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Familiengeschichten Osteuropa
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Nach ihrer Vertreibung aus Südmähren sind Josefs Eltern »bettelarm«, doch beschreibt der Autor diesen Zustand als »reiche, stolze Armut«. Und so ist auch dessen Kindheit »armselig, aber auch irgendwie selig« – die Landschaft um Waldram bei Wolfratshausen, ehemals Föhrenwald, dann nach dem Zweiten Weltkrieg zum Lager für Displaced-Persons und zum jüdischen Schtetl umfunktioniert, bezaubert die Kinder. Mit seinem Erinnerungsbuch gelingt Josef Brustmann eine lebenszugewandte Aufarbeitungs- und Versöhnungsarbeit.
Ein Projekt des Deutschen Kulturforums östliches Europa in Zusammenarbeit mit dem Literaturforum im Brecht-Haus, gefördert von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien
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Durch ein faszinierendes Figurenensemble aus Patient*innen und medizinischem Personal wird von der Psychiatrie als Ort erzählt, an dem tiefe Verwundbarkeit das Menschsein an seine Grenzen führt. Als Ort, der insbesondere während der NS- und Nachkriegszeit zum Einfallstor für Gewalt geworden ist. Als Echokammer deutscher Geschichte. Medizinische Diagnosen sagen viel über die Gesellschaft aus, in der sie gestellt werden. Und so fragt Kutschke danach, ob nicht der psychische Ausnahmezustand eine angemessene Reaktion auf die Zumutungen der Gesellschaft ist.
Mit freundlicher Unterstützung durch Schöffling & Co.
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Seit einem Jahrzehnt ist das Kollektiv »10 nach 8« ein unverzichtbarer Teil der deutschsprachigen Medienlandschaft. Was als Gegenpol zu patriarchalen Diskursen begann, hat sich zu einer Plattform entwickelt, auf der über 600 Autor*innen aus aller Welt aus persönlichen, künstlerischen und politischen Perspektiven schreiben. In der gerade erschienenen Anthologie entwerfen 30 Autor*innen Bilder von diversen Gesellschaften, die in der öffentlichen Debatte noch immer unterrepräsentiert sind. Diese wird von den Redakteurinnen Hella Dietz, Heike-Melba Fendel, Caroline Kraft, Lina Muzur, Catherine Newmark, Annika Reich und Elisabeth Wellershaus vorgestellt.
In Kooperation mit dem Leykam Verlag
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Meisterwerke der Literatur
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© Andreas Hornoff, Robert Sakowski |
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Eintritt: 8,- € / ermäßigt: 6,- € Ticket:
Ausverkauft, evtl. Restkarten an der Abendkasse
Thomas Manns Fragment gebliebener Roman »Die Bekenntnisse des Hochstaplers Felix Krull« spricht zu uns in besonderer Weise: »Fake it till you make it« – das ist der Ratschlag, der bei keinem Erfolgs-Coaching fehlen darf. Die Sozialen Medien quellen förmlich über vor Videos, in denen erklärt wird, wie man sich selbst mit kleinem Geld den Habitus und den Look der Reichen zulegen kann. Und nicht selten geben sich Influencer als Selfmade-Unternehmer aus, ohne es wirklich zu sein. Kurzum: Der Hochstapler ist eine wichtige Figur unserer Zeit, die sich dadurch auszeichnet, dass das moderne Ich ein Autor seiner selbst und nicht selten dabei ein unzuverlässiger Erzähler ist. Felix Krull stammt aus bescheidenen Verhältnissen, verschafft sich aber durch Chuzpe, Esprit und Körpereinsatz Zugang zu den oberen Zehntausend. Wolfgang M. Schmitt spricht anlässlich des 150. Geburtstages von Thomas Mann mit der Journalistin und Autorin Julia Friedrichs (»Gestatten: Elite«, »Crazy Rich. Die geheime Welt der Superreichen«) über den berühmten Schelmenroman. Friedrichs kennt durch ihre Recherchen nicht nur die Welt des Geldes und des Luxus, sondern möglicherweise auch die Felix Krulls der Gegenwart.
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Ticket:
Ausverkauft, kostenlose Live-Übertragung im Brecht-Keller
Hanna Krause hat zwei Revolutionen, zwei Diktaturen, einen Aufstand, zwei Weltkriege und zwei Niederlagen, zwei Demokratien, den Kaiser und andere Führer, gute und schlechte Zeiten erlebt, hat sechs Kinder geboren und zwei davon nicht begraben können. Hatte als Kranführerin einen guten Überblick auf die Beziehungen der Menschen zehn Meter unter ihr und starb rechtzeitig, bevor sie die Welt nicht mehr verstand. Die Geschichte von Hanna ist nicht nur die Geschichte eines ganzen Jahrhunderts, sondern auch eine von all denen, die oft unerzählt bleiben.
Mit freundlicher Unterstützung durch den Verlag C.H.Beck
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Buchklub Politik und Literatur
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Ort: Keller Zur Zeit leider keine Anmeldungen mehr möglich.
Im Buchklub »Politik und Literatur« wollen wir uns mit dem Thema »Literarische Arbeit und Arbeitskollektive« befassen. Wir wollen danach fragen, wie die kapitalistische, entfremdete, ausgebeutete Arbeit in der Literatur vorkommt, wir wollen aber auch danach fragen, was die literarische Darstellung mit diesen Formen der Arbeit macht. Wir gehen von der Annahme aus, dass Arbeit immer auch andere Formen des sozialen Miteinanders ermöglichen kann: Formen von Solidarität und Gemeinsamkeit, die über das hinausgehen, was wir gewöhnlich in unserer Arbeit erfahren. Egal, ob es sich um solitäres Schaffen am Schreibtisch, abgeschiedenes Handwerk oder Leiharbeit in Krankenhausfluren oder Logistikzentren handelt. Im Buchklub möchten wir nach literarischen Gestaltungen dieser anderen Formen des Miteinanders in der Arbeit suchen.
In dieser Sitzung wird »Am laufenden Band« (2019) von Joseph Ponthus besprochen.
In Kooperation mit dem Leibniz-Zentrum für Literatur- und Kulturforschung und dem Forschungskonsortium CAPONEU, gefördert im Rahmen des Forschungs- und Innovationsprogramms Horizont Europa der Europäischen Union
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Jakobiner-Klub
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Ort: Keller Ticket:
Ausverkauft, evtl. Restkarten an der Abendkasse
Warum sollte man heute noch Friedrich Engels lesen? Für manche scheint der lebenslange Weggefährte von Karl Marx kaum mehr zu sein als Dr. Watson für Sherlock Holmes in Arthur Conan Doyles Kriminalromanen, als Sancho Panza für Don Quixote in Cervantes’ berühmtem Roman oder Obelix für Asterix in den französischen Comics. Ist der Theoretiker der Arbeiterbewegung tatsächlich nicht mehr als ein Sidekick in der Geschichte des Sozialismus? Nicht mehr als einer, der dem eigentlichen Helden hier und da, vor allem finanziell, aus der Patsche hilft oder – wie in Raoul Pecks Erfolgsfilm »Der junge Karl Marx« dargestellt – mit ihm saufen geht, bis kurz vor dem trunkenen Erbrechen diesem dann die Idee zur elften Feuerbachthese kommt: »Die Philosophen haben die Welt nur verschieden interpretirt, es kömmt drauf an sie zu verändern.« Ja, Friedrich Engels ist mehr als das. Die marxistische Denkbewegung gäbe es ohne den Industriellensohn nicht. Darum geht es.
In Kooperation mit Jacobin. Gefördert durch die Rosa-Luxemburg-Stiftung
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Die namenlose Protagonistin lebt in einer nahen Zukunft mit ihrem Partner Buster in einer alten Fabrikhalle, nachdem sie aufgrund fehlender Dokumente keine Wohnung im Wohnpark bekommen. Während Buster als Tänzer immer mehr Geld verdient und sich immer weiter von ihr entfernt, flüchtet die Protagonistin aus Langeweile und Frustration ins Metaverse. Eine Geschichte, die ein Mahnmal gegen die Privatisierung öffentlicher Räume und Strukturen ist und erzählt, wie man trotz des Status einer virtuellen Ikone einsam und arm sein kann.
Im Anschluss an die Buchpremiere: MÄRZ-Party mit Tanz und Wein
In Kooperation mit dem MÄRZ Verlag
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Ticket:
Ausverkauft, evtl. Restkarten an der Abendkasse
Als Renate Hofer in einen Wassertank stürzt, der die Lüftung eines riesigen Datenspeichers reinigt, hat sie nicht nur Todesangst, sondern auch eine Erleuchtung: Sie wird eine Maschine bauen, wie es noch keine gegeben hat, zur notwendigen Überwindung des Computerzeitalters und all seiner Zumutungen. Zur Umsetzung ihres Plans rekrutiert Renate die Mutigsten und Schlausten aus Physik und Kunst, aus Sprachforschung und Finanztrickserei: eine ganze Fucking Army. Mit ihr nimmt Renate den Bau einer neuen, besseren Welt in Angriff, aus den winzigen Wirbeln, die so heißen wie dieser Roman: Skyrmionen.
Mit freundlicher Unterstützung durch Matthes & Seitz Berlin
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Historisches Quartett
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Geschichtliche Themen sind auf dem Buchmarkt sehr präsent. Das »Historische Quartett« wählt jeweils vier Neuerscheinungen aus, um sie öffentlich zu diskutieren. Die Veranstaltung möchte neugierig machen auf aktuelle Bücher und die hier verhandelten Fragen. Sie richtet sich an alle, die sich für Geschichte, Politik und Literatur interessieren. Diesmal werden besprochen: »Sisyphos im Maschinenraum. Eine Geschichte der Fehlbarkeit von Mensch und Technologie« von Martina Heßler, »Post-. Nachruf auf eine Vorsilbe« von Dieter Thomä, »Die doppelte Nacht. Eine Deutschlandreise im Jahr 1958« von Carlo Levi sowie »Das Deutsche Demokratische Reich. Wie die extreme Rechte Geschichte und Demokratie zerstört« von Volker Weiß.
Eine Veranstaltung des Leibniz-Zentrums für Zeithistorische Forschung Potsdam (ZZF) in Kooperation mit dem Verein der Freunde und Förderer des ZZF, Clio-online/H-Soz-Kult und dem Literaturforum im Brecht-Haus, gefördert durch die Berliner Sparkasse
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Ticket:
Eintritt frei!
Die sich ab den 1970er Jahren formierende Neue Rechte stützt sich nicht allein auf das Vorbild der »Konservativen Revolution«, sondern adaptiert auch Elemente aus Antonio Gramscis Hegemonietheorie, insbesondere seine Überlegungen zur Bedeutung von Kultur im Kampf um politische Vormacht in zivilgesellschaftlichen Handlungskontexten. Die Neue Rechte versucht, die Koordinaten öffentlicher Debatten (die »Grenzen des Sagbaren«) zu verschieben, um ihre völkischen und rassistischen Positionen zu normalisieren. Diese Hegemoniestrategie schlägt sich in vielfältigen Praxisformen nieder: Die Etablierung von Lesekreisen, Verlagen und Medien, Think-Tanks oder Kanälen auf Social-Media Plattformen, aber auch die Mitwirkung bspw. in Kultureinrichtungen, Vereinen oder Einrichtungen der Kinder- und Jugendarbeit dienen der Verbreitung neurechter Ideologie. Diese kulturelle Hegemoniestrategie soll sowohl aus literatur- und kulturwissenschaftlicher als auch praxiswissenschaftlicher Perspektive analysiert werden, um Vorschläge für tragfähige Interventionsansätze gegen Rechtsextremismus zu entwickeln.
Programm
Begrüßung, Einführung Hans-Joachim Schott
Emre Arslan Pax-Rassismus und Rechtsextremismus
Hans-Joachim Schott Chiffre 451: Zur Funktion von Literatur in neurechten Hegemoniestrategien
Jeannie Moser »Reconquista«: Zur Geschichte eines (neurechten) Kampfbegriffs
Mirko Niehoff Identität und Nichtidentisches. Entdeckungen des Besonderen anhand von Songausschnitten der Band Tocotronic und was dies mit Bildungsarbeit in Zeiten erstarkenden Rechtspopulismus zu tun hat
Laura Rogalski Literaturkritik, Gesellschaftskritik und die Neue Rechte
Mareike Gronich / David Begrich Lektürepraktiken der Neuen Rechten als Hegemoniearbeit
Abschlussdiskussion mit den Vortragenden. Moderation Jens Ostwaldt
Verabschiedung Hans-Joachim Schott
Ein Projekt des Arbeitskreises Politische Ästhetiken in Kooperation mit dem Zentrum für Radikalisierungsforschung und Prävention an der IU Internationale Hochschule
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Ticket:
Eintritt frei, Anmeldung erforderlich!
Veranstaltung auf Englisch / Event in English
Anmeldung über / registration required: events@candid-foundation.org
Wie berichten die jeweils lokalen Medien über die anhaltenden Konfliktherde in Israel und Palästina? Wie haben lokale Medien in der Vergangenheit über Kriege berichtet? Wir werden uns mit den Herausforderungen befassen, mit denen Journalist*innen vor Ort konfrontiert sind, und was Deutschland aus dieser Diskussion lernen könnte. Anlässlich des Besuchs des israelischen Historikers Eli Osheroff sowie der palästinensischen Journalistin Jalaa Abuarab organisiert Candid ein Expertengespräch, bei dem wir über die Medienlandschaft in Israel und Palästina aus zeitgenössischer wie historischer Perspektive diskutieren werden. Die Veranstaltung ist Teil des EU-Projektes EPICON, das sich dem trilateralen Dialog zwischen der EU, Palästina und Israel widmet. Im Anschluss wird es Häppchen und Getränke geben.
EN
How does local media cover the ongoing conflict in Israel and Palestine – and how have local media covered wars before? In a conversation with historian Eli Osheroff and Journalist Jalaa Abuarab we will explore the challenges that journalists face on the ground, compare media scandals in both past and present – and what Germany can learn from this discussion.
Eine Veranstaltung der Candid Foundation
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Informationen |
Unser gesamtes Programm gibt es hier.
Eintritt, wenn nicht anders angegeben: 6,- € / ermäßigt: 4,- €. Ticket-Verkauf vorzugsweise online, zzgl. Gebühr.
Hier finden Sie unsere Besucher*inneninformationen.
Literaturforum im Brecht-Haus
Träger: Gesellschaft für Sinn und Form e. V.
Chausseestr. 125, 10115 Berlin
030 / 28 22 003
info@lfbrecht.de
www.lfbrecht.de
Social Media: @lfbrecht
Unsere Veranstaltungen gibt es auch als Streams auf unserem YouTube-Kanal.
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