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Stefan Kiess „Auslöschung“ und „Finis Terrae“ (fotografische Arbeiten)
© Stefan Kiess (Ausschnitt)

02.02.1411.04.14
Ausstellung

Stefan Kiess „Auslöschung“ und „Finis Terrae“ (fotografische Arbeiten)

Veranstaltungsort: Literaturforum im Brecht-Haus

Meine fotografischen Arbeiten sind keine Fotografien – sie sind aus Fotografien gemacht. In komplexen Montageverfahren werden dazu Negative zerschnitten, umkopiert, zusammengesetzt, wieder zerlegt u.s.w., sodass schließlich weder Ur- noch Abbilder mehr zu erkennen sind.

Die Serie „Auslöschung“ beschäftigt sich mit einer Motivik, die Urthemen der Architektur durchdekliniert: die bergende Höhle, den Schutzraum, das Sicherheitsbedüfnis der Menschen. Dabei sind auch die Gegenthemen Teil der Arbeit. So wie jeder Bau bereits die Vorwegnahme seiner eigenen Ruine, so ist der Schutzraum nur das Gegenbild des Ausgeliefertseins.

Auch die Serie „Finis Terrae“ verwandelt die dialektische Widersprüchlichkeit des menschlichen Daseins in Bildmetaphern: die sprichwörtlichen Ruinen des Fortschritts, die im Zuge von Industrialisierung, Kolonialisierung oder Krieg entstanden sind. Auch hier geht es nicht darum, in einem seriell-dokumentarischen Verfahren Bildbeispiele zu dokumentieren, sondern mit eigenständigen Formgebilden die Zweischneidigkeit der Moderne zu spiegeln.

 

Stefan Kiess