#Autonome
Die Operation 1653. Stay rude – stay rebell
Bernd Langer gründete in den 1980er Jahren die Initiative Kunst und Kampf (KuK), auf die das heute verwendete aktualisierte Antifa-Symbol mit einer schwarzen und einer roten Fahne zurückgeht. In den 1990ern war er Gründungsmitglied der Autonomen Antifa (M) in Göttingen und des bundesweiten antifaschistischen Organisationsversuches Antifaschistische Aktion / Bundesweite Organisation (AA/BO). mehr
Im Roman folgt der Ich-Erzähler den Anweisungen einer ominösen Organisation, interessant(er) sind die autobiografisch gefärbten Passagen, in denen über die Geschichte der antifaschistischen Aktion reflektiert wird. So erinnert sich der Erzähler an den Kampf gegen Neonazis in all seinen Formen: sowohl in Bündnisarbeit und Agitprop-Aktionen als auch in brutalen körperlichen Auseinandersetzungen. Neben Schlachtengemälden wird auch über die politische Legitimität und die Probleme von Gewalt reflektiert. Der Text ist gespickt von zahlreichen Abbildungen aus der Initiative Kund und Kampf.
Warum lesen
Der Roman vergegenwärtigt die vielfältigen Aktionen, die (vor allem) in Göttingen von der Autonomen Antifa (M) durchgeführt wurden und zeigt das weite Spektrum dessen, was Antifaschismus sein kann.
Begrabt mein Herz am Heinrichplatz
Die Hauptfigur Paul führt die Leser*in durch das Berlin der Hausbesetzer*innen und Autonomen in den 1980er und 1990er Jahren und fokussiert zumeist auf die militanten Auseinandersetzungen. mehr
Hier ist Paul stets mit dabei und durch seine Warte erleben die Lesenden die kleinen Freuden und Triumpfe aber auch die großen Niederlagen der Autonomen im Kampf mit der Polizei, bei der Verteidigung von besetzten Häusern (beispielsweise die berühmte Schlacht um die Mainzer Straße in Friedrichshain) und im Kampf gegen Neonazis. Die Pogrome in Hoyerswerda und Rostock-Lichtenhagen stürzen Paul in eine Krise: Weshalb war es den Antifaschist*innen nicht gelungen, dem Mob etwas entgegenzusetzen?
Warum lesen
Der Roman ist in seiner ungebrochen affirmativen Verhandlung von autonomer Militanz ein Werk von erinnerungskulturellem Wert, insofern hier eine ‚Geschichte von unten‘ archiviert und mit ihren Problemen und inneren Widersprüchen ausgestellt wird.
Nichts bleibt. Die Quetschenpaua-Autonomografie
Seine Lieder sind vielen ein Begriff; der Musiker und Kleinkünstler Yok aka. Quetschenpaua hat die linksautonome Szene seit Jahrzehnten mit verschiedenen Projekten musikalisch begleitet. In seinem autobiografischen Text führt der Erzähler die Leser*innen durch seine politische Sozialisation und zahlreichen Musikprojekte. Dabei lässt sich en passant einiges über die Geschichte der bundesdeutschen linksautonomen Szene erfahren. Erfolge und Niederlagen, etwa die Pogrome in Rostock Lichtenhagen und das Erstarken des Rechtsextremismus in den 1990er Jahren, werden anekdotenreich aus einer ‚Insiderperspektive‘ geschildert und reflektiert. mehr
Warum lesen?
Im Text lässt sich nicht nur einiges über den Künstler Yok und die Subkultur der BRD erfahren, sondern hier werden auch die Probleme und Erfahrungen antifaschistischer Mobilisierung kenntnisreich verhandelt und reflektiert.