#Tod
Was das Leben kostet
/ 5. April 2018Eigentlich passiert nicht viel. Eine Trennung, eine Scheidung, wie viele gibt es davon? Eine Mutter stirbt, auch schon tausende Male erzählt. Und dennoch: Nicht so. Nicht so nah, nicht so ehrlich, nicht so fragend, nicht, als stünde da jemand - die Protagonistin oder ich selbst, wenn ich den Roman lese - plötzlich nackt, ungeschminkt, ungeschützt vor einem. Deborah Levy hält die Zeit fest, in der ihr Leben - oder das, was sie dafür gehalten hat - auseinander bricht. Und sie stellt dabei die dringenden Fragen unserer Zeit: Wer bin ich als Frau? Wer bin ich - oder zu was wurde ich gemacht? Wo beginnt Einsamkeit, und wo hört Freiheit auf?
Warum lesen?
Weil diese kurzen Episoden, in denen meist Alltag fest gehalten wird - ein Fahrrad wird gekauft, ein Essen gekocht - alles über das Leben erzählen, was es zu wissen gibt. Weil jeder Satz eine Freude ist, und ich immer noch nicht verstanden habe, wie so viel Weisheit in so kurze Texte passen kann.
Das Jahr des magischen Denkens
/ Oktober 2005Wie funktioniert Erinnerung? Warum erinnern wir uns an manches verschwommen, an anderes detailliert? Was erzählen die Lücken in der Erinnerung über uns? Was wird weiter erzählt, und was verschwiegen? Und wie lässt sich darüber schreiben? Was passiert mit der Erinnerung, wenn wir Schreibenden sie in Literatur kleiden? Fünf Autor:innen, die diesen Fragen in einer Genauigkeit, einer Ehrlichkeit und einer Tiefe nachgehen, dass es sich wie ein Geschenk anfühlt, diese Zeilen lesen zu dürfen, sollen hier vorgestellt werden.
Warum lesen?
Weil es weh tut. Weil es zurecht weh tut. Und weil das, was aus dem Schmerz entstand, magisch ist.