

Mo 04.07.2016 – Fr 08.07.2016
Günter Grass war zeitlebens Schriftsteller, bildender Künstler und ein eminent politisch und gesellschaftlich denkender Mensch, der auch die Kontroverse nicht scheute. Ein Jahr nach seinem Tod befragen wir mit Schriftstellern, Übersetzern von Grass' Texten, politischen und künstlerischen Weggefährten sowie Kritikern und Literaturwissenschaftlern sein monumentales Lebenswerk – Welche Bedeutung hatte Günter Grass bisher und welche wird ihm in der Zukunft in der Kunst und gesellschaftlichen Debatten zukommen?
Projektleitung: Viktoria Krason und Dieter Stolz
Link zum ausführlichen Konzept: Günter-Grass-Woche
Link zur Begleitausstellung: Grafische Werke Günter Grass
Als Schriftsteller und Intellektueller war Günter Grass in der deutschen Kultur- und Medienlandschaft seit Jahrzehnten und in zunehmendem Maße präsent. Debatten, die von Grass angestoßen wurden, oder seine eigene Person zum Gegenstand hatten, waren dabei gerade in den letzten Jahren so ausgreifend, dass seine Literatur darüber nahezu in Vergessenheit zu geraten schien. Die öffentlichen Reaktionen auf seinen Tod verorteten hingegen... weiterlesen
Wie kaum ein anderer Schriftsteller trat Günter Grass zugleich als politisch engagierter Bürger in Erscheinung. In den sechziger Jahren beteiligte er sich an Willy Brandts Wahlkampf, u.a. in dem er Verbesserungsvorschläge für die Reden des Kanzlerkandidaten vorbrachte und selbst deutschlandweit als politischer Redner für die „alte Tante ESPEDE“ warb. Auch in den folgenden Jahrzehnten mischte er sich lautstark in aktuelle... weiterlesen
Günter Grass' Werke wurden in dreiunddreißig Sprachen übertragen. Dem Schriftsteller selbst lag die Zusammenarbeit mit seinen Übersetzern in besonderem Maße am Herzen. Nach der Veröffentlichung des Märchens vom „Butt“ (1977) rang er dem Luchterhand Verlag die Finanzierung eines Treffens mit seinen Übersetzern zu diesem Roman und allen folgenden Veröffentlichungen ab. Der Steidl Verlag hat dann mit der Übernahme der Weltrechte... weiterlesen
In seinem Werk setzt Günter Grass bildende Kunst, Lyrik, Epik und Dramatik immer wieder zueinander ins Verhältnis. Das letzte druckgrafische Projekt des Künstlers ist eine über 150 Radierungen umfassende Serie, die er anlässlich des 50. Jubiläums der Veröffentlichung seines Romans „Hundejahre“ (1963) im Druckatelier für künstlerische Grafik in Zusammenarbeit mit seinem langjährigen Freund G. Fritz Margull geschaffen hatte. Ein Auszug... weiterlesen
Geprägt durch die Teilnahme an den Treffen der Gruppe 47 schätzte Günter Grass zeitlebens den Austausch mit Schriftstellerkollegen auf der Basis der unmittelbaren Auseinandersetzung mit dem Text. Auch Grass' Wohnhaus in Berlin-Friedenau, wo er in den sechziger Jahren zeitweise in nächster Nachbarschaft zu Ingeborg Bachmann, Uwe Johnson und Max Frisch lebte, wurde zu einem Ort für fruchtbare Werkstattgespräche, die in... weiterlesen