Als Günter de Bruyn am 4. Oktober 2020 starb, hinterließ er in seinem Arbeits- und Wohnhaus bei Görsdorf ein umfangreiches Konvolut an Manuskripten, Typoskripten, Korrespondenzen sowie eine Bibliothek mit Bänden zur Preußischen und Berlin Brandenburgischen Geschichte, zum Umkreis der Romantik und zum deutsch-deutschen Zeitgeschehen. Seit 2022 wird dieser Nachlass systematisch gesichtet, erschlossen und archiviert. Bei der Arbeit am Nachlass wurden weitreichende Entdeckungen gemacht, die den Blick auf Günter de Bruyns Schaffen schärfen, aufschlussreiche Einblicke in seine Arbeitsweise gewähren und zugleich die Frage nach einem produktiven Umgang mit dem literarischen Erbe stellen.
In Zusammenarbeit mit der Günter-de-Bruyn-Stiftung, gefördert von der Arbeitsgemeinschaft Literarischer Gesellschaften und Gedenkstätten e. V. im Auftrag der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages
Dana Vowinckel liest aus ihrem Debütroman »Gewässer im Ziplock«: eine mitreißende Familiengeschichte zwischen jüdischer Tradition und deutschem Gedächtnistheater. Mit dem Kulturjournalisten Andreas Borcholte geht es um seine erfreulich feministische Spiegel-Kolumne »Abgehört« und um Identitätspolitik in der Pop-Kritik. »Der Feminismus in Deutschland muss feministischer werden«, fordert die Autorin Sibel Schick in »Weißen Feminismus canceln«. Bewegende Singer/Songwriter-Songs vom Lieben in einer Gesellschaft, deren »heteronormative Überlegenheit« eine nicht teilt, bringt uns Annemieke alias A Thousand Yellow Daisies mit. Durch den Abend führen Kersty und Sandra Grether, die als The Doctorella auch den Theme-Song beisteuern.
Nach H.P. Lovecraft zeichnet sich weirde Literatur durch eine weirde Atmosphäre aus. Sie bringt uns in Kontakt »mit unbekannten Sphären und Mächten«. Wie hat man sich einen solchen Kontakt vorzustellen? Charlotte Krafft und Anja Kümmel lesen literarische Texte zwischen Old und New Weird. Joachim Kalka spürt den Urgründen des Weirden bei H.P. Lovecraft und Arthur Machen nach. Juan S. Guse überlegt, warum das Internet im Contemporary Weird so eine wichtige Rolle spielt.
Gefördert aus Mitteln des Landes Berlin, Senatsverwaltung für Kultur und Gesellschaftlichen Zusammenhalt
Gefühle der Fremdheit bergen Angst und Schrecken. Sie begegnen uns in Natur, Gesellschaft und in den intimsten Beziehungen. Robert Macfarlane liest einen Auszug aus »Im Unterland«, Rudi Nuss geht der Frage nach, was das Phänomen der Cuteness mit Weirdness zu tun hat, Hanna Hamel erörtert, inwiefern Intimität immer wieder weirde Erfahrungen evoziert und Henrik Otremba liest einen Text über weirde Körpererlebnisse.
Gefördert aus Mitteln des Landes Berlin, Senatsverwaltung für Kultur und Gesellschaftlichen Zusammenhalt
Migration ist zum gesellschaftlichen Alltag geworden, jede*r dritte Bürger*in nennt eigene oder familiäre Migrationsgeschichten als Bezugspunkte im Leben. In den Medien ist von der postmigrantischen Gesellschaft die Rede. Und auch in der Literatur ist Migration ein beliebtes Thema. Gleichzeitig haben binäre Ausschlussdynamiken Hochkonjunktur: Inland/Ausland, Eigenes/Fremdes, Wir/Die bleiben hartnäckig bestehen. Wie geht das zusammen mit den sich verändernden Wahrheitsproduktonsmaschinen, um Paul B. Preciado zu zitieren, und wer bedient welche Hebel?
Mit diesem Themenschwerpunkt geht »Schreiben gegen die Norm(en)?« in die nunmehr vierte Runde. Die literarischen Gäst*innen Anja Bachl, Lütfiye Güzel, Ralph Tharayil und Selma Wels zeigen, wie sie mit ihrem Schreiben und Publizieren soziale Praxen verhandeln ohne dominanzkulturelle Normen zu aktualisieren. Ihre Texte sprengen traditionelle Vorstellungen des Zusammenlebens. Sie mischen die Textgattungen und führen eindrücklich vor Augen, was sich in unserer Gesellschaft ändern muss.
Unterstützt von ProHelvetia, vom Haymon Verlag, von Voland & Quist / Edition Azur, vom Rowohlt Verlag, von Typografie/im/Kontext und vom Unabhängigen Lesereihen e.V.
Ticket:
Eintrittskarten
Veranstaltung in japanischer, englischer und deutscher Lautsprache und deutscher Gebärdensprache.
Diese Veranstaltung ist in Deutscher Gebärdensprache und Lautsprache zugänglich.
Gebärden-Dolmetschung produziert durch yomma GmbH.
Eines von hundert Gedichten aus 百人一首, erklärt von Ann Cotten, Saki Hibino und weiteren Beteiligten.
百人一首 ist ein kanonischer Korpus kurzer Gedichte in Japan. Die berühmteste Version wurde im 13. Jahrhundert von 藤原定家 Fujiwara Teika zusammengestellt, die Gedichte selbst sind älter und reichen bis in mythologische Zeiten zurück. Sie in der Gegenwart zu lesen erfordert eine Entpackung schon innerhalb der japanischen Sprache. Ohne Verständnis der alten Grammatik und Aussprache, Studium der poetischen Topoi und Gesten und der Hintergrundgeschichte bleiben die meisten Gedichte stumm. Und somit ist das Ziel verfehlt, wenn man nur diese Worte als Objekt in eine andere Sprache »übersetzen« will. Das Motiv des tokens aufgreifend erkundet die Lecture Performance von Ann Cotten und Saki Hibino die systolischen und dystolischen Bewegungen der Codes und betrachtet Erklärung als Lösung im chemischen Sinn: Das Gedicht sickert ins Leben seiner Lesernnnie und entfaltet erst dann, in vielfältigen Widerspiegelungen, seinen Charme.
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Gefördert aus Mitteln des Landes Berlin, Senatsverwaltung für Kultur und Gesellschaftlichen Zusammenhalt
Präsentiert von der Straßenzeitung Arts of the Working Class
Ticket:
Eintrittskarten
Das Ticket ist für die Lecture Performance und die anschließende Podiumsdiskussion gültig/ Ticket is valid for both lecture performance and panel discussion.
Veranstaltung in japanischer, englischer und deutscher Sprache.
Gebärden-Dolmetschung produziert durch yomma GmbH.
Eines von hundert Gedichten aus 百人一首, erklärt von Ann Cotten, Saki Hibino und weiteren Beteiligten.
百人一首 ist ein kanonischer Korpus kurzer Gedichte in Japan. Die berühmteste Version wurde im 13. Jahrhundert von 藤原定家 Fujiwara Teika zusammengestellt, die Gedichte selbst sind älter und reichen bis in mythologische Zeiten zurück. Sie in der Gegenwart zu lesen erfordert eine Entpackung schon innerhalb der japanischen Sprache. Ohne Verständnis der alten Grammatik und Aussprache, Studium der poetischen Topoi und Gesten und der Hintergrundgeschichte bleiben die meisten Gedichte stumm. Und somit ist das Ziel verfehlt, wenn man nur diese Worte als Objekt in eine andere Sprache »übersetzen« will. Das Motiv des tokens aufgreifend erkundet die Lecture Performance von Ann Cotten und Saki Hibino die systolischen und dystolischen Bewegungen der Codes und betrachtet Erklärung als Lösung im chemischen Sinn: Das Gedicht sickert ins Leben seiner Lesernnnie und entfaltet erst dann, in vielfältigen Widerspiegelungen, seinen Charme.
Im Anschluss Podiumsgespräch.
Gefördert aus Mitteln des Landes Berlin, Senatsverwaltung für Kultur und Gesellschaftlichen Zusammenhalt
Präsentiert von der Straßenzeitung Arts of the Working Class
Ticket:
Eintrittskarten
Das Ticket ist für die Podiumsdiskussion und für die Lecture Performance davor gültig/ Ticket is valid for both panel discussion and lecture performance.
Veranstaltung auf Englisch/ Event in english.
Comparing the history of bodywork in the West and the East opens up interesting questions on the conception and framings of body, mental power and emotions. Techniques such as Shiatsu, but also memes, trends, styles used in various dancing practices, make radically direct connections between historical knowledge and a strong focus in the present. Signification, expression, embodiment set up an array of possible shifts and stabilities which dancers navigate. Shimaoka will show some of her work and offer some experience of bodywork including the audience.
[deutsch]
Ein Vergleich der Geschichte der Körperarbeit im Westen und im Osten eröffnet interessante Fragen in Bezug auf die Konzeption und Einhegungen von Körper, mentaler Energie und Emotionen. Techniken wie Shiatsu, aber auch Memes, Trends, Styles, die in verschiedenen Tanztechniken eingesetzt werden, stellen radikal direkte Verbindungen her zwischen historischem Wissen und einem starken Gegenwartsbezug. Signifikation, Ausdruck, Verkörperung stellen eine Palette auf, die Kaskaden, Glitches und Stabilitäten ermöglicht, die von den Tänzernnnie navigiert werden. Shimaoka zeigt Beispiele ihrer Arbeit, reflektiert über deren historischen, kulturellen, wissenschaftlichen und philosophischen Hintergründe, und bietet dem Publikum auch ganz konkret die Erfahrung konkreter Körperarbeit an.
Gefördert aus Mitteln des Landes Berlin, Senatsverwaltung für Kultur und Gesellschaftlichen Zusammenhalt
Präsentiert von der Straßenzeitung Arts of the Working Class
Ticket:
Eintrittskarten
Veranstaltung auf Deutsch und Englisch/ Event in german and english
Anta Helena Recke beschäftigt sich in ihrer Lecture Performance anhand von Songlyrics mit dem Arbeitsbegriff von FLINTA im Showbiz und begibt sich auf die Suche nach einer Poetik der Hustlerin. Dabei erkundet sie Selbstinszenierungstechniken arbeitender Frauen und untersucht, wie sich populäre Finanzbegriffe- und strategien, queere und progressive Konzepte von Liebe, Sex und Zärtlichkeit sowie die massenhafte Verbreitung und Verbreiung von spirituellen Realitätszugriffen auf sie auswirken.
Gefördert aus Mitteln des Landes Berlin, Senatsverwaltung für Kultur und Gesellschaftlichen Zusammenhalt
Präsentiert von der Straßenzeitung Arts of the Working Class
Ticket:
Eintrittskarten
Das Ticket ist für die Lecture Performance und die anschließende Podiumsdiskussion gültig.
Veranstaltung auf Deutsch und Englisch/ Event in german and english.
Anta Helena Recke beschäftigt sich in ihrer Lecture Performance anhand von Songlyrics mit dem Arbeitsbegriff von FLINTA im Showbiz und begibt sich auf die Suche nach einer Poetik der Hustlerin. Dabei erkundet sie Selbstinszenierungstechniken arbeitender Frauen und untersucht, wie sich populäre Finanzbegriffe- und strategien, queere und progressive Konzepte von Liebe, Sex und Zärtlichkeit sowie die massenhafte Verbreitung und Verbreiung von spirituellen Realitätszugriffen auf sie auswirken.
Im Anschluss Podiumsgespräch.
Gefördert aus Mitteln des Landes Berlin, Senatsverwaltung für Kultur und Gesellschaftlichen Zusammenhalt
Präsentiert von der Straßenzeitung Arts of the Working Class
Ticket:
Eintrittskarten
Das Ticket ist für die Podiumsdiskussion und für die Lecture Performance davor gültig.
Wie inszenieren Menschen Bilder ihrer Arbeit? Mit welchen Zeichen erzählen sie von Erfolg? Und warum ist das aus dem Hip Hop kommende Flexen eine Reaktion auf Klassismus? Mareice Kaiser, Journalistin und Autorin (zuletzt: »Wie viel – Was wir mit Geld machen und was Geld mit uns macht«) spricht mit Anta Helena Recke über Rap, Bling Bling und feministisches Arbeiten. Das Gespräch moderiert die Künstlerin Franziska Pierwoss.
Gefördert aus Mitteln des Landes Berlin, Senatsverwaltung für Kultur und Gesellschaftlichen Zusammenhalt
Präsentiert von der Straßenzeitung Arts of the Working Class
In den USA ist ihr Buch ein Klassiker, der Film gewann einen Oscar, in Deutschland blieb sie eher unbekannt: Gerda Weissmann Klein. Sie war 15 Jahre alt, als die Wehrmacht in Polen einmarschierte. Die junge Frau überstand drei Zwangsarbeitslager und den Todesmarsch. Von der U. S. Army befreit, heiratete sie einen amerikanischen Leutnant, der als deutscher Jude geboren war. Ihre Erinnerungen sind, ein Jahr nach ihrem Tod, soeben auf Deutsch erschienen. Die Lektorin Nicole Warmbold stellt es vor im Gespräch mit Wolfgang Benz.
In einer trommelnden, singenden, rhythmischen Komposition aus historischem Dokumentenmaterial und Schlüsselzitaten der linken Theorie wird in diesem Roman nicht nur die Atmosphäre der Bundesrepublik des Jahres 1972 lebendig, sondern auch die Figur der Gudrun Ensslin: von den bunten, gewaltfreien Protesten in der APO über die Baader-Befreiung (Gründung der RAF) und die 5 1⁄2 Jahre ihrer Inhaftierung bis zu ihrem Tod im Stammheimer Gefängnis am 18. Oktober 1977.
Die Preisträger*innen des Berliner Arbeitsstipendiums für Literatur stellen auf zwei parallelen Bühnen im Saal des Literaturforums und im Brecht-Keller in kurzen Lesungen und Gesprächen die Texte vor, an deren Fertigstellung sie in diesem Jahr gearbeitet haben. Der beste Einblick in die Literaturwerkstätten dieser Stadt!
ABLAUF:
SAAL
19:00
Empfang
19:30
Begrüßung: Christian Hippe
Grußwort: Joe Chialo, Senator für Kultur und Gesellschaftlichen Zusammenhalt
19:45
Lesungen
Patricia Hempel, Dieter M. Gräf, Sannah Jahncke, Philipp Böhm
Pause
21:00
Lesungen
Anja Kümmel, Ines Berwing, Verena Güntner
22:00
Lesungen
Michael Wildenhain, Isabel Pin
anschließend Ausklang
Moderation: Marion Brasch
KELLER
19:00
Empfang
19:30
Begrüßung
19:45
Lesungen
Thomas Kapielski, Mirjam Wittig, Norbert Zähringer, Florian Voß
21:00
Lesungen
Miku Sophie Kühmel, Marcus Braun, Theresia Töglhofer
22:00
Lesungen
Kirsten Reinhardt, Jakob Nolte
anschließend Ausklang
Moderation: Knut Elstermann
Mit freundlicher Unterstützung der Berliner Senatsverwaltung für Kultur und Gesellschaftlichen Zusammenhalt
Die Preisträger*innen des Berliner Arbeitsstipendiums für Literatur stellen auf zwei parallelen Bühnen im Saal des Literaturforums und im Brecht-Keller in kurzen Lesungen und Gesprächen die Texte vor, an deren Fertigstellung sie in diesem Jahr gearbeitet haben. Der beste Einblick in die Literaturwerkstätten dieser Stadt!
ABLAUF:
SAAL
19:00
Jurygespräch mit Claudia Kühn, Björn Kuhligk und Anette Handke (Mod.)
19:30
Lesungen
Lydia Dimitrow, Thilo Bock, Ute-Christine Krupp, Julia Malik
Pause
20:45
Lesungen
Najem Wali, Luna Ali, Elena Kaufmann, Ariane Grundies
anschließend Ausklang
Moderation: Gesa Ufer
KELLER
19:00
Übertragung: Jurygespräch mit Claudia Kühn, Björn Kuhligk und Anette Handke (Mod.)
19:30
Lesungen
Jaroslav Rudiš, Karl Stein, Sandra Klein, Simone Falk
Pause
20:45
Lesungen
Marlen Pelny, Maren Kames, Anna Kirstine Linke
anschließend Ausklang
Moderation: Marion Brasch
Mit freundlicher Unterstützung der Berliner Senatsverwaltung für Kultur und Gesellschaftlichen Zusammenhalt
Gorgo – eine erfolglose Schriftstellerin mit rabiaten Charakterzügen – schreckt selbst im Club bei wummernden Bässen nicht davor zurück, das politische, soziale und wirtschaftliche System zu kritisieren. Zusammen mit ihren Freundinnen betreibt sie ein inoffizielles Frauenhaus, streitet sich über alte und neue Rollenbilder und debattiert über den Niedergang des Patriarchats. Pia Klemp, Seenotrettungskapitänin und Schriftstellerin, erzählt von Frauen und queeren Menschen, ihren Kämpfen gegen Unterdrückung und gegen das falsche Leben in einer Welt, die das Schrecklichsein unausweichlich macht.