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© Peter-Andreas Hassiepen |
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In seinem neuen Roman »Verzauberte Vorbestimmung« zeichnet Jonas Lüscher ein kaleidoskopisches Bild vom Verhältnis zwischen Mensch und Maschine. Er erzählt von einem algerischen Soldaten, der im Ersten Weltkrieg bei einem Giftgasangriff desertiert; von einer Stand-up-Comedian in Kairo, die eine Androidin beim Lachen über ihre Witze beobachtet; von einem böhmischen Weber, der gegen den automatisierten Webstuhl kämpft, der ihn ersetzen soll. Wovon träumen die Menschen im Kapitalismus, wovon die sich zunehmend gegen sie auflehnenden Maschinen? Mit scharfem Witz und literarischer Virtuosität erzählt Jonas Lüscher von einer Gegenwart, die gern mehr über ihre Zukunft wüsste.
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Ticket:
Ausverkauft, evtl. Restkarten an der Abendkasse
Judith Hermanns »Sommerhaus, später« stand um die Jahrtausendwende an der Spitze der Berlin-Literatur. Oft sprach man vom »Sound einer neuen Generation«. Nüchtern, lakonisch, wortkarg und fast emotionslos erzählt Hermann in ihren kurzen Texten vom Leben in Künstler- und Aussteigerkreisen in und um Berlin. Der Erfolgstitel von 1998 ist durch Aufnahme in Reclams Universalbibliothek inzwischen klassisch und Schullektüre geworden. Anlässlich der Neuausgabe liest Judith Hermann wieder aus ihrem damaligen Kultbuch. Im Gespräch wird sie neue Perspektiven auf die kulturellen Schauplätze und Szenen Berlins zur Nachwendezeit entwickeln und in den Kontext ihrer Poetikvorlesung »Wir hätten uns alles gesagt« (2023) rücken.
In Kooperation mit dem Reclam Verlag
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© Annette Hauschild/Ostkreuz |
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Anfang der 1960er: Wenige Jahre nachdem Theodor W. Adorno die Berufung Arnold Gehlens nach Heidelberg hintertrieben hatte, begannen sie einen Briefwechsel, trafen sich privat und zu Rundfunkgesprächen, die auch am Berliner Ensemble gehört wurden. Mit illustren Nebenfiguren wie Arendt, Augstein, Brecht, Benn und Wolfgang Harich schildert Thomas Wagner vor dem Hintergrund der deutschen Teilung und einer sich rasant modernisierenden Gesellschaft die Geschichte der Begegnung eines zurückgekehrten Exilanten mit einem Nazi-Karrieristen. Wie konnte es zu dieser Annäherung kommen und was interessierte viele Linke und Antifaschisten an den Theorien eines heute auch in Kreisen der Neuen Rechten hochgehaltenen Intellektuellen?
In Kooperation mit Klett-Cotta
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Ticket:
Eintritt frei!
Das Gespräch findet in englischer Sprache statt.
Bei den Kafkas herrscht fröhliche Stimmung. Die Mutter freut sich, dass ihr Sohn im Sanatorium an Gewicht zugelegt hat, der Vater liest mit Genuss dessen Inspektionsberichte aus der familieneigenen Asbestfabrik. Franz erfüllt derweil vorbildlich die Erwartungen seiner Eltern, doch seine Gedanken kreisen einzig um sein eigenes Schreiben. Und doch würde er lieber nicht daran denken, da er spürt, dass er darin noch mehr versagt als in seiner Rolle als Sohn. Die dringend benötigte Ablenkung bringen Besuche in Bordellen mit Max. Dieser möchte nun auch seine Cousine aus Berlin einladen, eine gewisse Felice. Eine erfrischend andere Perspektive auf Kafkas »Verwandlung«.
Die Veranstaltung findet im Rahmen der Vorbereitung und Durchführung des tschechischen Gastlandauftritts auf der Frankfurter Buchmesse 2026 statt.
Eine Veranstaltung von WORTPALAST in Kooperation mit dem textcollective berlin und mit freundlicher Unterstützung von CzechLit, dem tschechischen Literaturzentrum Brünn
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Arno Schmidt zählt zu den herausragenden Autoren der deutschsprachigen Literatur des 20. Jahrhunderts. Mit kompromissloser Konsequenz entwickelte er bereits in seinen frühen Werken eine unverwechselbare literarische Sprache, die konventionelle Erzählmuster durchbrach. Seine »musivische« Schreibweise – fragmentiert wie ein Mosaik aus präzisen Momentaufnahmen – sollte der Struktur menschlicher Wahrnehmung entsprechen. Schmidt verstand sich als radikaler Erneuerer der Prosa und experimentierte mit Techniken, die ihn zu einem Vorreiter literarischer Moderne machten. Die Arno-Schmidt-Tage im Literaturforum im Brecht-Haus bilden den Abschluss zur Ringvorlesung »Arno Schmidt neu lesen« im Sommersemester 2025 an der Humboldt-Universität zu Berlin.
Kuration: Michaela Nowotnick
In Kooperation mit der Arno Schmidt Stiftung und der Humboldt-Universität zu Berlin
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Arno-Schmidt-Tage
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Ticket:
Eintrittskarten
Das Ticket gilt auch für das anschließende Podiumsgespräch.
Zwischen den beiden Veranstaltung des Abends wird es eine kleine Stärkung geben.
Der Rundfunk diente Arno Schmidt zu neuen Formen der Auseinandersetzung mit Literatur, vor allem in der geforderten Mehrstimmigkeit und den Ein- und Widersprüchen gegen Autoritäten – all das aber mit Rücksicht auf verstehensollende Hörer und deren Einwände. Im Vortrag soll vor allem auf seine Rundfunkarbeiten zur englischsprachigen und französischen Literatur fokussiert werden: Ausgrabungen, Wiederentdeckungen, Umwertungen des Kanons auch hier, verbunden mit Übersetzungsfragen, vor allem bei James Joyce. Anhand des Fremden kommentiert Schmidt immer wieder auch eigene Schreibzwänge und -methoden. Nicht zuletzt geht es bei aller literarischen Elfenbeinturmbläserei auch um die Bezüge zu der damaligen bundesdeutschen Gegenwart, dem verstockten kulturell-politischen Patriarchat oder die Aufrüstung.
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Arno-Schmidt-Tage
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Ticket:
Eintrittskarten
Das Ticket gilt auch für den vorangehenden Vortrag.
Zwischen den beiden Veranstaltung des Abends wird es eine kleine Stärkung geben.
Was macht die Lektüre Arno Schmidts so besonders? Drei zeitgenössische Autor*innen gehen dieser Frage nach: Ulrike Draesner, Enis Maci und Gerhard Henschel werfen einen neugierigen Blick auf frühe Prosa-Texte des eigenwilligen Schriftstellers und folgen den Spuren seiner unverwechselbaren Ästhetik. Anhand der Werke »Schwarze Spiegel« (1951), »Die Umsiedler« (1953) und »Aus dem Leben eines Fauns« (1953) erkunden sie gemeinsam: Worin genau besteht der Reiz, Arno Schmidt zu lesen? Welche literarischen Herausforderungen stellen seine experimentellen Texte? Sind sie nach wie vor inspirierend für das Schreiben heute? Und wer sind eigentlich die idealen Arno-Schmidt-Leser*innen? Ein Gespräch über die anhaltende Modernität eines Grenzgängers der deutschen Literatur.
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Arno-Schmidt-Tage
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Ticket:
Eintrittskarten
Das Ticket gilt auch für die anschließende Veranstaltung.
Zwischen den beiden Veranstaltung des Abends wird es eine kleine Stärkung geben.
Als Arno Schmidt im September 1948 seinen ersten Verlagsvertrag für den Band »Leviathan« erhält, schlägt er seiner Frau vor, ein Tagebuch zu führen, um sein Leben als Schriftsteller zu dokumentieren. Zunächst stellt Alice Schmidt ihre Aufzeichnungen ganz in den Dienst dieser Chronik, doch schon nach kurzer Zeit macht sie sich die Lebenserzählung zu eigen und schafft mit ihren Tagebüchern ein originelles Werk, das Beachtung verdient. Arno Schmidts Empfindlichkeiten sind ebenso Thema wie der anfangs entbehrungsreiche Alltag. Die Autorin Karen Duve und Susanne Fischer, geschäftsführender Vorstand der Arno Schmidt Stiftung, lesen aus Alice Schmidts Tagebüchern und sprechen über das Dokument.
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Arno-Schmidt-Tage
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Ticket:
Eintrittskarten
Das Ticket gilt auch für die vorangehende Veranstaltung.
Zwischen den beiden Veranstaltung des Abends wird es eine kleine Stärkung geben.
Arno Schmidt war auf der Suche nach neuen ökonomischen Möglichkeiten, als er 1952 den Philosophen und Stuttgarter Professor Max Bense kennenlernte. Bense wiederum sah seine Theorien zur deutschen Literatur durch Schmidts Texte bestätigt. Es entwickelte sich ein zeitweise intensiver Austausch, in dem sich auch ein bedeutendes Stück deutscher Literatur- und Kulturgeschichte spiegelt. Alina Bernholt, Mateu Carreras-Solé, Emira Donlagic, David Jainz, Felix Latendorf, Asuka Toriyama, Danae Vraha und Michaela Nowotnick lesen aus der im vergangenen Jahr erschienenen Briefwechsel-Edition und geben Einblick in ein ungewöhnliches studentisches Projekt.
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Arno-Schmidt-Tage
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Ticket:
Eintrittskarten
Im Anschluss lädt die Arno Schmidt Stiftung zu einem kleinen Empfang ein.
Arno Schmidt entwickelte eine revolutionäre Erzähltechnik: Seine Prosa setzt sich aus signifikanten Momentaufnahmen zusammen – einem »Tagesmosaik« gleich, das unserer löchrigen Wahrnehmung der Gegenwart entspricht. Statt des herkömmlichen »epischen Flusses« schuf er ein plastisches Erzählen aus präzisen Wortkonzentraten. Jan Philipp Reemtsma, Förderer Arno Schmidts und seines Werks, sowie Bernd Rauschenbach, Vorstandsmitglied der Arno Schmidt Stiftung, lesen ausgewählte Texte dieser einzigartigen literarischen Versuchsanordnung.
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Informationen |
Unser gesamtes Programm gibt es hier.
Eintritt, wenn nicht anders angegeben: 6,- € / ermäßigt: 4,- €
Hier finden Sie unsere Besucher*inneninformationen.
Literaturforum im Brecht-Haus
Träger: Gesellschaft für Sinn und Form e. V.
Chausseestr. 125, 10115 Berlin
030 / 28 22 003
info@lfbrecht.de
www.lfbrecht.de
Social Media: @lfbrecht
Unsere Veranstaltungen gibt es auch als Streams auf unserem YouTube-Kanal.
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