#RAF
kamalatta
/ 1988Als »romantisches Fragment« und über weite Strecken zu lesen wie ein Gedicht ist der über 500 Seiten starke Roman ganz und gar der Befragung von Sinn und Zweck bewaffneter Politik kleiner Gruppen (»minoritärer Reflexe«) in den Metropolen gewidmet. Inwieweit die Reflexion einer nur noch moralisch begründeten Politik, wie sie heute von der sogenannten Linken favorisiert wird, darin mit vorausschauender Absicht zum zentralen Thema wird, lässt sich kaum beantworten; das Elend der heutigen Linken ist indes schon spürbar. mehr
(Bonus: »Wird Zeit, daß wir leben«. Etwas zu viel Kommunisten-Gedöns; aber als in den 1930er Jahren angesiedelte Vorgeschichte der beiden erwähnten Romane durchaus interessant.)
Das Brot mit der Feile
/ 1973Ein Roman, der insbesondere an der (sub-)proletarischen Figur Ahlers die Zeit in der vergangnen Bundesrepublik zwischen 1956 (KP-Verbot) und der Baader-Befreiung 1970 thematisiert, d.h.: die Jahre der illegalen KP bis zur Geburt der RAF. Damit bereitet Christian Geissler vor, was er in seinem Hauptwerk »kamalatta« zum Austrag bringen wird: die Behandlung der Frage, ob die Rote Armee Fraktion als Fortführung der bewaffnet kämpfenden KP Anfang der 1930er Jahre verstanden werden kann und muss.