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Der Aufstand der Sonnenkönigin
/ 1988Ein Arbeitstag beginnt. Die Minuten rasen dahin. Die Ladungen, die auf ihn warten. Seine besorgten Kunden. Andere Transporteure auf der Lauer. Die Konkurrenz ist hart. Das Elend eines anderen, das Glück eines anderen. So beginnt der Roman von Gérard Etienne mit dem Unglück des integren Transportunternehmers Jo Cannel, der plötzlich erkrankt. Zwischen Cannels Weigerung, sich von der Brutalität dieser Krankheit, die seinen Körper zerfrisst, mitreißen zu lassen, und der Trägheit des medizinischen Systems beschließt Mathilda, Cannels Frau, sich diesem System zu stellen, das von Militärs im Dienste des Großmeisters regiert wird – der nur allzu deutliche Parallelen zu dem Diktator Duvalier aufweist. So lässt uns Etienne den Weg von Mathilda und Jo verfolgen, der sie in Opposition zu dem gesamten politischen Apparat bringt. Etiennes Roman ist eine literarische Hymne, deren Poesie in jedem kurzen und prägnanten Satz lebt. Er ist in einer Sprache geschrieben, die an kreolischen Gesang erinnert. Alles ist Mord und Gewalt in dieser Sprache, die sich jeglicher Künstlichkeit entledigt. mehr
Warum lesen?
Der Roman von Gérard Etienne gehört zu den Werken von Schriftstellern, die Opfer der Diktatur wurden. Indem er das Duvalier-Regime anprangert, enthüllt er die Mechanismen der Macht und des Terrors. Etienne zeigt in dem Roman, wie das Regime die Religion und die damit verbundenen Ängste nutzte, um jede Form des Widerstands niederzuschlagen. Er zeigt außerdem, dass es trotz all dessen zu Widerstand kommen kann.