#Patriarchat(-skritik)
Krieg und Kröten (Die Frost-Chroniken 1)
/ 2020Der alternde Siegelmeister und Feuermagier Yuriko kommt in seine Heimatstadt zurück, nachdem er allen, die ihm lieb waren, den Rücken gekehrt und fünf Jahre lang amourösen Eskapaden nachgegangen ist. Er erwartet großes Hurra ob seiner Rückkehr inklusive einer Weiterbeschäftigung auf seinem alten Uni-Posten und wird herbe enttäuscht: Das Leben ist ohne ihn weitergegangen, und das, obwohl sich doch das Universum um ihn dreht! Als seine Freund*innen, darunter seine ehemalige und von ihm im Stich gelassene Schülerin Galina, beschließen, einer rätselhaften stummen Person zu helfen, die von zerstörerischen Magier*innen verfolgt wird, hat Yuriko gerade erst angefangen, es sich wieder gemütlich zu machen und muss schon entführt werden, um zu dem Helden zu werden, für den er sich schon sein ganzes Leben lang hält.
Warum lesen
Mit Yuriko ist Pavlovic eine Seltenheit gelungen: Einen gleichzeitig sympathischen und haarsträubenden Protagonisten zu schaffen, der von einem Patriarchat geformt wurde, in dem er es immer recht bequem hatte – viel bequemer als seine Schülerin zum Beispiel. Wie Chauvinismus und überbordendes männliches Selbstwertgefühl Yuriko oft nicht sehen lassen, wie es Leuten mit weniger Privilegien ergeht, wie er aber trotzdem doch immer im letzten Moment Einsichten hat, die man ihm auf seine alten Tage gar nicht mehr zugetraut hätte – das ist wunderbar witzig und subversiv geschrieben.