Literaturforum im Brecht-Haus

Was kommt

  1. Di 12.11.
    20:00
    Lecture Performance, Artist Talk

    Physikalisch gesehen ist Nebel nichts anderes als Wolken. Dennoch erscheint dieser weiße Dunst anders: Assoziiert mit dem Übersinnlichen und Unergründlichen, dem Stimmungs- und Geheimnisvollen, wirkt er zeichenhaft und performativ. Die Aufklärung lässt sich so lesen als Aufklarung eines vernebelten Zustands. Gleichzeitig begann mit ihr das Zeitalter der Dampfmaschinen und Fabrikschlote, in der der klare Himmel... weiterlesen

    »Außergewöhnliche Trübung der Atmosphäre. Nebel, Rauch und andere Verklärungen«
  2. Mi 13.11.
    10:00
    Demonstration, Kundgebung

    Am 19. September 2024 haben Sie den Vertreter*innen aller Kulturbereiche in einer Informationsveranstaltung die Haushaltsnotlage des Landes Berlin und die notwendigen und drastischen Einsparauflagen in 2025 und 2026 auch für den Kulturetat erläutert. Ein Einsparvolumen von 110 bis 150 Millionen Euro oder mehr für 2025 und nochmals eine ähnliche Summe für 2026 stehen im Raum.... weiterlesen

    DEMONSTRATION #BerlinIstKultur
  3. Mi 13.11.
    19:30
    Lecture Performance, Artist Talk

    Physikalisch gesehen ist Nebel nichts anderes als Wolken. Dennoch erscheint dieser weiße Dunst anders: Assoziiert mit dem Übersinnlichen und Unergründlichen, dem Stimmungs- und Geheimnisvollen, wirkt er zeichenhaft und performativ. Die Aufklärung lässt sich so lesen als Aufklarung eines vernebelten Zustands. Gleichzeitig begann mit ihr das Zeitalter der Dampfmaschinen und Fabrikschlote, in der der klare Himmel... weiterlesen

    »Außergewöhnliche Trübung der Atmosphäre. Nebel, Rauch und andere Verklärungen«
  4. Do 14.11.
    18:30
    Ausstellung, Vortrag, Hörspiel, Gespräch
    Ticket: Eintritt frei!

    POLIZEY

    Mit Johannes Weilandt (Zeichnungen) sowie Debora Darabi (Vortrag), Björn SC Deigner (Hörspiel »Die Polizey«) und Erik Zielke (Begrüßung und Moderation)

    Heimat schützen. Rücken stärken. Knüppel zählen. Die Geschichte der Polizei ist auch eine Geschichte der Gewalt. Aber wie schlägt die Staatsmacht zu, wenn sie zuschlägt? Und wer sind ihre Opfer? Der bildende Künstler Johannes Weilandt verdeutlicht in einer Serie von Buntstiftzeichnungen in verfremdender Weise polizeiliche Übergriffe. Der Dramatiker Björn SC Deigner hat auf Grundlage von... weiterlesen

    POLIZEY
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Blog

Anna Seghers: Schreiben über Grenzen

Das literarische Werk von Anna Seghers (1900–1983) wurde nicht nur in zahlreiche Sprachen übersetzt, sondern manche ihrer Schriften wie z.B. ihr Roman »Transit«, der 1944 zuerst auf Spanisch und Englisch erschien, von Beginn an transatlantisch rezipiert. Gleichzeitig ist der transatlantische Raum ein wesentlicher Gegenstand ihrer Texte, z.B. in »Überfahrt« (Brasilien, 1971), den »Karibischen Geschichten« (1962) oder in mehreren Erzählungen, in denen ihr Exilland Mexiko im Zentrum steht (z.B. »Crisanta«, 1950) oder den Rahmen bildet (»Der Ausflug der toten Mädchen«, 1946). Nichtsdestoweniger wurde Seghers häufig eher als nationale Ikone der DDR denn als transatlantische Autorin wahrgenommen und verehrt oder verdammt. In jüngerer Zeit gibt es jedoch in der Forschung etwa in den USA oder Mexiko Ansätze, ihr transatlantisches Schaffen neu zu entdecken.

Wir möchten solche neuen Perspektiven in einem Workshop zum 124. Geburtstag von Seghers am 18./19.11.2024 im Literaturforum im Brecht-Haus in Berlin zusammenführen. Dabei interessieren uns nicht nur die transatlantischen Sujets ihrer Dichtung wie z.B. die Haitianische Revolution und andere Befreiungsbewegungen, sondern auch deren transnationale Rezeption sowie Seghers‘ bislang unterbelichtete Beziehungen zu Autor*innen der Weltliteratur etwa aus Haiti (Jacques Roumain), Brasilien (Jorge Amado) oder Chile (Pablo Neruda). In den Beiträgen sollen diese Fragen ausgelotet werden.

Hier gibt es den Flyer zur Tagung als PDF

Die Titelseite des LfB Journals Nr. 9

Das LfB Journal Nr. 9 ist da

Die 9. Ausgabe unseres LfB Journals ist erschienen. Mit Beiträgen von Emma Braslavsky, Simone Buchholz, Tomer Dotan-Dreyfus, Daniela Dröscher, Juan S. Guse, Hanna Hamel, Elias Hirschl, Charlotte Krafft, Anja Kümmel, I.V. Nuss, Ronya Othmann, Hendrik Otremba, Sabotique – Heike Geißler und Anna Lena von Helldorff, Ingo Schulze, Thomas von Steinaecker, Dana von Suffrin, Heide Volkening und Meret Weber.

Hier online lesen.

Hier diese und zukünftige Journal-Ausgaben abonnieren und kostenfrei per Post zugestellt bekommen.

Buchcover von Ursula Muschelers Buch "Bertolt Brechts Lebensstil". Darauf zu sehen ist eine Fotografie Brechts, im Hintergrund die Skyline New Yorks

Ursula Muscheler über Bertolt Brechts Lebensstil

In ihrer Monografie »Ein Haus, ein Stuhl, ein Auto. Bertolt Brechts Lebensstil« gibt Ursula Muscheler einen soliden Überblick über Brechts Zimmer, Wohnungen und Häuser, samt einzelner Informationen zu deren Einrichtung und zu den verschiedenen Fahrzeugen des Autonarren Brecht. Hinzu kommen Exkurse über Brechts Ansichten zum Thema Architektur und Wohnen, teils auch Vergleiche zu den Wohnstätten anderer Schriftsteller und Künstler wie Thomas Mann und Erwin Piscator. Der Begriff »Lebensstil« ist hoch gegriffen, da er die Erwartung weckt, mehr über den Lebemenschen und (Künslter-/Schreib-)Alltag Brechts zu erfahren – der Obertitel »Ein Haus, ein Stuhl, ein Auto« trifft es daher weit besser. Die Korrelation des Themas Wohnen zu Brechts Ästhetik und Werken wird nicht gesucht, aber einzelne Impulse dafür sind gelegt, etwa der Umgang mit Altem, Gebrauchtem, mit der bürgerlichen Kultur und deren Erbe – oder auch im Hinblick auf die Wertschätzung von Gebrauchs- und Arbeitsspuren.

Von allen erhaltenen Wohnorten Brechts kann das Brecht-Haus in der Chausseestraße in Berlin, das macht die Schlussbemerkung Muschelers deutlich, die größte Authentizität für sich beanspruchen. Auch weil hier Eingang fand, was Brecht über Jahre hinweg gesammelt und liebgewonnen hatte – und trotz wechselnder Exilorte bewahren konnte –, wie die Nō-Masken, das Rollbild des Zweiflers und das des Konfuzius, etliche Bücher und zwei Kopenhagener Ledersessel von Mogens Voltelen.

Ein paar kurze Bemerkungen zur Geschichte des Brecht-Haus Berlin finden sich auch auf hier unserer Website.

Interview mit Jakob Nolte in »Das Wetter« (Juni 2024)

In der Juni-Ausgabe 2024 des Magazins »Das Wetter« äußert Jakob Nolte im Gespräch über seinen aktuellen Roman »Die Frau mit den vier Armen«, dass »mentale Gesundheit« das »zentrale Thema dieses Textes ist«: »Wie fühlen sich die Leute denn damit, wie die Welt gerade ist? Wie fühle ich mich damit? Wie meine Figuren? Wie sehr kann es einen überwältigen oder lähmen, in dieser Welt zu leben?«.

Die Buchpremiere von »Die Frau mit den vier Armen« haben wir am 5. Juni im Literaturforum im Brecht-Haus mit Jakob Nolte gefeiert. Solange der Stream – eine moderierte Lesung mit einem Kurzbeitrag von Juan S. Guse zu Noltes »kriminalistischem Blick« – online ist, findet er sich hier: Stream vom 05.06.2024.

Call for Papers: Baustelle Brecht 2024

Thema des Workshops Baustelle Brecht / Working with Brecht (13.12.2024) ist dieses Jahr »Brecht vergegenwärtigen: aktuelle und historische Praxis-Theorie-Gefüge«. Abstracts können bis zum 1. September 2024 eingereicht werden. Mehr Infos gibt es hier:


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