Bis 31. März 2020 können Bewerbungen für die Romanwerkstatt 2020 des Literaturforums im Brecht-Haus (Leitung: Michael Wildenhain) eingereicht werden. Alle Details zur Ausschreibung finden sich auf unserer Website: Romanwerkstatt 2020
Neue Publikation
In unserer Schriftenreihe lfb Texte ist der Band »Ich bereite meinen nächsten Irrtum vor … Bertolt Brecht und die Sowjetunion« neu erschienen, herausgegeben von Annette Leo. Mit Beiträgen von Holger Teschke, Reinhard Müller, Erdmut Wizisla, B. K. Tragelehn, Tatjana Hofmann, Annett Gröschner, Sabine Zolchow und anderen. Eine Übersicht über alle Publikationen der Schriftenreihe gibt es hier: lfb Texte
Emlichheim, 1985: Noch bestimmen Schlagbäume die deutsch-niederländische Grenze und Zöllner kontrollieren die Papiere. Die Ehe von Jonas‘ Eltern ist kaputt. Zudem lauern dem Neunjährigen ständig Nachbarsjungen auf, um ihn zu verprügeln, und der Grund, weshalb er nicht zur Schule muss, ist ein schlimmer Asthmaanfall. Um all der Tristesse zu entfliehen, verfolgt Jonas den fantastischen Traum, einen Vogelpark zu errichten — und zwar im Garten seines dörflichen Zuhauses. Mit beeindruckender Leichtigkeit und feinem Humor erzählt der Roman von einer Welt, die uns näher ist, als wir vielleicht glauben.
Die Alternative muss immer relativ zu etwas Bestehendem gedacht werden, das nicht mehr auf uneingeschränkte Zustimmung trifft. Der Begriff „Alternative“ ist zunächst einmal neutral und nicht genuin links. Er steht einfach für „jenseits des Mainstreams“. Aktuell ist der Begriff vor allem von rechts aufgeladen. Was aber bedeutet das für Literatur und Kunst, die sui generis in einem engen Bezugsfeld zu alternativen Perspektiven, Weltentwürfen, Visionen, Lebens- und Denkformen stehen? Und wie lässt sich der Begriff „Alternative“ für kritische, libertäre und sozialemanzipatorische Positionen zurückgewinnen?
Die Statements werden vorab in der Tageszeitung (taz) abgedruckt.
Berlin ist 1930 die glanzvolle Metropole des neuen Europas. Nirgendwo sonst liegen Verschwendung und Elend so dicht beieinander. Wie ein Roman liest sich Peter Walthers authentische Schilderung der Lebenswege von zehn Protagonist*innen jener Jahre – u. a. vom jüdischen Hellseher Erik Jan Hanussen, der die Berliner SA-Führung zu „Weekend-Fahrten“ auf seiner Luxusyacht „Ursel IV“ einlädt; von Heinrich Brüning, eben noch Kanzler des Deutschen Reichs, der am Abend seiner Entlassung mit seiner Patentochter „Mensch ärgere Dich nicht“ spielt; oder von Dorothy Thompson, die Hitler interviewt.
Wolfgang Hegewald, der spracherfinderische Erzähler, erkundet etwas Neues. Seine „Capriccios“ erfassen Besonderes, Rätselhaftigkeiten, das Böse und Krasse in der Wirklichkeit – Alltag und Abgrund, Witz und Bedrohung, Intimität und Anonymität in Texten, die die kleine Form sprengen. Vielleicht geht man nicht fehl, wenn man an Goyas satirischen Gesellschaftszyklus »Los Caprichos« denkt. »Fälle und Fallen« sind Einfälle, Launen, in denen das Heute aufblitzt, der Autor nennt sie „bösartige, halbverrückte Prosakobolde“.
Konrad Wolf gilt als einer der wichtigsten deutschen Filmemacher und einer der bedeutendsten Regisseure der DDR. Er drehte zwischen 1955 und 1979 insgesamt 14 Spielfilme, darunter »Ich war neunzehn« und »Solo Sunny«. Er war als Präsident der Akademie der Künste der DDR auch lange Jahre Funktionär, ein Spagat zwischen Kunst und Politik, der ihm zunehmend schwerfiel. In seinem Leben spiegeln sich die Verheerungen und Hoffnungen des 20. Jahrhunderts, die Antje Vollmer und Hans-Eckardt Wenzel in einem Ost-West-Dialog rekonstruieren.
Die vermeintliche Anonymität in sozialen Medien und digitalen Räumen hat einer neuen Qualität von Hassrede Vorschub geleistet. Lautstark versuchen vor allem rechte Gruppen, Meinungen zu manipulieren, Deutungshoheiten zu etablieren und Menschen zu diskreditieren. Mit »Auf sie mit Gebrüll!« legt Hasnain Kazim eine ebenso unterhaltsame wie instruktive Anleitung für die Auseinandersetzung mit Hetze und Diskriminierung vor. Gemeinsam mit der Schriftstellerin und Journalistin Hatice Akyün wird er über Erfahrungen und Strategien im Umgang mit Hassbotschaften sprechen.
*Hatice Akyün konnte leider an der Veranstaltung nicht teilnehmen.
Dinge laufen aus dem Ruder. Die Marner Straße war immer eine Insel der Alteingesessenen im längst gentrifizierten Prenzlauer Berg. Aber jetzt sind auch sie an der Reihe. Doch der Immobilienmarkt trifft auf eine eigenwillige und wehrhafte Haus- und Schicksalsgemeinschaft. In ihrem klugen, spannenden sowie hochaktuellen Debütroman »Die Entmieteten« schlägt Synke Köhler eine thematische Brücke von der Vorwendezeit ins moderne, durchgentrifizierte Berlin.
Die Veranstaltung findet ohne Publikum statt und wird als Livestream auf Facebook zugänglich gemacht.
Hier klicken, um den Inhalt von YouTube anzuzeigen. Erfahre mehr in der Datenschutzerklärung von YouTube.
Informationen
Eintritt, wenn nicht anders angegeben: 6 €, ermäßigt 4 €
Ticket-Vorverkauf über folgenden Link: Online-Shop
Literaturforum im Brecht-Haus
Träger: Gesellschaft für Sinn und Form e.V.
Chausseestr. 125 | 10115 Berlin
030 - 28 22 003
info@lfbrecht.de