Zur Eröffnung der Brecht-Tage 2023 liest die Schauspielerin Margarita Breitkreiz ausgewählte Fotoepigramme aus der »Kriegsfibel«. Die Lesung wird von Bildprojektionen der Foto-Text-Montagen begleitet und lenkt den Fokus auf dieses randständige Werk im Schaffen Brechts mit seiner klaren Haltung zu militärischen Auseinandersetzungen.
6.-10.2.2023
»Ihr aber lernet, wie man sieht statt stiert« Brechts »Kriegsfibel«
Am 10. Februar 2023 ist der 125. Geburtstag Bertolt Brechts, der zu den bedeutendsten Schriftsteller*innen der Moderne zählt und Impulse weit über die Literatur und das Theater hinaus gesetzt hat.
Das Programm der Brecht-Tage 2023 wendet sich über eine Woche hinweg aus verschiedenen Perspektiven Brechts »Kriegsfibel« zu: Ein Buch, das eine erschreckende Aktualität gewonnen hat und zur Reflexion über die künstlerische Auseinandersetzung mit den Themen Krieg und Gewalt anregt.
Projektleitung Erik Zielke und Zhenja Oks
Programm
Mo. 06.02.2023
»Kriegsfibel«
Zur Eröffnung der Brecht-Tage 2023 liest die Schauspielerin Margarita Breitkreiz ausgewählte Fotoepigramme aus der »Kriegsfibel«. Die Lesung wird von Bildprojektionen der Foto-Text-Montagen begleitet und lenkt den Fokus auf dieses randständige Werk im Schaffen Brechts mit seiner klaren Haltung zu militärischen... weiterlesen
Das Ticket gilt für die Veranstaltung um 19:00 und um 20:00 Uhr.
»Atlas der Angst«
Der Fotograf Armin Smailovic und der Autor Dirk Gieselmann haben 2017 einen »Atlas der Angst« entwickelt, der in Texten und Bildern der German Angst auf die Spur zu kommen versucht und der in Texten und Bildern präsentiert wird. Im anschließenden... weiterlesen
Der Fotograf Armin Smailovic und der Autor Dirk Gieselmann haben 2017 einen »Atlas der Angst« entwickelt, der in Texten und Bildern der German Angst auf die Spur zu kommen versucht und der in Texten und Bildern präsentiert wird. Im anschließenden Gespräch fragt die Journalistin Dorte Lena Eilers nach der Aktualität des Buches angesichts gegenwärtiger kriegerischer Auseinandersetzung und macht mit Gieselmann und Smailovic Differenzen und Gemeinsamkeit zu Brechts »Kriegsfibel« aus.
Das Ticket gilt für die Veranstaltung um 19:00 und um 20:00 Uhr.
Präsentation der neuen Brecht-Tage-Bände der Reihe lfb Texte
lfb Texte ist eine Schriftenreihe des Literaturforums im Brecht-Haus im Verbrecher Verlag, in der u.a. die Dokumentationsbände zu den Brecht-Tagen erscheinen. Pünktlich zum 125. Geburtstag Brechts liegen drei neue Brecht-Tage-Bände vor: »Russen/Brecht« (hg. v. Thomas Martin / Irina Rastorgueva, Berlin... weiterlesen
lfb Texte ist eine Schriftenreihe des Literaturforums im Brecht-Haus im Verbrecher Verlag, in der u.a. die Dokumentationsbände zu den Brecht-Tagen erscheinen. Pünktlich zum 125. Geburtstag Brechts liegen drei neue Brecht-Tage-Bände vor: »Russen/Brecht« (hg. v. Thomas Martin / Irina Rastorgueva, Berlin 2022), »Brecht und das Theater der Interventionen« (hg. v. Christian Hippe / Volker Ißbrücker / Cornelius Puschke / Marianne Streisand, Berlin 2023) und »Brecht und Klasse und Traum« (hg. v. Falk Strehlow, Berlin 2023). Mit der kurzen Präsentation dieser Neuerscheinungen findet der 1. Tag der Brecht-Tage 2023 zugleich seinen feierlichen Abschluss.
Di. 07.02.2023
XCI | XCIX. Zeichnungen
Mit der Serie „XCI | XCIX“ transformiert der bildende Künstler Johannes Weilandt Geschossaufnahmen aus dem Zweiten Golfkrieg und den Jugoslawienkriegen in grafische Arbeiten. Darin wird die Ambivalenz von automatisierten Tötungswaffen und zeichnerischer Vorgehensweise offenbar. Im Gespräch mit Erik Zielke gibt... weiterlesen
Mit der Serie „XCI | XCIX“ transformiert der bildende Künstler Johannes Weilandt Geschossaufnahmen aus dem Zweiten Golfkrieg und den Jugoslawienkriegen in grafische Arbeiten. Darin wird die Ambivalenz von automatisierten Tötungswaffen und zeichnerischer Vorgehensweise offenbar. Im Gespräch mit Erik Zielke gibt Johannes Weilandt Auskunft über die bildnerische Erfassbarkeit von Krieg, über die Gewalt in der Abstraktion und über Brechts Impulse für die bildende Kunst.
Erdbebenzone Eurasien. »Die Troerinnen« und Folgen
In Euripides‘ antiker Tragödie »Die Troerinnen« macht die Theaterwissenschaftlerin Ulrike Haß den Punkt aus, in dem der Westen sich erstmals als Westen zu erkennen gibt und dafür die Projektionsfläche Osten schafft und von dem in der Geschichte der Erdbebenzone Eurasien... weiterlesen
In Euripides‘ antiker Tragödie »Die Troerinnen« macht die Theaterwissenschaftlerin Ulrike Haß den Punkt aus, in dem der Westen sich erstmals als Westen zu erkennen gibt und dafür die Projektionsfläche Osten schafft und von dem in der Geschichte der Erdbebenzone Eurasien immer wieder Kriege ausgingen. Im Anschluss an Ulrike Haß‘ Vortrag befragt der Künstler Sebastian Blasius auf ost-westliche Konfrontationen in der Theatergeschichte.
Veranstaltung wird verschoben! [»KriegsErklärung«]
Das Gespräch zwischen Volker Braun und Erdmut Wizisla muss aus gesundheitlichen Gründen verschoben werden und wird zeitnah nachgeholt.... weiterlesen
Das Gespräch zwischen Volker Braun und Erdmut Wizisla muss aus gesundheitlichen Gründen verschoben werden und wird zeitnah nachgeholt.
Mi. 08.02.2023
»Bilder aus der ›Kriegsfibel‹«
Hanns Eislers Kantatenfragment »Bilder aus der ›Kriegsfibel‹« (1957) war der Versuch, Brechts Text-Bild-Montage durch Musik zu erweitern. Der Eisler-Experte Johannes Gall führt mit einem Vortrag in das wenig bekannte Werk und seinen Entstehungsweg ein, ehe eine Aufnahme davon im Literaturforum... weiterlesen
Hanns Eislers Kantatenfragment »Bilder aus der ›Kriegsfibel‹« (1957) war der Versuch, Brechts Text-Bild-Montage durch Musik zu erweitern. Der Eisler-Experte Johannes Gall führt mit einem Vortrag in das wenig bekannte Werk und seinen Entstehungsweg ein, ehe eine Aufnahme davon im Literaturforum im Brecht-Haus erklingt.
Das Ticket gilt für die Veranstaltung um 19:00 und um 20:00 Uhr.
»Verse vom unbekannten Soldaten«
Das Ensemble lesabendio, bestehend aus Zhenja Oks (Komposition, Stimme, Saiten), Elisabeth Ruhe (Arrangements, Flöte, Tasten) und Max Zschorna (Rezitation), bringt eine Vertonung der »Verse vom unbekannten Soldaten« des russisch-jüdischen Dichters Ossip Mandelstam zu Gehör. Der 1937 verfasste Zyklus ist als... weiterlesen
Das Ensemble lesabendio, bestehend aus Zhenja Oks (Komposition, Stimme, Saiten), Elisabeth Ruhe (Arrangements, Flöte, Tasten) und Max Zschorna (Rezitation), bringt eine Vertonung der »Verse vom unbekannten Soldaten« des russisch-jüdischen Dichters Ossip Mandelstam zu Gehör. Der 1937 verfasste Zyklus ist als Mahnmal für die anonymen Schlachtopfer imperialer Machtkalküle entstanden. Max Zschorna, der auch die Übersetzung der Gedichte besorgt hat, führt mit einem Vortrag in das Werk Mandelstams ein.
Das Ticket gilt für die Veranstaltung um 19:00 und um 20:00 Uhr.
Do. 09.02.2023
Montieren gegen den Krieg
Am Vorabend zu Bertolt Brechts 125. Geburtstag und zwei Tage vor Sergej Eisensteins 75. Todestag denkt Alexander Kluge im Gespräch mit Erik Zielke über die Montagetechnik als geeignetes künstlerisches Mittel nach, das Wesen des Kriegs erkennbar zu machen. Anhand filmischer... weiterlesen
Am Vorabend zu Bertolt Brechts 125. Geburtstag und zwei Tage vor Sergej Eisensteins 75. Todestag denkt Alexander Kluge im Gespräch mit Erik Zielke über die Montagetechnik als geeignetes künstlerisches Mittel nach, das Wesen des Kriegs erkennbar zu machen. Anhand filmischer Beiträge baut er Brücken von der »Kriegsfibel« und den Erschütterungen des 20. Jahrhunderts zum Denken Walter Benjamins und Karl Korschs.
Veranstaltung Ausverkauft, ggf Restkarten an der Abendkasse
Fr. 10.02.2023
Den Krieg madig machen
10:15 Christoph Hesse »Meti war gegen das Konstruieren zu vollständiger Weltbilder« – Montage als Demontage 11:00 Sabine Kebir Alter und neuer Imperialismus – Krieg(sbilder) zu Brechts Zeiten und heute Ab 12:30 Feierstunde anlässlich Bertolt Brechts 125. Geburtstags. Hier... weiterlesen
10:15 Christoph Hesse »Meti war gegen das Konstruieren zu vollständiger Weltbilder« – Montage als Demontage
11:00 Sabine Kebir Alter und neuer Imperialismus – Krieg(sbilder) zu Brechts Zeiten und heute
Ab 12:30 Feierstunde anlässlich Bertolt Brechts 125. Geburtstags. Hier geht es zum →Programm.
14:30 Gerd Koch Breughel – Tombrock – Brecht
15:15 Anna Melnikova KRIEG | KÖRPER | KUNST – KALT KUCKEN (?)
16:15 Luise Meier Wie man sieht statt stiert: Brecht gebrauchen (gegen den Krieg)
Feierstunde
Am 10. Februar 2023 ist der 125. Geburtstag Bertolt Brechts.
Anlässlich des Jubiläums würdigt das Literaturforum im Brecht-Haus Bertolt Brecht mit einer Feierstunde auf dem Hof des Brecht-Hauses. In Kooperation mit dem Brecht-Weigel-Museum und dem Bertolt-Brecht-Archiv der Akademie der Künste sowie der Senatsverwaltung für Kultur und Europa in Berlin.
Programm
12:30 Uhr
Blumen, Musik und Gedichte, am Grab auf dem Dorotheenstädtischen Friedhof
13:00 Uhr
Feierstunde auf dem Hof des Brecht-Hauses, mit warmen Speisen und Getränken
Eröffnung Erdmut Wizisla (Archiv), Stefanie Thomas (Museum) und Christian Hippe (Literaturforum)
Grußwort Klaus Lederer, Senator für Kultur und
Europa in Berlin
Literarische Gratulation Annett Gröschner
Musikalische Rahmung Bolschewistische Kurkapelle Schwarz-Rot
ab 13:00 Uhr
bietet das Brecht-Weigel-Museum Extra-Führungen im Museum und auf
dem Dorotheenstädtischen Friedhof an
ab 14:00 Uhr
öffnet das Brecht-Archiv seine Türen und zeigt Dokumente zur »Kriegsfibel«
Dokumentation
Alle Streams
Brecht-Tage 2023: Atlas der Angst
Mit Armin Smailovic und Dirk Gieselmann Moderation Dorte Lena Eilers
Brecht-Tage 2023: XCI | XCIX. Zeichnungen
Künstlergespräch mit Johannes Weilandt Moderation Erik Zielke
Brecht-Tage 2023: Erdbebenzone Eurasien. Die Troerinnen und Folgen
Vortrag von Ulrike Haß Moderation Sebastian Blasius
Brecht-Tage 2023: Bilder aus der ›Kriegsfibel‹
Mit Johannes Gall
Brecht-Tage2023: Verse vom unbekannten Soldaten
Mit Max Zschorna, Zhenja Oks und Elisabeth Ruhe
Brecht-Tage 2023: Montieren gegen den Krieg
Mit Alexander Kluge (zugeschaltet)
Moderation Erik Zielke
Den Krieg madig machen: Christoph Hesse
Den Krieg madig machen: Sabine Kebir
Den Krieg madig machen: Gerd Koch
Den Krieg madig machen: Anna Melnikova
Den Krieg madig machen: Luise Meier
Sebastian Blasius ist Regisseur, Choreograf und Theaterwissenschaftler. Er realisiert Projekte an der Schnittstelle von darstellender, bildender und akustischer Kunst, die in der freien
Performanceszene, an Stadttheatern und im Museumskontext stattfinden. Seine Arbeit begreift er beständig als Forschung, die verschiedene künstlerische, theoretische und politische Strategien in einen Dialog bringt. Er doziert an Universitäten und Hochschulen in den Bereichen Theorie und künstlerische Praxis, darunter an der Folkwang Universität der Künste.
Margarita Breitkreiz, geboren 1980 in Omsk, ist eine deutsche Schauspielerin russlanddeutscher Herkunft. Nach der Wende kam sie mit ihren Eltern und einem Bruder 1994 nach Deutschland. Im Jahr 2006 schloss sie ihr Schauspielstudium an der Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch in Berlin ab, wo sie auch wohnt. Sie ist Mutter von zwei Kindern. Sie spielte u. a. an der Berliner Volksbühne, wo sie mit dem Regisseur Frank Castorf zusammenarbeitete.

Volker Braun, geboren 1939 in Dresden, lebt in Berlin. In fast sechs Jahrzehnten entstand sein Werk aus Gedichten, Stücken und Prosa, in mehrere Sprachen übersetzt und begleitet von Notaten und Äußerungen. Er arbeitete in einer Druckerei in Dresden, als Tiefbauarbeiter im Kombinat Schwarze Pumpe und absolvierte einen Facharbeiterlehrgang im Tagebau Burghammer. Nach seinem anschließenden Philosophiestudium in Leipzig wurde er Dramaturg am Berliner Ensemble. 1983 wurde Volker Braun Mitglied der Akademie der Künste der DDR, 1993 der (gesamtdeutschen) Akademie der Künste in Berlin, deren Sektion Literatur er von 2006 bis 2010 leitete. Er erhielt zahlreiche Preise, u. a. den Georg-Büchner-Preis im Jahr 2000.

Dorte Lena Eilers ist Professorin und Leiterin des Masterstudiengangs „Kulturjournalismus“ am Institut für Kulturmanagement und Medien der Hochschule für Musik und Theater München in Kooperation mit der Theaterakademie August Everding. Zudem arbeitet sie als Kulturjournalistin, überwiegend in den Sparten Musik und Theater vor dem Hintergrund gesellschaftspolitischer Entwicklungen. Von 2007 bis 2021 war sie Redakteurin, zuletzt Chefredakteurin von „Theater der Zeit“. Publikationen (als Mitherausgeberin) u. a. über Frank Castorf, Dimiter Gotscheff, bulgarisches Theater und neue deutschsprachige Dramatik. Zuletzt ist ihr Gesprächsband „backstage TSCHEPLANOWA“ erschienen.
Johannes Gall, geboren 1970 in Monterrey, Mexiko, ist Musikwissenschaftler. Seit 2021 ist er als wissenschaftlicher Mitarbeiter der Erich Wolfgang Korngold Werkausgabe an der Goethe-Universität Frankfurt tätig. 2011 wurde er an der Universität Hamburg mit einer Arbeit über das Buch „Komposition für den Film“ und Hanns Eislers Filmmusik zu „Hangmen Also Die“ promoviert, ehe er bis zum letzten Jahr als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Herausgabe der Hanns Eisler Gesamtausgabe an der Freien Universität und der Akademie der Künste, Berlin, beteiligt war.

Dirk Gieselmann, geboren 1978, studierte Literaturwissenschaft, Linguistik und Philosophie. In der Folge war er für Tageszeitungen und Magazine tätig, seine Arbeiten wurden u. a. mit dem Deutschen Reporterpreis ausgezeichnet. 2017 verfasste er gemeinsam mit Armin Smailovic den „Atlas der Angst“, im Februar 2023 erscheint sein Roman „Der Inselmann“. Er lebt mit seiner Familie in Berlin.
Ulrike Haß ist Theaterwissenschaftlerin und Publizistin. Bis zu ihrer Emeritierung 2016 lehrte sie als Professorin an der Ruhr-Universität Bochum. Zahlreiche Veröffentlichungen zu Bühnen-, Bild- und Raumfragen des Theaters. „Das Drama des Sehens. Auge, Blick und Bühnenform“ (2005) untersucht die Herausbildung des modernen Innenraumtheaters und seiner Schauanordnung in früher Neuzeit und Barock. Speziell interessieren sie die von den vorherrschenden Modellen verdrängten und partiell vergessenen anderen Möglichkeiten im Gegenwartstheater, in Geschichte und Gegenwart der Dramatik, vor allem Elfriede Jelinek, Heiner Müller und Einar Schleef.

Jakob Hayner, 1988 in Dresden geboren, arbeitet als Kulturjournalist in Berlin. Er ist freier Mitarbeiter im Feuilleton der „Welt“, zuvor war er Redakteur bei »Theater der Zeit« und beim »nd«. 2020 veröffentlichte er bei Matthes & Seitz sein Buch »Warum Theater. Krise und Erneuerung«, in dem er sich unter anderem mit der Theatertheorie von Bertolt Brecht auseinandersetzt.
Christoph Hesse, Dr. phil. habil., ist Film-/Literaturwissenschaftler und Übersetzer, Mitarbeiter des Instituts für Kommunikationsgeschichte und angewandte Kulturwissenschaften der Freien Universität Berlin sowie Mitherausgeber der Werke des Schriftstellers Hermann Borchardt (zwei von fünf Bänden im Wallstein Verlag bereits erschienen). Buchveröffentlichungen u. a.: „Schiffbruch beim Spagat. Wirres aus Geist und Gesellschaft“ (mit Dirk Braunstein, 2022), „Filmexil Sowjetunion“ (2017), „Briefe an Bertolt Brecht im Exil“ (hg. mit Hermann Haarmann, 2014).

Sabine Kebir, geboren 1949, Literatur-, Kultur- und Politikwissenschaftlerin, lebte und lehrte 1977–1988 in Algerien. Tätig als freie Journalistin zu: Demokratietheorie, Genderproblemen,
Kultur- und Bildungspolitik, Islam und Islamismus. Bücher (Auswahl): „Ich fragte nicht nach meinem Anteil. Elisabeth Hauptmanns Arbeit mit Bertolt Brecht“ (1998), „Abstieg in den Ruhm, Biografie Helene Weigel“ (2000), „Mein Herz liegt neben der Schreibmaschine. Ruth Berlaus Leben und Arbeit vor mit und nach Bertolt Brecht“ (2006), „Frauen ohne Männer.
Selbstverwirklichung im Alltag. Elfriede Brüning (1910–2014) Leben und Werk“ (2016).

Alexander Kluge, geboren 1932 in Halberstadt, ist Jurist, Autor, Filme- und Ausstellungsmacher; aber: „Mein Hauptwerk sind meine Bücher.“ Für sein Werk erhielt er viele Preise, darunter den Georg-Büchner-Preis und den Theodor-W.-Adorno-Preis, Heinrich-Heine-Preis der Stadt Düsseldorf und 2019 den Klopstock-Preis der Stadt Halberstadt.

Dr. Gerd Koch (Prof. i. R.) lebt in Berlin-Friedenau, lehrte Theorie und Praxis der Sozialen Kulturarbeit (Schwerpunkt Theaterpädagogik) an der Alice-Salomon-Hochschule Berlin, Gründungsherausgeber der „Zeitschrift für Theaterpädagogik“, Mitbegründer der Gesellschaft für Sinn und Form e. V., zusammen mit Marianne Streisand Herausgeber vom „Wörterbuch der Theaterpädagogik“ (2003).
Luise Meier, geboren 1985 in Ostberlin, ist freie Autorin, Theatermacherin, Dramaturgin, Performerin, Studienabbrecherin und Servicekraft, geboren. 2018 erschien ihr Buch »MRX Maschine« bei Matthes & Seitz. Gemeinsam mit Florian Thamer leitete sie die Brecht-Tage 2021 im Literaturforum im Brecht-Haus.

Anna Melnikova, geboren in Russland, studierte Choreografie an der Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch und Musiktheaterregie an der Hochschule für Musik Hanns Eisler in Berlin. Bis 2017 war sie als Choreografin, Regisseurin und Performerin deutschlandweit aktiv, danach zog sie nach Georgien und bekam Kinder. In den letzten Jahren beschäftigt sie sich zunehmend mit embodiment-Praktiken, 2021 ließ sie sich zum Embodiment Coach weiterbilden. 2021 erhielt sie das Stipendium DIS-TANZ-SOLO für ihre Recherche über Neuanfänge. Ihre jetzige Frage an sich lautet: Wie könnte ein ethisches und traumabewusstes Theater von heute aussehen und möchte ich ein solches produzieren?

Zhenja Oks wurde 1985 in Odessa/Ukraine geboren. 1995 ging seine Familie nach Deutschland. Seit 2004 vertont er Gedichte. Er trat u.a. bei den Osteuropäischen Kulturtagen in Donauwörth auf, beim Ruberoid-Festival in Berlin und beim Literaturfestival „Bayreuth Blättert“.
Zhenja Oks ist ein intuitiver Komponist, der Gedichte von Autor*innen verschiedenster kultureller Hintergründe in einer Vielzahl von Sprachen zum Klang erweckt. Seine Lieder spiegeln die Atmosphäre der odessischen Randbezirke seiner Kindheit wider, genauso wie das grelle, von Gegensätzen geprägte Leben seiner Wahlheimat Berlin. Er verwebt traditionelle Motive mit experimentell suchenden Elementen.

Elisabeth Ruhe, geboren 1982 in Halle (Saale). Studium Rhythmik/Musik und Bewegung (Universität der Künste Berlin, Abschluss: Diplomrhythmikerin), Schulmusikstudium (Hochschule für Musik Franz Liszt Weimar, Erstes Staatsexamen). 2010/11 Leitung des offenen Kurses „Musik und Bewegung für Erwachsene“ an der UdK Berlin. Seit 2013 Unterrichtstätigkeit „Tanz – Musik und Bewegung“ an verschiedenen KiTas, mit Grundschulklassen, an staatlichen Musikschulen in Berlin. Seit 2014 Leiterin eines Frauenchors in Berlin-Wedding. Zahlreiche Auftritte mit diversen Kammerensembles und seit 2016 Konzerte mit dem Trio Trawy i Kamienie.

Armin Smailovic widmet sich in seinen dokumentarischen Arbeiten Gesellschaften in Krisen- und Kriegsgebieten und deren politischen Folgen. Seine Fotografien werden in renommierten Zeitschriften wie „SZ Magazin“, „Zeit Magazin“, „Der Spiegel“ und auch in Büchern veröffentlicht. Er brachte als Autor und Co-Regisseur zwei Theaterstücke am Thalia Theater in Hamburg auf die Bühne. Seine Reportage- und Porträtarbeiten wurden mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet. Er ist 2010 Gründungsmitglied des „Fotodoks“-Festivals für Dokumentarfotografie in München und war bis 2017 dessen Co-Kurator. Er unterrichtete Dokumentarfotografie an der Fachhochschule Bielefeld und lebt zwischen München und Sarajevo.

Johannes Weilandt lebt und arbeitet als bildender Künstler sowie Bühnen- und Kostümbildner in Berlin.

Dr. Erdmut Wizisla ist Leiter des Bertolt-Brecht-Archivs und des Walter Benjamin Archivs (beide Akademie der Künste, Berlin) sowie Honorarprofessor an der Humboldt-Universität zu Berlin. Bücher (Auswahl): „Benjamin und Brecht. Die Geschichte einer Freundschaft“ (2004), „Begegnungen mit Bertolt Brecht“ (Hg., 2009), „‚ich lerne: gläser + tassen spülen‘. Bertolt Brecht/Helene Weigel: Briefe 1923–1956“ (Hg., 2012), „Benjamin und Brecht. Denken in Extremen“ (Hg., 2017).

Erik Zielke, geboren 1989 auf Rügen, ist Theaterredakteur der Tageszeitung „nd“. Er studierte Buchwissenschaft und Slawistik sowie Osteuropastudien in Mainz und Berlin. Von 2014 bis 2021 arbeitete er als Lektor im Verlag Theater der Zeit und war darüber hinaus als freier Theaterkritiker tätig. Zuletzt erschien das von ihm gemeinsam mit Jakob Hayner herausgegebene Buch „Georg Lukács. Texte zum Theater“.

Max Zschorna, geboren 1988 in Leipzig. Autor und Übersetzer (Englisch, Französisch, Russisch). Studium der Germanistik, Philosophie und Europäischen Literaturen an der Universität Leipzig, der Université de Paris-Sorbonne und der Humboldt-Universität zu Berlin. Diverse kleinere Veröffentlichungen u. a. in der Berliner Literaturzeitschrift „Abwärts!“ (Lyrik, Übersetzungen, Essays, Rezensionen). Ausgezeichnet mit einem Initiativstipendium des Deutschen Übersetzerfonds im Herbst 2021 zur Konzeption einer neuen Mandelstam-Übersetzung.
Hier geht’s zum Programmflyer → Brecht-Tage-Flyer-2023