Mitwirkende
Mar Becker wurde in Passo Fundo (Rio Grande do Sul) geboren und lebt in São Paulo. Ihr Debütroman »A Mulher Submersa« gewann den Minuano-Preis und war Finalist für den Jabuti-Preis. Zwei Jahre später veröffentlichte sie »Sal« und war damit Finalistin für den Academia Sul-Riograndense de Letras Award und Gewinnerin des Ages Award des brasilianischen Bundesstaates Rio Grande do Sul. In Portugal veröffentlichte sie 2023 »Canção Derruída« von Assírio & Alvim, das für den Bertrand Book of the Year Award nominiert wurde. Sie hat poetische Essays für Ausstellungen im Nationalmuseum der Republik Brasília geschrieben und ist eine der Gastdichterinnen in der Dokumentarserie »Poesie und Musik«, die auf Canal Arte 1 ausgestrahlt und von Heloísa Buarque de Hollanda kuratiert wird. Kürzlich veröffentlichte sie das Chapbook »Cova profunda é a boca das mulheres estranhas« bei Editora Fósforo/Círculo de Poema.
Maroula Blades ist eine interdisziplinäre Künstlerin, die in Berlin lebt. Für ihr multimediales Projekt »Stones in Symphony« wurde sie mit dem 2. Platz des deutschen Amadeu Antonio-Preises 2023 ausgezeichnet. Im Juni 2023 erhielt sie ein Stipendium der britischen Society of Authors Foundation für ihre In-Progress Novelle »Road Eggs«. Im selben Jahr erhielt sie ein Stipendium der Jan-Michalski-Stiftung für ihr Multimedia-Projekt »Ominira«. 2021 wurde sie für das Sonderstipendium INITIAL der Akademie der Künste in Berlin ausgewählt. Im Jahr 2020 erschien ihre Kurzgeschichtensammlung »The World in an Eye«. Maroulas Arbeiten wurden in mehreren Magazinen und Anthologien veröffentlicht. Seit 1999 präsentiert sie zusammen mit Jörg Heinrich multimediale Projekte im Bildungsbereich, auf internationalen Festivals und bei lokalen Lesungen.
Caroline Breidenbach setzt mit visuellem Design gesellschaftspolitische Themen in Szene und arbeitet an der Schnittstelle zwischen Design, Research und Aktivismus. 2019 absolvierte sie einen Master in Visueller Kommunikation an der weißensee kunsthochschule berlin und erhielt im Dezember 2021 den Meisterschüler:innentitel. In ihrer Arbeit beschäftigt sie sich insbesondere mit der Thematik der Wasserprivatisierung und hinterfragt diese kritisch. Mit ihrer 2022 veröffentlichten Web-Dokumentation „wasserstories: our future–their reality“ erhielt sie mehrere Designpreise, darunter „Gold“ beim European Design Award.
Natalie Deewan sucht und findet Sprachliche Lösungen, praktiziert Reine, Reale, Angewandte und Kollektive Literatur im städtischen und ländlichen, öffentlichen und veröffentlichten Raum und macht deesign. Zuletzt baute sie etwa eine »Gleichzeituhr« nahe der Schallaburg/NÖ. Seit 2017 remontiert sie die Aufschriften geschlossener Geschäfte zu Wiener Leerstandsanagrammen. Handschriftliche Zeichen aller Art nähren die Heterotypia Font Family. Seit 2005 leitet sie den Wiener Deewan, ein pakistanisches Curry-Lokal mit pay-as-you-wish-Prinzip, gemeinsam mit Afzaal Deewan. 2021 erschienen vier neue Postkartenbooklets zu großteils im öffentlichen Raum realisierten Projekten. 2022 erschien Lucida Console - ein Translatorium Maximum im Klever Verlag. 2023/24 leitete sie eine Lehrveranstaltung zu »Angewandter Literatur« an der Kunstuni Linz.
Juliana Fausto ist eine brasilianische Philosophin. Sie ist Autorin von A cosmopolítica dos animais (n-1 editions, 2020) und einer Reihe von Essays über Außermenschliches und Politik, Kunst, Tierstudien, Ökofeminismus, queere Ökologien, welche die als Anthropozän bekannte sozio-ökologische Katastrophe miteinander verschränken. In letzter Zeit hat sie mit Künstler:innen wie Daniel Steegmann-Mangrané, Maya Da-Rin, Darks Miranda, Ana Vaz, Mariana Lacerda und der Ueinzz Theater Company an verschiedenen Schnittstellen zusammengearbeit.
Sarah Habersack ist Schriftstellerin, Übersetzerin und langjährige Expertin für Stadtentwicklung und globale Entwicklungspolitik. 1984 in Wien geboren, lebt sie derzeit in Brasilia, so sie das Programm für Urbanen Wandel der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH leitet und schriftstellerisch und übersetzerisch tätig ist. Ihr erster Roman, "O que desejaram" / "Was sie sich wünschen", den sie auf Deutsch und Portugiesisch geschrieben hat, wurde in Brasilien im Verlag Opera Editorial 2023 veröffentlicht. Derzeit arbeitet sie mit einer Gruppe feministischer, schwarzer und indigener Schrifststellerinnen aus dem Norden Brasiliens an einem Gedichtband, den sie als Übersetzerin und Beraterin begleitet und der von der österreichischen Botschaft in Brasilien und dem österreischen Aussenministerium unterstützt wird. Sarah Habersack bewegt sich seit vielen Jahren zwischen Kulturen und Sprachen und hat sowohl in Mexiko, Indien und nun in Brasilien für viele Jahre gelebt. Ihr Weg, Veränderung zu gestalten, führt über die Bühnen der globalen Entwicklungspolitik, Beratung von Städten weltweit, zum geschrieben und gesprochen Wort und die Übersetzung zwischen Sprachen und Welten.
Anne Hahn, 1966 in Magdeburg geboren, lebt in Berlin. Schriftstellerin (vier Romane) und Autorin von Sachbüchern, die sich subkulturellen Strömungen der DDR und der Fußballkultur widmen. Zuletzt erschien 2023 ihr Fußball-Roman »Anne Hahn träumt Christian Beck«. Bei der Tageszeitung neues deutschland erscheint seit Juli 2023 ihre 14-tägige Kolumne Über Wasser zum schwimmen durch die Gewässer der Welt.
Als Umweltanthropologin beschäftigt sich Desirée mit alltäglichen Mensch-Umwelt-Beziehungen und den lokalen Vorstellungen für die Zukunft der Wasserlandschaft Berlin-Brandenburg. Sie ist Teil des Forschungskonsortiums CliWaC (Climate and Water under Change), das sich interdisziplinär mit den wasserbezogenen Herausforderungen in der Region beschäftigt. Desirée ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am IRI THESys und am Institut für Europäische Ethnologie der Humboldt Universität zu Berlin.
"Wir sind eine zivilgesellschaftliche Organisation, die von den Gewässern des Amazonas aus Menschen dazu einlädt, sich mit einer kritischen und hoffnungsvollen Vision eine andere Zukunft für Städte vorzustellen, durch Bildung, soziale Mobilisierung und die Produktion von lokalem Wissen, soziale Aktivitäten, stets aktives Zuhören, Wertschätzung der Pluralität von Wissen und Praktiken sowie die kollaborative und partizipative Entwicklung von Lösungen und Alternativen. Das Leben in den Städten des Amazonasgebiets ist an Flüsse gebunden und basiert auf ihnen. Wenn man über Flüsse spricht, geht es um das Recht und die Widerstandsfähigkeit von Städten, Stadtplanung, Klima, Bildung, städtische Mobilität, Kultur und Freizeit. Dennoch weist die Amazonasregion die schlechtesten Stadtplanungsindikatoren im Land auf, wo es keine oder nur unzureichende grundlegende Dienstleistungen wie Abwasserentsorgung, Wasserversorgung, Müllabfuhr und -behandlung gibt, was die Gesundheit und das Wohlbefinden der Menschen beeinträchtigt und das Land gefährdet. Wir glauben, dass für den Aufbau integrativerer und gerechterer Städte im Amazonasgebiet zwei Hauptfeiler haben: Zusammenarbeit und Bürgerbeteiligung. Wir brauchen Menschen, die immer engagierter und informierter sind, und die Kopf, Herz und Hände haben, um weiterhin Städte zu bauen, die sich tatsächlich um Mensch und Natur kümmern.“
Elena Messner ist 1983 in Klagenfurt/Celovec geboren und als Kärntner Slowenin mit mazedonischen Wurzeln zweisprachig dort sowie in Ljubljana und Salzburg aufgewachsen. Sie studierte Komparatistik und Cultural Studies/Kulturwissenschaften in Wien und Aix-en-Provence. Von 2013-2018 unterrichtete sie an der Germanistik in Aix-en-Provence und Marseille, seit 2014 lehrt sie laufend an der Universität Klagenfurt, und seit 2023 forscht sie als Senior Scientist (FWF) am Institut für Slawistik in Wien. Sie realisiert regelmäßig wissenschaftliche, kulturelle oder künstlerische Projekte, war als Lehrende, Herausgeberin, Übersetzerin, Literaturkritikerin, Kulturwissenschaftlerin, Ausstellungsmacherin und Redakteurin tätig. Sie schreibt Romane, Essays, Kritiken und Theatertexte.
Jüngste Publikationen: »Schmerzambulanz« (Roman, Edition Atelier, 2023), als Herausgeberin, gem. mit Peter Pirker: »Kriege gehören ins Museum! Aber wie?« (Sammelband, Edition Atelier, 2021), als Theaterautorin »Stufe Eins Unzufrieden«, (R: Gabrielle Schelle, UA: Kiel, 2023).
Jüngste Auszeichnungen: 2021-22 Post-Doc-Stipendiatin der Philologisch-Kulturwissenschaftlichen Fakultät der Universität Wien. 2021 Kärntner Förderungspreis für Literatur. 2022 Arbeitsstipendium für Literatur der Stadt Wien. 2022-2023 Post Doc Stipendiatin der Österreichischen Akademie der Wissenschaft (ÖAW). 2022-2023 Langzeitstipendium für Literatur des Bundesministeriums (BMKOES). 2022 Theodor-Körner-Preis für Literatur. 2023 Buchprämie des Bundesministeriums (Kunst und Kultur) für besonders gelungene Neuerscheinungen. 2024 Nominierung für die Shortlist des Wortmeldungen-Literaturpreises.
Maria Milisavljević ist eine international erfolgreiche Theaterautorin und Übersetzerin. Ihre Stücke wurden u.a. ins Englische, Spanische, Französische, Portugiesische, Niederländische, Serbische, Bulgarische, Japanische und Koreanische übersetzt. Aufgeführt wurden ihre Texte an renommierten europäischen Theatern wie etwa dem Deutschen Theater Berlin, dem Burgtheater in Wien, dem Residenztheater München, sowie international u.a. an Häusern in New York, London, Tokyo, Brasilien und Mexiko. Für ihr Stück »Brandung“ gewann Maria Milisavljević 2013 den Kleistförderpreis für junge Dramatik. Ihr Stück »Beben« wurde für den Mülheimer Dramatiker*innenpreis 2018 nominiert, sowie mit dem Autor*innenpreis des Heidelberger Stückemarkts 2017 und dem Else-Lasker-Schüler-Stückepreis 2017 ausgezeichnet. Zu den Autor*innen, die Maria Milisavljević ins Deutsche übersetzt, zählen u.a. Anne Carson, Sam Max und Gracie Gardner. Neben ihrer literarischen Tätigkeit promovierte Maria Milisavljević sich erfolgreich in Englischer Kulturwissenschaft. Sie ist außerdem Gründungsmitglied des Verbandes für Theaterautor:innen (VTheA), sowie Mitbegründerin des Künstler*innenkollektiv »Ministerium für Mitgefühl« (www.m-f-m.info).
Pauline koordiniert die Wissenschaftskommunikation innerhalb von AnthropoScenes — einem experimentellen Labor für den Wissensaustausch, das in CliWaC eingebettet ist. Sie arbeitet mit praxisbezogener und transdisziplinärer Forschung an der Schnittstelle zwischen künstlerischen und wissenschaftlichen Methoden. Sie ist daran interessiert, experimentelle und kollaborative Methoden weiterzuentwickeln, um Diskussionen über Wasser zu eröffnen.
Julia Raiz ist Schriftstellerin, Übersetzerin und kulturelle Aktivistin. Sie hat einen Doktortitel in Literaturwissenschaft (UFPR) mit Schwerpunkt auf feministischen Übersetzungsstudien, bietet Schreibwerkstätten an und ist seit 2017 Teil des Literaturkollektivs Membrana. Derzeit ist sie die Koordinatorin des PMLLB (Municipal Plan for Books, Reading, Literature and Libraries) in Curitiba. Sie hat Bücher und Chapbooks veröffentlicht.
Aline Rochedo Pachamama (Churiah Puri) ist eine Frau vom Volk der Puri in Mantiqueira, Brasilien, Historikerin, Schriftstellerin und Illustratorin. Sie hat einen Doktortitel in Kulturgeschichte von der UFRRJ (Universidade Federal Rural do Rio de Janeiro) und einen Master in Sozialgeschichte von der UFF (Universidade Federal Fluminense), wobei sie die mündliche Überlieferung als Methode verwendet.
Sie ist die Gründerin des von indigenen Frauen betriebenen Verlags Pachamama Editora, mit dem sie sich für die Wertschätzung und den Erhalt der Sprachen der indigenen Völker sowie für die Verbreitung ihrer Kulturen durch mündliche Überlieferung und Erinnerung, vor allem von Frauen und älteren Menschen, einsetzt. Im Pachamama-Institut fördert sie das Lernen über den Wald und die Wiederherstellung des Territoriums des Puri-Volkes von Mantiqueira.
Aline Rochedo Pachamama ist außerdem die Gründerin des Pachamama-Instituts, dessen Ziel es ist, das Projekt Inhã Uchô (Forest Learning Space, Environmental Teaching and Memory and Historical Reparation of the Puri People of Mantiqueira) in Visconde de Mauá, Resende, Rio de Janeiro zu entwickeln.
Im Jahr 2024 wurde ihr Werk »Mein Land ist der Name eines Baumes« vom Kulturministerium auf den ersten Platz der indigenen Schriftsteller:innen gewählt. Im März 2024 wurde sie vom Sender Fiocruz eingeladen, die Hauptrolle in dem Dokumentarfilm Cientistas (Wissenschaftler) zu übernehmen, der in der Woche vom 6. bis 8. März im Gebiet des Puri-Volkes in Visconde de Mauá, Rio de Janeiro, aufgenommen wurde. Das Thema war ihre indigene Repräsentativität im Bereich der Wissenschaft und ihre Arbeit zur Wertschätzung und Bewahrung der Sprachen der indigenen Völker.
Eva Schörkhuber lebt und arbeitet als Schriftstellerin und Kulturwissenschafterin in Wien; promoviert hat sie über Archiv- und Gedächtnistheorien, als Wissenschafterin und Autorin hat sie an verschiedenen internationalen Hochschulen unterrichtet; momentan ist sie künstlerisch-wissenschaftliche Mitarbeiterin an der mdw – Universität für Musik und darstellende Kunst Wien; als Schriftstellerin beschäftigt sie sich seit Jahren mit interdisziplinären und genreübergreifenden Formaten, arbeitet gemeinsam mit Musiker:innen, bildenden Künstler:innen, Aktivist:innen und Wissenschafter:innen; sie ist Mitglied im Redaktionskollektiv von PS: Anmerkungen zum Literaturbetrieb/ Politisch Schreiben, im Papiertheaterkollektiv Zunder, bei AUFKultur und bei der Grazer Autorinnen Autorenversammlung
Zuletzt erschienen sind der Roman Die Gerissene (Edition Atelier 2021), der gemeinsam mit Andreas Pavlic herausgegebene Sammelband Vagabondage. Historische und zeitgenössische Facetten des Vagabundierens in Wien. (Sonderzahl 2022) sowie der Essay Die wunderbare Insel. Nachdenken über den Tod (Edition Atelier 2023).
Auszeichnungen und Stipendien (Auswahl): exil-literaturpreis 2012, Theodor-Körner-Preis 2013, Schreibresidenz auf Schloss Wiepersdorf 2016, author@musil 2020, Langzeitstipendium des Bundesministeriums 2022, Schreibresidenz der One World Foundation auf Sri Lanka 2022, Förderpreis der Stadt Wien für Literatur 2022