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Neuigkeiten
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Themenwoche über Katastrophismus, Kapitalozän und Kollapsologie
Klimawandel, Artensterben, Ressourcenknappheit und steigende soziale Ungleichheit: Die in Frankreich gestartete Bewegung der „Kollapsologie“ ist davon überzeugt, dass der Zusammenbruch der industriellen Zivilisation unabwendbar ist. Jedoch geht es dabei keineswegs um Resignation. Vom 23. – 27. August stellen wir Denkrichtungen, Narrative, Theorien und Kontroversen vor, deren Ziel es ist, produktive Unruhe zu stiften.
Digital oder vor Ort dabei sein
Unsere Veranstaltungen finden draußen im Hof des Brecht-Hauses oder drinnen im Saal des Literaturforums statt und werden zusätzlich als Livestream übertragen. Über die Teilnahmebedingungen vor Ort informieren wir näher unter →folgendem Link. Tickets gibt es ab sofort in unserem →Onlineshop.
Neue Seminare der lfb school im August
Im Programm der lfb school gibt es zwei neue Blockseminare: Am 16. und 17.8. „Corona, Care & Commons – Von ‚Lohn für Hausarbeit‘ zu ‚Care Revolution‘“ (Seminarleitung: Liza Mattutat) und am 18. und 19.8. „Anderes Eigentum“ (Seminarleitung: Andreas Gehrlach). Die Seminare finden vor Ort im Literaturforum im Brecht-Haus statt. Anmeldung erforderlich. Nähere Informationen gibt es →hier.
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Neue Dramatik in zwölf Positionen
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Ticket:
Ticketshop
Digital:
Livestream
Felicia Zeller beleuchtet in ihren Dramen regelmäßig die Zerreißproben der Berufswelt, das Auseinanderklaffen von Selbstanspruch und äußeren Erfordernissen: Überall beschleunigt sich der Takt der Arbeitswelt, die To-Do-Listen türmen sich auf, niemand kommt mit dem Tempo mit, nicht einmal die Sprache. Die ist bei Zeller stets eigentümlich überdreht, rotiert zwischen Floskeln, Plapperei, persönlichem Bekenntnis. Manche Sätze stürzen auch in Sackgassen. Zeller beschreibt den Menschen als tragischen Protokollanten seiner selbst. Er will sich in gestanzten Ausdrücken, in Zahlen, in festen Formeln fassen und stammelt doch bloß wortreich bis zum Verstummen. Für ihre sprachmusikalischen Partituren durchstöbert Zeller immer wieder auch die Welt der Ämter – blickt eben ins Jugendamt oder in die Steuerbehörde. Wie aus dem Sound der Aktenstapel eine ganz eigene Poesie geborgen wird, bespricht Felicia Zeller mit nachtkritik.de-Redakteur Christian Rakow.
Ab dem angegebenen Zeitpunkt in der Mediathek sowie auf www.nachtkritik.de
Eine Kooperation mit nachtkritik.de, unterstützt vom Deutschen Literaturfonds
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Kollapsologie
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Das Wort „Kollapsologie“ beschreibt keine klar umrissene Disziplin. Die meisten Autor*innen und Wissenschaftler*innen, denen diese Denkrichtung zugeschrieben wird, bezeichnen sich selten selbst als Kollapsolog*innen. Sie eint jedoch die Vorstellung, dass das menschengemachte Ende unabwendbar ist. Die bislang vor allem in Frankreich beheimateten „Kollapsolog*innen“ verfassen keine Science Fiction – die Szenarien und Auswirkungen sind möglichst genau und realistisch ausgelotet und thematisieren den unweigerlichen Zusammenbruch („l’effondrement“) der Infrastrukturen, Versorgungsketten, Gesundheits- und Versicherungssysteme. Kritiker*innen werfen ihnen Fatalismus, Entpolitisierung und Undifferenziertheit vor; doch zwingt die diffuse Bewegung gleichzeitig ihre Gegner*innen, eigene Argumente zu schärfen.
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Kollapsologie
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Das Worst-Case-Szenario so überzeugend an die Wand malen, dass es rechtzeitig abgewendet werden kann – dafür stehen die drei Autoren Günther Anders, Hans Jonas und Ivan Illich. Sie teilen eine Position, die der Philosoph Jean-Pierre Dupuy „aufgeklärter Katastrophismus“ nennt und wie folgt zusammenfasst: „Nur noch ein Wunder kann uns retten, vorausgesetzt, dass wir nicht darauf warten.“ In den letzten Jahrzehnten ziemlich in Vergessenheit geraten, erleben Anders, Jonas und Illich neuerdings eine Renaissance. Wie können sie helfen, jenseits von Alarmismus und Fatalismus zu denken und zu handeln?
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Kollapsologie
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Im 20. Jahrhundert spielten Huxleys »Brave New World« und Orwells »1984« eine maßgebliche Rolle zum Verständnis totalitärer Gesellschaften. Heute sind Filme und Serien wie »Die Tribute von Panem« oder »Black Mirror«, die eine düstere Zukunft zeichnen, besonders bei jungem Publikum sehr populär. Auch in der Gegenwartsliteratur werden bedrückende Zukunftsvisionen dargestellt, die ansonsten aus dem öffentlichen Diskurs verdrängt werden. Was ist die Motivation, Funktion, Form und Dynamik dystopischer Erzählungen?
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Kollapsologie
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Am landläufig gewordenen Begriff „Anthropozän“ wird immer öfter kritisiert, dass die Ursache für die ökologische Katastrophe sowohl zu eng (die fossilen Energien) als auch zu pauschalisierend (die Menschenspezies) aufgefasst wird. Wird hingegen die wachstums- und profitfixierte Wirtschaftsweise in den Fokus gestellt, kommen ganz andere Zusammenhänge zum Vorschein. Bleibt die Frage: Müssen wir auf Katastrophen warten, um die Herrschaft des kurzfristigen Profits zu überwinden, oder ist eine ökologisch-politische Strategie möglich?
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Kollapsologie
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So unvorhersehbar die künftigen Auswirkungen der Umweltkatastrophe auch sind, sicher ist jedoch, dass es keine Rückkehr zum Status quo ante geben wird. Darum werden sich die entscheidenden Konflikte der nahen Zukunft um die Frage der Anpassung drehen. Der Begriff ist jedoch ambivalent. Anpassung kann sowohl konservativ als auch fortschrittlich interpretiert werden – wer oder was muss angepasst werden? Der Mensch an die Umwelt oder die Umwelt an den Menschen?
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Eintritt: 5€, Tickets über www.lcb.de
Digital:
Digital teilnehmen
Die Berliner Literaturkonferenz (BLK), in der die Literaturveranstalter*innen der Stadt – freie Literaturszene, institutionell geförderte Literaturhäuser, Häuser der freien Szene sowie Literaturfestivals – verbunden sind, lädt zu einem Podiumsgespräch über die Literaturpolitik der Stadt. Welche Perspektiven hat die Literaturstadt Berlin, welcher Rahmenbedingungen bedarf es, um sie weiterzuentwickeln und die vielgestaltige Literaturszene zu stärken? Und welche gestalterische Rolle kann Literatur als kulturelles wie soziales Ereignis in der Stadtgesellschaft einnehmen? Darüber diskutieren Paula Fürstenberg, Autorin und aktives Mitglied der freien Szene, Bettina Jarasch, Spitzenkandidatin der Grünen für die Abgeordnetenhauswahl, Klaus Lederer, Kultursenator und Spitzenkandidat der Linken, und Annette Wostrak, Leiterin von LesArt und Sprecherin der BLK (gemeinsam mit Alexander Graeff).
Eine Veranstaltung der Berliner Literaturkonferenz (BLK), zu deren Mitgliedern das Literaturforum im Brecht-Haus zählt
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