Programm
Die DDR im Blick der West-68er-Literaten. Bloße Ignoranz?
Moderation: CHRISTIAN HIPPE
Der Legende nach gilt die bundesrepublikanische 68er-Bewegung als ideologisch blind gegenüber den zeitgleichen Aufbrüchen und Verhältnissen in Osteuropa und der DDR. Dieses Vorurteil muss berichtigt werden, zumal im Hinblick auf ihre literarischen Protagonisten. Klaus Briegleb (68er-Monograph) rekonstruiert das Koordinatensystem dieser Literaturszene. Friedrich Christian Delius liest eigene Texte der Zeit und gibt Einblicke in das unterschätzte Kommunikationsnetz zwischen den Literaturen... weiterlesen
„1968 im Horizont jüngerer Autoren. Anhaltende Faszination?“
Moderation: Christian Hippe
Einmal mehr drängte 2008 die „68er-Generation“ in den Fokus öffentlicher Aufmerksamkeit. Vor allem auch zu Ungunsten jüngerer Autoren. Lähmt diese Überpräsenz zugleich das Interesse der Jüngeren an den literarischen Werken, ästhetischen Diskursen und der gesellschaftlichen Revolte der „Achtundsechziger“? Wo finden sich andererseits kritische Anknüpfungspunkte? Die Autoren Kathrin Röggla und Ulrich Peltzer lesen Auszüge eigener Arbeiten und diskutieren, davon... weiterlesen
Vom Ereignis ’68 zur Geschichte. Wie über 1968 schreiben?
Moderation: Christian Hippe
Der Aufbruch des Jahres 68 in Osteuropa wie auch im Westen ist eher selten zum historischen Gegenstand der Literatur geworden. Welche Probleme stellten sich an eine literarische Perspektivierung der unterschiedlichen Ereignisse in Ost und West? Welche Möglichkeiten bot und bietet ein Schreiben über den Erfahrungsraum 68 unter wechselnden historischen Bedingungen? Die Autoren Christoph Hein und Michael Schneider stellen... weiterlesen
„’68 als Bezugspunkt für Autorinnen. Das Beispiel Irmtraud Morgner“
Moderation: Christian Hippe
Mit ihrem Brückenschlag zwischen „Pariser Mai“ und der DDR gelingt Irmtraud Morgner in ihrem „Trobadora“-Roman eine der vielschichtigsten literarischen Verarbeitungen der 68er-Revolte. Der Schriftsteller und Morgner-Herausgeber Rudolf Bussmann begibt sich auf Spurensuche nach den Veränderungen, die Morgners Schaffen in der Zeit um 1968 erfahren hat. Einleitend skizziert Inge Stephan (HU Berlin) Positionen und die Rolle von Autorinnen innerhalb... weiterlesen
„´68er-Autoren´ der DDR? Das Beispiel Thomas Brasch“
Moderation: Christian Hippe
Von „68ern“ der DDR spricht man erst neuerdings. Doch wie tragfähig ist diese für die Bundesrepublik geläufige Etikettierung im Hinblick auf die Literaturszene der DDR? Vor dem Hintergrund der anders gelagerten Einflussfaktoren nähert sich Roland Berbig (HU Berlin) anhand einzelner Stichworte der spezifischen Bedeutung von 68 für die Literatur der DDR. Stephan Suschke (Biograph, Regisseur) rekonstruiert das Jahr... weiterlesen
„Prag 68 und die Revolte im Westen. Ungleichzeitigkeiten?“
Moderation: Christian Hippe
Dutschke in Prag, Gruša in Berlin. Begegnungen von Aktivisten des Prager Frühlings und der westdeutschen Studentenbewegung waren reich an Missverständnissen. Im Gespräch mit der Schriftstellerin Alena Wagnerová, František Černý (Journalist und Diplomat) und Hans Dieter Zimmermann (TU Berlin, Mitherausgeber „Tschechische Bibliothek“) geht es um die Frage, ob es dennoch ein gemeinsames Drittes gibt, das die beiden Protestbewegungen verbindet... weiterlesen