

Di 10.09.2019 – Mi 11.09.2019 / Werkstattgespräch
Klassengesellschaft reloaded und das Ende der Gattung
Es mehren sich die Indizien, dass der Begriff der Klassengesellschaft zu erneuter Aktualität gelangt. Die Errungenschaften unterschiedlicher historischer Gesellschaftsordnungen werden von der neoliberalen Doktrin durchsetzt, zermürbt, angegriffen; sozialstaatliche Kompromisse, mit denen die soziale Markwirtschaft sich einst die Arbeiter gefügig machte, erscheinen nun ebenso als mythisches Idyll wie ein sozialistisches Telos einer klassenlosen Gesellschaft. In welcher Weise und in welchem Grade lässt Müllers Werk sich in eine historische Situation transponieren, in der die Perspektive auf ein Ende der Klassengesellschaft fragwürdig geworden ist und wir uns darauf einzurichten haben, dass in der Zeit, die uns bleibt, business as usual gemacht wird und die Klassengegensätze sich weiter verschärfen. Kann Heiner Müllers Werk zur Diagnose unserer heutigen Situation etwas beitragen? Oder lassen sich gar Lösungsansätze zu ihren Problemlagen aus seinen Texten fördern?
Für die Internationale Heiner Müller Gesellschaft veranstaltet von Kai Bremer, Wolfram Ette, Falk Strehlow
»Roter Stern in den Wolken 2« sammelt Zeugnisse von B. K. Tragelehns Theater und Leben: von den Lehrjahren als letzter Meisterschüler Brechts über die ersten skandalträchtigen Inszenierungen der 1960er und (mit Einar Schleef) der 1970er Jahre bis zu den großen Theatererfolgen zwischen Ost und West in den 1980er Jahren. Auch die lange Arbeitsbeziehung mit Heiner Müller und Tragelehns Arbeit als... weiterlesen
13:00–13:30 | Begrüßung, 2. Tag 13:30–14:15 | Wolfram Ette (LMU München) „Selbstmord der Gattung“. Zu einem Grenzwert von Müllers Werk 14:15–15:00 | Christian Meyer (FU Berlin) „Wenn der Preis der Revolution die Revolution ist“ – Illegitime Gewalt in Heiner Müllers »Mauser« 15:00–15:30 | Diskussion, Falk Strehlow (Mod.) 16:00– 16:45 | Helen Müller (LMU München) Rasender Stillstand in Heiner Müllers Prosatext... weiterlesen
Was den kollektiven Selbstzerstörungsmechanismus angeht, der uns dem immer wahrscheinlicher werdenden Ende der Gattung zutreibt, so hat Heiner Müller ihn wohl hellsichtiger registriert als die meisten seiner Zeitgenossen. Wie also steht es um die Gestaltbarkeit der Zukunft? Darüber diskutieren der Schauspieldirektor Hartwig Albiro (Chemnitz) und die Intendantin Carena Schlewitt (HELLERAU – Europäisches Zentrum der Künste).... weiterlesen
13:00–13:15 | Begrüßung 13:15–14:00 | Patrick Eiden-Offe (ZfL Berlin) Klassenbewusstsein oder Klassismus? Vorschläge für eine Debattenkorrektur 14:00–14:45 | Falk Strehlow (IHMG Berlin) „Wenn du wissen willst, wer hier dein Herr ist, kauf dir einen Spiegel“ – Klassismus-Darstellungen bei Heiner Müller 14:45–15:15 | Diskussion, Wolfram Ette (Mod.) 15:30–16:15 | Natalie Driemeyer (Hans Otto Theater Potsdam) Müllers »Auftrag« im Spiegel des Welt-Klima-Theaters... weiterlesen