11. – 16.7.2021

Déjà-vu? Irmgard Keun und das Berlin der Weimarer Republik

 

Das Faszinosum ‚Weimarer Republik‘ ist ungebrochen: Die Epoche dient gleichermaßen als leuchtende Inspiration wie als düsteres Menetekel und bildet ein schillerndes Spiegelbild der Gegenwart. Eine Autorin, die das Bild der Jahre 1918 bis 1933 entscheidend mitgeprägt hat, ist Irmgard Keun. In ihrem Werk bündeln sich Themen und Diskurse, die heute wieder auf der Tagesordnung stehen und die gesellschaftlichen Debatten bestimmen: Seismographisch erfasst sie die Gefährdungen der Demokratie, beschreibt weibliche Emanzipationsprozesse und die entstehende Angestelltenkultur, reflektiert auf das neue Medium Film für das eigene Schreiben und beschwört Glanz und Glamour des Nachtlebens und der Traumfabriken. So soll es in der Irmgard-Keun-Woche auch nicht nur um eine Wiederentdeckung des Werkes gehen, sondern mit Blick auf die Gegenwart auch um die Erschließung von Fortschreibungen, Wechselverhältnissen und Inspirationen.

Konzeption Elke Brüns
Koordination Heide Reinhäckel

Gefördert durch die Arbeitsgemeinschaft Literarischer Gesellschaften und Gedenkstätten aus Mitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien. 

 

Präsentiert von taz, die tageszeitung

Programm

Hier gibt es das →

zum Download.

So. 11.07.2021

11:00 bis 13:00
Literarischer Spaziergang
Mit Michael Bienert

Das kunstseidene Berlin. Stadtführung zu Irmgard Keun

In einer Seitenstraße des Kurfürstendamms steht das Geburtshaus von Irmgard Keun. In diese Gegend kehrte sie 1931 aus Köln zurück, um einen Verlag für ihr erstes Buch »Gilgi« zu finden. Biografische und literarische Schauplätze liegen um die Gedächtniskirche eng beieinander.... weiterlesen

In einer Seitenstraße des Kurfürstendamms steht das Geburtshaus von Irmgard Keun. In diese Gegend kehrte sie 1931 aus Köln zurück, um einen Verlag für ihr erstes Buch »Gilgi« zu finden. Biografische und literarische Schauplätze liegen um die Gedächtniskirche eng beieinander. Hier geht Doris, die Protagonistin in Keuns zweitem Roman »Das kunstseidene Mädchen«, auf Männerfang, und hier kämpfte die Autorin 1933 gegen die Zensur- und Verbotsmaßnahmen der Nationalsozialisten. Ein Spaziergang zu Keuns Lebensmittelpunkt im nervösen Berlin der Weltwirtschaftskrise.

 

Der Termin am 11.7. ist ausverkauft! Aus pandemiebedingten Gründen können keine weiteren Teilnehmenden zugelassen werden.

Alternativtermine finden am Freitag, 16. Juli 2021, 16 Uhr und Samstag, 17. Juli 2021, 14 Uhr satt. Anmeldung per Mail an kunstseide@text-der-stadt.de.

Treffpunkt: U-Bhf. Uhlandstraße, Ausgang Fasanenstraße
Preis: 8 Euro / keine Ermäßigungen

http://www.text-der-stadt.de/Das_kunstseidene_Berlin.html

Ausverkauft! Alternativtermine: 16.+17.07.
Ticket: Ticketshop
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Mo. 12.07.2021

19:00 bis 20:30
Podiumsgespräch, Vor-Ort-Publikum
Lecture Performance Katy Derbyshire
Podiumsgespräch mit Beate Kennedy, Michael Bienert und Katy Derbyshire Moderation Eva Lezzi

Irmgard Keun. Biografische Stationen und Umbrüche

Irmgard Keuns Leben ist von den Brüchen des letzten Jahrhunderts und tollkühnen Aktionen gezeichnet: Der literarische Star der Weimarer Republik geht nach der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten ins Exil – nicht ohne diese vorher, nach dem Verbot ihrer Bücher, auf... weiterlesen

Irmgard Keuns Leben ist von den Brüchen des letzten Jahrhunderts und tollkühnen Aktionen gezeichnet: Der literarische Star der Weimarer Republik geht nach der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten ins Exil – nicht ohne diese vorher, nach dem Verbot ihrer Bücher, auf Schadensersatz verklagt zu haben. Eine Falschmeldung über ihren Tod nutzend, kehrt sie 1940 klandestin nach Deutschland zurück. Nach dem Krieg ist sie eine Unbekannte, sie leidet unter Depressionen, Fremdheitsgefühlen und kämpft mit Alkoholproblemen – und tritt „zugleich erneut als leidenschaftlich engagierte zeitkritische Schriftstellerin in Erscheinung“, so die Herausgeber der Werkausgabe, Beate Kennedy und Heinich Detering. Keun macht Psychiatrieerfahrungen. Sie erlebt das Glück, eine Tochter zu bekommen – aber ohne deshalb eine Beziehung zum Vater eingehen zu wollen. Im Literaturbetrieb bleibt sie eine Marginalisierte bis fast an ihr Lebensende. Aber es wäre nicht Irmgard Keuns Leben, gäbe es nicht erneut eine unerwartete Wendung: Die vergessene Schriftstellerin wird wiederentdeckt.

Eintritt: 6,- € / ermäßigt: 4,- €
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Di. 13.07.2021

17:00 bis 18:30
Vortrag, Vor-Ort-Publikum
Vortrag von Erhard Schütz

»Demokratischer Großstadtfrohsinn oder Nicht nur Tanz auf dem Vulkan. Um Irmgard Keuns Berlin herum«

Der Vortrag bereitet thematisch auf die anschließende Podiumsdiskussion vor (Thema: Babylonisches Berlin der 20er und 30er Jahre – Politik und Soziologie eines Stadtraumes).... weiterlesen

Der Vortrag bereitet thematisch auf die anschließende Podiumsdiskussion vor (Thema: Babylonisches Berlin der 20er und 30er Jahre – Politik und Soziologie eines Stadtraumes).

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19:00 bis 20:30
Podiumsgespräch, Vor-Ort-Publikum
Mit Jens Bisky, Volker Kutscher und Erhard Schütz Moderation Sabine Kieselbach

Babylonisches Berlin der 20er und 30er Jahre – Politik und Soziologie eines Stadtraumes

Keuns Werk entsteht am Ende der Weimarer Republik. »Das kunstseidene Mädchen« setzt die Metropole Berlin ikonisch in Szene: als hektische, glänzende, mitreißende Großstadt, in der Armut und Reichtum koexistieren, gelegentlich auch kohabitieren. Ihr Blick nimmt die Bedeutung von Konsumgütern ebenso... weiterlesen

Keuns Werk entsteht am Ende der Weimarer Republik. »Das kunstseidene Mädchen« setzt die Metropole Berlin ikonisch in Szene: als hektische, glänzende, mitreißende Großstadt, in der Armut und Reichtum koexistieren, gelegentlich auch kohabitieren. Ihr Blick nimmt die Bedeutung von Konsumgütern ebenso in den Blick wie die politischen Umbrüche der Zeit: Welche antidemokratischen Gefährdungen verzeichnet das Werk Keuns, welche soziologischen Faktoren sind ihm eingeschrieben? Was davon findet sich in den aktuellen Imaginationen eines ‚Babylon Berlin‘ wieder und lassen sich Entsprechungen in der Gegenwart finden? Zu fragen ist aber auch nach den Gemeinsamkeiten und Differenzen zwischen damals und heute, die im künstlerischen Imaginationsraum ‚Babylon Berlin‘ eventuell ausgeblendet werden. Nicht zuletzt ist mit Blick auf den Aufstieg der Nationalsozialisten auch an seismographische Werkelemente zu denken – finden sich solche auch in der Gegenwartsliteratur?

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Mi. 14.07.2021

17:00 bis 18:30
Vortrag, Vor-Ort-Publikum
Vortrag von Liane Schüller

»Im Schnittpunkt von Tradition und Moderne: Koordinaten der ‚Neuen Frau‘ bei Irmgard Keun«

Der Vortrag bereitet thematisch auf die anschließende Podiumsdiskussion vor (Thema: Die Neue Frau in der Weimarer Republik).... weiterlesen

Der Vortrag bereitet thematisch auf die anschließende Podiumsdiskussion vor (Thema: Die Neue Frau in der Weimarer Republik).

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19:00 bis 20:30
Podiumsgespräch, Vor-Ort-Publikum
Mit Antje Schrupp, Ulrike Vedder und Liane Schüller Moderation Annett Gröschner

Die Neue Frau in der Weimarer Republik

Die Neue Frau war das Ideal der Zwanziger Jahre: eine moderne, mondäne, berufstätige, sportive, bubikopftragende, foxtrotttanzende, zigarettenrauchende und autofahrende Erscheinung, die ihr Leben selbst in die Hand nimmt und in sexueller Hinsicht weiß, was sie will. Auch Keun setzt es... weiterlesen

Die Neue Frau war das Ideal der Zwanziger Jahre: eine moderne, mondäne, berufstätige, sportive, bubikopftragende, foxtrotttanzende, zigarettenrauchende und autofahrende Erscheinung, die ihr Leben selbst in die Hand nimmt und in sexueller Hinsicht weiß, was sie will. Auch Keun setzt es in Szene – nicht ohne Ironie und mit Blick auf die Anstrengungen dieses Emanzipationsideals. Ihr Werk zeigt die Neuverhandlungen der Gender Konstruktionen und eine – zumindest in der Großstadt – freizügige Sexualmoral. Zu fragen ist hier: Wie verortet sich ihr Werk in den Emanzipationsdiskursen der Weimarer Zeit, welche Rolle spielt der Zusammenhang von Arbeitswelt und Geschlecht auch jenseits der weiblichen Angestelltenkultur? Und: Wo stehen wir heute?

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Do. 15.07.2021

17:00 bis 18:30
Vortrag, Vor-Ort-Publikum
Vortrag von Sabina Becker

»Glanz und Glamour, Kunstseide und Misere? Irmgard Keuns Schlaglichter auf die Roaring Twenties«

Der Vortrag bereitet thematisch auf die anschließende Podiumsdiskussion vor (Thema: Glanz, Glamour und Schatten der Roaring Twenties).... weiterlesen

Der Vortrag bereitet thematisch auf die anschließende Podiumsdiskussion vor (Thema: Glanz, Glamour und Schatten der Roaring Twenties).

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19:00 bis 20:30
Podiumsgespräch, Vor-Ort-Publikum
Mit Else Edelstahl, Jens Wietschorke und Sabina Becker Moderation Marie Kaiser

Glanz, Glamour und Schatten der Roaring Twenties

Keuns Werk zeichnet sich durch einen selbstbewussten und innovativen Umgang mit Medienumbrüchen aus: „Ich will schreiben wie Film“, lautet das programmatische Credo des »Kunstseidenen Mädchens«, das die Autorin kongenial umsetzt. Das Kino als Traumfabrik bildet einen Brennpunkt der neuen Konsum-... weiterlesen

Keuns Werk zeichnet sich durch einen selbstbewussten und innovativen Umgang mit Medienumbrüchen aus: „Ich will schreiben wie Film“, lautet das programmatische Credo des »Kunstseidenen Mädchens«, das die Autorin kongenial umsetzt. Das Kino als Traumfabrik bildet einen Brennpunkt der neuen Konsum- und Freizeitkultur für Angestellte, die vor allem auch für ihre weiblichen Vertreter Versprechungen von Glanz und Glamour bereithielt. Das Theater brach mit Traditionen und sorgte für Skandale. Das Nachtleben Berlins mit Cabarets, Shows und Tanzpalästen war berühmt-berüchtigt; seine Strahlkraft reicht so weit, dass es heute noch als Bohème Sauvage in Szene gesetzt wird. Ist hier ein kontinuierlich wirksames Stadtimage erkennbar? Berlin – schon immer arm, aber sexy?

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Fr. 16.07.2021

19:00 bis 20:30
Lesung, Vor-Ort-Publikum
Mit Fritzi Haberlandt Gastbeitrag Martina Keun-Geburtig
Moderation Ulrike Stamm

Eine Hommage auf Irmgard Keun

Eine Hommage auf die Autorin Irmgard Keun: Die Schauspielerin Fritzi Haberlandt – auch Darstellerin in »Babylon Berlin« – liest aus Keuns Werken der 30er Jahre. Als Ehrengast trägt Martina Keun-Geburtig einen Brief ihrer Mutter vor.... weiterlesen

Eine Hommage auf die Autorin Irmgard Keun: Die Schauspielerin Fritzi Haberlandt – auch Darstellerin in »Babylon Berlin« – liest aus Keuns Werken der 30er Jahre. Als Ehrengast trägt Martina Keun-Geburtig einen Brief ihrer Mutter vor.

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Mitwirkende

© privat
Sabina Becker

Sabina Becker, 1961 geboren, ist Professorin am Deutschen Seminar der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg. 1992 promovierte sie im Fach Neuere Deutsche Literaturwissenschaft mit »Urbanität und Moderne. Studien zur Großstadtwahrnehmung in der deutschen Literatur 1900-1930«, 2000 erfolgte die Habilitation mit einer Studie zur Neuen Sachlichkeit. Zuletzt erschien »Experiment Weimar«, eine Kulturgeschichte der Weimarer Republik.

© Leon Buchholz
Michael Bienert

Michael Bienert ist ein deutscher Publizist und Literaturwissenschaftler. Er studierte Germanistik und Philosophie in Berlin und Marburg (Lahn). Seit 1989 arbeitet er als Autor, Kulturjournalist und Stadtführer in Berlin. Von 1998 bis 2013 berichtete er als Theaterkritiker und Kulturkorrespondent für die Stuttgarter Zeitung aus Berlin. Von 2015 bis 2017 war er Lehrbeauftragter am Center for Metropolitan Studies (Institut für Kunstwissenschaft und Historische Urbanistik) der Technischen Universität Berlin. Er ist vor allem durch zahlreiche Bücher zur Literatur- und Kulturgeschichte Berlins bekannt. Zuletzt erschienen »Das kunstseidene Berlin. Irmgard Keuns literarische Schauplätze« (2020) und von Michael Bienert herausgegeben: Irmgard Keun: »Man lebt von einem Tag zu andern. Briefe 1935-1948.« (2021)

© Bernhard Link, Farbtonwerk
Jens Bisky

Jens Bisky studierte Kulturwissenschaft und Germanistik und hat als Feuilleton-Redakteur der Süddeutschen Zeitung gearbeitet. Seit 2021 ist er Redakteur der Zeitschrift des Hamburger Instituts für Sozialforschung Mittelweg 36 und des sozialwissenschaftlichen Portals Soziopolis. 2019 veröffentlichte er »Berlin. Biographie einer großen Stadt«.

© privat
Elke Brüns
Konzeption

Elke Brüns ist habilitierte Literaturwissenschaftlerin. Sie lehrt Neuere Deutsche Literatur an der NYU Berlin; zudem publiziert sie Texte zu Themen, die sie gerade umtreiben. Zuletzt erschienen „unbehaust. Ein Essay“ bei mikrotext und „Game of Thrones. 100 Seiten“ bei Reclam.

© Anja Pietsch
Katy Derbyshire

Katy Derbyshire stammt aus England und lebt als Übersetzerin und Autorin in Berlin. Zu den Autor*innen, die sie übersetzte, gehören Clemens Meyer, Christa Wolf, Inka Parei, Helene Hegemann, Simon Urban, Rusalka Reh, Yangzom Brauen, Tilman Rammstedt, Francis Nenik, und Dorothee Elmiger. Ihre Übersetzung von »Bricks and Mortar« von Clemens Meyer wurde für den Man Booker Prize 2017 nominiert und gewann den Straelener Prize für Übersetzung 2018. Außerdem war sie Mitglied in der Jury des Deutschen Internationalen Literaturpreises und International Dublin Literary Award.

© Cera Cakal
Else Edelstahl

Else Edelstahl ist die Initiatorin und Gastgeberin der „Bohème Sauvage". Die Veranstaltungsreihe versteht sich als eine "Hommage an das Nachtleben der Zwanziger Jahre“ und findet seit 2006 regelmäßig in Berlin, Hamburg, Köln, Wien und Zürich mit jeweils bis zu 1000 stilecht gekleideten Gästen statt.
Else ist außerdem Koproduzentin des "Kabarett der Namenlosen“, sowie des "Berlin Burlesque Festivals". Sie studierte Germanistik an der Humboldt Universität Berlin. Zusammen mit dem Historiker Arne Krasting produziert sie „GOLDSTAUB - Der Zwanziger Jahre Podcast“: https://www.gold-staub.de/.

© Susanne Schleyer
Annett Gröschner

Annett Gröschner, 1964 in Magdeburg geboren, lebt seit 1983 in Berlin und hat Germanistik in Berlin und Paris studiert. Sie ist Schriftstellerin und Journalistin, u.a. für den Freitag, 10 nach 8 auf ZEIT Online, die taz u.v.a, für Netzprojekte wie piqd.de sowie für das Radio. Von 2020 bis 2021 war sie Kolumnistin der Volksbühne Berlin. 2021 erhielt sie den Großen Kunstpreis Berlin – Fontanepreis. Zuletzt erschien bei Edition Nautilus »Berliner Bürger*stuben. Palimpseste und Geschichten« (2020).

© Jeanne Degraa
Fritzi Haberlandt

Fritzi Haberlandt, geboren 1975, studierte an der Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch in Berlin. Sie arbeitete am Thalia Theater in Hamburg sowie am Maxim Gorki Theater in Berlin. 2001 übernahm sie ihre erste Hauptrolle in der Ingrid-Noll-Verfilmung Kalt ist der Abendhauch von Rainer Kaufmann und wurde mit dem Bayerischen Filmpreis als Beste Nachwuchsdarstellerin geehrt. In der preisgekrönten ARD Serie Babylon Berlin spielt Fritzi Haberlandt eine durchgehende Hauptrolle.

Eine schwarz-weiß Fotografie von Marie Kaiser.
© Ralph Schuster/radioeins
Marie Kaiser

Marie Kaiser, geboren 1981 in Potsdam, ist Radiojournalistin. Sie hat in Weimar und Lyon Kulturwissenschaften studiert. Seit 2008 arbeitet sie bei Radio Eins (RBB) und hat dort ihre eigene Kunstkolumne »art aber fair« und moderiert mit Thomas Böhm gemeinsam die Sendung »Literaturagenten«. Es gibt sie auch als Podcast, aber in erster Linie wird sie live im Radio gehört. Sie diskutiert Aktuelles aus der Literaturwelt und stellt die besten Neuerscheinungen vor. 2010 erhielt Marie Kaiser den Kurt-Magnus-Preis, eine Auszeichnung der ARD für junge Hörfunkjournalist*innen.

© privat
Beate Kennedy

Beate Kennedy unterrichtet Deutsch und Philosophie am RBZ Wirtschaft Kiel und ist Kreisfachberaterin für Kulturelle Bildung in Kiel. Ihre 2014 erschienene Dissertation »Zeit und Zitat. Narrative Verfahren und Literarische Autorschaft im Gesamtwerk« gilt als Standardwerk der Keun-Forschung. 2017 gab sie zusammen mit Heinrich Detering die dreibändige kommentierte Gesamtausgabe »Irmgard Keun. Das Werk« heraus. Seit 2013 ist sie Vorsitzende der Wilhelm-Lehmann-Gesellschaft, von 2013–2019 war sie Bundesvorsitzende des Fachverbands Deutsch im Deutschen Germanistenverband (DGV).

© privat
Martina Keun-Geburtig

Martina Keun-Geburtig ist die Tochter der Schriftstellerin Irmgard Keun.
Geboren in Köln und nun die Bewahrerin des Nachlasses ihrer Mutter.
Sie freut sich sehr, dass sich in der heutigen Zeit so viele Menschen und auch Organisator*innen für das Werk ihrer Mutter begeistern können und Freude haben.

© privat
Sabine Kieselbach

Sabine Kieselbach ist Literaturwissenschaftlerin und Redakteurin im
Kulturressort der Deutschen Welle. Seit 2016 ist sie dort Literaturkorrespondentin und hat das zweisprachige Multimediaprojekt »100 gute Bücher« verantwortet, in dem 100 deutschsprachige Romane des 20. und 21. Jahrhunderts vorgestellt werden, die ins Englische übersetzt wurden. Sie ist verantwortliche Redakteurin für den YouTube-Kanal »DW Books«.

© Andreas Chudowski
Volker Kutscher

Volker Kutscher, geboren 1962, arbeitete nach dem Studium der Germanistik, Philosophie und Geschichte zunächst als Tageszeitungsredakteur, bevor er seinen ersten Kriminalroman schrieb. Heute lebt er als freier Autor in Köln. Mit dem Roman »Der nasse Fisch«, dem Auftakt seiner Krimiserie um Kommissar Rath im Berlin der Dreißigerjahre, gelang ihm auf Anhieb ein Bestseller, dem bisher fünf weitere folgten. Die Reihe ist inzwischen in viele Sprachen übersetzt und durch Tom Tykwers Verfilmung Babylon Berlin international bekannt.

© privat
Eva Lezzi

Eva Lezzi wurde in New York geboren, aufgewachsen in Zürich, Studium der Germanistik und Promotion in Berlin, habilitiert in Potsdam. Mit ihren Kinder- und Jugendbüchern verleiht Eva Lezzi insbesondere transkulturellen Erfahrungen eine literarische Stimme. Sie lebt als freie Autorin, Dozentin und Kuratorin in Berlin.

© privat
Heide Reinhäckel
Koordination

Heide Reinhäckel ist Literaturwissenschaftlerin und Journalistin und lebt und arbeitet in Berlin. Sie studierte germanistische Literaturwissenschaft in Greifswald und Berlin. 2011 erschien ihr ihre Dissertation »Traumatische Texturen. Der 11. September in der deutschen Gegenwartsliteratur« im transcript Verlag.

Antje Schrupp

Antje Schrupp, geboren 1964 in Weilburg an der Lahn, ist Politikwissenschaftlerin, Journalistin, Autorin, Referentin und aktive Bloggerin. Sie lebt in Frankfurt am Main, ist Redakteurin von »Evangelisches Frankfurt und Offenbach« und des Internetforums »Beziehungsweise Weiterdenken«. Ihre Themen betreffen Fragen der Philosophie, des Feminismus, Religionen und Weltanschauungen sowie die Geschichte des Sozialismus und Anarchismus. Im Ulrike Helmer Verlag publizierte sie Sachbücher wie »Methusalems Mütter« und »Was wäre wenn?« sowie »Vote for Victoria!« (2016), ihre Biografie der ersten amerikanischen Präsidentschaftskandidatin Victoria Woodhull (1838-1927). 2019 erschien das Sachbuch »Schwangerwerdenkönnen«.

© Carsten Behler
Liane Schüller

Liane Schüller arbeitet als Literaturwissenschaftlerin am Institut für Germanistik der Universität Duisburg-Essen. Sie beschäftigt sich u.a. mit der Sozialgeschichte und Literatur der Weimarer Republik und aktuell mit Medialen Signaturen der (Selbst-)Überwachung. Zuletzt war sie Mitherausgeberin der Bände »Orwells Enkel. Überwachungsnarrative« (2019) und »Ästhetische Lektüren – Lektüren des Ästhetischen« (2021).

Erhard Schütz

Erhard Schütz, geboren 1946, studierte Germanistik, Politikwissenschaft und Philosophie an den Universitäten Gießen und Würzburg. Von 1996 bis 2011 war er Professor für Neuere deutsche Literatur an der Humboldt-Universität zu Berlin. Er war bis 2018 Mitherausgeber der »Zeitschrift für Germanistik (ZfGerm)« und schreibt regelmäßig als Literaturkritiker für Der Freitag, den Tagesspiegel und Das Magazin.

© privat
Ulrike Stamm

Ulrike Stamm ist Professorin für deutsche Literatur an der PH Oberösterreich in Linz. Sie studierte Germanistik, Anglistik und Philosophie an den Universitäten Freiburg, Nottingham, und der FU Berlin. Zuletzt gab sie den Band »Globalisierungsdiskurse in Literatur und Film des 20. und 21. Jahrhunderts« (2019) heraus.

© privat
Ulrike Vedder

Ulrike Vedder ist Professorin für Neuere deutsche Literatur an der Humboldt-Universität zu Berlin. Zu ihren Arbeitsschwerpunkten zählen die literaturwissenschaftliche Geschlechterforschung, Generation/Genealogie sowie Literatur & Materielle Kultur. Zuletzt erschienen sind Das moderne Haus. Bau- und Wohnformen in der (Sach-)Literatur (Hg. mit C. Holm, Heft 1/2020 der Zeitschrift für Germanistik) sowie Museales Erzählen. Dinge, Räume, Narrative (Hg. mit J. Stapelfeldt, K. Wiehl, 2020).

J W
Jens Wietschorke

Jens Wietschorke, geboren 1978, ist Kulturwissenschaftler am Institut für Empirische Kulturwissenschaft und Europäische Ethnologie der Universität München. Er ist seit 2015 als Akademischer Rat am Institut für Empirische Kulturwissenschaft und Europäische Ethnologie der LMU München tätig. Von 2016 bis 2020 war er in Wien als Heisenberg-Stipendiat der Deutschen Forschungsgemeinschaft. Zuletzt erschien bei Reclam das Buch »1920er Jahre« (2020).

Dokumentation

Alle Streams

Irmgard Keun. Biografische Stationen und Umbrüche
Lecture Performance: Katy Derbyshire
Podiumsgespräch mit Beate Kennedy, Michael Bienert und Katy Derbyshire Moderation: Eva Lezzi

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»Demokratischer Großstadtfrohsinn oder Nicht nur Tanz auf dem Vulkan. Um Irmgard Keuns Berlin herum«
Vortrag von Erhard Schütz

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Babylonisches Berlin der 20er und 30er Jahre – Politik und Soziologie eines Stadtraumes
Mit Jens Bisky, Volker Kutscher und Erhard Schütz
Moderation: Sabine Kieselbach

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»Im Schnittpunkt von Tradition und Moderne: Koordinaten der ‚Neuen Frau‘ bei Irmgard Keun«
Vortrag von Liane Schüller

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Die Neue Frau in der Weimarer Republik
Mit Antje Schrupp, Ulrike Vedder und Liane Schüller
Moderation: Annett Gröschner

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»Glanz und Glamour, Kunstseide und Misere? Irmgard Keuns Schlaglichter auf die Roaring Twenties«
Vortrag von Sabina Becker

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Glanz, Glamour und Schatten der Roaring Twenties
Mit Else Edelstahl, Jens Wietschorke und Sabina Becker
Moderation: Marie Kaiser

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Eine Hommage auf Irmgard Keun
Mit Fritzi Haberlandt
Gastbeitrag: Martina Keun-Geburtig

Moderation: Ulrike Stamm

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Pressestimmen

Mit ihren elliptischen Sätzen, die sowohl die Geschwindigkeit des Berlins der 1920er als auch seine Künstlichkeit sprachlich umsetzten, hat Keun vor allem im „kunstseidenen Mädchen“ einen ganz eigenen Stil entwickelt. Es ist die Verbindung von Unterhaltung, hohem Sprachvermögen und Innovation, vor allem in der Beschreibung von Frauenleben, die die Bücher zeitlos machen. Der Aufstieg der Nationalsozialisten unterbrach ihre kurze Karriere jäh. 1936 musste sie ins Exil gehen, nachdem ihre Bücher verboten worden waren und sie den Mut aufgebracht hatte, dagegen zu klagen. Um 1940 unerkannt wieder nach Köln zurückkehren zu können, täuschte sie ihren Tod in den Niederlanden vor. Erst langsam setzt sich durch, dass die Qualität ihrer Bücher einen angestammten Platz im Literaturkanon der Zwanzigerjahre und des Exils geradezu erzwingt.

Annett Gröschner in der MOZ am 11.07.2021

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Beitrag von Tomas Fitzel für rbb Kultur am 12.07.2021

→Link zum Radiobeitrag

 

„Aufregend“: Berliner Brecht-Haus ehrt Irmgard Keun – Tochter im Gespräch

Martina Keun-Geburtig zu Gast im Deutschlandfunk Kultur am 15.07.2021

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