Bestseller-Listen mit Literaturtiteln steuern zunehmend die literarische Aufmerksamkeit. Darüber hinaus sind Literaturlisten aus dem Schulunterricht oder von den universitären Literaturwissenschaften bekannt und reproduzieren in der Regel den literarischen Kanon. Zur Inspiration von Lektüren und zur Orientierung im literarischen Feld sind Literaturlisten ein beliebtes Mittel. Daran knüpft das Projekt „LfB Literaturlisten“ an, formuliert aber zugleich einen neuen Anspruch an die Kuration, Kommentierung und Auswahl. Mit dem Literaturlisten-Projekt soll gezielt Aufmerksamkeit auf literarische Werke gelenkt werden, die einer diskursiven Verständigung über die politische und gesellschaftliche Funktion von Literatur Vorschub leisten. mehr

Das Ziel ist es, damit die Kenntnis wichtiger Werke und Positionen zu fördern, um eine gemeinsame Verständigung zu begünstigen und Inspirationen zur Lektüre zu geben. Während die Aufstellung eines dafür verbindlichen „Literaturkanons“ das Problem der Normativität und Repräsentation aufwirft, verfolgen die Literaturlisten ein plurales und rhizomatisches Konzept zur Reaktualisierung eines  gesellschaftlich-politischen Literaturbegriffs bei gleichzeitiger Ausweitung und Heterogenität der repräsentierten Literatur.

Wissenschaftler:innen, Literaturkenner:innen, insbesondere aber auch Gegenwarts:autorinnen werden eingeladen, kommentierte Lektürelisten zu verfassen, die auf der Projektseite des Literaturforums im Brecht-Haus zugänglich gemacht werden. Das Projekt wird kuratiert von Wiebke von Bernstorff, Lisa Brunke, Sebastian Schweer und dem Team des Literaturforums.