#Anna Seghers
Die Gefährten
/ 1932Roman über die Niederschlagung der ungarischen Räterepublik im Sommer 1919, vor allem aber über die Exilsituation der geflüchteten Revolutionäre in verschiedenen großen Städten Europas. Grandios in der Beschreibung von deren Verlorenheit – und dem existentiellen Widerstehen in aussichtsloser Situation. Interessant, da der eigentliche Protagonist des Romans ein kollektiver ist, die kommunistische Partei, genauer: das Kollektiv der Kämpfer im Exil.
Das siebte Kreuz
/ 1942Nicht ganz so grandios wie das frühere Buch „Die Gefährten“, aber berühmter, weil individualistischer. Geschildert wird die Flucht eines Gefangenen aus dem KZ. Er, als einziger von sieben, überlebt – nicht, weil politisch „bewusste“ Genossen ihm zur Seite stehen, sondern, weil ein ehemaliger Kamerad aus der Jugendzeit ihn rettet. mehr
(Bonus: „Der Aufstand der Fischer von St. Barbara“ – wegen des genialen Satzes zu Beginn, der ein umfassendes Verstehen der Revolte zum Ausdruck bringt: „Aber längst, nachdem die Soldaten zurückgezogen, die Fischer auf See waren, saß der Aufstand noch auf dem leeren, weißen, sommerlich kahlen Marktplatz und dachte ruhig an die Seinigen, die er geboren, aufgezogen, gepflegt und behütet hatte für das, was für sie am besten war.“)