#Italien
Die Unsichtbaren
/ 2001Markiert das Ende des „roten Zyklus‘“ Ende der 1970er Jahre und ist Balestrinis bestes Buch, das parallel, als Gegenschnitt-Montage, retrospektiv die Politisierung des jugendlichen Protagonisten erzählt und, gegenwärtig, einen Knastaufstand, in den er verwickelt ist und der mit einer Brutalität niedergeschlagen wird, die der Leser in Westeuropa nach dem 2. Weltkrieg nicht für möglich gehalten hätte. Formal, als Vorgriff auf ein weiteres Meisterwerk – „Die Wütenden“ –, ohne Satzzeichen in Gestalt kurzer Abschnitte komponiert, die Strophen antiker Gesänge ähneln. mehr
(Bonus: „Der Verleger“; ein experimentell angelegter Roman über Giangiacomo Feltrinelli, den legendären Verleger Italiens und Gründer besagten Verlags, und seinen umstrittenen Tod unter einem Strommast bei Mailand.)
Wir wollen alles
/ 1971Roman über die Fabrikkämpfe in Turin 1969. Sprachlich etwas hölzern, formal großartig (weil der individuelle Protagonist am Ende im »Wir« der umfassenden Erhebung aufgeht). Inhaltlich unschlagbar, weil eine (vielleicht letzte) zu Teilen erfolgreiche Arbeiterrevolte – Arbeiter, die zugleich subproletarische Migranten (aus Süditalien) sind – in Westeuropa geschildert wird und die damit notwendig einhergehende Militanz der Akteure keineswegs ausgespart, sondern durchaus betont wird.