Programm

Do 26.01.2023

17:00 bis 18:00
Einführungsvortrag
Clemens Böckmann und Chris W. Wilpert

Vom »Vierten Reich« zu »Rosa« und »Heldenfriedhof«

Als Sohn des Regisseurs Veit Harlan wächst Thomas Harlan (1929 – 2010) im engsten Kreis der nationalsozialistischen Elite auf. Diese Erfahrung bleibt Signum seines Lebens und seines künstlerischen Arbeitens. Harlan hat, basierend auf seinen Recherchen in polnischen Archiven, die Täterbiografien in der Bundesrepublik zum Thema seiner Romane »Rosa« (2000) und »Heldenfriedhof« (2006) gemacht. In ihrem... weiterlesen

Als Sohn des Regisseurs Veit Harlan wächst Thomas Harlan (1929 – 2010) im engsten Kreis der nationalsozialistischen Elite auf. Diese Erfahrung bleibt Signum seines Lebens und seines künstlerischen Arbeitens. Harlan hat, basierend auf seinen Recherchen in polnischen Archiven, die Täterbiografien in der Bundesrepublik zum Thema seiner Romane »Rosa« (2000) und »Heldenfriedhof« (2006) gemacht. In ihrem Einführungsvortrag schauen Böckmann und Wilpert auf das widersprüchliche und gebrochene Verhältnis von Harlan im Umgang mit seinen eigenen Recherchen: Begonnen als konkrete, politische Aufklärungsarbeit entscheidet sich Harlan sein Material in Literatur zu übersetzen.

 

Ticket: Eintritt frei!
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18:00 bis 19:30
Diskussion
Mit Sara Berger und Michael Farin
Moderation Sieglinde Geisel

Umgang mit NS-Tätern und -Täterinnen im Postnazismus

Michael Farin hat die Romane »Rosa« und »Heldenfriedhof« in Hörspiele übersetzt. Sara Berger rekonstruiert den historischen Hintergrund und die Kriegs- und Nachkriegs-Biografien des im Roman thematisierten Täternetzwerks der Vernichtungslager. Die Diskussionsrunde nimmt das Verhältnis von Literatur und Geschichte, von Fiktion und Historiografie im Werk Harlans in den Blick: Wie geht Harlan mit den historischen Fakten... weiterlesen

Michael Farin hat die Romane »Rosa« und »Heldenfriedhof« in Hörspiele übersetzt. Sara Berger rekonstruiert den historischen Hintergrund und die Kriegs- und Nachkriegs-Biografien des im Roman thematisierten Täternetzwerks der Vernichtungslager. Die Diskussionsrunde nimmt das Verhältnis von Literatur und Geschichte, von Fiktion und Historiografie im Werk Harlans in den Blick: Wie geht Harlan mit den historischen Fakten um? Worauf zielt seine künstlerische Verfremdung? Welchen Möglichkeitsraum bietet die Literatur dafür?

Ticket: Eintritt frei!
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20:00 bis 21:30
Lesung
Mit Robert Stadlober
Kurze Einführung in den Text von Clemens Böckmann und Chris W. Wilpert

Lesung aus »Heldenfriedhof«

Thomas Harlans Roman »Heldenfriedhof« von 2006 beginnt mit dem Fund von 15 Leichen auf einem Soldatenfriedhof in der Nähe von Triest. Die Toten waren allesamt Täter der »Aktion Reinhardt«, die den Massenmord in den Vernichtungslagern Bełżec, Sobibór und Treblinka und zuletzt im Konzentrationslager Risiera di San Sabba organisierten und durchführten. Im Roman bringen sie sich... weiterlesen

Thomas Harlans Roman »Heldenfriedhof« von 2006 beginnt mit dem Fund von 15 Leichen auf einem Soldatenfriedhof in der Nähe von Triest. Die Toten waren allesamt Täter der »Aktion Reinhardt«, die den Massenmord in den Vernichtungslagern Bełżec, Sobibór und Treblinka und zuletzt im Konzentrationslager Risiera di San Sabba organisierten und durchführten. Im Roman bringen sie sich um, als man in der BRD beginnt, sich strafrechtlich für ihre Taten zu interessieren. Während der kollektive Selbstmord Fiktion ist, erzählt der Roman collagenhaft mit Zitaten aus Erinnerungen, Tagebüchern und Protokollen reale Ereignisse. Durch seinen Zusammenprall von historischer Wirklichkeit, fantastischen Verfremdungen und herausfordernder Erzählweise ist »Heldenfriedhof« ein außergewöhnlicher Roman, der in seiner Rezeption in die Nähe von Claude Lanzmanns »Shoah« gerückt wurde.

Eintritt: 6,- € / ermäßigt: 4,- €
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Fr 27.01.2023

13:00 bis 18:30
Vorträge

Workshop: Thomas Harlans Täterliteratur

13:00 Daniela Henke »Einige Bemerkungen zur Pathologie der zeitgenössischen Romanstruktur«. Thomas Harlans »Heldenfriedhof« als verweigerte Erzählbarmachung   14:00 Jan Süselbeck Emotionalisierungsstrategien in Thomas Harlans »Heldenfriedhof«   15:30 Christoph Schneider früh / spät   16:30 Abschlussdiskussion    ... weiterlesen

13:00 Daniela Henke »Einige Bemerkungen zur Pathologie der zeitgenössischen Romanstruktur«. Thomas Harlans »Heldenfriedhof« als verweigerte Erzählbarmachung

 

14:00 Jan Süselbeck Emotionalisierungsstrategien in Thomas Harlans »Heldenfriedhof«

 

15:30 Christoph Schneider früh / spät

 

16:30 Abschlussdiskussion

 

 

Ticket: Eintritt frei!
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