Bombenpost für alle Stände des Volkes
Kleist-Woche vom 24. − 29. Juli 2011
Anhand der Anekdoten, Geschichten und Miszellen, die Heinrich von Kleist als Journalist 1810/11 in seinen Berliner Abendblättern veröffentlicht hat, lässt sich der Autor wie unter dem Mikroskop studieren. Die textlichen Miniaturen sind mit Berlin lokal und geschichtlich mit Preußen auf engste verknüpft – und nach wie vor von anhaltender Aktualität und irritierender Provokation.
Projektleitung Peter Staengle
Gefördert durch die Stiftung Preußische Seehandlung
KLEIST-WOCHE: Ausstellung „Kleist: Krise und Experiment“, Berlin Ephraim-Palais
Der Berliner Teil der aus Anlass des Gedenkjahrs gezeigten, mit dem Kleist-Museum in Frankfurt (Oder) koordinierten Doppelausstellung „Kleist: Krise und Experiment“ entwirft die Biografie des Dichters in aufwendigen Rauminszenierungen, die darauf abzielen sollen, „dem Besucher durch assoziative Bilder und Installationen die Kleistsche Welt vorzustellen, in ihrer Emotionalität, divergierender Eigen- und Fremdwahrnehmung, der Zerrissenheit und Leidenschaftlichkeit.“... weiterlesen
KLEIST-WOCHE: „Auf bald, im Paradies“ / „À bientôt, au paradis“
Am 20. November vor 200 Jahren, einem Donnerstag, fuhren Kleist und Henriette Vogel in einer Lohnkutsche zum „Neuen Krug“ des Gastwirts Johann Friedrich Stimming, wo sie die Nacht verbrachten, ehe Kleist am folgenden Spätnachmittag zunächst seine Freundin und dann sich selbst getötet hat. Was in dieser letzten Nacht geschehen sein mag, warum die beiden schrieben, sie gingen heiter... weiterlesen
KLEIST-WOCHE: „Zeitungsmann und die Brandstifter“
Es liest: Meike Schlüter
Die „Berliner Abendblätter“ verdanken ihren Anfangserfolg nicht zuletzt einer Sicherheitspartnerschaft, die Kleist mit dem Berliner Polizeipräsidenten Gruner eingegangen war. Die polizeilichen Mitteilungen über Brandstiftungen, größere und kleinere Unglücke sowie Fälle von Alltagskriminalität waren ein Publikumsmagnet. Als die Polizeimitteilungen nicht mehr erscheinen durften, Berlins erste Boulevardzeitung aber weiterhin auf Sensationen angewiesen war, begann Kleist, wie sein Kollege Adam Müller... weiterlesen
KLEIST WOCHE: Unwahrscheinliche Wahrhaftigkeiten
Moderation: KD Wolff
Kleists kleine Prosa besitzt zahlreiche Stücke, worin der Erzähler nicht nur seine Figuren, sondern auch die Leser in ein raffiniertes Arrangement aus Wahrheiten, Gewissheiten und Scheinbarem verstrickt, für das er am Ende die Auflösung schuldig bleibt. Die Suggestion des Erzählens überspielt dabei die Zumutungen, welche Kleist dem Leser abverlangt. Roland Reuß und Peter Staengle, Herausgeber der 2010 abgeschlossenen... weiterlesen
KLEIST-WOCHE: Kleist in Berlin 1810/1811
Moderation: Jens Bisky
Die zwischen Oktober 1810 und März 1811 erschienenen „Berliner Abendblätter“ waren Kleists letzter Versuch, sich eine Existenzgrundlage zu schaffen. Als Herausgeber und Redakteur verfolgte Kleist zwei Ziele: „in der ersten Instanz, Unterhaltung aller Stände des Volks; in der zweiten aber …, nach allen erdenklichen Richtungen, Beförderung der Nationalsache überhaupt.“ Im Gespräch erhellen Horst Häker und Alexander Weigel den... weiterlesen
KLEIST-WOCHE: Ausstellung „Kleist: Krise und Experiment“. Führung durch das Kleist Museum (Frankfurt/Oder) und Stadtführung
Begleitung: Peter Staengle
Seine ersten 15 Lebensjahre verbrachte Kleist überwiegend in Frankfurt (Oder); letztmals hielt er sich dort für längere Zeit während seiner drei Studiensemester auf. Dem „genius loci“ ist eine ganztägige Exkursion gewidmet. Die TeilnehmerInnen erwartet ein buntes Programm: Führung durch das Kleist-Museum und die Ausstellung anlässlich des 200. Todestags sowie ein geführter Stadtrundgang auf den Spuren Kleists.... weiterlesen