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Neuigkeiten
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Danke an alle Beteiligten!
Pop-Up-Store im Literaturforum im Brecht-Haus
Vom 9. bis 13. Dezember fungierte das Literaturforum im Brecht-Haus als Pop-Up-Store. Autor*innen des Kollektivs „Literatur für das, was passiert“ verfassten mit ihren Schreibmaschinen individuelle Wunschtexte gegen eine Spende an PRO ASYL. Insgesamt wurden 182 Texte geschrieben. Dafür konnten dem Verein PRO ASYL über 3000 Euro an Spendengeldern übergeben werden, um Menschen auf der Flucht zu helfen. Herzlichen Dank allen Mitwirkenden, die diesen Erfolg ermöglicht haben.
Frohe Feiertage
Zum Jahresausklang wünschen wir Ihnen und Euch schöne Weihnachtsfeiertage und ein friedvolles Jahr 2020. Unser Programm für Januar und Februar ist bereits online. Wir freuen uns auf ein Wiedersehen im neuen Jahr. Bis bald im Literaturforum im Brecht-Haus!
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Charles, Biochemiker, Anfang 60, wird bald pensioniert werden. Auch dann, so glaubt er, wird das Zusammenleben mit seiner Frau Maude wie gewohnt weitergehen, schließlich sind sie schon 40 Jahre zusammen. Doch Maude hat andere Ideen: Künftig soll ihr gemeinsamer Freund Silas mit ihnen in ihrem Londoner Haus leben. Gegen Maudes Traum von der ménage à trois setzt Charles seinen eigenen, radikal auf ihn selbst bezogenen: Er wird den Ärmelkanal durchschwimmen. Von dieser existenziellen Probe erzählt Ulrike Draesner in einer poetischen Sprache, die alle gewohnten Grenzen zum Fließen bringt: zwischen Mensch und Natur, zwischen dem Einzelnen und den Anderen, zwischen bewusstem Handeln und verborgenen Wünschen, Vergangenheit und Zukunft.
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In Rückblenden erzählt Gregor Sanders neuer Roman von der Freundschaft zwischen Thomas und Daniel in der DDR. Mädchen und Musik sind wichtiger als Stasi und Politik und dominieren die Jugend der beiden Jungen. Der eine angepasst und aus bürgerlichem Haus, der andere Außenseiter und draufgängerisch. Beide spüren, wie das politische System immer weiter erodiert. Mit der Zeit leben sich die Freunde auseinander und treffen sich erst nach Jahren im heutigen Berlin wieder. Mit Witz und Herz erzählt »Alles richtig gemacht« über die frühen und späteren Jahre des wiedervereinten Deutschlands und feiert dabei vor allem die Freundschaft.
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© Bundesarchiv Bild 183-1984-1116-500 |
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1955 beginnt eine Liebesbeziehung zwischen der jungen und selbstbewussten Journalistin Gerda Pfau und dem Schriftsteller Gottfried Benn. Sie besucht ihn in der Praxis, er sie bei ihr zu Hause. Manchmal gehen sie gemeinsam mit Benns Frau Ilse aus, die von der Affäre allerdings nichts weiß. Er schreibt ihr Briefe und kurze Mitteilungen, sie antwortet aus Gründen der Diskretion telefonisch. Kurz vor ihrem Tod übergab Gerda Pfau die Briefe von Benn dem Kulturpolitiker und Anwalt Uwe Lehmann-Brauns mit der ausdrücklichen Bitte, sie zu publizieren. Lehmann-Brauns spricht anhand dieser Dokumente über Benns Verhältnis zu Frauen.
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„Vorwärts und nicht vergessen, die Solidarität!“ Auf Gewerkschaftskongressen und Zusammenkünften kämpferisch gestimmter Linker wird Brechts und Eislers Arbeiterlied immer noch gern gesungen. Den zentralen Stellenwert wie im 19. Jahrhundert hat der darin beschworene Slogan im Zeitalter der entfesselten Individualität freilich nicht mehr. Was kann er heute bedeuten? Der Kasseler Soziologe Heinz Bude fasst Solidarität nicht allein als ökonomischen Begriff auf, sondern befragt seine Bedeutung als unerschlossene Ressource im alltäglichen Zusammenleben.
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Das literarische Trio
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Eine Kritikerin und ein Kritiker laden einen prominenten Gast ins Literaturforum ein, um über neu erschienene Romane und Erzählungen zu diskutieren und ihn über seine Lese Erlebnisse zu befragen. Darüber hinaus geben die Gesprächspartner*innen kurze Empfehlungen zu den aufregendsten Büchern aus der laufenden Produktion. Diesmal mit dabei ist die Direktorin des Marbacher Literaturarchivs Sandra Richter.
In Kooperation mit VOLLTEXT
Präsentiert von rbbKultur
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© Piero Chiussi / Heike Steinweg |
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Ironisch äußert ein Protagonist in Bertolt Brechts »Flüchtlingsgesprächen« im Exil: „Der Paß ist der edelste Teil von einem Menschen.“ In Anlehnung daran sprechen die kurdisch-syrische Lyrikerin Widad Nabi und der jemenitische Lyriker Galal Alahmadi über ihre eigenen Erfahrungen im Exil und lesen hiervon geprägte Texte vor. Beide Autor*innen schreiben für das Portal für Literatur aus Kriegs- und Krisengebieten „Weiter Schreiben“. Dort arbeiten sie mit bekannten deutschsprachigen Autor*innen zusammen – und bereichern den medialen Diskurs, indem sie Stereotype durchkreuzen und einen direkten Zugang zu neuen Perspektiven bieten. Der Abend wird begleitet von der Band Matar, die Lieder von Schubert mühelos mit modernen arabischen Klängen kombiniert.
In Zusammenarbeit mit Weiter Schreiben
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Als ihre Honorare als Schriftstellerin spärlicher wurden, ließ sich Katja Oskamp zur Fußpflegerin weiterbilden. Seitdem arbeitet sie zwei Tage die Woche in einem Salon in Marzahn, wie die anderen Peripherien Berlins, nicht gerade ein Hotspot der Literatur. Sie hat den Fußpflegestuhl zu einem Thron gemacht, auf dem Marzahner*innen sitzen und erzählen. Es sind Geschichten zum Lachen und zum Weinen, von ehemaligen Maurern, Fleischern, Krankenschwestern, Elektronikfacharbeiterinnen, Rinderzüchterinnen, Tankwartinnen und einem Ex-Funktionär. Katja Oskamp hat sie aufgeschrieben. Alltagsgeschichten, die zu großer Literatur werden.
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Kristin Schulz' neu erschienener Gedichtband gibt Anlass für ein poetischpoetologisches Zwiegespräch mit Kerstin Hensel. Beide Autorinnen lesen und diskutieren gemeinsam Gedichte aus ihren jeweiligen „Textwerkstätten“, lassen die Verse miteinander in Kontakt treten und den Überraschungen Raum – wie den „fluten // aus allen wolken / der heitere himmel / ausgetrieben“.
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Lebenszeugnisse
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© Jewish-High-School-Amsterdam |
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Das jüdische Mädchen Anne Frank, das im Versteck in Amsterdam den Holocaust zu überleben hoffte, starb als 15-Jährige im KZ Bergen-Belsen. Ihr Schicksal bewegt seit Jahrzehnten Millionen Leser*innen ihres Tagebuchs. Sie selbst wurde zum Mythos. Sie hatte den großen Wunsch, mit einem Roman über ihr Schicksal berühmt zu werden. Dazu überarbeitete sie ihr Tagebuch und berichtete darüber in den Briefen an die imaginäre Freundin Kitty. Sie zeugen vom literarischen Talent und beleuchten eine wenig bekannte Facette der Überlieferung des Tagebuchs. Joachim von Zepelin betreute als Lektor die neue Anne-Frank-Edition »Liebe Kitty. Ihr Romanentwurf in Briefen«. Im Gespräch mit Wolfgang Benz erläutert er die Ambitionen der Autorin.
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Anne Richters Roman »Unvollkommenheit« erzählt in einem weiten Bogen vom Leben zweier Mathematiker zwischen Opportunismus und Verweigerung. 1988 lernen sie sich in Jena, in einer oppositionellen Gruppe, kennen. Mitte der 90er-Jahre lebt ihr Disput über das „richtige Leben im falschen“ wieder auf – und kulminiert schließlich am Vorabend der Finanzkrise. Eine scharfsinnige Analyse und ein großartiges Panorama unserer Zeit – gesehen durch die Brille der eigenartigen Welt aus Ziffern und Zahlen.
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Das Metropol in Moskau, von den Bolschewiki nach der Revolution als Regierungsgebäude beschlagnahmt, wurde in den 30er-Jahren wieder als Hotel benutzt – und als Ort, um Menschen zu parken, für die der Staat keine Verwendung mehr hatte. Die meisten Personen, die in Eugen Ruges »Metropol« auftauchen, haben wirklich gelebt, für die Mehrheit von ihnen war das Hotel die letzte oder vorletzte Station vor ihrem Ende. Auch seine Großmutter Charlotte war 1936 dort gelandet, dem Lesepublikum gut bekannt aus »In Zeiten des abnehmenden Lichts«. Mit »Metropol« hat Eugen Ruge einen Tatsachenroman geschrieben – entlang überprüfbarer und noch immer erschütternder Fakten.
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