Fr 15.09.2017 / Symposium zum 80. Geburtstag Gisela Elsners
V-Effekte und andere Versuche, die Wirklichkeit zu bewältigen: Gisela Elsner und Bertolt Brecht
Gisela Elsner (1937-1992) sah sich selbst als Autorin in der literarischen und politischen Tradition Bertolt Brechts. Die Berührungspunkte zwischen Elsner und Brecht sind vielfältig. Auf der einen Seite lassen sich thematische Verbindungen feststellen: etwa in der Konzentration auf die Aufdeckung faschistischer Strukturen, in einer dezidierten Kapitalismuskritik sowie im Aufzeigen sozialer Missstände. Auf der anderen Seite bedient sich Elsner in ihren Satiren bestimmter Strategien der Verfremdung, die auf Brechts Definition des V-Effektes verweisen, indem sie das Alltägliche, Vertraute, Selbstverständliche als etwas Fremdes bzw. Befremdendes darstellt und somit eine Reflexion von bestimmten Verhaltensweisen und Routinen ermöglicht. Grund genug, dem Verhältnis Elsner-Brecht en detail nachzugehen und zugleich zu fragen, inwiefern Elsner mit oder gegen Brecht zugleich über Brecht hinaus geht.
Projektleitung: Christine Künzel
Auszüge aus der Oper „Friedenssaison“ (Gisela Elsner/Christof Herzog)
Bei dieser Oper handelt es sich um eine Satire auf die Friedensbewegung der 1980er-Jahre, die sich nicht allein gegen die Stationierung von Atomwaffen auf deutschem Boden richtete, sondern auch gegen die politischen Verhältnisse der damaligen Zeit, die durch die Regierung von Helmut Kohl geprägt waren. In der Oper treten dementsprechend bekannte Persönlichkeiten aus dem politischen Leben auf: u. a. Bundeskanzler... weiterlesen
Gisela Elsner und Bertolt Brecht – Symposium zum 80. Geburtstag Gisela Elsners
9.30 Uhr Christine Künzel (Hamburg): Begrüßung/Einführung in das Thema 10.00-10.45 Uhr Carsten Mindt (Hamburg): „[D]ie Befreiung von dem Zwang, Hypnose auszuüben“: Zusammenhänge zwischen einer theatralen und narrativen Strategie der Verfremdung bei Brecht und Elsner 10.45-11.30 Uhr Judith Niehaus (Hamburg): Verfremdete und verfremdende Schrift bei Elsner und Brecht 11.30-12.00 Uhr Kaffeepause 12.00-12.45 Uhr Sebastian Schuller (München): „Die... weiterlesen