

Sa 05.08.2017 – Fr 11.08.2017
Zeitgenosse Döblin
Alfred Döblin gilt als einer der wichtigsten Wegbereiter und Vertreter der literarischen Moderne. Er verstand sich als „Epiker“, der die Realität der zeitgenössischen Lebens- und Erfahrungswelt einfangen und zugleich auch die „überreale […] Sphäre einer neuen Wahrheit“ eröffnen wollte. Als „Arzt und Dichter“ vereinbarte er in seiner literarischen Arbeit naturwissenschaftliches Erkennen, dokumentarisches Beobachten, ontologisches Betrachten und ästhetisches Gestalten. Sein Werk umfasst historische, großstädtische und utopische Romane, die ihre Wirkung bis heute entfalten, sowie Erzählungen, Novellen, politische, ästhetisch-poetologische und autobiografische Schriften, Dramen, Filmskripte, Rundfunkbeiträge und Reiseberichte.
Heute, 60 Jahre nach Döblins Tod, will die Alfred-Döblin-Woche sein Werk im Kontext seiner Entstehung und seiner historischen Relevanz präsentieren und der Frage nachgehen, welche Bedeutung Alfred Döblins facettenreiches Werk für das zeitgenössische Publikum haben kann. Dabei richtet sich der Blick auf Döblins wenig bekannte Romane und Erzählungen, auf Orte und biografische Schriften und auf sein publizistisches und essayistisches Schreiben, ohne die Bedeutung seines Hauptwerks „Berlin Alexanderplatz“ aus den Augen zu verlieren.
Projektleitung: Viviana Chilese

Neben seiner Tätigkeit als Autor von Romanen, Erzählungen, Novellen und Essays schrieb Alfred Döblin auch einige Theaterstücke, die von den zeitgenössischen Rezensenten nicht immer mit Begeisterung aufgenommen wurden. Außerdem hatte er die Leitung der Zeitschrift „Das Goldene Tor“ inne, schrieb Rundfunkbeiträge, ein Hörspiel und verschiedene Filmskripte, unter anderem „Der Ausreißer“. Alle diese unterschiedlichen Tätigkeiten zeugen von einem tiefen Interesse für... weiterlesen
Alfred Döblin wird heute vor allem als Erzähler und Romanautor wahrgenommen. Er selbst verstand sich aber nicht minder als Essayist und legte großen Wert darauf, dass seine essayistischen und publizistischen Texte nicht als Nebenprodukt verstanden wurden. Sie entstanden zum großen Teil parallel zu seinen epischen Werken und ihr Umfang wuchs im Laufe der Jahre derart an, dass sogar der Autor... weiterlesen
Neben den Romanen veröffentlichte Alfred Döblin viele Erzählungen und Novellen, die teilweise in der Forschung als „Vorstufe“ von Romanprojekten und teilweise als hervorstechende Werke angesehen werden. Jenseits wissenschaftlicher Gründlichkeit ermöglicht es gerade die Kurzprosa, Döblins Entwicklung und seine unterschiedlichen Interessen nachzuvollziehen. Im Zentrum des Abends steht die Kurzprosa im Spannungsfeld zwischen dichterischer Freiheit, ärztlicher Genauigkeit und technologischer Entwicklung, die anhand... weiterlesen
Im Zentrum von Alfred Döblins Schaffen stand zweifelsohne die Epik. Er selbst verstand sich als „Epiker“ und wollte mit seinem epischen Erzählen den „Reichtum des Lebens“ und die Welt in der „Vielheit ihrer Dimensionen“ erfassen. Schon 22-jährig verfasste der Autor zwei Romane, doch seine – nach eigener Einschätzung – eigentliche „Geburtsstunde“ als Epiker erfolgte erst mit dem 1915 veröffentlichen Roman... weiterlesen
Alfred Döblin wurde 1878 in Stettin geboren. Als er zehn Jahre alt war, zogen seine Mutter und die Geschwister mit ihm nach Berlin, später arbeitete er als Arzt in Saargemünd und Hagenau, exilierte nach Paris und in die USA und starb 1957 in Emmendingen. Diese Orte, die man als bloße biografische Markierungen im Arbeitsleben eines Autors deuten könnte, spielen im... weiterlesen
„Diese Erregung der Straßen, Läden, Wagen ist die Hitze, die ich in mich schlagen lassen muß, wenn ich arbeite, das heißt: eigentlich immer. Das ist das Benzin, mit dem mein Motor läuft“, antwortete Döblin 1922 auf die Frage nach dem Einfluss Berlins auf sein Schreiben. Als Schüler, Student, Arzt, Journalist, Dichter hat Döblin vierzig Jahre lang den Aufstieg Berlins zur... weiterlesen
„Diese Erregung der Straßen, Läden, Wagen ist die Hitze, die ich in mich schlagen lassen muß, wenn ich arbeite, das heißt: eigentlich immer. Das ist das Benzin, mit dem mein Motor läuft“, antwortete Döblin 1922 auf die Frage nach dem Einfluss Berlins auf sein Schreiben. Als Schüler, Student, Arzt, Journalist, Dichter hat Döblin vierzig Jahre lang den Aufstieg Berlins zur... weiterlesen