Literaturforum im Brecht-Haus

Was kommt

  1. Do. 16.01.
    20:00
    Lesung, Gespräch, Buchpremiere

    Nicht jeder Dichter ist auch ein Leser, nicht jeder Leser ein begnadeter Vermittler, aber glücklich das Publikum, das mit Richard Pietraß alles bekommt: Den prunkbärtigen Poeten, der dem Holunder ein beherztes »Hol über!« zuruft, den so gewandten wie zugewandten Übersetzer sowie den Lektor, den Herausgeber, den reisenden Menschenfreund. In den Texten des Bandes »Wimpernschläge«, gehoben... weiterlesen

    Richard Pietraß 
»Wimpernschläge. Wegworte Herzorte«
  2. Di. 21.01.
    20:00
    Buchvorstellung, Gespräch

    »Die kleine Sache Widerstand«

    Wolfgang Benz im Gespräch mit Nils Klawitter

    Mit 15 Jahren klebte Melanie Berger Flugblätter gegen Hitler an Wiener Häuserwände, wenig später musste sie als Jüdin vor den Nazis fliehen, über Belgien nach Frankreich. Dort leistete sie in einer Gruppe »revolutionärer Kommunisten« Widerstand, wurde verhaftet, entkam schließlich aus dem Gefängnis. Mit 102 Jahren lebt sie in Südfrankreich und kämpft als Zeitzeugin für eine... weiterlesen

    »Die kleine Sache Widerstand«
  3. Mi. 22.01.
    20:00
    Szenische Lesung

    Mythos Busch
    Ernst Busch zum 125. Geburtstag

    Mit Nathalie Rosenbaum (Regie),
    Laura Goblirsch (Dramaturgie),
    Deniz Deli (Media Artist) sowie Adriano Henseler, Elias Nuriel Kohl, Fe Freundner, Markus Ücker und Johanna Martini

    Ernst Busch war nicht der untadelige Held und Kämpfer, als der er verehrt wurde. Viele seiner politischen Einschätzungen waren zweifelhaft, auch wurde er Spielball politischer Interessen. Doch seine künstlerischen Leistungen als Sänger, Schauspieler, Musikproduzent und politischer Aktivist bleiben überragend, seine »messerscharfe«, »metallische« Stimme ein internationales Markenzeichen. Darauf gründet sich der »Mythos Busch«, wie er von... weiterlesen

    Mythos Busch 
Ernst Busch zum 125. Geburtstag
  4. Do. 23.01.
    16:30
    Vorträge, Diskussion
    Ticket: Eintritt frei!

    Formen, Funktionen und Fragestellungen der Autofiktion

    Mit Daniela Henke und Emily Modick
    Projektleitung Clemens Böckmann, Annika Klanke und Stephanie Marx

    Daniela Henke Das prekäre Ich. Autofiktion als identitätspolitisches Phänomen Viele autofiktionale Romane der Gegenwart verhandeln identitätspolitisch besetzte Themen, indem sie etwa von migrantischen und postmigrantischen, non-binären, weiblichen sowie klassistisch diskriminierten Lebensrealitäten erzählen. Wie hängen autofiktionales Schreiben und identitätspolitische Inhalte zusammen? Emily Modick Macht, Markt und Manuskripte – Überlegungen zur Verlagsarbeit im Literaturbetrieb der Gegenwart Stimmt... weiterlesen

    Formen, Funktionen und Fragestellungen der Autofiktion
zum Programm

Media

Krawalle und Liebe #31

Lesung, Pop, Theorie, Gespräch mit René Aguigah, Thomas Meinecke, Ann-Kristin Tlusty und Anne Otto (Von Luft)
Moderation und Theme-Song: Sandra und Kersty Grether
zur Mediathek

Blog

Was macht Berlin für Autor·innen aus der ganzen Welt so attraktiv? Die deutsche Hauptstadt gilt weltweit als Hotspot der Gegenwartsliteratur, internationale Netzwerke spielen für die Stadt als Kulturstandort eine große Rolle. Die Freie Szene, die institutionell geförderten Einrichtungen, Festivals sowie Stipendienprogramme leisten ihren Beitrag zur internationalen Vernetzung der Autor*innen. Literarische Übersetzer*innen finden sich in neuen Rollen wieder: als aktive Mittler*innen zwischen den Literaturszenen, Agent*innen und Juror*innen. Wie nachhaltig sind die Berliner Strukturen für Literaturschaffende? Welche Chancen und Gefahren birgt die aktuelle Kulturpolitik für das literarische Leben der Hauptstadt? Und wie kann sich, wie wird sich die Literaturstadt Berlin in Zukunft entwickeln? Darüber diskutieren: Kultursenator Joe Chialo, die Leiterin des DAAD-Künstlerprogramms Silvia Fehrmann, der Autor Jayrôme C. Robinet und die Leiterin des Hauses für Poesie und des Poesiefestivals Katharina Schultens.

21.01.2025, 18:00 Uhr
Ort: Literarisches Colloquium Berlin
Am Sandwerder 5, 14109 Berlin
Eintritt frei

Baustelle Brecht 2024

Hier der Flyer des Workshops zum Download.

Kultur ist kein Luxus ­­­­– offener Brief der Berliner Verlage (4.12.2024)

Gegen die geplanten Kürzungen im Berliner Kulturetat

 

Sehr geehrter Herr Regierender Bürgermeister Wegner,
sehr geehrter Herr Senator Chialo,
sehr geehrte Mitglieder des Berliner Senats,
sehr geehrte Bürger:innen dieser Stadt,

mit großer Bestürzung haben wir, die unterzeichnenden Verlage der Literaturstadt Berlin, von den geplanten Kürzungen im Kulturetat in Höhe von 130 Millionen Euro erfahren. Die Forderung nach einem »Mentalitätswechsel« in den Kulturinstitutionen und die implizite Darstellung von Kultur als entbehrlicher Luxus für eine wohlhabende Elite verkennt die fundamentale Bedeutung von Kunst und Kultur. Sie ist vielmehr existenziell für eine funktionierende und inklusive Gesellschaft.

Die geplanten Einsparungen treffen nicht nur die Institutionen, an denen Literatur auf Öffentlichkeit trifft und an denen Autor:innen und Publikum sich begegnen. Sondern sie wirken sich unmittelbar auf die gesamte Literaturszene aus, auch direkt auf uns Verlage, ob klein oder groß. Ohne ausreichende Finanzierung werden Lesungen, Literaturfestivals und andere Veranstaltungsformate reduziert oder gestrichen, was die Sichtbarkeit von Büchern massiv einschränken würde. Betroffen davon sind nicht nur die Autor:innen, sondern die ganze Stadt: Ein kulturell verarmtes Berlin ist ein unattraktives Berlin. Literatur und Bücher sind nicht nur gesellschaftlich wichtig, sondern Kultur ist in unserer Stadt auch ein wesentlicher Standortfaktor, das haben die vergangenen Jahrzehnte belegt. Menschen und Ökonomien siedeln sich aufgrund der lebendigen Kultur in Berlin an – und sie werden in andere europäische Metropolen weiterziehen, wenn die Stadt kulturell verdorrt.

Die Förderung von Literatur spielt bereits jetzt eine viel zu geringfügige Rolle. Dadurch hat Literatur einen schweren Stand, obwohl sie essenziell ist: Sie bildet die Grundlage für den gesellschaftlichen Diskurs, stärkt die Lesekompetenz und trägt zur Bildung und Meinungsvielfalt bei. Eine weitere Reduzierung der ohnehin knappen Mittel würde eine Sparte treffen, die bereits an der Grenze ihrer Belastbarkeit agiert. Dies wäre nicht nur kulturpolitisch kurzsichtig, sondern auch ein schwerer Verlust für die geistige Vielfalt der Stadt.

Wir fordern daher eindringlich dazu auf, die geplanten Kürzungen im Kulturbereich zu überdenken und die Kultur als unverzichtbaren Bestandteil einer lebendigen und gerechten Gesellschaft anzuerkennen. Investitionen in Kultur sind Investitionen in die Zukunft unserer Stadt und ihrer Bewohner:innen.

Alexander Wewerka, Alexander Verlag
Myriam Halberstam, Ariella Verlag
Britta Jürgs, AvivA Verlag
Dirk Palm, BeBra Verlag
Heinrich von Berenberg, Berenberg Verlag
Felicitas von Lovenberg, Berlin Verlag
Tanja Langer, Bübül Verlag
Mario Pschera, Dagyeli Verlag
Bernd und Angelika Fischer, Edition A. B. Fischer
Andreas Rostek, edition.fotoTAPETA
Regelindis Westphal, edition frölich
Ingo Držečnik, Elfenbein Verlag
Petya Lund, eta Verlag
Bodo von Hodenberg, Favoritenpresse
Wolfgang Hörner, Galiani Berlin
Sebastian Guggolz, Guggolz Verlag
Stefanie Hirsbrunner, Karla Kutzner und Venice Trommer, InterKontinental
Nicola Stuart und Edmund Jacoby, Jacoby & Stuart
Gunnar Cynybulk, Kanon Verlag
Anna Kindermann, Kindermann Verlag
Jörg Becken, KLAK Verlag
Daniela Seel, kookbooks
Katharina Holzmann & David Rabolt, Korbinian Verlag
Peter Graf, Verlag Das Kulturelle Gedächtnis
Frank Böttcher, Lukas Verlag
Richard Stoiber, MÄRZ Verlag
Andreas Rötzer, Matthes & Seitz Berlin
Nikola Richter, mikrotext
Matthias Naumann, Neofelis Verlag
Martina Tittel, Nicolai Verlag
Stephan Trudewind, Edition Orient
Annette Michael, Orlanda
Catharine J. Nicely, PalmArtPress
Frank Nowatzki, PULP MASTER
Jim Baker, Querverlag
Marianna Hillmer und Johannes Klaus, Reisedepeschen
Dirk Rehm, REPRODUKT
Volker Surmann, Satyr Verlag
Andreas Illmann, Schaltzeit Verlag
Christian Ruzicska, Secession Verlag Berlin
Harald Krewer und Vera Teichmann, speak low
Jonathan Landgrebe, Suhrkamp Verlag
Klaus Bittermann, Edition Tiamat
Gudrun Fröba und Rainer Nitsche, Transit Verlag
Karsten Kredel, Ullstein Buchverlage
André Förster, Verlag für Berlin-Brandenburg
Kristine Listau und Jörg Sundermeier, Verbrecher Verlag
Leif Greinus, Anna Jung und Ilka Winkler, Voland & Quist
Susanne Schüssler, Wagenbach Verlag
Sascha Ehlert, Das Wetter
Britta Schmidt von Groeling, World for Kids

Hier öffentlich mitunterzeichnen!

Hier gibt es den Offenen Brief als PDF:


Appell der Gesellschaft für Sinn und Form e.V. gegen die Sparpläne im Kulturhaushalt (22.11.2024)

Wir – der Vorstand der Gesellschaft für Sinn und Form, Trägerverein des Literaturforums im Brecht-Haus – sind bestürzt über die uns aktuell vorliegende Kürzungsliste des Berliner Senats für den Doppelhaushalt 2025/2026 – insbesondere über die vorgesehenen Kürzungen beim Literaturforum im Brecht-Haus.

76.700 Euro Kürzung bedeuten eine Halbierung des Programmetats und damit fast 50% weniger Veranstaltungen des Literaturforums. Zusätzlich zu der genannten Summe fällt eine komplette Stelle des Resilienz-Dispatchers weg – über die in den vergangenen Jahren erfolgreich die Digitalisierung und das Online-Streaming des Hauses vorangetrieben werden konnten. Schon jetzt, ohne die Kürzung, ist die Arbeitsbelastung des Teams enorm hoch. Der Wegfall einer ganzen Stelle macht in diesem Haus 15% der Belegschaft aus.

Die vorgesehenen Kürzungen sind unverhältnismäßig hoch für die Größe des Hauses, das mit sehr schlanken Strukturen arbeitet und über keine Rücklagen oder finanziellen Puffer verfügt. Damit wird man der erfolgreichen Arbeit des Literaturforums im Brecht-Haus der letzten Jahre nicht gerecht – im Gegenteil!

Wir bedauern sehr, dass bei den Kürzungsvorschlägen die kulturfachliche Expertise der Senatsverwaltung für Kultur und Gesellschaftlichen Zusammenhalt nicht berücksichtigt wurde und fordern Sie auf, das zu korrigieren! Die Kulturverwaltung verfügt über detaillierte Kenntnisse der Veranstalter*innen und über die verschiedenen Einrichtungen im Bereich Kultur und vermag einzuschätzen, was für die verschiedenen Orte umsetzbar ist, ohne dass sie aus der Kulturlandschaft Berlins verschwinden. Wir bitten die politisch Verantwortlichen, für den Bereich Literatur insbesondere die langjährige zuständige Mitarbeiterin für Literaturhäuser, Martina Kielberg, einzubeziehen.

Die Stadt Berlin hat als einzigartiger Ort einer heterogenen, diversen und vielschichtigen Literatur-, Kunst- und Kulturlandschaft auf Weltniveau ungeheure Anziehungskraft. Davon lebt Berlin, das macht seinen Ruf als eine gleichsam immerwährende, sensationelle Kulturhauptstadt aus. Vor allem dadurch besitzt sie eine große internationale Strahlkraft. Wir verdanken diese Qualität und dieses Ansehen einem in der Welt einzigartigen Fördersystem der Künste und der Kultur, das aus der spezifisch deutschen Geschichte erwachsen und nicht so leicht zu reproduzieren ist. Wenn man nun beginnt, dieses Fördersystem anzugreifen, es überstürzt und konzeptlos, ohne jeden Dialog mit den Künstler*innen und Einrichtungen auszuhöhlen, zerstört man das Herz dieser Stadt. Und eine jahrzehntelange Arbeit, die es gebraucht hat, um diese Kulturlandschaft aufzubauen.

Wir appellieren an die politisch Verantwortlichen, die überdimensionalen Kürzungen im Bereich Kultur, Literatur und insbesondere für das Literaturforum im Brecht-Haus zu überdenken und abzumildern.

Prof. Dr. Marianne Streisand, Dr. Peggy Mädler, Thomas Martin
Vorstand der Gesellschaft für Sinn und Form e.V.
Trägerverein des Literaturforums im Brecht-Haus

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