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Neuigkeiten
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Workshop und Literaturliste zu »Thomas Harlans Täterliteratur«
Thomas Harlans Lebensthema war die Auseinandersetzung mit den Tätern und Täterinnen der Shoah und ihren Karrieren in der BRD. Der Workshop »Thomas Harlans Täterliteratur« am 26. und 27. Januar widmet sich dem Werk Harlans und den Fragen, die sich aus diesem Werk ergeben: Wie gehen die Nachgeborenen der TäterInnen mit diesem Erbe um? Welche unterschiedlichen und sich ergänzenden Antworten geben Geschichtswissenschaft und Literatur? Die Organisatoren des Workshops, Clemens Böckmann und Chris W. Wilpert, haben eine Literaturliste zum Themenschwerpunkt verfasst, die jetzt →hier online ist.
Brecht-Tage 2023 mit dem Thema: Brechts »Kriegsfibel«
Am 10. Februar 2023 ist der 125. Geburtstag Bertolt Brechts. Anlässlich des Jubiläums würdigen wir Brecht mit einer Feierstunde auf dem Hof des Brecht-Hauses, in Kooperation mit dem Brecht-Weigel-Museum und dem Bertolt-Brecht-Archiv. Das Programm der diesjährigen Brecht-Tage wendet sich vom 6. bis 10. Februar aus verschiedenen Perspektiven Brechts »Kriegsfibel« zu, ein Buch, das eine erschreckende Aktualität gewonnen hat und zugleich Impulse setzt für eine künstlerische Auseinandersetzung mit den Themen Krieg und Gewalt. Projektleitung: Erik Zielke und Zhenja Oks. Hier geht es zur →Projektwebsite.
Stadtspaziergang zu Anna Louisa Karsch
Der Literarische Stadtspaziergang »Auf Karschins Spuren« mit Annett und Nadja Gröschner, der letztes Jahr im November stattfinden sollte, wird nun am Samstag, den 11.03. um 15 Uhr nachgeholt. Im Anschluss Performance von Ines Lacroix. Alle Informationen sowie Tickets gibt es →hier.
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Die Veranstaltung muss leider wegen Krankheit entfallen. The event is cancelled due to illness.
[Maria Leonard in conversation with Anna Berndtson. Does writing go against the political structures of madness? How do narratives of disorder shape their course in our lives? How has the phenomenon of disorder been assembled? The representation of disorder in narrative and performance provides a way of exploring the connections and disjunctions between diagnosis and identity, narratives of disorder and normality. The evening will take the form of a performative reading, and the perspectives of those with lived experience form the basis of this evening. This is a hybrid English/German performance and reading series. Disordered Minds, Disobedient Literature is a public project funded by various sources such as University of Cambridge and MIND Foundation Berlin. It explores in public large questions surrounding culture and madness.]
Eine Veranstaltung der University of Cambridge und der MIND Foundation Berlin
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Brecht-Tage-2023
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© Akademie
der Künste, Berlin, Bertolt-Brecht-Archiv, Fotoarchiv 02/074a, Foto:
unbekannt |
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Ticket:
Eintrittskarten
Das Ticket gilt für die Veranstaltung um 19:00 und um 20:00 Uhr.
Zur Eröffnung der Brecht-Tage 2023 liest die Schauspielerin Margarita Breitkreiz ausgewählte Fotoepigramme aus der »Kriegsfibel«. Die Lesung wird von Bildprojektionen der Foto-Text-Montagen begleitet und lenkt den Fokus auf dieses randständige Werk im Schaffen Brechts mit seiner klaren Haltung zu militärischen Auseinandersetzungen.
Mit freundlicher Unterstützung durch den Suhrkamp Verlag
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Brecht-Tage-2023
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© Akademie
der Künste, Berlin, Bertolt-Brecht-Archiv, Fotoarchiv 02/074a, Foto:
unbekannt |
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Ticket:
Eintrittskarten
Das Ticket gilt für die Veranstaltung um 19:00 und um 20:00 Uhr.
Der Fotograf Armin Smailovic und der Autor Dirk Gieselmann haben 2017 einen »Atlas der Angst« entwickelt, der in Texten und Bildern der German Angst auf die Spur zu kommen versucht und der in Texten und Bildern präsentiert wird. Im anschließenden Gespräch fragt die Journalistin Dorte Lena Eilers nach der Aktualität des Buches angesichts gegenwärtiger kriegerischer Auseinandersetzung und macht mit Gieselmann und Smailovic Differenzen und Gemeinsamkeit zu Brechts »Kriegsfibel« aus.
Mit freundlicher Unterstützung durch den Suhrkamp Verlag
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Brecht-Tage-2023
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© Akademie
der Künste, Berlin, Bertolt-Brecht-Archiv, Fotoarchiv 02/074a, Foto:
unbekannt |
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Im Anschluss an die vorausgegangenen Veranstaltungen Ticket:
Eintritt frei!
lfb Texte ist eine Schriftenreihe des Literaturforums im Brecht-Haus im Verbrecher Verlag, in der u.a. die Dokumentationsbände zu den Brecht-Tagen erscheinen. Pünktlich zum 125. Geburtstag Brechts liegen drei neue Brecht-Tage-Bände vor: »Russen/Brecht« (hg. v. Thomas Martin / Irina Rastorgueva, Berlin 2022), »Brecht und das Theater der Interventionen« (hg. v. Christian Hippe / Volker Ißbrücker / Cornelius Puschke / Marianne Streisand, Berlin 2023) und »Brecht und Klasse und Traum« (hg. v. Falk Strehlow, Berlin 2023). Mit der kurzen Präsentation dieser Neuerscheinungen findet der 1. Tag der Brecht-Tage 2023 zugleich seinen feierlichen Abschluss.
In Kooperation mit dem Verbrecher Verlag
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Brecht-Tage-2023
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© Akademie
der Künste, Berlin, Bertolt-Brecht-Archiv, Fotoarchiv 02/074a, Foto:
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Mit der Serie „XCI | XCIX“ transformiert der bildende Künstler Johannes Weilandt Geschossaufnahmen aus dem Zweiten Golfkrieg und den Jugoslawienkriegen in grafische Arbeiten. Darin wird die Ambivalenz von automatisierten Tötungswaffen und zeichnerischer Vorgehensweise offenbar. Im Gespräch mit Erik Zielke gibt Johannes Weilandt Auskunft über die bildnerische Erfassbarkeit von Krieg, über die Gewalt in der Abstraktion und über Brechts Impulse für die bildende Kunst.
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Brecht-Tage-2023
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© Akademie
der Künste, Berlin, Bertolt-Brecht-Archiv, Fotoarchiv 02/074a, Foto:
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In Euripides‘ antiker Tragödie »Die Troerinnen« macht die Theaterwissenschaftlerin Ulrike Haß den Punkt aus, in dem der Westen sich erstmals als Westen zu erkennen gibt und dafür die Projektionsfläche Osten schafft und von dem in der Geschichte der Erdbebenzone Eurasien immer wieder Kriege ausgingen. Im Anschluss an Ulrike Haß‘ Vortrag befragt der Künstler Sebastian Blasius auf ost-westliche Konfrontationen in der Theatergeschichte.
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Brecht-Tage-2023
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© Akademie
der Künste, Berlin, Bertolt-Brecht-Archiv, Fotoarchiv 02/074a, Foto:
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Das Gespräch zwischen Volker Braun und Erdmut Wizisla muss aus gesundheitlichen Gründen verschoben werden und wird zeitnah nachgeholt.
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Brecht-Tage-2023
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© Akademie
der Künste, Berlin, Bertolt-Brecht-Archiv, Fotoarchiv 02/074a, Foto:
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Ticket:
Eintrittskarten
Das Ticket gilt für die Veranstaltung um 19:00 und um 20:00 Uhr.
Hanns Eislers Kantatenfragment »Bilder aus der ›Kriegsfibel‹« (1957) war der Versuch, Brechts Text-Bild-Montage durch Musik zu erweitern. Der Eisler-Experte Johannes Gall führt mit einem Vortrag in das wenig bekannte Werk und seinen Entstehungsweg ein, ehe eine Aufnahme davon im Literaturforum im Brecht-Haus erklingt.
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Brecht-Tage-2023
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© Akademie
der Künste, Berlin, Bertolt-Brecht-Archiv, Fotoarchiv 02/074a, Foto:
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Ticket:
Eintrittskarten
Das Ticket gilt für die Veranstaltung um 19:00 und um 20:00 Uhr.
Das Ensemble lesabendio, bestehend aus Zhenja Oks (Komposition, Stimme, Saiten), Elisabeth Ruhe (Arrangements, Flöte, Tasten) und Max Zschorna (Rezitation), bringt eine Vertonung der »Verse vom unbekannten Soldaten« des russisch-jüdischen Dichters Ossip Mandelstam zu Gehör. Der 1937 verfasste Zyklus ist als Mahnmal für die anonymen Schlachtopfer imperialer Machtkalküle entstanden. Max Zschorna, der auch die Übersetzung der Gedichte besorgt hat, führt mit einem Vortrag in das Werk Mandelstams ein.
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Brecht-Tage-2023
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© Akademie
der Künste, Berlin, Bertolt-Brecht-Archiv, Fotoarchiv 02/074a, Foto:
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Veranstaltung Ausverkauft, ggf Restkarten an der Abendkasse
Am Vorabend zu Bertolt Brechts 125. Geburtstag und zwei Tage vor Sergej Eisensteins 75. Todestag denkt Alexander Kluge im Gespräch mit Erik Zielke über die Montagetechnik als geeignetes künstlerisches Mittel nach, das Wesen des Kriegs erkennbar zu machen. Anhand filmischer Beiträge baut er Brücken von der »Kriegsfibel« und den Erschütterungen des 20. Jahrhunderts zum Denken Walter Benjamins und Karl Korschs.
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Brecht-Tage-2023
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© Akademie
der Künste, Berlin, Bertolt-Brecht-Archiv, Fotoarchiv 02/074a, Foto:
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Ticket:
Eintritt frei!
10:15 Christoph Hesse »Meti war gegen das Konstruieren zu vollständiger Weltbilder« – Montage als Demontage
11:00 Sabine Kebir Alter und neuer Imperialismus – Krieg(sbilder) zu Brechts Zeiten und heute
Ab 12:30 Feierstunde anlässlich Bertolt Brechts 125. Geburtstags. Hier geht es zum →Programm.
14:30 Gerd Koch Breughel – Tombrock – Brecht
15:15 Anna Melnikova KRIEG | KÖRPER | KUNST – KALT KUCKEN (?)
16:15 Luise Meier Wie man sieht statt stiert: Brecht gebrauchen (gegen den Krieg)
In Kooperation mit dem Brecht-Weigel-Museum und dem Bertolt-Brecht-Archiv der Akademie der Künste sowie der Senatsverwaltung für Kultur und Europa in Berlin
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Die junge Herzogstochter Ragna soll mit dem Jagdfürsten Waidhofenstein vermählt werden. Doch anstatt sich ihm und dem affektierten Gehabe am Hof unterzuordnen, entfesselt der Kuss mit einer Kröte eine Verwandlung, deren Wucht der gesamte Hofstaat kaum in den Griff zu bekommen scheint. Akiz' Roman führt in die dunkelsten Tiefen der deutschen Wälder. Zwischen Faszination und Ablehnung erzählt er von der Liebe zwischen zweien, die kompromisslos um die eigene Freiheit ringen.
In Kooperation mit hanserblau
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100 neue Wörter für Zuhause
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109 Tötungsdelikte rechtsextremer Gewalt zählt das Bundeskriminalamt seit dem Wendejahr 1990, 214 Opfer und 17 weitere Verdachtsfälle nennt die gemeinnützige Amadeu Antonio Stiftung. In seiner Lecture Performance „Sag mir wo Deine Arme liegen und wann“ erzählt Senthuran Varatharajah die Geschichte von neun Opfern dieser Gewalt: von Hanau am 19. Februar 2020 – von Gökhan Gültekin, Sedat Gürbüz, Said Nesar Hashemi, Mercedes Kierpacz, Hamza Kurtović, Vili Viorel Păun, Fatih Saraçoğlu, Ferhat Unvar und Kaloyan Velkov, die von einem Rechtsterroristen in einer Nacht getötet wurden. „Sag mir wo Deine Arme liegen und wann“ ist ein Requiem in der Form eines Gedichts – weil wir nur in einem Gedicht dem Gesang und dem Ende der Welt in ihrer Gesamtheit am nächsten sind.
Produziert vom Literaturforum im Brecht-Haus, gefördert durch den Hauptstadtkulturfonds, in Koproduktion mit dem Brecht-Festival Augsburg, präsentiert von der taz
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100 neue Wörter für Zuhause
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109 Tötungsdelikte rechtsextremer Gewalt zählt das Bundeskriminalamt seit dem Wendejahr 1990, 214 Opfer und 17 weitere Verdachtsfälle nennt die gemeinnützige Amadeu Antonio Stiftung. In seiner Lecture Performance »Sag mir wo Deine Arme liegen und wann« erzählt Senthuran Varatharajah die Geschichte von neun Opfern dieser Gewalt: von Hanau am 19. Februar 2020 – von Gökhan Gültekin, Sedat Gürbüz, Said Nesar Hashemi, Mercedes Kierpacz, Hamza Kurtović, Vili Viorel Păun, Fatih Saraçoğlu, Ferhat Unvar und Kaloyan Velkov, die von einem Rechtsterroristen in einer Nacht getötet wurden. »Sag mir wo Deine Arme liegen und wann« ist ein Requiem in der Form eines Gedichts – weil wir nur in einem Gedicht dem Gesang und dem Ende der Welt in ihrer Gesamtheit am nächsten sind.
Produziert vom Literaturforum im Brecht-Haus, gefördert durch den Hauptstadtkulturfonds, in Koproduktion mit dem Brecht-Festival Augsburg, präsentiert von der taz
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Schaufenster Archiv
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1943 übernahm Fallada die kulturelle Truppenbetreuung im Reichsarbeitsdienst. Peter Walther spricht mit dem Herausgeber Carsten Gansel über Falladas Korrespondenz aus den Kriegsmonaten, die Einblicke in seine Arbeit und in die Stimmung im besetzten Frankreich geben. Gabriele Radecke stellt die Fallada-Sammlung des Literaturarchivs der Akademie der Künste vor; Ulrich Noethen liest aus dem unbekannten Briefwechsel Falladas mit seiner Frau Suse, mit dem eine der letzten Lücken in Falladas spannungsreicher Biographie geschlossen wird.
In Kooperation mit dem Literaturarchiv der Akademie der Künste
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Jakobiner-Klub
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+++Wegen Krankheit fällt Dietmar Dath aus. Stattdessen ist Nils Kumkar zu Gast. Das Gespräch mit Dietmar Dath wird nachgeholt.+++
Jede politische Klasse erschafft ihre eigenen Intellektuellen, meinte Antonio Gramsci. Aber was bedeutet das für unsere Gegenwart und welche Rolle kommt ihnen zu? Hat der Kulturkampf den Klassenkampf abgelöst und wenn ja, warum gerade jetzt? Im Jakobiner-Klub geht es um Phänomene unserer Zeit: um Politik, Kultur, Alltag und Theorie – mit wechselnden Diskutant*innen, die sich nahestehen, aber nicht immer miteinander übereinstimmen.
In Kooperation mit Jacobin
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Eine junge Psychologin mit gerade abgeschlossenem Studium meldet sich freiwillig für die Arbeit in einem provisorischen Lager für geflüchtete Menschen. Neben der eigenen psychischen Belastung wird bald schon die Begrenztheit ihrer Möglichkeiten zu helfen offensichtlich. Ihr Idealismus trifft auf ein entmündigendes und gewaltvolles System: Bedeutet Verantwortungsübernahme eine Komplizenschaft mit diesem? Theresa Pleitner schreibt einen aufrüttelnden Roman über selbstgerechte Retterfantasien und strukturellen Rassismus.
In Kooperation mit S. Fischer
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Wir sind SNACK, ein neu-erscheinendes feministisches Magazin aus der freien Literaturszene. Unsere 1. Ausgabe beschäftigt sich damit, wie und wo uns feministische Praxis im Alltag begleitet. Sie beinhaltet insgesamt sieben literarische und dichterische Texte sowie vier wissenschaftliche Artikel. Die Themen reichen von intergenerationellen Gesprächen zwischen FLINTA*, Auseinandersetzungen mit rassistischen Erfahrungen, trans und nicht-binärer Identität, sexueller Gewalt, Verständnis von Feminismus bis hin zu körperlicher Autonomie.
Um die ganze harte Arbeit, die über ein Jahr lang in diese Ausgabe geflossen ist, mit euch zu feiern, haben wir uns dazu entschlossen, eine Release-Party zu schmeißen. Es wird zu Beginn, von 19 Uhr bis 20:30 Uhr, ein kleines Lesungsprogramm mit Publikumsinteraktion geben. Ab 21 Uhr öffnen wir die Türen für mehr Bekannte und Friends. Danach gibt es Musik, Tanz und Raum für Austausch.
Wir freuen uns darauf, mit euch zu feiern!
Eine Veranstaltung vom Snack Magazin in Zusammenarbeit mit dem Literaturforum im Brecht-Haus
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Familienromane Osteuropa
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Derhōm und dōhaus – Worte, die das Spannungsfeld der beiden Welten umschreiben, in das Rosemarie Bovier hineingeboren wird und in dem sie nach 75 Jahren immer noch lebt. Derhōm (daheim) ist die Welt der erinnerten Heimat ihrer Eltern und aller Flüchtlinge aus Brestowatz/Bački Brestovac in der Batschka im heutigen Serbien. Dōhaus ist die Welt, in der diese Flüchtlinge seit Kriegsende in Deutschland unfreiwillig leben müssen. In einer Barackensiedlung in der Nähe eines hessischen Dorfes wächst die Autorin mitten unter ihnen auf. Ihre Kindheit steht im Mittelpunkt des 2014 erschienenen Buchs »Heimat ist das, wovon die anderen reden«. Einige Jahre später wird der Autorin bewusst, dass alles, was sie damals über Brestowatz gehört hatte, gefiltert war. Fotografien im Nachlass von Verwandten und ein Notizzettel ihres Vaters, den sie nach seinem Tod findet und der seine Aufenthaltsorte im Zeitraum von 1943 bis 1945 enthält, werden zu stummen Zeugen einer Phase, die totgeschwiegen werden sollte. Die Autorin will verstehen, wie die Mitglieder ihrer Familie und die Dorfbewohner als jugoslawische Staatsangehörige, die sie zum damaligen Zeitpunkt waren, in einer Entfernung von mehr als 1000 Kilometern von Nazi-Deutschland in dessen Sog geraten konnten. Die Ergebnisse ihrer Recherchen fasst sie in ihrem 2022 erschienen zweiten Buch zusammen.
Eine Veranstaltung von Deutsches Kulturforum östliches Europa in Zusammenarbeit mit dem Literaturforum im Brecht-Haus
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Lebenszeugnisse
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In den legendenumwitterten Heimen der SS-Organisation »Lebensborn«, die Heinrich Himmler gegründet hatte, um ledigen Müttern die diskrete Geburt »rassisch einwandfreier« Kinder zu ermöglichen, war von den Vätern keine Rede. Dorothee Schmitz-Köster hat nach ihnen geforscht und berichtet im Gespräch mit Wolfgang Benz über die Erzeuger: junge und alte, ledige und verheiratete Männer, Nazis, Mitläufer und Indifferente. Gemeinsam war ihnen: als Väter unbrauchbar.
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Ibli ist Anfang zwanzig und lebt und arbeitet ausschließlich im Palast, einem glanzvollen Bordell, das ihrem bankrotten und spielsüchtigem Vater gehörte. In einem unübersichtlichen Moment flieht Ibli in die Welt außerhalb des Palastes. Eine Welt, die Ibli unbekannt ist und in der Ibli sich dennoch ein Leben in Zufriedenheit vorstellt – ein Leben, in dem Ibli mit der besten Freundin in einer großen Wohnung Tee trinkt. Cecilia Joyce Röski schreibt in »Poussi« von Fremdbestimmung und körperlicher Verfügbarkeit und von dem Willen zur Freiheit.
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