Das Jahr 1990 ist, anders als 1989, in der kollektiven Erinnerung seltsam vernebelt, auch wenn in diesem Jahr die Weichen für die nächsten Jahrzehnte gestellt, Wünsche erfüllt und Kränkungen im Gedächtnis gespeichert wurden. „Das Jahr 1990 freilegen“ fragt nach den Ereignissen jenes Jahres, der Literatur der Zeit und der Politik von morgen.
Projektleitung Annett Gröschner
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+ Podcast Annett Gröschner befragt Autor*innen, die als Erwachsene in der DDR oder Westberlin das Jahr 1990 erlebt haben, welche Bedeutung dieses Jahr für sie und ihr Werk hat. Mit Kathrin Schmidt, Michael Wildenhain, Anne Hahn, Torsten Schulz, Jaeckie Thomae, Jayne-Ann Igel und weiteren Beiträger*innen.
Das Buch »Das Jahr 1990 freilegen«, Teil 1
Moderation Annett Gröschner
Das Buch »Das Jahr 1990 freilegen« ist eine Remontage der Zeit in kollektiver Autorschaft, zusammengesetzt aus chronologisch collagierten Tagebuchnotizen, Zeitungsausschnitten, Interviews, Werbung und reich bebildert mit Schwarzweiß-Fotos des Jahres. Über das ungewöhnliche Projekt berichten der Verleger Jan Wenzel und der Mitbegründer des BasisDruck Verlages und Herausgeber der unabhängigen Zeitung »Die Andere« (1990−1992) Klaus Wolfram.
Das Buch »Das Jahr 1990 freilegen«, Teil 2
Moderation Annett Gröschner
1992 veröffentlichte Martin Gross das Buch »Das letzte Jahr, Beobachtungen des Vereinigungsprozesses in literarischen Briefen«. Aus der Bundesrepublik kommend, hat er 1990 in der DDR als einen Moment erlebt, „in dem der Schleier von zwei deutschen Wirklichkeiten fiel“, wie der BasisDruck Verlag damals in seiner Ankündigung schrieb. Texte Gross’ sind eine wichtige Stimme in »Das Jahr 1990 freilegen«, der Autor aber war bis zur Drucklegung nicht auffindbar. Ein Journalist der Süddeutschen Zeitung hat ihn danach in einem Dorf am Rand der Lüneburger Heide gefunden.