Kann das Erzählen über Wasser das Imaginieren einer global gerechteren Zukunft ermöglichen – oder nur transkontinentale Klima-Ungerechtigkeit dokumentieren? In zwei poetisch-musikalischen Performances werden »nomadische Wahrheiten« (Hélène Clastres) zu einem vielstimmigen und mehrsprachigen Orakel versammelt: Literarische Texte, Videobeiträge und Lieder erzählen die Geschichte des Wassers als Lebenselixier, als ökonomische und ökologische Mangelware sowie als transkontinentales Archiv von Legenden. Den Performances folgen Diskussionsrunden, die von diesem zeitgenössischen Orakel inspiriert sind.
2024 – 2025
ÁGUA – Wasserpoetiken und Wasserpolitiken
In welchen unterschiedlichen Formen, Medien und Ausdrucksweisen lassen sich literarisch-künstlerisch Prognosen und Prophezeiungen über die Zukunft unseres Planeten treffen? Im internationalen Projekt ÁGUA – Wasserpoetiken und Wasserpolitiken, an dem Aktivistinnen, Schriftstellerinnen, Philosophinnen und Wissenschafterinnen aus Brasilien, Deutschland und Österreich beteiligt sind, wird auf der Basis von vier öffentlichen Diskussionsforen eine vielstimmige, multimediale Performance kollektiv erarbeitet.
Moderation und Kuration: Elena Messner und Eva Schörkhuber
Dank an Judith Schildberger, Ruth Bohunovsky, Ana Beatriz Paes, Mariana Holms, Yasmin Ribas, Ayrton Monteiro, Irene Bitinas, Katja Hölldampf, Ariane Zambrini, Gabriela Marchiori, Julia Paris, Bibiana Zim, Elaine Calça, Erika Farias.
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Gefördert durch die Kulturstiftung des Bundes. Gefördert von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien. Unterstützt durch die Senatsverwaltung für Kultur und Gesellschaftlichen Zusammenhalt
Kommende Veranstaltungen
Mi. 05.11.2025
ÁGUA-Performance I
Lebendige Wasser – Tote Wasser
Kann das Erzählen über Wasser das Imaginieren einer global gerechteren Zukunft ermöglichen – oder nur transkontinentale Klima-Ungerechtigkeit dokumentieren? In zwei poetisch-musikalischen Performances werden »nomadische Wahrheiten« (Hélène Clastres) zu einem vielstimmigen und mehrsprachigen Orakel versammelt: Literarische Texte, Videobeiträge und Lieder erzählen... weiterlesen
Do. 06.11.2025
ÁGUA-Performance II
Sprechende Wasser – Rebellische Wasser
Kann das Erzählen über Wasser das Imaginieren einer global gerechteren Zukunft ermöglichen – oder nur transkontinentale Klima-Ungerechtigkeit dokumentieren? In zwei poetisch-musikalischen Performances werden »nomadische Wahrheiten« (Hélène Clastres) zu einem vielstimmigen und mehrsprachigen Orakel versammelt: Literarische Texte, Videobeiträge und Lieder erzählen... weiterlesen
Kann das Erzählen über Wasser das Imaginieren einer global gerechteren Zukunft ermöglichen – oder nur transkontinentale Klima-Ungerechtigkeit dokumentieren? In zwei poetisch-musikalischen Performances werden »nomadische Wahrheiten« (Hélène Clastres) zu einem vielstimmigen und mehrsprachigen Orakel versammelt: Literarische Texte, Videobeiträge und Lieder erzählen die Geschichte des Wassers als Lebenselixier, als ökonomische und ökologische Mangelware sowie als transkontinentales Archiv von Legenden. Den Performances folgen Diskussionsrunden, die von diesem zeitgenössischen Orakel inspiriert sind.
Mediathek
Wasser und Privatisierung: (post-)koloniale und kapitalistische Einhegungen
9.12.2024, 19 Uhr
Forum 1
Mit Julia Raiz, Juliana Fausto und Caroline Breidenbach
Neokoloniale und kapitalistische Einhegungen verhindern einen demokratischen Zugang zur Ressource Wasser und prägen den globalen Umgang mit Gewässern auf verheerende Weise. Im ÁGUA Diskussionsforum zum Thema Wasser und Privatisierung richten Wissenschafterinnen, Philosophinnen und Aktivistinnen den Blick auf die sozialen und ökologischen Auswirkungen der Ausbeutung von Flüssen, Seen, Ozeanen und Grundwasserquellen.
Wasser und Privatisierung: (post-)koloniale und kapitalistische Einhegungen
Água e privatização: explorações (pós-)coloniais e capitalistas
Wasser und Verschmutzung: ökologische und biopolitische Dimensionen
10.12.2024, 19 Uhr
Forum 2
Mit Mar Becker, Desirée Hetzel und Pauline Münch
Der seit 2010 in der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte verankerte Anspruch jedes Menschen auf sauberes Wasser ist für mehr als zwei Milliarden Menschen bis heute nicht erfüllt. Im ÁGUA-Diskussionsforum zum Thema Wasser und Verschmutzung stehen die ökologischen und biopolitischen Dimensionen im Vordergrund. Neben konkreten Fallberichten aus Deutschland und Brasilien wird Bezug auf globale Entwicklungen genommen.
Wasser und Verschmutzung: ökologische und biopolitische Dimensionen
Água e poluição: dimensões ecológicas e biopolíticas
Vom Wasser erzählen: Erzählweisen und Diskursgeschichten
7.4.2025, 19 Uhr
Forum 3
Mit Trudruá Dorrico, Peter W. Schulze und Anna-Lisa Dieter
Wie wird Wasser erzählt, und welche Geschichten prägen unseren Umgang mit dieser elementaren Ressource? Wie beeinflussen Narrative und Diskurse rund um Wasser politische Machtverhältnisse, kulturelle Identitäten und ökologische Kämpfe? Diesen Fragen soll auf den Grund gegangen werden. Der Blick reicht dabei von historischen Erzählungen über Flüsse und Ozeane bis hin zu zeitgenössischen Debatten über Klimawandel und Umweltgerechtigkeit.
Vom Wasser erzählen: Erzählweisen und Diskursgeschichten
Contar sobre a água: Modos narrativos e histórias de discurso
Wasser als existenzielle Grenze: Dürre, Flut und Flucht
8.4.2025, 19 Uhr
Forum 4
Mit Gudrun Rath, Yvonne Živković und Andrea Grill
Wasser ist Leben – und zugleich existenzielle Grenze. Dürre und Flut verschärfen globale Ungerechtigkeiten und treiben Menschen in die Flucht. Mit Blick auf Umweltforschung, Sozialwissenschaft und Aktivismus werden die Zusammenhänge zwischen Klimakrise, Ressourcenkonflikten und Migration beleuchtet. Von regionalen Krisen in Brasilien bis zu den Auswirkungen auf globale Fluchtbewegungen wird der Frage nachgegangen, wie sich Wasser als physische und politische Grenze manifestiert.
Wasser als existenzielle Grenze: Dürre, Flut und Flucht
A água como fronteira existencial: seca, inundação e fuga
Mitwirkende
Syrische-Deutsche Schriftstellerin und Gynäkologin, geboren in Suwaida, Syrien, lebt in Deutschland. B.A. in arabischer Sprache und Literatur von der Universität Damaskus. Sie veröffentlichte mehrere Romane und Erzählungenbänder, die seit 1994 von Verlagen in Syrien, im Libanon und in den Vereinigten Arabischen Emiraten veröffentlicht wurden. Ihre Artikel, Studien und Forschungen wurden von arabischen Zeitungen, Websites und Thinktanks veröffentlicht. Gewinnerin des Katara-Preises im Jahr 2018 für ihren Roman »La Ma'a Yarwiha«, der in mehrere Sprachen übersetzt wurde (deutsche Übersetzung »Kein Wasser stillt ihren Durst«).
Mar Becker wurde in Passo Fundo (Rio Grande do Sul) geboren und lebt in São Paulo. Ihr Debütroman »A Mulher Submersa« gewann den Minuano-Preis und war Finalist für den Jabuti-Preis. Zwei Jahre später veröffentlichte sie »Sal« und war damit Finalistin für den Academia Sul-Riograndense de Letras Award und Gewinnerin des Ages Award des brasilianischen Bundesstaates Rio Grande do Sul. In Portugal veröffentlichte sie 2023 »Canção Derruída« von Assírio & Alvim, das für den Bertrand Book of the Year Award nominiert wurde. Sie hat poetische Essays für Ausstellungen im Nationalmuseum der Republik Brasília geschrieben und ist eine der Gastdichterinnen in der Dokumentarserie »Poesie und Musik«, die auf Canal Arte 1 ausgestrahlt und von Heloísa Buarque de Hollanda kuratiert wird. Kürzlich veröffentlichte sie das Chapbook »Cova profunda é a boca das mulheres estranhas« bei Editora Fósforo/Círculo de Poema.
Maroula Blades ist eine interdisziplinäre Künstlerin, die in Berlin lebt. Für ihr multimediales Projekt »Stones in Symphony« wurde sie mit dem 2. Platz des deutschen Amadeu Antonio-Preises 2023 ausgezeichnet. Im Juni 2023 erhielt sie ein Stipendium der britischen Society of Authors Foundation für ihre In-Progress Novelle »Road Eggs«. Im selben Jahr erhielt sie ein Stipendium der Jan-Michalski-Stiftung für ihr Multimedia-Projekt »Ominira«. 2021 wurde sie für das Sonderstipendium INITIAL der Akademie der Künste in Berlin ausgewählt. Im Jahr 2020 erschien ihre Kurzgeschichtensammlung »The World in an Eye«. Maroulas Arbeiten wurden in mehreren Magazinen und Anthologien veröffentlicht. Seit 1999 präsentiert sie zusammen mit Jörg Heinrich multimediale Projekte im Bildungsbereich, auf internationalen Festivals und bei lokalen Lesungen.
Caroline Breidenbach setzt mit visuellem Design gesellschaftspolitische Themen in Szene und arbeitet an der Schnittstelle zwischen Design, Research und Aktivismus. 2019 absolvierte sie einen Master in Visueller Kommunikation an der weißensee kunsthochschule berlin und erhielt im Dezember 2021 den Meisterschüler:innentitel. In ihrer Arbeit beschäftigt sie sich insbesondere mit der Thematik der Wasserprivatisierung und hinterfragt diese kritisch. Mit ihrer 2022 veröffentlichten Web-Dokumentation „wasserstories: our future–their reality“ erhielt sie mehrere Designpreise, darunter „Gold“ beim European Design Award.
Natalie Deewan sucht und findet sprachliche Lösungen, praktiziert angewandte und kollektive Literatur im städtischen und ländlichen, öffentlichen und veröffentlichten Raum und macht »Deesign«. Zuletzt baute sie etwa eine »Gleichzeituhr« nahe der Schallaburg/Niederösterreich. Seit 2017 remontiert sie die Aufschriften geschlossener Geschäfte zu Wiener Leerstandsanagrammen. Handschriftliche Zeichen aller Art nähren die »Heterotypia Font Family«. Seit 2005 leitet sie den Wiener Deewan, ein pakistanisches Curry-Lokal mit pay-as-you-wish-Prinzip, gemeinsam mit Afzaal Deewan. 2021 erschienen vier neue Postkartenbooklets zu großteils im öffentlichen Raum realisierten Projekten. 2022 erschien »Lucida Console – ein Translatorium Maximum« im Klever Verlag. 2023/24 leitete sie eine Lehrveranstaltung zu »Angewandter Literatur« an der Kunstuniversität Linz.
Dr. Anna-Lisa Dieter hat an Universitäten in Deutschland, Frankreich und den USA Literaturwissenschaften studiert, mit einem Schwerpunkt auf französischer Literatur. Sie wurde mit einer Arbeit über den Schriftsteller Stendhal promoviert und hat u. a. an den Universitäten von München und Konstanz gelehrt. 2018 wechselte sie ans Deutsche Hygiene-Museum in Dresden. Von 2019 bis 2023 war sie Kuratorin bei BIOTOPIA, dem neuen Naturkundemuseum in München. Neben ihrer Tätigkeit als Kuratorin schreibt sie für das Feuilleton verschiedener Zeitungen, für Magazine und Verlage. Ihr letztes Buch »Susan Sontag. 100 Seiten« ist 2022 bei Reclam erschienen.
Trudruá Dorrico, geboren als Julie Dorrico, ist eine indigene brasilianische Schriftstellerin der Macuxi. Sie hat an der Katholischen Universität von Rio Grande do Sul (PUCRS) in Literaturtheorie promoviert und an der Bundesuniversität von Rondônia einen Master in Literaturwissenschaft erworben. Für ihre Doktorarbeit untersuchte sie das Buch »The Fall of Heaven«, das der Yanomami-Schamane Davi Kopenawa in Zusammenarbeit mit dem französischen Anthropologen Bruce Albert verfasst hat. Julie Dorrico setzt sich dafür ein, die indigenen Kulturen Brasiliens bekannt zu machen, insbesondere Schriftstellerinnen und Schriftsteller. Zu diesem Zweck ist sie an den beiden Instagram-Profilen »Read Indigenous Women« und »Read Indigenous Authors« beteiligt und ist Administratorin des YouTube-Kanals Contemporary Indigenous Literature. Sie schreibt auch für eine Kolumne auf dem Portal ECOA/UOL, hält Vorträge, kuratiert Ausstellungen und war eine der Juror*innen für den Literaturpreis von São Paulo im Jahr 2022. Neben ihrer literarischen Arbeit hat sie auch mehrere Studien, Artikel in Zeitschriften und akademische Veranstaltungen veröffentlicht.
Juliana Fausto ist eine brasilianische Philosophin. Sie ist Autorin von A cosmopolítica dos animais (n-1 editions, 2020) und einer Reihe von Essays über Außermenschliches und Politik, Kunst, Tierstudien, Ökofeminismus, queere Ökologien, welche die als Anthropozän bekannte sozio-ökologische Katastrophe miteinander verschränken. In letzter Zeit hat sie mit Künstler*innen wie Daniel Steegmann-Mangrané, Maya Da-Rin, Darks Miranda, Ana Vaz, Mariana Lacerda und der Ueinzz Theater Company an verschiedenen Schnittstellen zusammengearbeit.
(*1975) ist Lyrikerin, Schriftstellerin, Übersetzerin und promovierte Evolutionsbiologin. Sie lebt in Wien und Amsterdam. Seit 2005 erschienen sieben Romane, zwei Lyrikbände, Erzählungen, Essays und Kinderbücher, zuletzt »Perfekte Menschen« (Leykam, 2024). Für ihren Roman »Das Schöne und das Notwendige« erhielt sie 2011 den Förderpreis zum Bremer Literaturpreis. »Cherubino« war 2019 für den Deutschen Buchpreis nominiert. 2021 wurde sie für ihr bisheriges Gesamtwerk mit dem Anton-Wildgans-Preis ausgezeichnet.
Sie erhielt zahlreiche Stipendien, 2023 war sie writer-in-residence am Deutschen Haus der NYU. Außerdem zählt sie zu den renommiertesten Übersetzer*innen aus dem Albanischen. Ihr Gedichtband »Happy Bastards« gehört zu den Lyrikempfehlungen der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung. Sie lehrt an der Universität Wien und an der Schule für Dichtung in Wien.
Sarah Habersack ist Schriftstellerin, Übersetzerin und langjährige Expertin für Stadtentwicklung und globale Entwicklungspolitik. 1984 in Wien geboren, lebt sie derzeit in Brasilia, so sie das Programm für Urbanen Wandel der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH leitet und schriftstellerisch und übersetzerisch tätig ist. Ihr erster Roman, "O que desejaram" / "Was sie sich wünschen", den sie auf Deutsch und Portugiesisch geschrieben hat, wurde in Brasilien im Verlag Opera Editorial 2023 veröffentlicht. Derzeit arbeitet sie mit einer Gruppe feministischer, schwarzer und indigener Schrifststellerinnen aus dem Norden Brasiliens an einem Gedichtband, den sie als Übersetzerin und Beraterin begleitet und der von der österreichischen Botschaft in Brasilien und dem österreischen Aussenministerium unterstützt wird. Sarah Habersack bewegt sich seit vielen Jahren zwischen Kulturen und Sprachen und hat sowohl in Mexiko, Indien und nun in Brasilien für viele Jahre gelebt. Ihr Weg, Veränderung zu gestalten, führt über die Bühnen der globalen Entwicklungspolitik, Beratung von Städten weltweit, zum geschrieben und gesprochen Wort und die Übersetzung zwischen Sprachen und Welten.
Anne Hahn, 1966 in Magdeburg geboren, lebt in Berlin. Schriftstellerin (vier Romane) und Autorin von Sachbüchern, die sich subkulturellen Strömungen der DDR und der Fußballkultur widmen. Zuletzt erschien 2023 ihr Fußball-Roman »Anne Hahn träumt Christian Beck«. Bei der Tageszeitung neues deutschland erscheint seit Juli 2023 ihre 14-tägige Kolumne »Über Wasser« zum Schwimmen durch die Gewässer der Welt.
Als Umweltanthropologin beschäftigt sich Desirée mit alltäglichen Mensch-Umwelt-Beziehungen und den lokalen Vorstellungen für die Zukunft der Wasserlandschaft Berlin-Brandenburg. Sie ist Teil des Forschungskonsortiums CliWaC (Climate and Water under Change), das sich interdisziplinär mit den wasserbezogenen Herausforderungen in der Region beschäftigt. Desirée ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am IRI THESys und am Institut für Europäische Ethnologie der Humboldt Universität zu Berlin.
"Wir sind eine zivilgesellschaftliche Organisation, die von den Gewässern des Amazonas aus Menschen dazu einlädt, sich mit einer kritischen und hoffnungsvollen Vision eine andere Zukunft für Städte vorzustellen, durch Bildung, soziale Mobilisierung und die Produktion von lokalem Wissen, soziale Aktivitäten, stets aktives Zuhören, Wertschätzung der Pluralität von Wissen und Praktiken sowie die kollaborative und partizipative Entwicklung von Lösungen und Alternativen. Das Leben in den Städten des Amazonasgebiets ist an Flüsse gebunden und basiert auf ihnen. Wenn man über Flüsse spricht, geht es um das Recht und die Widerstandsfähigkeit von Städten, Stadtplanung, Klima, Bildung, städtische Mobilität, Kultur und Freizeit. Dennoch weist die Amazonasregion die schlechtesten Stadtplanungsindikatoren im Land auf, wo es keine oder nur unzureichende grundlegende Dienstleistungen wie Abwasserentsorgung, Wasserversorgung, Müllabfuhr und -behandlung gibt, was die Gesundheit und das Wohlbefinden der Menschen beeinträchtigt und das Land gefährdet. Wir glauben, dass für den Aufbau integrativerer und gerechterer Städte im Amazonasgebiet zwei Hauptfeiler haben: Zusammenarbeit und Bürgerbeteiligung. Wir brauchen Menschen, die immer engagierter und informierter sind, und die Kopf, Herz und Hände haben, um weiterhin Städte zu bauen, die sich tatsächlich um Mensch und Natur kümmern.“
Elena Messner ist 1983 in Klagenfurt/Celovec geboren und als Kärntner Slowenin mit mazedonischen Wurzeln zweisprachig dort sowie in Ljubljana und Salzburg aufgewachsen. Sie studierte Komparatistik und Cultural Studies/Kulturwissenschaften in Wien und Aix-en-Provence. Von 2013-2018 unterrichtete sie an der Germanistik in Aix-en-Provence und Marseille, seit 2014 lehrt sie laufend an der Universität Klagenfurt, und seit 2023 forscht sie als Senior Scientist (FWF) am Institut für Slawistik in Wien. Sie realisiert regelmäßig wissenschaftliche, kulturelle oder künstlerische Projekte, war als Lehrende, Herausgeberin, Übersetzerin, Literaturkritikerin, Kulturwissenschaftlerin, Ausstellungsmacherin und Redakteurin tätig. Sie schreibt Romane, Essays, Kritiken und Theatertexte.
Jüngste Publikationen: »Schmerzambulanz« (Roman, Edition Atelier, 2023), als Herausgeberin, gem. mit Peter Pirker: »Kriege gehören ins Museum! Aber wie?« (Sammelband, Edition Atelier, 2021), als Theaterautorin »Stufe Eins Unzufrieden«, (R: Gabrielle Schelle, UA: Kiel, 2023).
Jüngste Auszeichnungen: 2021-22 Post-Doc-Stipendiatin der Philologisch-Kulturwissenschaftlichen Fakultät der Universität Wien. 2021 Kärntner Förderungspreis für Literatur. 2022 Arbeitsstipendium für Literatur der Stadt Wien. 2022-2023 Post Doc Stipendiatin der Österreichischen Akademie der Wissenschaft (ÖAW). 2022-2023 Langzeitstipendium für Literatur des Bundesministeriums (BMKOES). 2022 Theodor-Körner-Preis für Literatur. 2023 Buchprämie des Bundesministeriums (Kunst und Kultur) für besonders gelungene Neuerscheinungen. 2024 Nominierung für die Shortlist des Wortmeldungen-Literaturpreises.
Maria Milisavljević ist eine international erfolgreiche Theaterautorin und Übersetzerin. Ihre Stücke wurden u.a. ins Englische, Spanische, Französische, Portugiesische, Niederländische, Serbische, Bulgarische, Japanische und Koreanische übersetzt. Aufgeführt wurden ihre Texte an renommierten europäischen Theatern wie etwa dem Deutschen Theater Berlin, dem Burgtheater in Wien, dem Residenztheater München, sowie international u.a. an Häusern in New York, London, Tokyo, Brasilien und Mexiko. Für ihr Stück »Brandung“ gewann Maria Milisavljević 2013 den Kleistförderpreis für junge Dramatik. Ihr Stück »Beben« wurde für den Mülheimer Dramatiker*innenpreis 2018 nominiert, sowie mit dem Autor*innenpreis des Heidelberger Stückemarkts 2017 und dem Else-Lasker-Schüler-Stückepreis 2017 ausgezeichnet. Zu den Autor*innen, die Maria Milisavljević ins Deutsche übersetzt, zählen u.a. Anne Carson, Sam Max und Gracie Gardner. Neben ihrer literarischen Tätigkeit promovierte Maria Milisavljević sich erfolgreich in Englischer Kulturwissenschaft. Sie ist außerdem Gründungsmitglied des Verbandes für Theaterautor:innen (VTheA), sowie Mitbegründerin des Künstler*innenkollektiv »Ministerium für Mitgefühl« (www.m-f-m.info).
Pauline koordiniert die Wissenschaftskommunikation innerhalb von AnthropoScenes — einem experimentellen Labor für den Wissensaustausch, das in CliWaC eingebettet ist. Sie arbeitet mit praxisbezogener und transdisziplinärer Forschung an der Schnittstelle zwischen künstlerischen und wissenschaftlichen Methoden. Sie ist daran interessiert, experimentelle und kollaborative Methoden weiterzuentwickeln, um Diskussionen über Wasser zu eröffnen.
Julia Raiz ist Schriftstellerin, Übersetzerin und kulturelle Aktivistin. Sie hat einen Doktortitel in Literaturwissenschaft (UFPR) mit Schwerpunkt auf feministischen Übersetzungsstudien, bietet Schreibwerkstätten an und ist seit 2017 Teil des Literaturkollektivs Membrana. Derzeit ist sie die Koordinatorin des PMLLB (Municipal Plan for Books, Reading, Literature and Libraries) in Curitiba. Sie hat Bücher und Chapbooks veröffentlicht.
Aline Rochedo Pachamama (Churiah Puri) ist eine Frau vom Volk der Puri in Mantiqueira, Brasilien, Historikerin, Schriftstellerin und Illustratorin. Sie hat einen Doktortitel in Kulturgeschichte von der UFRRJ (Universidade Federal Rural do Rio de Janeiro) und einen Master in Sozialgeschichte von der UFF (Universidade Federal Fluminense), wobei sie die mündliche Überlieferung als Methode verwendet.
Sie ist die Gründerin des von indigenen Frauen betriebenen Verlags Pachamama Editora, mit dem sie sich für die Wertschätzung und den Erhalt der Sprachen der indigenen Völker sowie für die Verbreitung ihrer Kulturen durch mündliche Überlieferung und Erinnerung, vor allem von Frauen und älteren Menschen, einsetzt. Im Pachamama-Institut fördert sie das Lernen über den Wald und die Wiederherstellung des Territoriums des Puri-Volkes von Mantiqueira.
Aline Rochedo Pachamama ist außerdem die Gründerin des Pachamama-Instituts, dessen Ziel es ist, das Projekt Inhã Uchô (Forest Learning Space, Environmental Teaching and Memory and Historical Reparation of the Puri People of Mantiqueira) in Visconde de Mauá, Resende, Rio de Janeiro zu entwickeln.
Im Jahr 2024 wurde ihr Werk »Mein Land ist der Name eines Baumes« vom Kulturministerium auf den ersten Platz der indigenen Schriftsteller:innen gewählt. Im März 2024 wurde sie vom Sender Fiocruz eingeladen, die Hauptrolle in dem Dokumentarfilm Cientistas (Wissenschaftler) zu übernehmen, der in der Woche vom 6. bis 8. März im Gebiet des Puri-Volkes in Visconde de Mauá, Rio de Janeiro, aufgenommen wurde. Das Thema war ihre indigene Repräsentativität im Bereich der Wissenschaft und ihre Arbeit zur Wertschätzung und Bewahrung der Sprachen der indigenen Völker.
Geboren 1964 in Rio de Janeiro, verließ sie 1987 die Stadt und kam nach Österreich. Vor der Ausreise studierte sie Portugiesisch und Literaturwissenschaft. 1994 gründete sie mit anderen Migrant*innen in Linz die feministische und antirassistische Organisation maiz (www.maiz.at). 2015 entstand als notwendige Reaktion auf rechtextreme Verfolgung das kollektiv (www.das-kollektiv.at), wo sie als Lehrende (Basisbildung/Alphabetisierung) und Kulturarbeiter*in tätig ist. Kollektivität und Transversalität – Bildung, Kulturarbeit, Literatur, Kunst, Politik, Aktivismus… – sind dabei leitende Prinzipien. Grenzen betrachtet sie als durchlässige Räume, die es auszuweiten gilt. Seit über 30 Jahren veröffentlicht sie Texte, die verschiedene Genres und Register durchqueren. Aktuelle Publikationen sind auf der Website von das kollektiv zu finden. 2014 erschien ihre Anthologie Aus der Praxis im Dissens bei transversal texts (http://transversal.at/books/praxisimdissens). Sie war Teil des Übersetzungskollektivs von Suely Rolniks Sphären des Aufstands – ebenso bei transversal texts erschienen. Angesichts neoliberaler und rechtsautoritärer Ergreifungen wandte sie sich erneut der Poesie zu und arbeitet aktuell an einem kollektiven Prozess zur Ausarbeitung einer poetischen Haltung in der emanzipatorischen Bildungsarbeit.
Eva Schörkhuber lebt und arbeitet als Schriftstellerin und Kulturwissenschafterin in Wien; promoviert hat sie über Archiv- und Gedächtnistheorien, als Wissenschafterin und Autorin hat sie an verschiedenen internationalen Hochschulen unterrichtet; momentan ist sie künstlerisch-wissenschaftliche Mitarbeiterin an der mdw – Universität für Musik und darstellende Kunst Wien; als Schriftstellerin beschäftigt sie sich seit Jahren mit interdisziplinären und genreübergreifenden Formaten, arbeitet gemeinsam mit Musiker:innen, bildenden Künstler:innen, Aktivist:innen und Wissenschafter:innen; sie ist Mitglied im Redaktionskollektiv von PS: Anmerkungen zum Literaturbetrieb/ Politisch Schreiben, im Papiertheaterkollektiv Zunder, bei AUFKultur und bei der Grazer Autorinnen Autorenversammlung
Zuletzt erschienen sind der Roman Die Gerissene (Edition Atelier 2021), der gemeinsam mit Andreas Pavlic herausgegebene Sammelband Vagabondage. Historische und zeitgenössische Facetten des Vagabundierens in Wien. (Sonderzahl 2022) sowie der Essay Die wunderbare Insel. Nachdenken über den Tod (Edition Atelier 2023).
Auszeichnungen und Stipendien (Auswahl): exil-literaturpreis 2012, Theodor-Körner-Preis 2013, Schreibresidenz auf Schloss Wiepersdorf 2016, author@musil 2020, Langzeitstipendium des Bundesministeriums 2022, Schreibresidenz der One World Foundation auf Sri Lanka 2022, Förderpreis der Stadt Wien für Literatur 2022
Peter W. Schulze ist Professor für Lateinamerikanistik und Direktor des Portugiesisch-Brasilianischen Instituts an der Universität zu Köln. Zu seinen Forschungsschwerpunkten zählen u.a. indigene und afro-lateinamerikanische Künste. Komplementär zu seinen wissenschaftlichen Publikationen organisiert er regelmäßig Veranstaltungen in Kooperation mit lateinamerikanischen Autor*innen, Künstler*innen und Filmemacher*innen. Aus einigen dieser Kooperationen sind mehrsprachige Publikationen hervorgegangen, die im Open Access einem interessierten Publikum zugänglich gemacht werden, z.B. »Indigene Literatur und Kunst in Brasilien«.
*1979 in Wien. Violoncellounterricht als Kind. Studium Computermusik und Elektronische Medien an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien, abgeschlossen mit Auszeichnung. Klavier und Theremin im Selbststudium. Stephan Sperlich ist Multiinstrumentalist und Komponist. Er schreibt lebendig und bilderreich. Seine verspielten Beats und Ideen zu Rhythmen bekommen, aufgrund seiner gelebten Genauigkeit, Tiefe. In seinen Werke setzt er alltägliche Sounds in neue Kontexte seiner Partituren. Er denkt Elektronik als klassisches Instrument, Experimentelle, Interdiziplinäre & klassische Musik stehen im Mittelpunkt seiner Arbeit. Er arbeitet als Komponist, Musiker und Produzent bei Playbackdolls, Tini Trampler und das dreckige Orchestra, La Die Gaga Trio, Mann über Bord sowie den Performance-Companies The Loose Collective, Navaridas/Deutinger und Archipelago Wien.
Geboren in Wien. Absolvierte eine Gesangs, Schauspiel- und Clownausbildung in der »School of Physical Theatre« bei Ron East in Toronto/Kanada. Tini Trampler steht seit Jahren mit einem Mikrofon in der Hand auf der Bühne, wobei diese Bühne nicht nur die Bühne in Konzerthäusern, Theater oder Clubs bedeutet sondern auch öffentliche Räume, die zu Bühnen werden. Ihr Ziel ist es die Verschiedenartigkeit der Sprachmöglichkeiten zwischen Tradition und Moderne durch komplexe musikalische poetische Arrangements und Inszenierungen zusammenzubringen. Als Bühnenfigur transzendiert sie Klischees und Rollenbilder, stellt Rezeptionsgewohnheiten auf den Kopf und öffnet den Horizont für die Ränder der Gesellschaft – um auch den und dem Ungehörten eine Stimme zu geben. Sie arbeitet als Regisseurin, Sängerin, Komponistin, Autorin, Bandleaderin, Performance-Künstlerin, Schauspielerin, Clownin und Kuratorin. Sie ist Gründerin des des Kulturvereins und Labels »Indieversal« und des österreichisch-französischen Austauschfestivals ParisVienne. Sie konzipiert und betreibt interdisziplinäre Projekte, um Künstler*innen zu vernetzen und Musik und politische Anliegen ganz nah ans Publikum zu bringen. Projekte waren u.a »Auf der Suche nach Verstecken«, »Die ungespielte Note«, »No.Mad.*Innen Wiens IM BISS«. Seit 2004 schreibt, singt und performt sie mit ihren Bands »Tini Trampler & Das Dreckige Orchestra« , »Tini Trampler & Playbackdolls« und dem »La Die Gaga Trio«.
Seit 15 Jahren singt die »Chanson-Poetin Wiens«, Tini Trampler, gemeinsam mit dem Multiinstrumentalisten und Co-Komponisten Stephan Sperlich unter den Namen Playbackdolls gegen den »Alltagsblues« an. Mal im Duo, mal mit 6-köpfiger Band.
Die Musik oszilliert zwischen Chanson, Pop, Jazz, Reggae, Worldmusic und Blues, um nur das Offensichtliche zu erwähnen. Ihre Lieder sind poetisch, manchmal sarkastisch, aber immer im Dienste derjenigen, die das Leben härter trifft, und niemals ohne eine Prise Hoffnung.
Diese deutschsprachigen Stadt-Chansons haben etwas Inklusives an sich, ohne sich anbiedern zu müssen. Es sind Plädoyers für das Sein im Hier und Jetzt, dafür, das Leben am Schopf zu packen, aller existenzieller Mühsal, allen Merk- und Fragwürdigkeiten zu Trotz. Diese werden nicht ausgeblendet: Tini Trampler tritt ihnen mit Poesie und Phantasie entgegen, in einer Art liebevoller Subversion, deren Melancholie stets auch eine lebensbejahende Seite hat.
Yvonne Živković ist Literatur- und Kulturwissenschaftlerin. Sie studierte deutsche, amerikanische und vergleichen Literaturwissenschaft an der Universität Tübingen und der California State University in Long Beach; Promotion in deutscher und vergleichender Literaturwissenschaft an der Columbia University. Verschiedene Lehrtätigkeiten und Forschungsprojekte in New York, Cambridge, London und Shanghai. Derzeit ist sie Senior Postdoc an der Karl-Franzens-Universität in Graz, wo sie das FWF-Forschungsprojekt „Flüsse in der Krise – Donau, Drina, Drau“ leitet. Das Projekt untersucht, auf welche Art und Weise österreichische und ex-jugoslawische Literatur und Filme von 1918 bis zur Gegenwart ökologische, ökonomische und politische Krisen über das Motiv der Flüsse verhandeln.
