Zum Auftakt der Fantastik-Woche führt Hans Richard Brittnacher in Geschichte, Formen und Figuren der Fantastik ein. Der Vortrag geht einer Podiumsdiskussion mit dem Titel »Siegeszug der Fantastik – ein Überblick über Medien und Märkte« voraus.
22.−26. November 2021
Andere Welten – Spielarten fantastischen Erzählens
Fünf Tage geht es um die Erschließung eines globalen multimedialen Phänomens, das auch hierzulande Millionen Rezipient:innen aller Milieus und Altersstufen begeisterst, aber in Bildungseinrichtungen wie Schulen, Universitäten und auch Literaturhäusern kaum reflektiert wird: die Spielarten und die Medien fantastischen Erzählens. Der Grund für dieses Versäumnis ist leicht auszumachen: Der Fantastik haftet seit jeher ein schlechtes Image an; Eskapismus, Regressionswunsch und Trivialität, so lauten nur einige der Unterstellungen. Politisch vertrete sie fragwürdige konservative bis hin zu reaktionären Weltbildern. Diesem Urteil steht der globale Siegeszug fantastischer Erzählweisen gegenüber: Wir leben längst im „Zeitalter der Fantasy“ (Moritz Baßler), wie kein anderes hat dieses Genre als Bestandteil populärer Massenkultur den globalen Markt erobert. Dabei umfasst die Fantastik bzw. die Fantasy alle Medien und bildet weitverzweigte Medienverbünde aus: Games, TV Serien, Filme, Bücher und nicht zuletzt die in diesem Kontext stark vertretene Fanfiction stehen in einem wechselseitigen Einflussverhältnis.
Zeit also für eine Revision der Vorurteile: Was leisten die Spielformen der Fantastik gegenüber anderen Erzählweisen – was ist ihr literarisches ‚Alleinstellungsmerkmal‘? Warum bedient sich auch die realistisch anmutende Gegenwartsliteratur fantastischer Elemente oder etabliert anti-mimetische Strukturen? Ist nicht – aufmerksam gelesen – gerade das fantastische Erzählen gegenwartskritisch? Welche Herrschaftsräume, Geschlechterbeziehungen, Körperkonzepte, Utopien und Dystopien entwerfen fantastische Texte und welche Weltentwürfe und Zukünfte verbergen sich in ihnen?
Konzept Elke Brüns
Gefördert im Rahmen von „Neustart Kultur“ der Bundesbeauftragten für Kultur und Medien durch den Deutschen Literaturfonds e.V.
Mo. 22.11.2021
»Die andere Seite. Geschichte, Formen und Figuren der Fantastik«
Zum Auftakt der Fantastik-Woche führt Hans Richard Brittnacher in Geschichte, Formen und Figuren der Fantastik ein. Der Vortrag geht einer Podiumsdiskussion mit dem Titel »Siegeszug der Fantastik – ein Überblick über Medien und Märkte« voraus.... weiterlesen
Siegeszug der Fantastik – ein Überblick über Medien und Märkte
Fantastisches Erzählen boomt. Fantasy und Science Fiction haben den globalen Markt erobert und weitverzweigte Medienverbünde gebildet: Games, TV-Serien, Filme, Bücher und Fanfiction stehen in einem wechselseitigen Einflussverhältnis. Wie gestaltet sich dieser Markt? Wer sind die Lesenden, welche Aspekte des fantastischen... weiterlesen
Fantastisches Erzählen boomt. Fantasy und Science Fiction haben den globalen Markt erobert und weitverzweigte Medienverbünde gebildet: Games, TV-Serien, Filme, Bücher und Fanfiction stehen in einem wechselseitigen Einflussverhältnis. Wie gestaltet sich dieser Markt? Wer sind die Lesenden, welche Aspekte des fantastischen Erzählens dominieren oder bilden sich aktuell aus? Und: Was sagt die Literaturkritik zu alledem?
Di. 23.11.2021
»Realismen – Fantasy und Fantastik in der Gegenwartsliteratur«
Der Vortrag geht einer Podiumsdiskussion mit dem Titel »Fantastische und antimimetische Verfahren in der Gegenwartsliteratur« voraus. Ab dem angegebenen Zeitpunkt in der Mediathek.... weiterlesen
Der Vortrag geht einer Podiumsdiskussion mit dem Titel »Fantastische und antimimetische Verfahren in der Gegenwartsliteratur« voraus.
Ab dem angegebenen Zeitpunkt in der Mediathek.
Fantastische und antimimetische Verfahren in der Gegenwartsliteratur
Fantastisches und realistisches Erzählen werden oft als Gegensatz gesehen. Dabei kreiert die Gegenwartsliteratur oft Erzählräume, die unserer Wirklichkeit ähneln und doch abgrundtief anders sind. Wo also ist das Fantastische situiert – in Figuren, Motiven oder in der Art des Erzählens?... weiterlesen
Fantastisches und realistisches Erzählen werden oft als Gegensatz gesehen. Dabei kreiert die Gegenwartsliteratur oft Erzählräume, die unserer Wirklichkeit ähneln und doch abgrundtief anders sind. Wo also ist das Fantastische situiert – in Figuren, Motiven oder in der Art des Erzählens? So oder so, es sind die Spielarten der Fantastik, die unser gemütliches Verhältnis zur Realität aufkündigen.
Mi. 24.11.2021
Kanon versus Lesevergnügen: Wissen über Fantastik vermitteln
Die überwältigende Dominanz fantastischer Themen – und insbesondere der Fantasy – in der freiwillig gelesenen Kinder- und Jugendliteratur ist zwar bekannt, wird aber als Leseinteresse in der Schule weitestgehend vernachlässigt. Wie wird dieser Ausschluss begründet? Was könnten Kinder und Jugendliche... weiterlesen
Die überwältigende Dominanz fantastischer Themen – und insbesondere der Fantasy – in der freiwillig gelesenen Kinder- und Jugendliteratur ist zwar bekannt, wird aber als Leseinteresse in der Schule weitestgehend vernachlässigt. Wie wird dieser Ausschluss begründet? Was könnten Kinder und Jugendliche lernen, würde die Fantastik zum Lesestoff der Schulbildung nobilitiert? Der Podiumsdiskussion geht ein von Katja Brandis angeleiteter Workshop für Schüler:innen voraus, dessen Ergebnisse und Erfahrungen eingangs vorgestellt werden.
Do. 25.11.2021
»Das beherrschte Individuum. Machtstrukturen in der Fantastik von Tolkien bis Jemisin«
Der Vortrag geht einer Podiumsdiskussion mit dem Titel »Modelle von Herrschaft und Staat, Krieg, Unterdrückung und Arbeit« voraus.... weiterlesen
Der Vortrag geht einer Podiumsdiskussion mit dem Titel »Modelle von Herrschaft und Staat, Krieg, Unterdrückung und Arbeit« voraus.
Modelle von Herrschaft und Staat, Krieg, Unterdrückung und Arbeit
Mag die Fantasy in mittelalterlichen Anderswelten und die Science-Fiction in zukünftigen Galaxien spielen, so transportieren sie doch immer auch Imaginationen und Projektionen, die ihren Hintergrund in gegenwärtigen politisch-gesellschaftlichen Gegebenheiten haben. Welche Macht- und Herrschaftsdiskurse, Visionen von Staat und Gesellschaft, Krieg... weiterlesen
Mag die Fantasy in mittelalterlichen Anderswelten und die Science-Fiction in zukünftigen Galaxien spielen, so transportieren sie doch immer auch Imaginationen und Projektionen, die ihren Hintergrund in gegenwärtigen politisch-gesellschaftlichen Gegebenheiten haben. Welche Macht- und Herrschaftsdiskurse, Visionen von Staat und Gesellschaft, Krieg und Frieden, Unterdrückung und Revolution, Arbeit und Glück setzen sie in Szene?
Fr. 26.11.2021
Tradierte oder neue Rollenmuster in der Fantastik?
Vorträge von Lars Schmeink (»Posthumane Identität: Körper- und Genderkonzepte in der SF«) und Markus May (»Sleeping with monsters? Body-, Sex- und Genderkonzepte in der Fantasy«).... weiterlesen
Vorträge von Lars Schmeink (»Posthumane Identität: Körper- und Genderkonzepte in der SF«) und Markus May (»Sleeping with monsters? Body-, Sex- und Genderkonzepte in der Fantasy«).
Fantastische Lesenacht
Mit Zwergenschritten und auf Drachenflügeln, in Gesellschaft von Wasserwesen und im Kampf mit Aliens und Internet Trollen – die Fantastische Lesenacht lädt zum Abschluss der Woche in den Imaginationsraum der Literatur, in dem die Fantasie, die Fiktion und der Fake... weiterlesen
Mit Zwergenschritten und auf Drachenflügeln, in Gesellschaft von Wasserwesen und im Kampf mit Aliens und Internet Trollen – die Fantastische Lesenacht lädt zum Abschluss der Woche in den Imaginationsraum der Literatur, in dem die Fantasie, die Fiktion und der Fake regieren. Aus ihren Neuerscheinungen lesen ab 20 Uhr Ursula Poznanski, Jenny-Mai Nuyen, Katharina Köller und Markus Heitz.
Moritz Baßler ist Literaturwissenschaftler und Professor für Neuere deutsche Literaturwissenschaft an der Westfälischen Wilhelms-Universität in Münster. Er studierte Germanistik und Philosophie in Kiel, Tübingen und Berkeley. Bis 1998 war er Redakteur des Reallexikons der deutschen Literaturwissenschaft. Am Lehrstuhl für Neuere deutsche Literatur an der Universität Rostock habilitierte er 2003.
Heike Behnke ist Assistentin am Lehrstuhl für Theoretische Philosophie am Philosophischen Seminar der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel. Zuvor studierte sie Philosophie, Anglistik und Gegenwartsliteratur in Kiel und Paris. Ihre Forschungsschwerpunkte sind Philosophische Anthropologie, Phänomenologie, feministische Philosophie und das Verhältnis von Philosophie und Literatur. Nebenher ist sie seit 2017 Redakteurin beim Onlinemagazin Teilzeithelden, wo sie über Phantastik schreibt.
Hans Richard Brittnacher ist Germanist und Literaturwissenschaftler. Er studierte in Marburg und Berlin und promovierte 1994 im Fachbereich Germanistik. Von 2006 bis 2019 lehrte Prof. Brittnacher am am Institut für Deutsche und Niederländische Philologie der FU Berlin. Thematische Schwerpunkte sind unter anderem die Intermedialität des Phantastischen und die Imago von Außenseiter und Minderheiten in der Literatur und den Künsten. Zuletzt erschien 2016 „Bastarde und Barbaren. Utopien des Hybriden in GOT“.
Elke Brüns ist habilitierte Literaturwissenschaftlerin. Sie lehrt Neuere Deutsche Literatur an der NYU Berlin; zudem publiziert sie Texte zu Themen, die sie gerade umtreiben. Zuletzt erschienen „unbehaust. Ein Essay“ bei mikrotext und „Game of Thrones. 100 Seiten“ bei Reclam.
Oliver Graute ist Verleger, Autor und Künstler. Er designte und prägte infolgedessen das Rollenspiel Engels. Zuletzt erschien von ihm »Apocalyptica. Feder und Schwert. Mannheim 2010«. Er erhielt unter anderem den Literaturpreis SERAPH für Nachwuchstalente der phantastischen Literatur.
Juan S. Guse studierte Literaturwissenschaften und Soziologie in Hannover. Sein Debütroman »Lärm und Wälder« erschien 2015. Für seine Arbeit wurde er mehrfach ausgezeichnet. Derzeit promoviert er im Bereich der Arbeits- und Organisationssoziologie. Sein letzter Roman »Miami Punk« erschien 2019.
Andy Hahnemann ist Lektor für Science Fiction und Fantasy im S. Fischer Verlag. Nach seiner Promotion über Geopolitik und populäre Literatur in der Zwischenkriegszeit 1918-1939 (2010) und seiner Tätigkeit als Sachbuchforscher hat Hahnemann für die Verlage Klett-Cotta, C.H. Beck und Ullstein gearbeitet. Sein Interesse gilt dem Randständigen und Nicht-Kanonischen in der Literatur.
Theresa Hannig studierte Politikwissenschaft und arbeitete als Softwareentwicklerin und Lichtdesignerin bevor sie sich hauptberuflich dem Schreiben zuwandte. In ihren Geschichten beschäftigt sie sich mit der Zukunft unserer Gesellschaft in Hinblick auf Überwachung, KI und Klimawandel. Hannigs Romane werden als Schullektüre im Deutsch- und Ethikunterricht der 9.-13. Jahrgangsstufe gelesen. Mit ihrem Projekt #wikifueralle engagiert sie sich für mehr Sichtbarkeit von Frauen und nicht-binären Menschen in der deutschsprachigen Wikipedia.
Markus Heitz ist einer der erfolgreichsten deutschen Fantasy-, und Science-Fiction-Autoren. Er studierte Germanistik und Geschichte. Der Roman „Ulldart“ stellte den Beginn seiner Karriere als Schriftsteller dar. Seine Romane um „Die Zwerge“ wurden in zahlreiche Sprachen übersetzt und standen wochenlang auf den Bestsellerlisten. Er gewann bereits elf Mal den Deutschen Phantastik Preis. Zuletzt erschien 2021 „Die Rückkehr der Zwerge 2“.
Tom Hillenbrand ist ein deutscher Schriftsteller und Journalist. Nach einem Studium der Politik und Wirtschaft war er als Journalist für Handelsblatt, Spiegel Online und Financial Times Deutschland tätig. Seine Krimis und Thriller wurden vielfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem Friedrich-Glauser-Preis, dem Bremer Krimipreis, dem Kurd-Laßwitz-Preis und dem Deutschen Science-Fiction-Preis. Zuletzt erschien im März 2021 der Wirtschaftsthriller „Montecrypto“. Sein neuster Roman „Goldenes Gift“ aus der Reihe „Xavie-Kieffer-Krimis", erscheint im November 2021.
Marie Kaiser, geboren 1981 in Potsdam, ist Radiojournalistin. Sie hat in Weimar und Lyon Kulturwissenschaften studiert. Seit 2008 arbeitet sie bei Radio Eins (RBB) und hat dort ihre eigene Kunstkolumne »art aber fair« und moderiert mit Thomas Böhm gemeinsam die Sendung »Literaturagenten«. Es gibt sie auch als Podcast, aber in erster Linie wird sie live im Radio gehört. Sie diskutiert Aktuelles aus der Literaturwelt und stellt die besten Neuerscheinungen vor. 2010 erhielt Marie Kaiser den Kurt-Magnus-Preis, eine Auszeichnung der ARD für junge Hörfunkjournalist*innen.
Sabine Kieselbach ist Literaturkorrespondentin bei der Deutschen Welle. Zuletzt arbeitete sie an der Erstellung eines englisch-sprachigen YouTube-Kanals, auf dem Bücher und Autoren präsentiert werden sollen.
Katharina Köller ist Autorin, Theatermacherin und Schauspielerin. Sie studierte Philosophie und Schauspiel in Wien und arbeitet seit 2011 als Autorin und als Theatermacherin. 2016 gab sie ihr Debüt als Regisseurin und war u. a. Artist in Residence in Portugal und Litauen. Ihre Theatertexte wurden mehrfach ausgezeichnet, u. a. mit dem DramatikerInnen-Stipendium des BMUKK. Ihr erster Roman „Was ich im Wasser sah“ erschien 2020, 2021 gewann sie dafür den Phantastikpreis der Stadt Wetzlar.
Christine Lötscher ist Professorin für Populäre Literaturen und Medien mit dem Schwerpunkt Kinder- und Jugendmedien an der Universität Zürich und arbeitet nebenbei als freie Literaturkritikerin. Sie promovierte zum Zauberbuch in der Fantasy, publizierte 2020 ein Buch über Lewis Carrolls Alice-Bücher und ihr Nachleben in der Populärkultur und forscht zurzeit zu aktueller Ökofantasy in Literatur und TV-Serien.
Angelika Meier lebt als freie Schriftstellerin in Berlin und Essen. Sie studierte Politologie und Literaturwissenschaften und promovierte in germanistischer Literaturwissenschaft. 2016 erhielt sie den Kunstpreis Literatur der Akademie der Künste Berlin. Ihr neuester Roman „Die Auflösung des Hauses Decker“ erschien im August 2021.
Markus May lehrt Neuere deutsche Literatur an der Ludwig-Maximilians-Universität München. Seine Forschungsschwerpunkte umfassen u.a. Phantastik als kulturelles Phänomen, Geschichte und Theorie der Lyrik, deutsch-jüdische Literatur, Literatur- und Kulturtheorie und literarische Übersetzung. Zuletzt erschien 2019 „Den Drachen denken. Liminale Geschöpfe als das Andere der Kultur“.
Jenny-Mai Nuyen gilt als eine der großen deutschen Fantasyschriftstellerinnen. Nach einem Studium der Filmwissenschaft in New York lebt Nuyen heute in Berlin und widmet sich dem Schreiben. Ihr literarisches Debüt war der Fantasyroman „Nijura – Das Erbe der Elfenkrone“, der 2006 erschien. Ihre Bücher wurden in zahlreiche Sprachen übersetzt. Zuletzt erschien 2021 „Das Zeitalter der Drachen“.
Ursula Poznanski ist eine der erfolgreichsten deutschsprachigen Jugendbuchautorinnen. Ihr Debüt „Erebos“, erschienen 2010, erhielt zahlreiche Auszeichnungen (u. a. den Deutschen Jugendliteraturpreis) und machte die Autorin international bekannt. Inzwischen schreibt sie auch Thriller für Erwachsene, die genauso regelmäßig auf den Bestsellerlisten zu finden sind wie ihre Jugendbücher. Sie lebt mit ihrer Familie im Süden von Wien.
Michael Ritter ist Professor für Grundschuldidaktik Deutsch/Ästhetische Bildung an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg. Er promovierte zur Theorie und Geschichte des Aufsatzunterrichts in der Grundschule. Heute forscht er u.a. zur Theorie, Geschichte und Rezeption des Bilderbuchs und zur Transformation der Lesepraxis im Zuge der zunehmenden Digitalisierung. Gemeinsam mit Christoph Jantzen und Alexandra Ritter hat er 2020 den Sammelband „Faszination Zauberwelt. Neue Perspektiven auf die Fantastik in Kinder- und Jugendmedien“ herausgegeben. Er ist Redakteur der Zeitschrift kjl&m.
Denis Scheck ist Literaturkritiker. Er studierte Germanistik, Zeitgeschichte und Politikwissenschaft in Tübingen, Düsseldorf und Dallas. Im Alter von 13 Jahren gründete er eine auf Science Fiction, Horror und Fantasy spezialisierte literarische Agentur und begann als literarischer Übersetzer zu arbeiten. Von 1996 bis 2016 war Scheck Literaturredakteur in einem Kölner Radiosender. Seit 2003 moderiert er im Ersten die literaturkritische Familiensendung "Druckfrisch“, außerdem "Lesenswert" im SWR Fernsehen. Sein jüngstes Buch, "Der undogmatische Hund“, erschien 2021.
Lars Schmeink ist Kultur- und Medienwissenschaftler und arbeitet als Research Fellow an der Europa-Universität Flensburg. Er promovierte 2014 mit einer Arbeit zur zeitgenössischen posthumanen Science-Fiction an der Humboldt Universität Berlin. Er ist einer der Initiatoren der Gesellschaft für Fantastikforschung und war 9 Jahre lang deren 1. Vorsitzender. Aktuell arbeitet er im BMBF-geförderten Projekt „FutureWork - Arbeit im Übergang zum 22. Jahrhundert“ und brachte zuletzt den Routledge Companion to Cyberpunk Culture mit heraus.
Natalja Schmidt leitet den Bereich Belletristik beim Knaur Verlag in München. Nach einem Studium der Medienwissenschaft, Politik und Kunstgeschichte in Berlin und Marburg arbeitete sie als freie Lektorin, bevor sie 2004 die literarische Agentur Schmidt & Abrahams gründete, deren Geschäftsführerin sie zehn Jahre lang war. 2015 kam Schmidt zur Verlagsgruppe Droemer Knaur, wo sie das Fantasy- und Science-Fiction-Programm eingeführt und aufgebaut hat, bevor sie 2017 die Leitung des belletristischen Knaur-Programms übernahm. Sie ist 1. Vorsitzende der Phantastischen Akademie, die jährlich in Kooperation mit der Leipziger Buchmesse den Phantastikpreis SERAPH verleiht.
Klaudia Seibel studierte Anglistik, Hispanistik und Wirtschaftswissenschaften in Gießen und St. Andrews. Von 1998 bis 2003 arbeitete sie als Wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Universität Gießen, seit 2014 ist sie Wissenschaftliche Mitarbeiterin im Projekt "Future Life". Seit 2019 ist sie außerdem die Projektleiterin des EFRE-Projekts "Produkte und Produktionsprozesse der nahen Zukunft" in der Phantastischen Bibliothek Wetzlar.
Arne Sönnichsen ist Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Internationale Beziehungen und Entwicklung am Institut für Politikwissenschaft der Universität Duisburg-Essen. Er studierte Sozialwissenschaft mit dem Schwerpunkt European Studies in Siegen und In seiner Dissertation beschäftigt er sich mit den Folgen neuer und disruptiver Technologien für Ordnungsprozesse. Neben seiner Dissertation erforscht er auch die Zusammenhänge zwischen Populärkultur und internationaler Politik.
Kathrin Tordasi hat in Wales studiert. Ihr Romandebüt »Brombeerfuchs. Das Geheimnis von Weltende« schrieb sie in Großbritannien. Kathrin Tordasi lebt in Berlin.
Judith C. Vogt ist eine deutsche Autorin von Fantasy- und Science-Diction-Literatur sowie Journalistin und Podcasterin. Nach einer Lehre als Buchhändlerin erschien 2011 ihr Debütroman „Im Schatten der Esse“. Der Roman „Die zerbrochene Puppe“ erhielt 2013 den Deutschen Phantastik Preis in der Hauptkategorie Bester deutschsprachiger Roman. Sie podcastet beim „Genderswapped Podcast“ zu feministischen Themen und ist Herausgeberin von „Roll Inclusive“, einem Essayband zu Repräsentation im Rollenspiel als auch von „Queer*Welten“, dem ersten deutschsprachigen queerfeministischen SFF-Magazin.
Ansgar Warner ist freier Autor und Literatur- sowie Kulturwissenschaftler. Er promovierte 2007 an der Humboldt Universität zu Berlin über den Radio-Essay der Fünfziger Jahre. Zuletzt erschien 2014 sein Ratgeber das große ebook & ereader ABC – 200 aktuelle Stichworte.
Dokumentation
Alle Streams
»Die andere Seite. Geschichte, Formen und Figuren der Fantastik«
Vortrag von Hans Richard Brittnacher
Siegeszug der Fantastik – ein Überblick über Medien und Märkte
Mit Natalja Schmidt, Denis Scheck und Tom Hillenbrand
Moderation Andy Hahnemann
Stream nicht mehr verfügbar.
»Realismen – Fantasy und Fantastik in der Gegenwartsliteratur«
Vortrag von Moritz Baßler
Fantastische und antimimetische Verfahren in der Gegenwartsliteratur
Mit Angelika Meier, Moritz Baßler und Juan S. Guse
Moderation Marie Kaiser
Kanon versus Lesevergnügen: Wissen über Fantastik vermitteln
Mit Christine Lötscher, Theresa Hannig und Michael Ritter
Moderation Ansgar Warner
»Das beherrschte Individuum. Machtstrukturen in der Fantastik von Tolkien bis Jemisin«
Vortrag von Heike Behnke
Modelle von Herrschaft und Staat, Krieg, Unterdrückung und Arbeit
Mit Klaudia Seibel, Judith C. Vogt und Arne Sönnichsen
Moderation Kathrin Tordasi
Tradierte oder neue Rollenmuster in der Fantastik?
Vorträge von Lars Schmeink und Markus May
Moderation Sabine Kieselbach
Fantastische Lesenacht
Mit Ursula Poznanski, Jenny-Mai Nuyen, Katharina Köller und Markus Heitz
Moderation Oliver Graute
Pressestimmen
In Literaturhäusern, Unis oder Schulen gehört fantastische Literatur eher nicht zum Bildungskanon. Zugleich begeistert Fantastik oder Fantasy auch in Deutschland Millionen Leserinnen und Leser – und zwar in allen gesellschaftlichen Milieus und Altersklassen.
Das Literaturforum im Brecht-Haus in Berlin widmet dem Genre nun eine ganze „Fantastik-Woche“: Ab heute (22.11.) Abend wird Fantastik fünf Tage lang in seinen unterschiedlichen Facetten beleuchtet und erkundet.
Antje Bonhage berichtet.