4.–8. Juli 2022

Utopie-Woche:
Kritischer Optimismus und Gegenwartsliteratur

„Es geht um den Umbau der Welt zur Heimat, ein Ort, der allen in der Kindheit scheint und worin noch niemand war.“

Ernst Bloch

Die Utopie genießt keinen guten Ruf. Etwas als „utopisch“ zu bezeichnen ist abwertend. In Anbetracht der gegenwärtigen gesellschaftlichen, politischen und ökologischen Entwicklungen bräuchte es Utopien jedoch dringender denn je. Der Klimawandel sorgt schon jetzt für immer größere Katastrophen. Die Reichen bauen Bunker und ziehen sich in ihre Paläste zurück. Soziale Medien, das Sillicon Valley und rechte Autokraten leisten ihren Teil, um der Welt das Gruseln zu lehren. Doch findet sich im Schatten der dystopischen Gegenwart eine Vielzahl von Ansätzen, die es besser machen wollen.

Utopien funktionieren heute anders als früher. Sie sind komplizierter, lokaler und persönlicher geworden – oftmals definieren sie sich explizit als Widerstand gegen Neoliberalismus, Umweltzerstörung oder Kolonialismus. Das Prozesshafte und Unabgeschlossene des Utopischen steht im Vordergrund. Ihr Absolutheitsanspruch ist dem Interventionistischen gewichen.

Die Utopie-Woche will die These in den Raum stellen, dass der klassische, in die Umgangssprache eingesickerte Utopiebegriff zur Wahrnehmung dieser Strömungen nicht mehr ausreicht. Wir müssen erst unseren Blick dafür schärfen, was utopisches Denken bedeuten kann, um von dort aus weiterzugehen.

Konzeption Jens Winter

Gefördert durch die Arbeitsgemeinschaft Literarischer Gesellschaften und Gedenkstätten aus Mitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien.

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Mo. 04.07.2022

19:00 bis 21:30
Gespräch, Lesung
Mit Aaron Bruckmiller und Alexander Neupert-Doppler Moderation Ines Schwerdtner
Im Anschluss stellen Sarah Lehnerer und Jackie Grassmann ihr feministisch-utopisches Schreibprojekt »Fireflies in the Dark: Letters on Ambiguities« vor, moderiert von Jens Winter

Einchecken in die Utopie

Die Diskreditierung des Utopischen geht auf Marx und das 19. Jahrhundert zurück. Doch können wir sie uns heute, in Zeiten von Klimawandel, Silicon Valley und zunehmender Ungleichheit, immer noch leisten? Brauchen wir Utopien nicht gerade jetzt? Wenn ja, aus welchem... weiterlesen

Die Diskreditierung des Utopischen geht auf Marx und das 19. Jahrhundert zurück. Doch können wir sie uns heute, in Zeiten von Klimawandel, Silicon Valley und zunehmender Ungleichheit, immer noch leisten? Brauchen wir Utopien nicht gerade jetzt? Wenn ja, aus welchem Pool von Thesen und Ansätzen können wir schöpfen? Diese Fragen diskutieren die Utopieforscher Aaron Bruckmiller und Alexander Neupert-Doppler mit Ines Schwerdtner und widmen sich dabei auch der Historie sowie unterschiedlichen Formen und Funktionen des Utopischen.

 

Direkt im Anschluss folgt eine dialogische Lesung von Sarah Lehnerer und Jackie Grassmann, die mit dem Genre der Autofiktion experimentieren, das als einer der Orte gelten kann, an dem versucht wird, die Utopie aus der Praxis des Alltags zu denken. Das macht sie gerade auch für feministische Projekte anschlussfähig. In autofiktionalen Texten wird erprobt, wie Beziehungen und Sorgearbeit in die Geschichten, die wir uns erzählen, integriert werden können. Sarah Lehnerer und Jackie Grassmann präsentieren Auszüge aus einem fortlaufenden, digitalen Briefwechsel. Darin entwickeln die Autorinnen einen Raum, in dem Alltag und Lektüre, Theorie und Praxis eng miteinander verschränkt werden. So entsteht das, was man vielleicht als die Grundbedingung des Utopischen bezeichnen kann: der Traum von einem anderen Leben, der immer in Beziehung zu einem Jetzt steht und das ist, was die Autorinnen als writing in relation begreifen.

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Di. 05.07.2022

19:00 bis 21:00
Diskussion
Mit Mike Laufenberg, Francesca Vidal und Raul Zelik Moderation Ingar Solty

Utopie mit Bloch

Ernst Blochs »Das Prinzip Hoffnung« ist ein Mammutwerk. Es handelt von Tagträumen, der „Dämmerung nach Vorwärts“ und „Wunschlandschaften“ und endet mit „Karl Marx und die Menschlichkeit“. Für Bloch ist das Utopische mehr als nur Sozialutopie. Es ist auch eine Geisteshaltung.... weiterlesen

Ernst Blochs »Das Prinzip Hoffnung« ist ein Mammutwerk. Es handelt von Tagträumen, der „Dämmerung nach Vorwärts“ und „Wunschlandschaften“ und endet mit „Karl Marx und die Menschlichkeit“. Für Bloch ist das Utopische mehr als nur Sozialutopie. Es ist auch eine Geisteshaltung. Der kubanisch-amerikanische Queer-Theoretiker José Esteban Muñoz hat 2009 mit »Cruising Utopia« an Blochs Utopiekonzept angeknüpft und es für „Sexual Avant-Gardes“ und queere Lebensentwürfe nutzbar gemacht. Begierden und die „Kraft des Eros“ stehen im Zentrum seines Werkes, welche für ihn, wie für Bloch, immer politisch sind. Auf diesem Podium werden Francesca Vidal, Mike Laufenberg und Raul Zelik mit Ingar Solty Blochs Utopiekonzept und zeitgenössische Anschlussmöglichkeiten diskutieren.

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Mi. 06.07.2022

18:00 bis 19:30
Lesung, Gespräch
Charlotte Krafft im Gespräch mit Andreas Gehrlach

Der Wandel der (literarischen) Utopie

In letzter Zeit sind Utopien näher an die Menschen herangerückt, sie sind persönlicher, komplizierter, lokaler und selbstkritischer geworden. Sie verstehen sich nicht mehr als Abschluss eines historischen Prozesses, sondern als kämpferische Orte gegen Hegemonialmacht. Dieses Utopieverständnis geht insbesondere auf Autor*innen... weiterlesen

In letzter Zeit sind Utopien näher an die Menschen herangerückt, sie sind persönlicher, komplizierter, lokaler und selbstkritischer geworden. Sie verstehen sich nicht mehr als Abschluss eines historischen Prozesses, sondern als kämpferische Orte gegen Hegemonialmacht. Dieses Utopieverständnis geht insbesondere auf Autor*innen wie Ursula K. Le Guin, Margaret Atwood und Joanna Russ zurück. Auch Kim Stanley Robinson und Ernest Callenbach lassen sich dazurechnen. In einer dialogischen Lesung reflektieren Charlotte Krafft und Andreas Gehrlach die Neubewertung der Utopie sowie ihre inhärente Kritik anhand der Veränderungen ihrer literarischen Repräsentationen seit Mitte des 20. Jahrhunderts.

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20:00 bis 21:30
Lesung, Gespräch
Mit Theresa Hannig, Jakob Nolte und Lothar Koch
Moderation Peter Seyferth

Utopie und Gegenwartsliteratur

Die Gegenwartsliteratur mag keine Utopien. In Jakob Noltes »Schreckliche Gewalten« spuken sie scheinbar nur durch den Roman, um den Protagonist*innen die Zeit zu vertreiben. In seiner düsteren Welt ist die einzige Hoffnung Phantastik und die Überwindung des Menschen. Mit »Syltopia«... weiterlesen

Die Gegenwartsliteratur mag keine Utopien. In Jakob Noltes »Schreckliche Gewalten« spuken sie scheinbar nur durch den Roman, um den Protagonist*innen die Zeit zu vertreiben. In seiner düsteren Welt ist die einzige Hoffnung Phantastik und die Überwindung des Menschen. Mit »Syltopia« hat Lothar Koch eine der wenigen klassischen Utopien der Gegenwart geschrieben. Sie erzählt von einem Sylt als Öko-Paradies, das er eindrücklich beschreibt. Einen anderen Ansatz wählt Theresa Hannig. Sie entwirft in »Pantopia« die Idee einer staatenlosen Weltordnung, bricht aber ab, bevor die Utopie sich verwirklicht. Auf dem Podium werden die Autor*innen ihre Bücher und ihre unterschiedlichen Perspektiven auf die Utopie vorstellen und mit Peter Seyferth darüber diskutieren, warum es die Utopie in der Literatur gerade so schwer hat.

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Do. 07.07.2022

19:00 bis 20:30
Diskussion
Mit Philip Siefer, Leif Randt und Alissa Starodub
Moderation Elena Stingl

Politik, Fun, Selbstbestimmung. Utopische Konzepte von Arbeit

Der kapitalistische Geist der Profitmaximierung ist längst nicht mehr Triebfeder eines jeden unternehmerischen Handelns. Unternehmen sehen sich heute auch als politische Akteure. Wer es sich leisten kann, strebt danach, sich selbst zu verwirklichen. Der Lebensentwurf der Boheme der Gegenwart liegt... weiterlesen

Der kapitalistische Geist der Profitmaximierung ist längst nicht mehr Triebfeder eines jeden unternehmerischen Handelns. Unternehmen sehen sich heute auch als politische Akteure. Wer es sich leisten kann, strebt danach, sich selbst zu verwirklichen. Der Lebensentwurf der Boheme der Gegenwart liegt irgendwo zwischen Politisierung, »Fun« und Selbstbestimmung. Andere setzen ihre Hoffnung in kollektive Organisationsformen, Urban Gardening und solidarische Landwirtschaft. Gibt es so etwas wie ein positives Bild davon, wie die Zukunft der Arbeit aussehen soll? Es diskutieren Philip Siefer (Einhorn Kondome), Leif Randt (»Allegro Pastell«), Alissa Starodub (»Lasst es glitzern, lasst es knallen!«), moderiert von der Literaturwissenschaftlerin Elena Stingl.

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Fr. 08.07.2022

18:00 bis 19:30
Vortrag
Mit Gerald Raunig und Brigitta Kuster

Postkoloniale Utopie? »Undercommons«. Reading Stefano Harney and Fred Moten

Mit ihrem Buch »Undercommons« wollten Stefano Harney und Fred Moten 2013 den akademischen Betrieb in den USA kritisieren. Was daraus entstand, war weit mehr. Ihr Buch wurde zum Frontalangriff auf die individualisierte, westliche Lebensweise als Ganzes und damit auch auf... weiterlesen

Mit ihrem Buch »Undercommons« wollten Stefano Harney und Fred Moten 2013 den akademischen Betrieb in den USA kritisieren. Was daraus entstand, war weit mehr. Ihr Buch wurde zum Frontalangriff auf die individualisierte, westliche Lebensweise als Ganzes und damit auch auf die Linearität von kolonialen Zeitvorstellungen. Es wurde zu einem Ausgangspunkt für eine auf Zukunft ausgerichtete, postkoloniale Widerstandspraxis. 2021 haben sie ihre Konzepte in »All Incomplete« weiterentwickelt. Brigitta Kuster und Gerald Raunig präsentieren Anmerkungen und Resonanzen aus der Arbeit mit den Texten von Harney und Moten.

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20:00 bis 21:30
Diskussion
Mit Karin Harrasser und Şeyda Kurt
Moderation Philipp Felsch

Gemeinschaft, Zärtlichkeit, Umwelt. Utopisch leben

In der jüngeren Vergangenheit werden utopische Vorstellungen zusehends anhand bestimmter Lebensformen und Identitäten diskutiert. Patriarchale Beziehungsstrukturen geraten in den Fokus der Kritik. Die Autorität des „weißen Mannes“ bröckelt. Der postkoloniale Diskurs stellt ihm die Gemeinschaft, der spekulative Materialismus einen neuen... weiterlesen

In der jüngeren Vergangenheit werden utopische Vorstellungen zusehends anhand bestimmter Lebensformen und Identitäten diskutiert. Patriarchale Beziehungsstrukturen geraten in den Fokus der Kritik. Die Autorität des „weißen Mannes“ bröckelt. Der postkoloniale Diskurs stellt ihm die Gemeinschaft, der spekulative Materialismus einen neuen Bezug zur Umwelt und der Pop die radikale Zärtlichkeit entgegen. Aber auch die politische Rechte schläft nicht. Sie hat die Utopie des Ethnopluralismus. Und Elon Musks Transhumanismus verändert die Welt ganz konkret. Utopisch leben: Was bedeutet das?

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A B
Aaron Bruckmiller

Aaron Bruckmiller forscht über utopisches Denken in Philosophie. Ansonsten war er als Sprecher, Autor und Berater politisch aktiv. Er lebt in Berlin und arbeitet als freier Lektor und Doktorand.

© privat
Philipp Felsch

Philipp Felsch ist Professor für Kulturgeschichte an der Humboldt-Universität. Er erforscht die europäische Ideen- und Wissenschaftsgeschichte des 19. und 20. Jahrhunderts. Sein Buch "Der lange Sommer der Theorie" war 2015 für den Preis der Leipziger Buchmesse nominiert. 2022 erschien "Wie Nietzsche aus der Kälte kam".

© Johannes Green
Andreas Gehrlach

Nach einem Studium der Neueren deutschen Literatur, der Geschichte und der Anglistik erhielt Andreas Gehrlach im Jahr 2010 ein Promotionsstipendium an der Friedrich Schlegel Graduiertenschule für Literaturwissenschaftliche Studien der Freien Universität Berlin. Die Promotion wurde nach einem Gastaufenthalt an der University of Chicago 2015 unter dem Titel "Diebe. Die heimliche Aneignung als Ursprungserzählung in Literatur, Philosophie und Mythos" im Rahmen eines aus der Dissertation entstandenen DFG-Projekts zur "Kulturgeschichte des Diebstahls" in Tübingen eingereicht und ist inzwischen unter demselben Titel veröffentlicht. Seit 2016 ist Andreas Gehrlach als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Kulturwissenschaft der Humboldt-Universität zu Berlin tätig und bereitet dort seine Habilitation über die "Kultur- und Körpergeschichte des Kniefalls" vor.

J G
Jackie Grassmann

Jackie Grassmann bedient sich in ihren Arbeiten und Texten auto-­fiktionaler Strategien, welche sie mit theoretischen und gesellschafts­kritischen Elementen verwebt. Hierfür kollaboriert sie immer wieder mit unterschiedlichen Künstlerkolleg*innen. Sie studierte Kulturwissenschaften und Kunst im Master in Critical Studies an der Akademie in Wien.

© Theresa Hannig
Theresa Hannig

Theresa Hannig wurde 1984 in München geboren. Nach dem Studium der Politikwissenschaft (mit Philosophie und VWL im Nebenfach) an der LMU München arbeitete sie als Softwareentwicklerin, SAP Beraterin, Projektmanagerin von Solaranlagen und Lichtdesignerin. Im März 2018 gewann sie mit Die Optimierer den Phantastik-Literaturpreis Seraph 2018 für das beste Debüt. Seit Oktober 2021 ist sie Stadträtin und Referentin für Gleichstellung und Antidiskriminierung in Fürstenfeldbruck. Im Feburar 2022 erschien Hannigs 4. Roman "Pantopia".

K H
Karin Harrasser

Karin Harrasser ist Kulturwissenschaftlerin und forscht zu Körper, Technik und Science-Fiction. In den letzten Jahren hat sich ihre Forschung auf Fragen der (kulturellen) Gewalt als Element von transatlantischen Beziehungen verlagert, die sie in Kolumbien und Bolivien untersucht. Sie hat Donna Haraway ins Deutsche übersetzt und war an verschiedenen künstlerischen und kuratorischen Projekten beteiligt. Sie lebt in Linz, wo sie eine Professur an der Kunstuniversität innenhat. Außerdem ist Harrasser Kodirektorin des Internationalen Forschungszentrums Kulturwissenschaften (ifk) in Wien.

W H
Wolfgang Hottner

Wolfgang Hottner, geb. 1987, studierte Germanistik, Komparatistik, Kunstgeschichte und Philosophie in München, Berkeley und Yale. Von 2017 bis 2022 arbeitete er am Peter-Szondi-Institut an der Freien Universität Berlin, seit 2022 als Associate Professor für Allgemeine Literaturwissenschaft an der Universität Bergen. Bei Wallstein erschien 2020 "Kristallisationen. Ästhetik und Poetik des Anorganischen im späten 18. Jahrhundert", 2021 der zusammen mit Hening Trüper herausgegebene Band "Japonismen der Theorie".

S K
Susanne Kennedy

Susanne Kennedy wurde 1977 Friedrichshafen geboren und studierte Regie an der Hogeschool voor de Kunsten in Amsterdam. Für die Inszenierung von Marieluise Fleißers Erstlingsstück "Fegefeuer in Ingolstadt" (2013) wurde sie von der Fachzeitschrift Theater heute zur Nachwuchsregisseurin des Jahres gewählt und mit dem 3sat-Preis ausgezeichnet. In der Spielzeit 2017/18 brachte sie mit "Women in Trouble" ihre erste Uraufführung an der Volksbühne Berlin heraus. 2019 folgte "Coming Society", und 2020 "Ultrawold", beide gemeinsam konzipiert und realisiert mit Markus Selg, sowie die Arbeit "Oracle" 2020 an den Münchner Kammerspielen.

© privat
Lothar Koch

Der Insulaner Lothar Koch ist Biologe, Life-Coach, Autor und Blogger. Er hat zwei Syltbücher ("Natürlich Sylt. Der Naturerlebnisführer" und "Syltopia. Die Doku-Fantasy“) sowie eine naturkundlichen Monographie ("Kegelrobben im Wattenmeer“) und das wissenschaftliche Werk zur transpersonalen Psychotherapie "Jeru Kabbal´s ClarityProcess“ sowie das Meditationshandbuch „Ein Quantum Licht" geschrieben. Zusätzlich hat er an zahlreichen Buchprojekten zur Insel Sylt und weiteren Themen mitgewirkt.

C K
Charlotte Krafft

Charlotte M. Krafft, 1991 in Berlin-Wedding geboren, studierte Deutsche Literatur und Literarisches Schreiben in Berlin und Leipzig. Sie ist Gründungsmitglied der Literatur-Clique Rich Kids Of Literature und Entdeckerin der Hyperironie. Ihr erster Erzählband Die Palmen am Strand von Acapulco, sie nicken; Eine endlose Geschichte über den Tod in einer fremden Welt, erschien 2020 im Korbinian Verlag. Im August 2022 wird ihr Debütroman veröffentlicht.

Ş K
Şeyda Kurt

Şeyda Kurt schreibt und spricht über Kultur, Politik und linken Feminismus. Als freie Journalist*in arbeitet Şeyda für unterschiedliche Print- und Onlinemedien sowie für unterschiedliche Podcast-Formate, darunter als Redakteur*in für den preisgekrönten Spotify Original Podcast "190220 – Ein Jahr nach Hanau" und als Host für den Spotify Original Podcast "Man lernt nie aus". Şeyda ist regelmäßig als Moderator*in im Einsatz und war als Kurator*in unter anderem für das Goethe-Institut und verschiedene Kulturveranstaltungen tätig. Außerdem leitet Şeyda Schreibprojekte und gibt Workshops, etwa zum journalistischen Schreiben. Im April 2021 erschien das Sachbuch und Bestseller "Radikale Zärtlichkeit – Warum Liebe politisch ist".

B K
Brigitta Kuster

Brigitta Kuster ist Kulturwissenschaftlerin und Kulturproduzentin. Sie arbeitet als Juniorprofessorin an der Humboldt-Universität zu Berlin. Ihre Arbeit erfolgt in Form von Texten, Forschungsprojekten, Ausstellungen und filmischen Praxen. Zu ihren jüngsten Veröffentlichungen zählen „Grenze filmen. Eine kulturwissenschaftliche Analyse audiovisueller Produktionen an den Grenzen Europas“ (2018), oder die Herausgabe einer dreibändigen Publikation über den Filmemacher Med Hondo (2019-2020).

M L
Mike Laufenberg

Mike Laufenberg ist promovierter Soziologe und wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Soziologie der Friedrich-Schiller-Universität Jena. Zuletzt erschien "Queere Theorien zur Einführung". Demnächst erscheint der Band „Queen Studies“, eine von Laufenberg und Ben Trott herausgegebene Sammlung klassischer und neuerer Schlüsseltexte der anglophonen Queer Studies.

S L
Sarah Lehnerer

Sarah Lehnerer lebt und arbeitet als Künstlerin in Berlin. Sie studierte bildende Kunst in Hamburg und München sowie kritische Theorie in Wien. Der Fokus ihrer Arbeit, die Malerei, Texte und Videoarbeiten vereint, liegt aktuell auf der Erkundung einer feministischen (Science) Fiction und deren materieller Tektonik innerhalb von Räumen, Körpern, Gegenständen und Texten.

© privat
Alexander Neupert-Doppler

Alexander Neupert-Doppler veröffentlichte Bücher über die Widrigkeiten des "Staatsfetischismus" (2013), die Möglichkeiten der "Utopie" (2015) und "Gelegenheiten im ‹Kairós›" (2019). Neupert-Doppler vertritt zur Zeit die Professur für Sozialphilosophie an der Hochschule Düsseldorf.

© Rachel Israela
Jakob Nolte

Jakob Nolte, geboren 1988, wuchs in Barsinghausen am Deister auf. Seine Theaterstücke wurden mehrfach prämiert und an zahlreichen Bühnen Europas gespielt. Sein Debütroman ALFF wurde mit dem Kunstpreis Literatur 2016 ausgezeichnet. Sein Roman Schreckliche Gewalten war 2017 für den Deutschen Buchpreis nominiert. Er ist Co-Kurator der Webseite tegelmedia.net und lebt in Berlin. "Kurzes Buch über Tobias" erschien 2021.

L R
Leif Randt

Leif Randt, geboren 1983 in Frankfurt am Main, arbeitet als freischaffender Schriftsteller in Maintal und Berlin. Ebenfalls von ihm erschienen sind die Romane "Leuchtspielhaus" (2009) und "Planet Magnon" (2015). Sein neuestes Buch "Allegro Pastell" (2020) wurde zum Bestseller und war u.a. für den Deutschen Buchpreis nominiert. Ausgezeichnet wurde seine Arbeit zuletzt mit dem Mörike-Preis der Stadt Fellbach (2021) sowie mit Aufenthaltsstipendien in Japan (2016) und Irland (2019). Seit 2017 co-kuratiert er das Programm auf tegelmedia.net.

G R
Gerald Raunig

Gerald Raunig ist Philosoph und arbeitet an der Zürcher Hochschule der Künste. Er ist Mitbegründer des eipcp (European Institute for Progressive Cultural Policies) und Mitherausgeber der multilingualen Publikationsplattform transversal texts. Seine Bücher wurden ins Englische, Serbische, Spanische, Slowenische, Russische, Italienische, Niederländische und Türkische übersetzt. Zuletzt auf deutsch erschienen: "Ungefüge. Maschinischer Kapitalismus und molekulare Revolution"

© privat
Ines Schwerdtner

Ines Schwerdtner ist Chefredakteurin der deutschen Ausgabe des "Jacobin". Das Magazin versteht sich als eine Publikation der sozialistischen Linken. Schwerdtner studierte Politikwissenschaft und Anglistik an der FU Berlin und war vor ihrer Leitungstätigkeit beim Jacobin Gesamtkoordinatorin bei der Zeitschrift "Das Argument". Sie veröffentlicht politische Analysen und Kommentare unter anderem auch in "Der Freitag" und in "Analyse & kritik".

© privat
Peter Seyferth

Dr. Peter Seyferth ist Dozent für Politische Theorie an der FH Fresenius und hat bereits mehrfach zu den Themen Utopie und Science Fiction publiziert. Zuletzt erschienen Essays zur Geschichte der SF-Illustrationen und zur Propagandawirkung ökologischer Utopien.

© privat
Philip Siefer

Philip Siefer wurde 1982 in Hamburg geboren. Der Dipl. Ing. für Medientechnologie gründete zusammen mit Waldemar Zeiler im Jahr 2015 die einhorn products GmbH. Bekannt wurde das Start Up durch verschiedene TV Shows (ZDF Kampf der Startups, die Höhle der Löwen, vom Spinner zum Gewinner…) und die eigenen Online Serie Condom CEO.

I S
Ingar Solty

Ingar Solty ist Referent für Außen-, Friedens- und Sicherheitspolitik am Institut für Gesellschaftsanalyse der Rosa-Luxemburg-Stiftung, zusammen mit Enno Stahl Initiator des Schriftsteller:innen-Netzwerks "Richtige Literatur im Falschen" und Autor und Herausgeber zahlreicher Bücher, zuletzt "Auf den Schultern von Karl Marx" (2021), "Literatur im politischen Kampf" (2021), "Der kommende Krieg: Der USA-China-Konflikt und seine industrie- und klimapolitischen Konsequenzen" (2020) und "Die Literatur in der neuen Klassengesellschaft" (2020).

A S
Alissa Starodub

Alissa veröffentlicht manchmal Bücher, Kapitel und Artikel – meistens zu den Themen Recht auf Stadt, prefigurative Epistemologie, zu wissenschaftstheoretischen Fragestellungen, Aufständen und sozio-politischem Dissenz, selbstverwalteten Freiräumen oder zu partizipativer Aktionsforschung und Methodologie. Sie hat mal studiert und promoviert und lebt in einem Kollektiv. Zuletzt erschien "Lasst es glitzern, lasst es knallen!".

© privat
Elena Stingl

Elena Stingl, 1989 in München geboren, ist Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Peter Szondi-Institut für Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft und Doktorandin an der Friedrich Schlegel Graduiertenschule für literaturwissenschaftliche Studien. Sie schreibt eine Dissertation über das Verhältnis von Intellektuellen zu revolutionären Arbeiter:innenbewegungen im Deutschland und Frankreich der frühen 1930er Jahre und bereitet eine Übersetzung von syndikalistischen Schriften der Philosophin Simone Weil vor.

© privat
Francesca Vidal

Francesca Vidal ist Präsidentin der internationalen Ernst-Bloch-Gesellschaft. Vidal hat mit einer Arbeit zur Rekonstruktion der Ästhetik von Ernst Bloch promoviert und 2010 zum Thema "Rhetorik des Virtuellen" habilitiert.

J W
Jens Winter

Jens Winter studiert seit 2016 Kulturwissenschaft an der Humboldt Universität Berlin. Gerade schreibt er seine Masterarbeit zur Literatur der Neuen Sachlichkeit. Am Literaturforum im Brecht-Haus kuratiert er zusammen mit Jochen Schmon die LfB school. Er schreibt als freier Autor für die Jungle World.

© privat
Raul Zelik

Raul Zelik wurde in München geboren und ist Schriftsteller, Übersetzer und Politikwissenschaftler. Zuletzt erschien "Wir Untoten des Kapitals. Über politische Monster und einen grünen Sozialismus".

Dokumentation

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Mit Aaron Bruckmiller und Alexander Neupert-Doppler
Moderation: Ines Schwerdtner

Im Anschluss stellen Sarah Lehnerer und Jackie Grassmann ihr feministisch-utopisches Schreibprojekt »Fireflies in the Dark: Letters on Ambiguities« vor, moderiert von Jens Winter

 

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Utopie mit Bloch
Mit Mike Laufenberg, Francesca Vidal und Raul Zelik
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Der Wandel der (literarischen) Utopie
Charlotte Krafft im Gespräch mit Andreas Gehrlach

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