Was das Leben kostet

/ 5. April 2018
The Cost of Living. Übersetzt aus dem Englischen von Barbara Schaden

Eigentlich passiert nicht viel. Eine Trennung, eine Scheidung, wie viele gibt es davon? Eine Mutter stirbt, auch schon tausende Male erzählt. Und dennoch: Nicht so. Nicht so nah, nicht so ehrlich, nicht so fragend, nicht, als stünde da jemand - die Protagonistin oder ich selbst, wenn ich den Roman lese - plötzlich nackt, ungeschminkt, ungeschützt vor einem. Deborah Levy hält die Zeit fest, in der ihr Leben - oder das, was sie dafür gehalten hat - auseinander bricht. Und sie stellt dabei die dringenden Fragen unserer Zeit: Wer bin ich als Frau? Wer bin ich - oder zu was wurde ich gemacht? Wo beginnt Einsamkeit, und wo hört Freiheit auf?

 

Warum lesen?
Weil diese kurzen Episoden, in denen meist Alltag fest gehalten wird - ein Fahrrad wird gekauft, ein Essen gekocht - alles über das Leben erzählen, was es zu wissen gibt. Weil jeder Satz eine Freude ist, und ich immer noch nicht verstanden habe, wie so viel Weisheit in so kurze Texte passen kann.

Auf der Liste: Erinnern und Schreiben. Oder Schreiben und Erinnern.

Fünf grandiose Bücher, in denen die Erinnerung zur Protagonistin wird.