
Do 19.03.2015 – Fr 20.03.2015
„lieben, was es nicht gibt“: Literatur, Pop und Politik bei Ronald M. Schernikau
Ronald M. Schernikau (1960-1991) veröffentlichte sein Debüt „Kleinstadtnovelle“ noch vor dem Abitur. Da hatte er schon Erlebnisse für mehr als einen Roman gesammelt: In der DDR geboren, von der Mutter in den Westen geschmuggelt, zu einem Vater, der längst eine neue Familie hatte. Schwul zu sein war eine weitere Facette dieses Andersseins, das sich als Mittendrin verstand. Nach einem Studium am Literaturinstitut in Leipzig ließ er sich 1989 in die DDR rückeinbürgern. An seinem letzten Buch, der „Legende“, schrieb er acht Jahre lang, bis zu seinem Tod. Im Herbst 2015 wird das Buch wieder lieferbar sein, als erster von drei Bänden einer Werkausgabe, die im Verbrecher Verlag erscheinen wird. Anlass genug, aus Perspektiven des Verlagswesens, der Literatur und Wissenschaft, des Journalismus und der Popkultur auf die Relevanz und das Wirken dieses Autors zu blicken.
Projektleitung: Helmut Peitsch, Helen Thein

Schernikaus großes Werk, gelesen und auf diese Weise neu interpretiert von Thomas Neumann. Die Auswahl fokussiert auf die „Götter“-Handlung, es geht um Politik und Utopie.... weiterlesen
9.30-11.00 Uhr: Christine Künzel: „[D]ie Tatsache, daß Du mich als ‚geniale Dichterin‘ bezeichnest, finde ich unpassend“: Ronald M. Schernikau und Gisela Elsner Martin Brandt: „Ich habe bei mir für Sie gebürgt.“ Zum Briefwechsel zwischen Peter Hacks und Ronald M. Schernikau Moderation: Detlef Kannapin 11.30-13.00 Uhr: Thomas Wagner: Warum die Bibel? Schernikaus „Legende“ Helmut Peitsch:... weiterlesen
Wie verhält sich eine Königin im Dreck? Schernikau – Text/Musik Collage
"Wie verhält sich eine Königin im Dreck?", fragt sich Roland M. Schernikau in seinem Hauptwerk „Legende”. Jens Friebes Lied "Königin im Dreck" ist eine Liebeserklärung an den schwulen, kommunistischen, ärgerlich früh verstorbenen Dichter. Für den Konzert- und Leseabend im Rahmen der Schernikau-Konferenz 2015 verbindet Friebe diesen und weitere eigene Songs mit von Anna K. Becker gelesenen Textpassagen aus der „Legende“.... weiterlesen
9.30 Uhr: Eröffnung 9.45-11.15: Dietmar Dath: Schernikaus Poetik Stefan Ripplinger: „wahrheit trägt nicht“. Ronald M. Schernikaus Journalismus Moderation: Andreas Degen 11.45-13.15 Uhr: Georg Fülberth: Der „Uhrmacherblick“ auf die DDR Ursula Püschel: Ronald M. Schernikau und die DDR Moderation: Margrid Bircken 15.00-16.30 Uhr: Sven Glawion: Grenzüberschreitungen. Narrative Konstruktionen von Raum, Geschlecht... weiterlesen