4.–8. Juli 2022
Utopie-Woche:
Kritischer Optimismus und Gegenwartsliteratur
„Es geht um den Umbau der Welt zur Heimat, ein Ort, der allen in der Kindheit scheint und worin noch niemand war.“
Ernst Bloch
Die Utopie genießt keinen guten Ruf. Etwas als „utopisch“ zu bezeichnen ist abwertend. In Anbetracht der gegenwärtigen gesellschaftlichen, politischen und ökologischen Entwicklungen bräuchte es Utopien jedoch dringender denn je. Der Klimawandel sorgt schon jetzt für immer größere Katastrophen. Die Reichen bauen Bunker und ziehen sich in ihre Paläste zurück. Soziale Medien, das Sillicon Valley und rechte Autokraten leisten ihren Teil, um der Welt das Gruseln zu lehren. Doch findet sich im Schatten der dystopischen Gegenwart eine Vielzahl von Ansätzen, die es besser machen wollen.
Utopien funktionieren heute anders als früher. Sie sind komplizierter, lokaler und persönlicher geworden – oftmals definieren sie sich explizit als Widerstand gegen Neoliberalismus, Umweltzerstörung oder Kolonialismus. Das Prozesshafte und Unabgeschlossene des Utopischen steht im Vordergrund. Ihr Absolutheitsanspruch ist dem Interventionistischen gewichen.
Die Utopie-Woche will die These in den Raum stellen, dass der klassische, in die Umgangssprache eingesickerte Utopiebegriff zur Wahrnehmung dieser Strömungen nicht mehr ausreicht. Wir müssen erst unseren Blick dafür schärfen, was utopisches Denken bedeuten kann, um von dort aus weiterzugehen.
Konzeption Jens Winter
Gefördert durch die Arbeitsgemeinschaft Literarischer Gesellschaften und Gedenkstätten aus Mitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien.
Download → Flyer Utopie-Woche