Bild der Autorin Helga Schütz

18. – 19.4.2024

Helga Schütz. Ein halbes Jahrhundert in Literatur, Film, Fernsehen und Radio

Projektleitung Yvonne Delhey und Carola Hähnel-Mesnard

Helga Schütz ist als Schriftstellerin seit mehr als 50 Jahren auf dem deutschen Buchmarkt vertreten. Die Autorin hat durch die literarische und künstlerische Darstellung unterschiedlicher historischer und gesellschaftlicher Themen die Diskurse im deutsch-deutschen Kontext mitgeprägt, so z.B. dank ihrer Auseinandersetzung mit dem Thema »Flucht und Vertreibung« oder dem Stalinismus, aber auch dank der Verarbeitung gesellschaftlich relevanter Fragen wie der Emanzipation der Frau oder des Umweltbewusstseins.

Sie debütierte 1971 im Aufbau-Verlag mit Vorgeschichten oder Schöne Gegend Probstein, einem Buch, das, so Ursula Krechel damals in der Frankfurter Rundschau, zum »ost-westlichen Überraschungserfolg« wurde. Aufsehen erregte der leichte, vom filmischen Erzählen geprägte Ton, mit dem die Autorin sich einem Thema näherte, das in der DDR ein politisches Tabu war, in der Literatur aber immer wieder, verstärkt dann in den 1970er Jahren thematisiert wurde und das heute und unter anderen, globaleren Gegebenheiten wieder aktueller denn je ist: Flucht und Vertreibung bzw. die unfreiwillige Migration und ihre Folgen für die Betroffenen, ihre gesellschaftliche Integration sowie ihre kollektive Identität.

Ziel der Tagung ist die Erschließung und Neubewertung des Werks der Schriftstellerin, Dramaturgin und Szenaristin Helga Schütz (geb. 1937), das seit den 1970er Jahren nicht nur in der DDR, sondern auch in der Bundesrepublik und nach 1989 im vereinigten Deutschland verlegt bzw. rezipiert wurde. Expert*innen aus verschiedenen Disziplinen beleuchten das Werk von Helga Schütz neu und stellen es in aktuelle Forschungszusammenhänge.

 

Finanziert durch die Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur. In Kooperation mit der Radboud Universiteit und der Université de Lille.