Arbeitskreis Politische Ästhetiken

 

Der Arbeitskreis Politische Ästhetiken befasst sich mit politischem Schreiben und politischen Ästhetiken in Geschichte und Gegenwart. Damit ist besonders die ästhetische Reflexion von politischen Herrschaftsverhältnissen und Bewegungen, des Streits um deren Beurteilung sowie auch die Imagination neuer politischer Möglichkeiten und Erfahrungsräume angesprochen. Dazu gehören neue (etwa prekäre) Arbeitsverhältnisse und Kämpfe gegen diese; die Literaturpolitik (neu-)rechter Bewegungen; linke, etwa antifaschistische, antikapitalistische, antisexistische, antirassistische, antimilitaristische Ästhetiken; Praktiken politischer Solidarität und (ästhetischer) Intervention.

Aktuelles

16.07.2024

• der Termin für das nächste Jahrestreffen steht fest: 23.05.2025

• Ansprechspartnerin für das Jahrestreffen 2025 ist Charlotte Rathjen, im weiteren Team sind: Robin Becker, Lisa Brunke, Dîlan Canan Çakir und Jeannie Moser

• der Termin für das nächste virtuelle AK-Treffen ist Mittwoch, 18. September 2024, 10:00-12:30 Uhr

 

08.07.2024

• am 10. Juni 2024  findet das nächste virtuelle Treffen des internen AKs statt

• das Jahrestreffen 2025 findet voraussichtlich im April oder Mai statt

 

11.04.2024

Deutschlandfunk, Sendung: Kultur heute, Beitrag von Cornelius Wüllenkemper

Arbeitsfelder

Gegenwartsliteratur und Autosoziobiographie

Ziel ist die vertiefte Auseinandersetzung mit Formen des Selbstschreibens bzw. mit autosoziobiographischem Schreiben im Kontext einer Demokratisierung der Literatur.

Kontakt: Roman Widder

 

Lesen/Rezeption

Ziel ist es, gegenwärtige Gewohnheiten kollektiver Literaturrezeption in Form von Lesekreisen in den Blick zu nehmen, u.a. im Blick auf die Auswahl politischer Literatur.

Kontakt: Ivana Perica

 

Ökologie

Die Arbeitsgruppe Ökologie analysiert literarische Darstellungsformen der ökologischen Krise explizit hinsichtlich der Repräsentation ihrer sozialen Auswirkungen sowie ihrer Verknüpfung mit politischen Fragestellungen. Dabei interessieren wir uns insbesondere für ästhetische Rekonstruktionen von Praktiken der Solidarität und des Zusammenlebens, für die Arten und Weisen der Einschreibung historischer und wissenschaftlicher Erkenntnisse sowie für alternative Schreibweisen. Wir betrachten die mitunter unkonventionellen Ansätze in der Öko-Literatur als Möglichkeit der widerständigen und non-hegemonialen Wissensproduktion, die verwischte Spuren und Überreste vor-kolonialer Formen des Wissens nachzeichnen können. In diesem Kontext integrieren wir u.a. Elemente der posthumanistischen Theorie, des kritischen Ökofeminismus sowie dekoloniale Betrachtungsweisen, um Phänomene wie kollektive Schreibformen, animistische und kosmologische Elemente in Beziehung zu setzen und zugänglich zu machen.

Kontakt: Magdalena Siebert, Lisa Brunke und Katharina Kalthoff

 

(Post-)DDR-Literatur/-Ästhetik

Ziel ist ein offener Austausch über die Literatur hinaus zur Frage von DDR- und Post-DDR-Ästhetik.

Kontakt: Franziska Haug

 

Literaturlesekreis

Im Sinne eines allgemeinen Literaturlesekreises werden kurze literarische Texte (historisch und gegenwartsbezogen) gemeinsam gelesen.

Kontakt: Florian Kappeler

 

Materialitäten und Sichtbarkeiten proletarischer Ästhetiken

Die Arbeitsgruppe verbindet das Interesse an Materialität und Sichtbarkeit in/von Literaturen und Theater von im weiteren Sinne proletarischer Herkunft, was Gastarbeiter*innen ebenso einschließt wie das »neue Proletariat« des Dienstleistungs- und Pflegesektors. Auf der Lektüregrundlage von historischen und gegenwärtigen Positionen zu Materialismen geht es um: 1) narrative und performative Verfahren der Verhandlung von Dingen, Körpern, Lebens-, Arbeits- und Beziehungsweisen in ihren historischen Bedingtheiten und Transformationen, 2) Möglichkeitsbedingungen für im weiteren Sinne proletarische Kunstpraktiken in intersektionaler Perspektive, die 3) Weisen der Geschichtsschreibung proletarischer Künste, 4) die oft verstreute, lückenhafte, teil unerschlossene und teils verdeckte Quellenlage und deren Zugänglichkeit in Archiven.

Kontakt: Mimmi Woisnitza

 

Ästhetische Theorie und philosophische Ästhetik der Gegenwart

Kontakt: Robin Becker

 

Political Tragedy

Ziel ist es, den AK Politische Ästhetiken zusammenzuführen mit einem in Gründung befindlichen internationalen Netzwerk zum historischen Theater der Frühmoderne (u.a. zur politischen Tragödie vom Barock bis ins 18. Jh.).

Kontakt: Cornelis van der Haven

 

Neue Rechte und Literatur

Ziel ist eine interdisziplinäre, praxisorientierte Auseinandersetzung mit Lektüren, Lektürepraktiken und literaturorientierten Diskursstrategien der Neuen Rechten.

Kontakt: Mareike Gronich und Jeannie Moser

Mitwirkende und Kontakt

Ansprechpersonen

Charlotte Rathjen und Dîlan Canan Çakir (Koordination Jahrestagung 2025, zusammen mit Robin Becker, Lisa Brunke, Florian Kappeler und Jeannie Moser)

Christian Hippe (Literaturforum im Brecht-Haus)

Kontakt bitte über Email: arbeitskreis@lfbrecht.de

 

 

Newsletter

Wenn Sie den Newsletter des Arbeitskreises Politische Ästhetiken abonnieren möchten, schreiben Sie bitte eine Email an: presse@lfbrecht.de

 

 

Mitwirkende

Iuditha Balint, Barbara Bausch, Robin Becker, Eva Blome, Lisa Brunke, Dîlan Canan Çakir, Nursan Celik, Mareike Gronich, Cornelis van der Haven, Franziska Haug, Jonas Haug, Tillmann Heise, Annika Hildebrandt, Katharina Kalthoff, Florian Kappeler, Jens Kastner, Julia Kitzmann, Annika Klanke, Sonja Klocke, Diego León-Villagrá, Malte Lorenzen, Stephanie Marx, Jeannie Moser, Tanja Nusser, Ivana Perica, Aurore Peyroles, Henning Podulski, Tim Preuß, Charlotte Rathjen, Charlotte Rauth, Christoph Schaub, Hans-Joachim Schott, Andrea Schütte, Sebastian Schweer, Magdalena Siebert, Hannah Speicher, Silvia Valentini, Sarah Waterfeld, Philipp Wegmann, Nora Weinelt, Roman Widder, Mimmi Woisnitza, Martin Zähringer

Erstes Jahrestreffen

Mittwoch, 10.04.2024

Workshop, Kurzvorträge auf Grundlage von precirculated Papers

Projektkoordination Florian Kappeler

 

 

Panel 1: Autopolitik und linke Bewegungen (10:15–11:45) Moderation Roman Widder

Christoph Schaub (Vechta/Berlin): Sichtbarmachen und Kollektive bilden: Marianne Herzogs politisches Schreiben

Malte Lorenzen (Bielefeld): Anna und Arthur erzählen von früher. Die Erinnerungsliteratur der militanten Linken zwischen Autobiografie, Autofiktion und Schlüsselroman

Iuditha Balint (Dortmund): Kommentar zu den Papers von Christoph Schaub und Malte Lorenzen

 

Panel 2: Literaturpolitik der neuen Rechten (12:15–13:15) Moderation Lisa Brunke

Hans-Joachim Schott (Leipzig): Chiffre 451. Vereinnahmungsstrategien in neurechten Literaturpolitiken

Sebastian Schweer (Hannover): Kommentar zu dem Paper von Hans-Joachim Schott

 

Panel 3: Geschichtspolitik (15:00–16:00) Moderation Charlotte Rathjen

Mimmi Woisnitza (Berlin/Lüneburg): Zur Porosität historischer Darstellung: Asja Lācis’ revolutionäre Theaterpraxis 1917-1937

Franziska und Jonas Haug (Frankfurt a. M.): Das Fürchten nicht und nie das Wünschen / darf mir abhanden kommen‘. Zur politischen Ästhetik der DDR-Literatur

 

Panel 4: Genres des Politischen (16:30–18:00) Moderation Julia Kitzmann

Ivana Perica (Berlin) und Aurore Peyroles (Berlin): Der politische Roman als ein Genre, welches „does not dare to speak its name“

Cornelis van der Haven (Gent): Lyrischer Aktivismus in der niederländischen Literatur seit 1848

Stephanie Marx (Wien): Eine Frau mit Humor: Der politische Witz bei Irmgard Keun

 

Podiumsgespräch: Über die Kunst der Solidarität

Mit Katharina Kalthoff, Jens Kastner und Manja Präkels
Moderation: Florian Kappeler

Wie äußert sich eine Poetik der Solidarität im politischen Schreiben und politischen Ästhetiken in Geschichte und Gegenwart? Welche Imaginations-, Möglichkeits- und Erfahrungsräume sind dabei angesprochen? Wo liegt die Grenze zwischen ästhetischer Reflexion und Intervention?

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Podcast auto:montage

auto:montage – Podcast zur Gegenwart der Literatur

Literatur ist politisch, ob sie will oder nicht. Nach den jüngeren Debatten über Klasse, Identität und Autofiktion, Midcult, Neuen Realismus und Schreiben als Arbeit in Zeiten geringer Honorare und geteilter Preisgelder kann es daran keinen Zweifel mehr geben. Aber wie werden die Texte gemacht? Wer montiert hier was mit welchen Verfahren? Und wie werden Genres, Autor:innen und Bücher hergestellt? Welche Funktion hat das autobiografische Schreiben in der Gegenwart und wo kommt die Fiktion ins Spiel? Wer spricht dabei für wen und wovon kann noch immer nicht erzählt werden? Welche historischen Vorbilder sind für eine engagierte Gegenwartsliteratur relevant und wann wird sie tendenziös? Welche Theorien helfen bei der Einordnung literarischer Gegenwartsphänomene – und was lesen die Faschisten?

Unter dem Titel auto:montage diskutiert der Podcast literarische Neuerscheinungen im Gespräch mit Gästen aus Wissenschaft und Literaturbetrieb.

Der Podcast ist eine Initiative des Arbeitskreises Politische Ästhetiken am Literaturforum im Brecht-Haus und wird in Kooperation mit dem Fritz-Hüser-Institut für Literatur und Kultur der Arbeitswelt produziert.