Bolivianisches Tagebuch

/ 1968

Ein weiterer Klassiker, und auch dieser fängt den Geist einer Epoche ein. Die Revolution in Kuba war für den Argentinier Che nur der Anfang. Die ganze Welt sollte vom Joch des Imperialismus befreit werden, und so begab er sich nach Reisen, die ihn bis nach Algerien und in den Kongo geführt hatten, mit Getreuen nach Bolivien. Die Wahl erwies sich im Nachhinein nicht als ideal. Der Versuch, eine revolutionäre Bewegung aufzubauen, scheiterte, Che wurde ermordet. Das Tagebuch, das er während seiner Zeit in Bolivien verfasste, legt jedoch Zeugnis von dem Glauben und dem Willen ab, die Weltrevolution mithilfe der nationalen Befreiungskämpfe im Globalen Süden vorzubereiten. Sich im Nachhinein über die Niederlage zu mokieren, ist billig, doch so funktioniert der Zynismus der – vorläufigen – historischen Gewinner*innen. mehr

Warum Lesen?

In den 1960er Jahren wimmelte es in der damals so genannten Dritten Welt an nationalen Befreiungsbewegungen mit sozialistischem Anspruch. Praktischer Internationalismus war an der Tagesordnung, Che Guevara seine Ikone. Das „Bolivianische Tagebuch“ ist Ausdruck dieser Zeit und liest sich bis heute fabelhaft.

Auf der Liste: Internationalismus

Bücher zu einem Sozialismus ohne Grenzen