„Krieg und Vernichtung – Sowjetische Zeitzeugen erinnern sich“
Wie erinnern sich Menschen, die 1941 – 1945 als Einwohner der Sowjetunion den deutschen Überfall, die Verbrechen des Besatzungsregimes, dann ihre Befreiung und endlich den Tag des Sieges über das nationalsozialistische Deutschland miterlebten, an diese mehr als 60 Jahre zurückliegenden Ereignisse? Andrea Gotzes hat 20 Zeitzeugen, zehn Frauen und zehn Männer, zu ihren Erfahrungen während des „Großen Vaterländischen Krieges“ befragt. Der Bogen ihrer Schilderungen spannt sich vom Holocaust über Verschleppung, Zwangsarbeit und die Verwüstung der Städte und Dörfer bis zum Kampf der Roten Armee. Die im Frühjahr 2005 von der Autorin im heutigen Weißrussland aufgezeichneten Gespräche vermitteln ein beklemmendes Bild von den schrecklichen Leiden der damaligen sowjetischen Zivilbevölkerung und tragen so dazu bei, die in Deutschland vergleichsweise wenig beachteten sowjetischen Opfer des Zweiten Weltkrieges ins öffentliche Bewusstsein zu rücken.