu geringfügige Rolle. Dadurch hat Literatur einen schweren Stand, obwohl sie essenziell ist: Sie bildet die Grundlage für den gesellschaftlichen Diskurs, stärkt die Lesekompetenz und trägt zur Bildung und Meinungsvielfalt bei. Eine weitere Reduzierung der ohnehin knappen Mittel würde eine Sparte treffen, die bereits an der Grenze ihrer Belastbarkeit agiert. Dies wäre nicht nur kulturpolitisch kurzsichtig, sondern auch ein schwerer Verlust für die geistige Vielfalt der Stadt.
Wir fordern daher eindringlich dazu auf, die geplanten Kürzungen im Kulturbereich zu überdenken und die Kultur als unverzichtbaren Bestandteil einer lebendigen und gerechten Gesellschaft anzuerkennen. Investitionen in Kultur sind Investitionen in die Zukunft unserer Stadt und ihrer Bewohner:innen.
Alexander Wewerka, Alexander Verlag
Myriam Halberstam, Ariella Verlag
Britta Jürgs, AvivA Verlag
Dirk Palm, BeBra Verlag
Heinrich von Berenberg, Berenberg Verlag
Felicitas von Lovenberg, Berlin Verlag
Tanja Langer, Bübül Verlag
Mario Pschera, Dagyeli Verlag
Bernd und Angelika Fischer, Edition A. B. Fischer
Andreas Rostek, edition.fotoTAPETA
Regelindis Westphal, edition frölich
Ingo Držečnik, Elfenbein Verlag
Petya Lund, eta Verlag
Bodo von Hodenberg, Favoritenpresse
Wolfgang Hörner, Galiani Berlin
Sebastian Guggolz, Guggolz Verlag
Stefanie Hirsbrunner, Karla Kutzner und Venice Trommer, InterKontinental
Nicola Stuart und Edmund Jacoby, Jacoby & Stuart
Gunnar Cynybulk, Kanon Verlag
Anna Kindermann, Kindermann Verlag
Jörg Becken, KLAK Verlag
Daniela Seel, kookbooks
Katharina Holzmann & David Rabolt, Korbinian Verlag
Peter Graf, Verlag Das Kulturelle Gedächtnis
Frank Böttcher, Lukas Verlag
Richard Stoiber, MÄRZ Verlag
Andreas Rötzer, Matthes & Seitz Berlin
Nikola Richter, mikrotext
Matthias Naumann, Neofelis Verlag
Martina Tittel, Nicolai Verlag
Stephan Trudewind, Edition Orient
Annette Michael, Orlanda
Catharine J. Nicely, PalmArtPress
Frank Nowatzki, PULP MASTER
Jim Baker, Querverlag
Marianna Hillmer und Johannes Klaus, Reisedepeschen
Dirk Rehm, REPRODUKT
Volker Surmann, Satyr Verlag
Andreas Illmann, Schaltzeit Verlag
Christian Ruzicska, Secession Verlag Berlin
Harald Krewer und Vera Teichmann, speak low
Jonathan Landgrebe, Suhrkamp Verlag
Klaus Bittermann, Edition Tiamat
Gudrun Fröba und Rainer Nitsche, Transit Verlag
Karsten Kredel, Ullstein Buchverlage
André Förster, Verlag für Berlin-Brandenburg
Kristine Listau und Jörg Sundermeier, Verbrecher Verlag
Leif Greinus, Anna Jung und Ilka Winkler, Voland & Quist
Susanne Schüssler, Wagenbach Verlag
Sascha Ehlert, Das Wetter
Britta Schmidt von Groeling, World for Kids
Hier öffentlich mitunterzeichnen!
Hier gibt es den Offenen Brief als PDF:
Appell der Gesellschaft für Sinn und Form e.V. gegen die Sparpläne im Kulturhaushalt (22.11.2024)
Wir – der Vorstand der Gesellschaft für Sinn und Form, Trägerverein des Literaturforums im Brecht-Haus – sind bestürzt über die uns aktuell vorliegende Kürzungsliste des Berliner Senats für den Doppelhaushalt 2025/2026 – insbesondere über die vorgesehenen Kürzungen beim Literaturforum im Brecht-Haus.
76.700 Euro Kürzung bedeuten eine Halbierung des Programmetats und damit fast 50% weniger Veranstaltungen des Literaturforums. Zusätzlich zu der genannten Summe fällt eine komplette Stelle des Resilienz-Dispatchers weg – über die in den vergangenen Jahren erfolgreich die Digitalisierung und das Online-Streaming des Hauses vorangetrieben werden konnten. Schon jetzt, ohne die Kürzung, ist die Arbeitsbelastung des Teams enorm hoch. Der Wegfall einer ganzen Stelle macht in diesem Haus 15% der Belegschaft aus.
Die vorgesehenen Kürzungen sind unverhältnismäßig hoch für die Größe des Hauses, das mit sehr schlanken Strukturen arbeitet und über keine Rücklagen oder finanziellen Puffer verfügt. Damit wird man der erfolgreichen Arbeit des Literaturforums im Brecht-Haus der letzten Jahre nicht gerecht – im Gegenteil!
Wir bedauern sehr, dass bei den Kürzungsvorschlägen die kulturfachliche Expertise der Senatsverwaltung für Kultur und Gesellschaftlichen Zusammenhalt nicht berücksichtigt wurde und fordern Sie auf, das zu korrigieren! Die Kulturverwaltung verfügt über detaillierte Kenntnisse der Veranstalter*innen und über die verschiedenen Einrichtungen im Bereich Kultur und vermag einzuschätzen, was für die verschiedenen Orte umsetzbar ist, ohne dass sie aus der Kulturlandschaft Berlins verschwinden. Wir bitten die politisch Verantwortlichen, für den Bereich Literatur insbesondere die langjährige zuständige Mitarbeiterin für Literaturhäuser, Martina Kielberg, einzubeziehen.
Die Stadt Berlin hat als einzigartiger Ort einer heterogenen, diversen und vielschichtigen Literatur-, Kunst- und Kulturlandschaft auf Weltniveau ungeheure Anziehungskraft. Davon lebt Berlin, das macht seinen Ruf als eine gleichsam immerwährende, sensationelle Kulturhauptstadt aus. Vor allem dadurch besitzt sie eine große internationale Strahlkraft. Wir verdanken diese Qualität und dieses Ansehen einem in der Welt einzigartigen Fördersystem der Künste und der Kultur, das aus der spezifisch deutschen Geschichte erwachsen und nicht so leicht zu reproduzieren ist. Wenn man nun beginnt, dieses Fördersystem anzugreifen, es überstürzt und konzeptlos, ohne jeden Dialog mit den Künstler*innen und Einrichtungen auszuhöhlen, zerstört man das Herz dieser Stadt. Und eine jahrzehntelange Arbeit, die es gebraucht hat, um diese Kulturlandschaft aufzubauen.
Wir appellieren an die politisch Verantwortlichen, die überdimensionalen Kürzungen im Bereich Kultur, Literatur und insbesondere für das Literaturforum im Brecht-Haus zu überdenken und abzumildern.
Prof. Dr. Marianne Streisand, Dr. Peggy Mädler, Thomas Martin
Vorstand der Gesellschaft für Sinn und Form e.V.
Trägerverein des Literaturforums im Brecht-Haus