Publikationen

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lfb Texte 19: Literatur und Care







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lfb Texte 18: Russen/Brecht. Ansichten zum politischen Theater in Russland zwischen Stalin und Putin







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lfb Texte 20: Brecht und Klasse und Traum. Stärkende Träume brauchen Bodenhaftung







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lfb Texte 19: In Verben denken. Dietmar Dath Arbeitsbuch







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lfb Texte 17: Brecht und das Theater der Interventionen







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lfb Texte 16: Kamalatta lesen. Aktuelle Perspektiven auf Christian Geisslers »romantisches fragment«

Herausgegeben von Detlef Grumbach

Christian Geisslers Roman »kamalatta. romantisches fragment« (1988) war in seiner politischen und literarischen Radikalität ein Ereignis. Auf der SWR-Bestenliste kam er auf Platz 3, in Hamburg wurde er mit dem Irmgard-Heilmann-Preis ausgezeichnet, der Autor absolvierte 29 Lesungen in den ersten drei Monaten. Während Teile der Linken den Roman mit Leidenschaft diskutierten, denunzierte Der Spiegel ihn als »das Buch eines Schriftstellers, der wie ein Sprecher der RAF auftritt«. Nach »Das Brot mit der Feile« und »Wird Zeit, dass wir leben« schloss Geissler mit »kamalatta« seine sogenannte »Trilogie des Widerstands« ab. Der 600-Seiten-Roman handelt von Menschen in den 70er/80er Jahren, die sich gegen die alltäglichen Bedrohungen einer Gesellschaftsordnung wehren, die auf Ausbeutung basiert. Seine Voraussetzungen sind die Lust und die Liebe zum Leben, in einer vielstimmigen Sprache erzählt er von Kämpfen, Niederlagen, kleinen Siegen und Glück. Er fordert Orientierung und Haltung in einer widersprüchlichen Realität ein. Die äußeren Anlässe dieser literarischen Tour de Force sind Geschichte, doch auch »zwanzig Jahre später hat das Buch erstaunlich wenig Patina angesetzt« (FAZ). Elf aktuelle Lesarten und Perspektiven erkunden, worin die Faszination, Irritation und die Kraft liegen, die von diesem einzigartigen Roman noch immer ausgehen.

Mit Beiträgen von Gerhard Bauer, Dirk Brauner, Johannes Christof, Jan Decker, Detlef Grumbach, Ingo Meyer, Sabine Peters, Pauline Pieper, Jochen Schimmang, Cornelius Schwehr, Klaus Weber und einem unveröffentlichten Lesevorschlag zum Roman von Christian Geissler.


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lfb Texte 15: Literatur im politischen Kampf. Schriftstellerinnen und Schriftsteller in Revolution und Reaktion

Herausgegeben von Enno Stahl und Ingar Solty

Selten in der Geschichte haben sich so viele Schriftstellerinnen und Schriftsteller an einer Aufstandsbewegung beteiligt wie bei der Münchner Räterepublik im April/Mai 1919. Autoren wie Ernst Toller, Erich Mühsam und Gustav Landauer waren Protagonisten der Bewegung. Auch Schriftsteller wie der Dramatiker Georg Kaiser, der Lyriker Alfred Wolfenstein sowie die (späteren) Romanciers Oskar Maria Graf und Ret Marut (alias B. Traven) nahmen lebhaften Anteil. Hatten sich bis dahin viele Schriftstellerinnen und Schriftsteller, zumeist bürgerlicher Herkunft, fast sämtlich von der Kriegseuphorie mitreißen lassen, entstand nun ein neuer Typus gegenwartsbezogener und arbeiterbewegungsnaher politischer Autorinnen und Autoren. Nach einem Blick auf die Ereignisse während der Münchner Räterepublik und den Anteil der Autorinnen und Autoren daran wird diskutiert, welche Bedeutung der Literatur in der Folge beizumessen war und ist. Im Zentrum steht die Frage, wie Autorinnen und Autoren heute sinnvolle Beiträge mit den ihnen eigenen Mitteln leisten können, um etwa der Bedrohung von rechts und den gesellschaftlichen Prekarisierungstendenzen entgegenzuwirken, die den Auftrieb der Rechten befördern.

Mit Beiträgen von Jonas Bokelmann, Dietmar Dath, Annett Gröschner, Cornelia Naumann, Norbert Niemann, Chris Reitz, Stefan Schmitzer, Leonhard F.Seidl, Ingar Solty, Enno Stahl und Michael Wildenhain.


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Georg Lukács Texte zum Theater

Herausgegeben von Jakob Hayner und Erik Zielke

Georg Lukács gehört zu den herausragenden Denkern des 20. Jahrhunderts. Seine Schriften sind ein Schlüssel zur Ideengeschichte der Moderne und bieten auch Ansätze für die Gegenwart. Ein Bezug auf das Theater durchzieht sein gesamtes Schaffen. Doch die Rezeption seiner Werke ist gekennzeichnet von Brüchen. So war Lukács’ differenzierte Ästhetik für marxistische Dogmatiker im Osten in ihrem Beharren auf einen maßgeschneiderten sozialistischen Realismus nicht immer wohlgelitten. Auch im Westen erfreute er sich nur für kurze Zeit einiger Popularität. Entsprechend sind viele Schriften einem breiten Publikum unbekannt. Dieser Reader mit Texten zum Theater, der zu Lukács’ 50. Todestag erscheint und einen vorurteilsfreien Blick ermöglichen soll, macht schwer erhältliche Beiträge wieder zugänglich und erstveröffentlicht auch Fundstücke aus den Archiven. Eine Einleitung von Dietmar Dath bezeugt die ungebrochene Relevanz des Denkens von Lukács. Georg Lukács (1885–1971) war Philosoph und Literaturwissenschaftler und neben Ernst Bloch, Anto-nio Gramsci und Karl Korsch bedeutendster Erneuerer der marxistischen Philosophie in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts.

„Die beste ästhetische Attacke gegen die Entfremdung, desanthropomorphisierend wie entfetischisierend, ist die Brechtsche Verfremdung als von innen (Seele) nach außen (Bühne) gekrempelte, damit aber zugleich gesteigerte und aufgehobene Entfremdung. Nur: Wie schreibt und spielt man sowas, hundert Jahre später?“ Dietmar Dath


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lfb Texte 14: Wolfgang Hilbig und die (ganze) Moderne

Herausgegeben von Bernard Banoun, Bénédicte Terrisse, Sylvie Arlaud und Stephan Pabst

Wolfgang Hilbig ist ein Autor der literarischen Moderne. Aber welcher? Literaturkritik und Literaturwissenschaft stellten ihn immer wieder in die Tradition der westlichen Moderne und leiteten seine Gedichte von Rimbaud und seine Prosa von Kafka her. Das trug ihm manchen Preis ein, aber auch manche Kritik, weil die Moderne in den 1980er und 90er Jahren längst unter Anachronismusverdacht stand. Zum Verständnis seiner Texte trug es ohnehin nur eingeschränkt bei. In dem Maße, in dem man sich nur unzureichend über die Einseitigkeit dieses Modernebegriffs im Klaren war, verstellte er einen Teil der Moderne, die für Hilbig nicht weniger prägend war. Zu ihr gehört Welimir Chlebnikow ebenso wie der russische Formalismus. Die Beiträge des Bandes versuchen, einen ost-west-transzendenten Modernebegriff wiederzugewinnen, und konfrontieren ihn mit Hilbigs Texten.

Mit Beiträgen von Stephan Pabst, Carsten Gansel, Wolfgang Emmerich, Wolfgang Engler, Michael Ostheimer, Marie-Luise Bott, Carola Hähnel-Mesnard, Françoise Lartillot, Michael Opitz, Joanna Jabłkowska und Stefan Matuschek.


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lfb Texte 13: Wolfgang Hilbigs Lyrik. Eine Werkexpedition

Herausgegeben von Bernard Banoun, Bénédicte Terrisse, Sylvie Arlaud und Stephan Pabst

Expeditionen in Wolfgang Hilbigs Lyrik bietet der vorliegende Band, der sowohl Bilanz, Experiment mit neuen kritischen Ansätzen und Anregung/Aufforderung zur weiteren Auseinandersetzung mit einem anspruchsvollen Werk und seiner abgründig faszinierenden Sprache sein möchte. Wolfgang Hilbig (1941–2007) wurde durch sein Prosawerk berühmt. Der Roman »Ich« (1993) dieses Dichters zwischen Ost und West ist eine der herausragenden literarischen Auseinandersetzungen mit dem deutsch-deutschen Literaturstreit kurz nach dem Mauerfall. In der Lyrik liegt jedoch der Kern seines Werkes. Der Band ist die erste Publikation, die ausschließlich der Lyrik Hilbigs gewidmet ist. Die Texte des Bandes, die auf ein deutsch-französisches Forschungsprogramm über Wolfgang Hilbig / Ost-West-Moderne zurück gehen, enthalten sowohl einen Überblick über Hilbigs lyrisches Schaffen als auch Einzeluntersuchungen: Hilbig und die deutsche Romantik, Hilbig in der Moderne (Bezüge zu Rimbaud, Baudelaire, Hofmannsthal …), Hilbig und Leitfiguren der Lyrik des 20. Jahrhunderts (Celan, Huchel, Pound, H. Müller und V. Braun) und nicht zuletzt drei Untersuchungen zu Hilbigs Langgedicht »prosa meiner heimatstraße«. Der Band bietet außerdem erstmals eine Bibliografie zu Hilbigs Lyrik, die auch die zu Lebzeiten verfassten, aber in keiner der Sammlungen veröffentlichten Gedichte einbezieht.

Mit Beiträgen von Anne Lemonnier-Lemieux, Marie-Luise Bott, Sylvie Arlaud, Florence Baillet, Bénédicte Terrisse, Werner Wögerbauer, Maryse Jacob, Hiroshi Yamamoto, Françoise Lartillot, Stephan Pabst, Heribert Tommek, Nadia Lapchine, Michael Opitz, Bernard Banoun und Sibylle Goepper.


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Klassengesellschaft reloaded und das Ende der menschlichen Gattung

Herausgegeben von Wolfram Ette und Falk Strehlow

Marx zufolge ist die menschliche Geschichte Fortschritt, der durch Klassenkämpfe vorangetrieben wird. In den Stücken Heiner Müllers verhält es sich fast umgekehrt: Die sich verschärfenden Klassenverhältnisse sind hier ein Motor des möglichen Untergangs der Menschheit. Im 21. Jahrhundert ist der Zusammenhang von Klassenverhältnissen und einer umfassenden Selbstzerstörungstendenz der global kapitalisierten Menschheit aktueller denn je. „Klassengesellschaft reloaded“ lotet diese beiden Komplexe – Klassismuskritik und Gattungssuizid – sowie ihr Verhältnis zueinander im Kontext des Werkes von Heiner Müller aus.

Der Band geht auf eine Tagung zurück, die 2019 von der Internationalen Heiner Müller Gesellschaft im Literaturforum im Brecht-Haus in Berlin ausgerichtet wurde, und dokumentiert Vorträge, Gespräche und Diskussionen.


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lfb Texte 11: Brecht und das Fragment

Herausgegeben von Astrid Oesmann und Matthias Rothe

Während sich Leserschaft und Kritik immer noch an Brechts vollendeten Werken orientieren, ist aus der Perspektive des Archivs von seiner schriftstellerischen Arbeit kaum etwas fertig. Auch die Brechtforschung hat sich bisher unzureichend mit dem Unfertigen beschäftigt und unterscheidet oft scharf zwischen dem ganzen Stück und dem Fragment. Der vorliegende Band stellt die Frage, ob diese Differenz aufrechterhalten werden kann, und zwar anhand von Lyrik, Film, Notizbüchern, Stücken und Theatermodellen. Hierbei wird deutlich, dass für Brecht Unfertigkeit kein Scheitern war. Die kollektive Erstellung vieler Texte und Aufführungen, ihr experimenteller Charakter und ihr unbedingter Bezug auf die Geschichte und Gesellschaft machen Unfertigkeit zum Erfordernis. Damit entsprechen diese Arbeiten der doppelten Zeitlichkeit des Fragments, das immer beides ist: Ruine und Entwurf.

Mit Beiträgen von Ramona Mosse, Tom Kuhn, Martin Kölbel, Ulrich Plass, Iliane Thiemann, Stefanie Diekmann, Claudia Bosse, Michael Wehren und Melanie Albrecht.


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lfb Texte 12: Geschichte und Individuum. Das literarisch-zeitgeschichtliche Werk Michael Wildenhains

Herausgegeben von Thomas Wild und Christian Hippe

Michael Wildenhains literarisches Schaffen umfasst Theatertexte, Gedichtbände, Kinder- und Jugendbücher, Kriminalliteratur bis hin zur Science Fiction. Den Schwerpunkt aber bilden die kritischen Gegenwartsromane. Wildenhains Romanfiguren sind oft durch eine charakteristische Zerrissenheit gekennzeichnet: Sie agieren aus persönlichem Begehren und zugleich als Akteure innerhalb eines gesellschaftlichen Geschehens. Ihre individuellen Suchbewegungen im Kontext zeitgeschichtlicher und politischer Konstellationen verleihen den Romanen ihre Gestalt wie auch ihre Bruchkanten. Oft sind es Geschichten einer politischen Desillusionierung. Anlässlich des 60. Geburtstags des Autors haben Wissenschaftlerinnen und Autorenkollegen das Verhältnis von Individuum und Gesellschaft, Politik und Schreiben im Schaffen Michael Wildenhains beleuchtet.

Mit Beiträgen von Walter Delabar, Gabriele Dietze, Hannah Dübgen, Johannes Groschupf, Astrid Köhler, Anne-Dore Krohn, Mechthild Lanfermann, Janko Marklein, Helmut Peitsch, Caroline Roeder, Carola Opitz-Wiemers, Thomas Wild, Hubert Winkels und Michael Wildenhain.


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lfb Texte 9: Ich bereite meinen nächsten Irrtum vor… Bertolt Brecht und die Sowjetunion

Herausgegeben von Annette Leo

Bertolt Brechts widersprüchliches Verhältnis zur Sowjetunion lässt sich nicht einfach in anfängliche Faszination für das kommunistische Projekt und spätere Distanz zur Realität stalinistischer Herrschaft auflösen. Die hier versammelten Beiträge beschäftigen sich unter anderem mit dem Brechtschen Phänomen der »doppelten Rede«, mit seinem Schweigen zur Verhaftung von Freunden und Künstlerkollegen, mit seinen Äußerungen im Arbeitsjournal sowie mit seinen späten antistalinistischen Gedichten. Und sie handeln von der kurzen Blütezeit eines Austauschs zwischen den Vertretern der Avantgarde in Deutschland und der Sowjetunion.

Mit Texten von Holger Teschke, Reinhard Müller, Erdmut Wizisla, B. K. Tragelehn, Tatjana Hofmann, Annett Gröschner, Sabine Zolchow und anderen.


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lfb Texte 8: Register der Ästhetik des Widerstands von Peter Weiss

Herausgegeben von Jürgen Schutte

Der Registerband zum Roman »Die Ästhetik des Widerstands « von Peter Weiss bietet nützliche und unentbehrliche Informationen, Orientierungen und Findehilfen, die den vielschichtigen, dokumentarisch fundierten Romantext sowohl für historisch und kunstgeschichtlich interessierte Leserinnen und Leser als auch für die wissenschaftliche Forschung erschließen. Der Band enthält einen thematisch strukturierten Aufriss der Handlung, ein umfassendes Personenverzeichnis, eine ausführliche Darstellung der genannten und gedeuteten Kunstwerke sowie eine Seitenkonkordanz und eine Konkordanz der Textblock-Anfänge der verschiedenen Ausgaben der »Ästhetik des Widerstands«.

In Zusammenarbeit mit Axel Hauff und Stefan Nadolny. Mit einem Beitrag von Nana Badenberg über Künstler und Kunstwerke und einem Incipit-Verzeichnis von Arnd Beise und einer Seitenkonkordanz der Ausgaben.


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lfb Texte 7: Laxheit in Fragen geistigen Eigentums. Brecht und Urheberrecht

Herausgegeben von Annett Gröschner und Christian Hippe

Bekanntlich nahm es Bertolt Brecht, wie viele Künstler der Moderne, mit dem geistigen Eigentum nicht immer so genau. So benutzte er für die »Dreigroschenoper«, die 1928 Premiere hatte, einige Lieder von François Villon, die in der Übersetzung von Karl Anton Klammer erschienen waren, ohne die Quelle anzugeben. Das veranlasste Alfred Kerr im Mai 1929 im Berliner Tageblatt zu scharfen Vorwürfen gegen Brecht, der daraufhin seine »Laxheit in Fragen geistigen Eigentums« einräumte. Die Brecht-Erben haben sich diese »Laxheit« im Umgang mit Brechts eigenem Werk bisher nicht zu eigen gemacht. Das zeigte zuletzt die Kontroverse um die »Baal«-Inszenierung von Frank Castorf 2015. Doch was passiert, wenn in zehn Jahren die urheberrechtliche Schutzfrist auf die Werke Brechts abläuft? Die hier versammelten Beiträge verfolgen Brecht als Urheber, als Nutzer fremder Textvorlagen und als Koautor und thematisieren das Urheberrecht von Autorinnen und Autoren in Zeiten grenzenloser Verbreitung von so genanntem Content. Der Band dokumentiert die Brecht-Tage 2016, die am Literaturforum im Brecht-Haus stattgefunden haben.

Mit Beiträgen von Sebastian Baumgarten, Rainer Dresen, Katharina de la Durantaye, friendly fire, Albrecht Götz von Olenhusen, Annett Gröschner, Carl Hegemann, Alexander Karschnia, Sabine Kebir, Uwe Kolbe, LIGNA, Jürgen Marten, Rupprecht Podszun, Cornelius Puschke, Ulrike Almut Sandig, Philipp Theisohn, Regula Venske und Klaus Völker u. a.


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lfb Texte 6: Material Müller. Das mediale Nachleben Heiner Müllers

Herausgegeben von Stephan Pabst und Johanna Bohley

Kaum ein Autor erregte in der ersten Hälfte der 1990er Jahre mehr öffentliches Aufsehen als Heiner Müller. Die Interviews, die er in dieser Zeit gab, genossen Kult-Status. Als Intendant des Berliner Ensembles, als Präsident der Akademie der Künste/Ost war er einer der wichtigsten Akteure des literarischen Lebens nach 1989. Seine Kontakte zur Staatssicherheit waren einer der zentralen Gegenstände des sogenannten deutschdeutschen Literaturstreits. Als er 1995 starb, wurde seine Beerdigung live im Fernsehen übertragen. Seine große Popularität fiel in eine Zeit, in der Müller als Autor kaum noch produktiv war. Quantitativ ist er mehr mit der Kommentierung seines Werks befasst als mit dessen Fortsetzung. Der Moment seiner größten Popularität fällt mit dem Moment seiner Historisierung zusammen. Die Beiträge des Bandes gehen von der Beobachtung aus, dass die Zahl der Müller-Referenzen in Theaterinszenierungen, Dramentexten, Romanen, Gedichten, Hörspielen, Interviews überwältigend ist, und fragen, was wie von Müllers Texten, Statements, Inszenierungen und Selbstinszenierungen bleibt oder verworfen wird, wie sich Kritik und Zustimmung, Fortsetzung und Historisierung zueinander verhalten.

Mit Beiträgen von Kai Bremer, Birgit Dahlke, Andreas Degen, Norbert Otto Eke, Helen Fehervary, Hans-Edwin Friedrich, Terry Galloway, Robert Gillett, Bernadette Grubner, Jost Hermand, Hannes Höfer, Torsten Hoffmann, Astrid Köhler, Alexander Löck, Robert Mießner, Stephan Pabst, Patrick Primavesi, Anja Quickert, Jan Röhnert, Kristin Schulz, Marc Silberman, Janet Swaffar und Heribert Tommek.


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lfb Texte 5: Der Radikale. Christian Geisslers Literatur der Grenzüberschreitung

Herausgegeben von Detlef Grumbach

Christian Geissler (1928–2008) hat mit seinem Roman »Anfrage« (1960) als ein »junger Wilder« die Bühne der Literatur betreten und nach der Schuld der Väter sowie ihrer Rolle in der Nachkriegsgesellschaft gefragt. In den 1960er Jahren prägte er das NDR-Fernsehspiel, später drehte er über 20 Dokumentarfilme. Er schrieb Romane, Hörspiele und Gedichte, trat als politischer Redner auf und wurde auch in der DDR verlegt. Geisslers Themen waren gesellschaftliche Gewaltverhältnisse: konkret, auf der Ebene alltäglicher Erfahrung. Anders als Peter Weiss hat er seine »Ästhetik des Widerstands« bis an die unmittelbare Gegenwart herangeschrieben. Mit »Das Brot mit der Feile« (1973) und »kamalatta« (1988) wurde er zum Chronisten des Widerstands in der Bundesrepublik. In Zeiten, in denen das Thema der politischen Gewalt wieder bedrückend aktuell wird, werden seine Werke neu aufgelegt. In ihrer Suche nach politischer Emanzipation stören sie auch heute noch auf. Dieser Band dokumentiert eine Tagung zu seinem Werk im Oktober 2016.

Mit Beiträgen von Helmut Böttiger, Britta Caspers, Didi Danquart, Dietmar Dath, Jan Decker, Peter Ellenbruch, Detlef Grumbach, Sven Kramer, Ulrich Lampen, Ingo Meyer, Helmut Peitsch, Sabine Peters und Robert Stadlober.


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lfb Texte 2: Brecht und Naturwissenschaften

Herausgegeben von Volker Ißbrücker und Christian Hippe für das Literaturforum im Brecht-Haus

Brechts Affinität zu den Naturwissenschaften reichte so weit, dass er sich bisweilen selbst als Naturwissenschaftler zu inszenieren pflegte. Stolz verwies er darauf, dass er ursprünglich Naturwissenschaften studiert habe oder beanspruchte für sich den Titel eines „Einstein der neuen Bühnenform“. Die im vorliegenden Band versammelten Beiträge verfolgen Brechts Faszination für Naturwissenschaften als eine substantielle Dimension seines Schaffens und nehmen verschiedene Schnittpunkte zwischen Literatur und Naturwissenschaften in den Blick.

Mit Beiträgen von Reinhard Jirgl, Alexander Karschnia, Harald Lesch, Armin Petras, Holger Teschke, B. K. Tragelehn und anderen.


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lfb Texte 4: Lieben, was es nicht gibt? Literatur, Pop und Politik bei Ronald M. Schernikau

Herausgegeben von Helen Thein und Helmut Peitsch

Ronald M. Schernikau (1960–1991) veröffentlichte sein Debüt »Kleinstadtnovelle« noch vor dem Abitur. Da hatte er schon Erlebnisse für mehr als einen Roman gesammelt: In der DDR geboren, von der Mutter in den Westen geschmuggelt, zu einem Vater, der längst eine neue Familie hatte. Schwul zu sein, war eine weitere Facette dieses Andersseins, das sich als Mittendrin verstand. Nach einem Studium am Literaturinstitut in Leipzig ließ er sich 1989 in die DDR rückeinbürgern. An seinem letzten Buch, der »legende«, schrieb er acht Jahre lang, bis zu seinem Tod. 2017 soll das Buch wieder lieferbar sein, als erster von drei Bänden einer Werkausgabe, die im Verbrecher Verlag erscheinen wird. In Vorbereitung dieser Schernikau-Werkausgabe wurde im Jahr 2015 aus Perspektiven des Verlagswesens, der Literatur und Wissenschaft, des Journalismus und der Popkultur auf die Relevanz und das Wirken dieses Autors geblickt. Dieser Band dokumentiert die Tagung im Literaturforum im Brecht-Haus und erscheint in der Schriftenreihe lfb Texte.

Mit Beiträgen von Martin Brandt, Dietmar Dath, Jens Friebe, Georg Fülberth, Sven Glawion, Marlies Janz, Christian Jäger, Thomas Keck, Mandy Köppen, Christine Künzel, Lucas Mielke, Helmut Peitsch, Ursula Püschel, Stefan Ripplinger, Erika Runge, Laura Schütz und Katja Stopka.


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lfb Texte 3: Richtige Literatur im Falschen? Schriftsteller – Kapitalismus – Kritik

Herausgegeben von Enno Stahl und Ingar Solty

Lässt sich die politische Problemlage unserer Zeit literarisch erfassen? Was ist die Rolle von Literatur im globalen Kapitalismus? Lässt sich ein dauerhafter Arbeitszusammenhang von Autorinnen und Autoren organisieren? Diesen Fragen widmete sich im April 2015 eine Schriftstellertagung unter dem Titel „Richtige Literatur im Falschen?“, die im Literaturforum im Brecht-Haus stattfand. In Zentrum stand die Frage nach dem Verhältnis zwischen Literatur, Engagement und kapitalistischer Gesellschaft. Moderiert von Ingar Solty und Enno Stahl diskutierten Ann Cotten, Annett Gröschner, Joachim Helfer, Thomas Meinecke, Norbert Niemann, Monika Rinck, Kathrin Röggla, Stefan Schmitzer, Erasmus Schöfer, Ingo Schulze, Michael Wildenhain und Raul Zelik mit den Theoretikern Jan Loheit, Helmut Peitsch, David Salomon und Thomas Wagner – unter lebhafter Beteiligung des Publikums. Der Band „Richtige Literatur im Falschen?“ zeichnet die Tagung dokumentarisch nach und präsentiert darüber hinaus aktuelle Statements der Beteiligten.



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lfb Texte 1: Über Brechts Romane

Herausgegeben von Christian Hippe für das Literaturforum im Brecht-Haus

Brecht gilt als Pionier des modernen Romans. Dennoch stehen seine Romanprojekte im Schatten der Theatertexte und Dichtungen. In den hier versammelten Beiträgen werden die noch immer bestehenden Vorbehalte gegenüber Brechts Versuchen auf dem Gebiet des Romans deutlich, sie zeigen aber auch deren produktive Impulse für die Gegenwartsliteratur und die Literaturkritik heute. Weitere Aspekte, die in Einzelstudien betrachtet werden, sind unter anderem das Ökonomie-Paradigma, die satirische Qualität und die desillusionistische Poetik der Romanentwürfe Brechts. Dieser Band dokumentiert die Brecht Tage 2014, die im Literaturforum im Brecht-Haus stattgefunden haben. "Über Brechts Romane" ist der erste Band in der neuen Schriftenreihe lfb Texte des Literaturforums im Brecht-Haus und des Verbrecher Verlags. Weitere Bände über Bertolt Brecht und Ronald M. Schernikau erscheinen 2016.

Mit Beiträgen von Jörg-Uwe Albig, Gerrit Bartels, Nora Bossong, Martin Brady, Sophia Ebert, Helen Fehervary, Marja Leena Hakkarainen, Jakob Hein, Gerhard Henschel, Lorenz Jäger, Klaus-Detlef Müller, Georg M. Oswald, Jutta Person, Ernest Schonfield, Stephan Speicher, Frank D. Wagner und Stefan Willer.


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Gewalt und Gerechtigkeit. Auf den Schlachthöfen der Geschichte

Herausgeber: Sonja Hilzinger im Auftrag des Literaturforums im Brecht-Haus

Gewalt und Gerechtigkeit sind Signaturen der Geschichte nicht nur des 20. Jahrhunderts geworden und geblieben, sondern sie sind es bis heute. Dies zeigen Beiträge über die in den 1990er-Jahren entstandenen Stücke der britischen Dramatikerin Sarah Kane, deren verstörendes Stück Zerbombt als Reflex auf die mediale Präsenz des Krieges im kosovo entstand, und über die Millenium-Trilogie des schwedischen Journalisten und Autors Stieg Larsson – die Bücher wie die Verfilmungen sind weltweit erfolgreich, nicht zuletzt wegen der Figur der Ermittlerin Lisbeth Salander, eine moderne Jeanne d’Arc. Weitere Beiträge verfolgen die doppelte Spur von Gewalt und Gerechtigkeit in den Lehrstücken Brechts und dem mit Elisabeth Hauptmann gemeinsam entwickelten Stück Die heilige Johanna der Schlachthöfe, das in den Schlachthöfen von Chicago während der Weltwirtschaftskrise 1929 spielt, über das 1937 im französischen Exil entstandene Hörspiel Der Prozess der Jean d’Arc zu Rouen 1431 von Anna Seghers und dessen Bearbeitung durch Brecht und Besson 1952 für das Deutsche Theater in Berlin.



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Bild und Bildkünste bei Brecht. Brecht-Tage 2010

Hg. v. Christian Hippe im Auftrag des Literaturforums. Beiträge u.a. von Georges Didi-Huberman, Annett Gröschner, Sabine Kebir, Tom Kuhn, Mark Lammert, Grischa Meyer, Marianne Streisand, Peter Voigt

Die Frage nach dem Stellenwert von Bildern und der Dimension visueller Erfahrung drängt sich im Falle Bertolt Brechts und des epischen Theaters geradezu auf. Sehen, Zeigen, Demonstrieren und das visuell Erfahrbar-Machen sind elementare Strategien der epischen Schauspielkunst. Für den Einsatz des Bühnenbildes oder von Bildmedien auf der Bühne, etwa Projektionen, formulierte Brecht eigene und richtungweisende Ideen. Aber auch in konkreten Projekten wie dem der »Kriegsfibel« teste Brecht durch innovative Arrangements von Fotos und Texten einen neuen künstlerischen Umgang mit Bildmaterial. Eigens angelegte Bildersammlungen, die erst in den letzten Jahren systematisch erschlossen wurden, deuten darüber hinaus auf weitere Anregungen seiner Texte und seiner Ästhetik durch Bildmedien hin. Der Band »Bild und Bildkünste bei Brecht« versammelt die Beiträge der Brecht-Tage 2010, in denen neue Perspektiven auf Brechts Umgang mit dem Medium Bild erprobt werden. Mit Beiträgen von Georges Didi-Huberman, Annett Gröschner, Sabine Kebir, Tom Kuhn, Mark Lammert, Grischa Meyer, Marianne Streisand, Peter Voigt sowie Lukas Mairhofer, Patrick Ramponi und Tomislav Zelić

Mit Beiträgen von Georges Didi-Huberman, Annett Gröschner, Sabine Kebir, Tom Kuhn, Mark Lammert, Grischa Meyer, Marianne Streisand, Peter Voigt sowie Lukas Mairhofer, Patrick Ramponi und Tomislav Zelić


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