„Wohnen in der leeren Mitte“
Dieses Mal geht es bei der BAUSTELLE Brecht um Beiträge, die sich mit dem Themenkomplex des Wohnens bei Brecht und, in seiner Nachfolge, bei Müller beschäftigen. In den Blick genommen werden damit Fragen nach den Wohn- und Schreibstätten von Autor:innen in ihrer Beziehung zum literarischen Text, nach der literarischen Verhandlung der ‚Bewohnbarkeit’ der Erde, dem ‚Recht auf Wohnen‘, Exil und Migrationsdynamiken oder dem Wohnen als Lebenspraxis in einer sich wandelnden Stadt. Schließlich soll der metaphorischen und ästhetischen Dimension des Wohnens in Texten aller Gattungen nachgespürt werden.
Konzeption und Projektleitung Sophie König, Marten Weise und Noah Willumsen
Ein Zimmer für sich? Wohnen und Schreiben in einer Stadt im Wandel
Begrüßung und thematische Einführung Sophie König, Marten Weise und Noah Willumsen
Was Virginia Woolf in ihrem Text »A Room of One's Own« schon 1929 beschrieb, verliert bis heute nicht an Aktualität: Um Schreiben zu können, braucht es zunächst einmal Raum. Räume, gerade jene für schreibende Frauen, sind dabei immer noch rar. Häufig sind sie prekär und stehen im Kontext wirtschaftlicher Zwänge und begrenzter Schreibzeit. Das trifft ebenso auf das private Schreibzimmer zu wie auf den öffentlichen Literaturbetrieb. So ist das Schreiben durch die Ressourcenkämpfe der gentrifizierten Stadt besonders heute wieder eine Frage des verfügbaren Raumes.