Klopstock »Der Messias«

 

Teil 1: Kreuzigung. 28.03. 20:00
Teil 2: Auferstehung. 04.04. 20:00

 

Klopstocks »Messias« spricht nicht mehr zu uns, 300 Jahre später: seine exaltierte Sprache, sein antikes Metrum; dieser religiöse Enthusiasmus, der selbst die Evangelien erhöht, geben dem Versepos sein Datum. Und dennoch: der Text erzählt von den ersten und den letzten Dingen, die uns heute – in anderen Wörtern, und in anderen Bildern auch – immer noch heimsuchen, wie die Frage nach der menschlichen Erlösung, und Erlösbarkeit, und nach der Gnade, die unsere Gattung nicht verdient. In unserer Performance wollen wir Klopstocks Messias erden – ihn zurückführen, in den Bereich der Jerusalemer Steine, und der Schwerkraft am Kreuz, die jeder Himmelfahrt im Weg stehen, und darum ihre Voraussetzung waren. Musikalisch heißt das: der Glorie der Tradition, die den Tod Christi von der Auferstehung her betrachtet, zu widersprechen, und bei der Dunkelheit der Nägel zu bleiben. Stimmlich heißt das: dem Hexameter nicht zu folgen; den Text an den Stellen zu unterbrechen, an denen er unabsichtlich zögert, an denen er an sich selbst zweifelt.

Lesung, Kommentar: Senthuran Varatharajah
Komposition, Musik: Fabian Saul
Visuals: Malte Seidel
Technik: Nils Maushagen, Mareike Freysoldt

 

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Mit freundlicher Unterstützung durch die Klett-Stiftung