Programm

Mo 03.07.2023

19:00 bis 21:00
Vortrag, Podiumsgespräch
Vortrag Sabine Göttel
Diskussion Annette Hülsenbeck und Klaus Gültig
Moderation Elke Brüns

Leben und Werk Fleißers

1923, vor 100 Jahren, betrat Fleißer mit ihrem ersten Text »Meine Zwillingsschwester« die literarische Bühne. Schnell wurde ihre Begabung erkannt, wird sie durch Feuchtwanger und Brecht gefördert, von Kerr und von Jhering gelobt – und gehört nach 1945 zu den vergessenen Autor*innen. Obwohl ihr singulärer Rang mittlerweile außer Frage steht, ist die Werkrezeption bis heute... weiterlesen

1923, vor 100 Jahren, betrat Fleißer mit ihrem ersten Text »Meine Zwillingsschwester« die literarische Bühne. Schnell wurde ihre Begabung erkannt, wird sie durch Feuchtwanger und Brecht gefördert, von Kerr und von Jhering gelobt – und gehört nach 1945 zu den vergessenen Autor*innen. Obwohl ihr singulärer Rang mittlerweile außer Frage steht, ist die Werkrezeption bis heute Konjunkturen unterworfen. Woran liegt das, was sind die (sperrigen) Spezifika ihres Œuvres? Was sagt uns Fleißer heute noch, wo muss sie neu erschlossen werden? Und wie nahm Fleißer selbst ihren (Nicht-)Ruhm wahr? – Fragen, die im litera- rischen und biografischen Kontext erschlossen werden sollen.

Eintritt: 6,- € / ermäßigt: 4,- €
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Di 04.07.2023

19:00 bis 21:00
Vortrag, Podiumsgespräch
Vortrag Walter Fähnders
Diskussion Ulrike Vedder und Anna Volkland
Moderation Sabine Kieselbach

Rückblick auf die Avantgarde

Fleißers Roman »Avantgarde« (1963) bietet einen intimen Einblick in die Produktionsweisen der urbanen Künstler-Zirkel der Weimarer Republik. Was nimmt Fleißer aus weiblicher, randständiger Position wahr und wie weicht das ab vom Selbstverständnis der künstlerischen Eliten? Zudem soll der Begriff »Avantgarde« als ein weitgefasster Ausgangspunkt genutzt werden, um nach den aktuellen Produktionsverhältnissen im Literatur- und Theaterbetrieb... weiterlesen

Fleißers Roman »Avantgarde« (1963) bietet einen intimen Einblick in die Produktionsweisen der urbanen Künstler-Zirkel der Weimarer Republik. Was nimmt Fleißer aus weiblicher, randständiger Position wahr und wie weicht das ab vom Selbstverständnis der künstlerischen Eliten? Zudem soll der Begriff »Avantgarde« als ein weitgefasster Ausgangspunkt genutzt werden, um nach den aktuellen Produktionsverhältnissen im Literatur- und Theaterbetrieb und dem innovativen Potenzial der Gegenwartsliteratur und -dramatik zu fragen. Oder ergibt der Begriff heute gar keinen Sinn mehr?

Eintritt: 6,- € / ermäßigt: 4,- €
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Mi 05.07.2023

19:00 bis 21:00
Vortrag, Podiumsgespräch
Vortrag Heide Volkening
Diskussion Gün Tank und Anke Stelling
Moderation Julia Friedrichs

Klassenverhältnisse und Körperpraktiken

Bei Fleißer werden Klassenverhältnisse nicht behauptet, sondern vor allem sprachlich repräsentiert. Fleißer zeige, so Walter Benjamin, »die namenlose Verwirrung, mit der das volkstümliche Sprechen sich auf den Weg macht, die Stufen der sozialen Redeleiter hinanzuklimmen, das ›feine‹, ›gehobene‹ Deutsch der herrschenden Klassen zu sprechen.« Körperpraktiken – »sporteln, rauchen, lieben« – zeigen milieuspezifische Dimensionen. Auch in... weiterlesen

Bei Fleißer werden Klassenverhältnisse nicht behauptet, sondern vor allem sprachlich repräsentiert. Fleißer zeige, so Walter Benjamin, »die namenlose Verwirrung, mit der das volkstümliche Sprechen sich auf den Weg macht, die Stufen der sozialen Redeleiter hinanzuklimmen, das ›feine‹, ›gehobene‹ Deutsch der herrschenden Klassen zu sprechen.« Körperpraktiken – »sporteln, rauchen, lieben« – zeigen milieuspezifische Dimensionen. Auch in der Gegenwartsliteratur wird unter dem Stichwort »Klassismus« wieder nach den sozialen Verhältnissen gefragt: Was geben die alten, was geben die neuen Texte zu lesen auf?

Eintritt: 6,- € / ermäßigt: 4,- €
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Do 06.07.2023

19:00 bis 21:00
Performance, Podiumsgespräch
Erzählperformance Meike Rötzer zu Fleißers »Fegefeuer in Ingolstadt«
Diskussion Kathrin Röggla und Alina Fluck
Moderation Nikolaus Müller-Schöll

»keine Brecht-Nachfolgerin im Schreiben«. Sprache und Drama

Fleißer wollte so »primitiv, aber deutlich schreiben wie Kinderzeichnungen sind«. Entstanden sind Texte, die Elfriede Jelinek überlegen ließen, sie Wort für Wort abzuschreiben: »Das wäre eine Übung, es wäre DIE Übung, ich würde lernen, die Menschen abzuschätzen.« Wie lässt sich Fleißers Schreiben charakterisieren? Wie lassen sich Fleißers Stücke heute inszenieren, wo sind sie zeitgebunden und... weiterlesen

Fleißer wollte so »primitiv, aber deutlich schreiben wie Kinderzeichnungen sind«. Entstanden sind Texte, die Elfriede Jelinek überlegen ließen, sie Wort für Wort abzuschreiben: »Das wäre eine Übung, es wäre DIE Übung, ich würde lernen, die Menschen abzuschätzen.« Wie lässt sich Fleißers Schreiben charakterisieren? Wie lassen sich Fleißers Stücke heute inszenieren, wo sind sie zeitgebunden und sind eigentlich nur die Ingolstädter Dramen von Interesse? Der Diskussion geht die Probe aufs Exempel in Form einer Performance voraus, die als »Erzählte Literatur« Fleißers Drama »Fegefeuer in Ingolstadt« vorstellt.

Eintritt: 6,- € / ermäßigt: 4,- €
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Fr 07.07.2023

19:00 bis 21:00
Vortrag, Diskussion, Lesung
Vortrag Liane Schüller
Lesung Eva Sixt
Moderation Elke Brüns

Fleißer und die weibliche Moderne

Fleißer zählt mit Irmgard Keun, Vicki Baum, Gabriele Tergit und anderen Schriftstellerinnen der Weimarer Republik zur »Weiblichen Moderne«. Zum Abschluss der Themenwoche soll deshalb der Blick auch auf weitere Autorinnen gerichtet und Fleißers Werk in einen größeren kultur- und literarhistorischen Kontext gerückt werden: Was sind die Themen dieser weiblichen Avantgarde, wo unterscheiden sich die Autorinnen,... weiterlesen

Fleißer zählt mit Irmgard Keun, Vicki Baum, Gabriele Tergit und anderen Schriftstellerinnen der Weimarer Republik zur »Weiblichen Moderne«. Zum Abschluss der Themenwoche soll deshalb der Blick auch auf weitere Autorinnen gerichtet und Fleißers Werk in einen größeren kultur- und literarhistorischen Kontext gerückt werden: Was sind die Themen dieser weiblichen Avantgarde, wo unterscheiden sich die Autorinnen, wo bestehen Gemeinsamkeiten? Beschlossen wird der Abend mit einer Lesung ausgewählter Texte Fleißers durch die Schauspielerin Eva Sixt.

Eintritt: 6,- € / ermäßigt: 4,- €
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