EIn schwarz-weiß Bild von Anna Seghers
© Anna Seghers, Paris, Mitte der 1930er-Jahre. Akademie der Künste, Berlin, Anna-Seghers-Archiv, o. Sign. Mit freundlicher Genehmigung von Anne Radvanyi

18.–19. November 2024

Das literarische Werk von Anna Seghers (1900–1983) wurde nicht nur in zahlreiche Sprachen übersetzt, sondern manche ihrer Schriften wie z.B. ihr Roman »Transit«, der 1944 zuerst auf Spanisch und Englisch erschien, von Beginn an transatlantisch rezipiert. Gleichzeitig ist der transatlantische Raum ein wesentlicher Gegenstand ihrer Texte, z.B. in »Überfahrt« (Brasilien, 1971), den »Karibischen Geschichten« (1962) oder in mehreren Erzählungen, in denen ihr Exilland Mexiko im Zentrum steht (z.B. »Crisanta«, 1950) oder den Rahmen bildet (»Der Ausflug der toten Mädchen«, 1946). Nichtsdestoweniger wurde Seghers häufig eher als nationale Ikone der DDR denn als transatlantische Autorin wahrgenommen und verehrt oder verdammt. In jüngerer Zeit gibt es jedoch in der Forschung etwa in den USA oder Mexiko Ansätze, ihr transatlantisches Schaffen neu zu entdecken.

Wir möchten solche neuen Perspektiven in einem Workshop zum 124. Geburtstag von Seghers am 18./19.11.2024 im Literaturforum im Brecht-Haus in Berlin zusammenführen. Dabei interessieren uns nicht nur die transatlantischen Sujets ihrer Dichtung wie z.B. die Haitianische Revolution und andere Befreiungsbewegungen, sondern auch deren transnationale Rezeption sowie Seghers‘ bislang unterbelichtete Beziehungen zu Autor*innen der Weltliteratur etwa aus Haiti (Jacques Roumain), Brasilien (Jorge Amado) oder Chile (Pablo Neruda). In den Beiträgen sollen diese Fragen ausgelotet werden.

Der Workshop findet in Kooperation mit dem Archiv der Akademie der Künste und dem Anna-Seghers-Museum (Akademie der Künste) statt, unterstützt durch die Anna-Seghers-Gesellschaft. Gefördert wird der Workshop durch die Arbeitsgemeinschaft Literarischer Gesellschaften und Gedenkstätten aus Mitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien.