Muttermilch

/ 2021
Milk Fed

In Melissa Broders zweitem Roman »Muttermilch« sucht die Protagonistin Rachel entgegen der von ihrer narzisstischen Mutter eingetrichterten Disziplin nach lustvollem Vergnügen unterschiedlicher Form. Eigentlich hat sie eine Essstörung und zählt pedantisch Kalorien, wobei ihre Mahlzeiten zu den Highlights ihres Alltags gehören. Nachdem ihre Therapeutin ihr rät, den Kontakt zu ihrer Mutter temporär abzubrechen und sie dem Ganzen eine Chance gibt, verliebt sie sich in die Frozen-Yoghurt-Verkäuferin Miriam. Diese bringt ihr nicht nur den Genuss opulenter Speisen näher, sondern letztlich auch Rachels Begehren, das sie so lange unterdrückt hat. Es geht dabei über Sexualität hinaus: Rachel begibt sich leidenschaftlich in sinnliche Genüsse unterschiedlicher Art – Sex, Essen, Spiritualität – und lernt dabei, wie ein autonomes Leben ohne die Regeln ihrer Mutter für sie aussieht.

 

Warum lesen?

Es geht nicht anders, man verschlingt den Roman. Er ist so lustig und lustvoll, dass es schwer ist, seinem Sog zu entkommen. Durch die Mehrdimensionalität steht vor allem die Sinnlichkeit in ihren verschiedenen Ausprägungen im Zentrum.

Auf der Liste: Unverschämtes Verlangen

Queeres Begehren in der Literatur