abgesagt [Peter Sloterdijk: zwischen politischer Provokation und wissenschaftlichem Diskurs]
Das Seminar muss leider entfallen.
[Peter Sloterdijk wird in der internationalen Wissenschaft viel rezipiert, wie die Übersetzungen seiner Werke in zahlreiche Fremdsprachen, seine regelmäßige Präsenz als Referenzautor in Hochschulveranstaltungen und die ihm gewidmeten Monographien, Sonderhefte und Sammelbände zeigen. In Deutschland ist er jedoch vor allem für seine kontroverse Rolle als öffentlicher Intellektueller bekannt, als der er immer wieder heftige Debatten auslöst. Diese Rolle manifestierte sich insbesondere in seinen Auseinandersetzungen beispielsweise in der Debatte über Angelas Merkels Flüchtlingspolitik. Hier sprach er u.a. davon, dass es „keine moralische Pflicht zur Selbstzerstörung“ gäbe. Auch eine Diskussion mit Axel Honneth über Steuern und eine öffentliche Polemik zur Frage der Klonierung, die er mit Jürgen Habermas führte, sorgten für Aufsehen. Während die Echos der energisch geführten Debatten immer wieder schnell verklingen, stellt sich die Frage, wie Sloterdijks öffentliche Positionierungen mit seinem Werk in Verbindung stehen. Das Seminar bietet eine umfassende Einführung in das philosophische Werk von Peter Sloterdijk an, das mehr als 40 veröffentlichte Werke umfasst und ein breites Spektrum von Themen abdeckt, von der Philosophie, über Design und Biopolitik bis hin zur Literatur und Kulturgeschichte. Zugleich sollen seine philosophischen Debatten sowie die theoretischen Grundlagen seiner Positionen rekonstruiert werden.
Antonio Lucci ist seit Oktober 2022 Professor für Moralphilosophie am Institut für Philosophie und Erziehungswissenschaft der Universität Turin. In den letzten Jahren hat er die Professuren für „Kulturtheorie und kulturwissenschaftliche Ästhetik“, „Wissens- und Kulturgeschichte“ (Humboldt-Universität zu Berlin) und „Religionswissenschaft“ (Freie Universität Berlin) vertreten sowie internationale Fellowships und Gastprofessuren (u.a. IFK Wien; FIPH Hannover; IISF Neapel; Universität „Gabriele D’Annunzio“ Chieti und Universität Turin) innegehabt.
Zu seinen Veröffentlichungen zählen u.a.: Askese als Beruf. Die sonderbare Kulturgeschichte der Schmuckeremiten (Wien 2019); (Hg. mit J. Knobloch) Gegen das Leben, gegen die Welt, gegen mich selbst. Figuren der Negativität (Heidelberg 2021); (Hg. mit J. Söffner u. E. Schomacher) Italian Theory (Leipzig 2020) und zuletzt True Detective. Eine Philosophie des Negativen (Wien 2021).]