In der Reihe „Erzählte Zeit“ stellt die Schriftstellerin Annett Gröschner neu erschienene Biografien im Gespräch mit den jeweiligen Verfassern vor. Schwerpunkt ist die Frage: Wie überhaupt schreibt man eine Biografie. Was ist, wenn die porträtierte Person noch lebt? Wie geht man mit den Quellen um? Gibt es Alternativen zur rein chronologischen Darstellung? Verlangt jede Biografie ihr ganz eigenes Herangehen?
Programm
Wilhelm Joest war wohlhabender unabhängiger Forscher mit eigenen Interessen und Teil eines institutionellen und akademischen Netzwerks im 19. Jahrhundert. Über seine Reisen zu Forschungs- und Sammlungszwecken schrieb er ausführlich in Tagebüchern und Briefen, wissenschaftlichen Texten, in Zeitungsreportagen und Reisebüchern, die zu Bestsellern wurden. Von einer Reise 1896 in die Südsee kehrte er nicht mehr zurück. Anne Haeming erzählt... weiterlesen
Jan Philipp Reemtsma
»Christoph Martin Wieland. Die Erfindung der modernen deutschen Literatur«
Mit seiner Biografie über Christoph Martin Wieland – der ersten in 70 Jahren – bewahrt Jan Philipp Reemtsma eine der spannendsten Persönlichkeiten der modernen deutschen Literatur vor dem Vergessenwerden. Seit Beginn der Aufklärung formt Wielands Werk die deutsche literarische Landschaft maßgeblich. Nicht nur das Genre des politischen Journalismus, auch die heute dominante literarische Gattung, der Roman, verdankt ihren... weiterlesen
Franziska Thun-Hohenstein »Das Leben schreiben« Warlam Schalamow: Biografie und Poetik
»Das Leben schreiben« ist die erste deutschsprachige Biografie über den Dichter und Schriftsteller Warlam Schalamow, dem zu Lebzeiten die ersehnte Anerkennung verwehrt blieb. Fast zwei Jahrzehnte im Gulag hätten ihn beinahe zum Schweigen gebracht. Schalamows Überleben am Kältepol der Erde und die Fragilität der menschlichen Zivilisation sind niedergelegt in seinen Erzählungen aus Kolyma. Seit 2007 ist die Slawistin... weiterlesen
„Die Erde schwankte sanft wie eine Wiege, wie im Traum summten die alten Geschichten. Wie mein Leben, wie die Nachrichten über mein Leben“, heißt es mottogebend in »Heimliche Reisen«. Die verwunschenen Wege der Erinnerung von Helga Schütz führen zur schlesischen Kindheitslandschaft, in ein marodes Grenzgebietshaus, an Schneidetische und in Limonenhaine: Orte für gefühlte Beben, Fluchten, heimliche Reisen und... weiterlesen
Der Schriftsteller und bildende Künstler Kurt Schwitters war 49 Jahre alt und hatte schon mehrere Leben, Erfolg, Werk, Besitz, Familie, als ihn die Nationalsozialisten zwangen, Hannover zu verlassen, alles zurückzulassen und zum Überlebenskünstler zu werden. Der „Merzbau“ wird zum Schutzraum und Ort, um Himmel und Heiterkeit, das Funkeln der Wiesen und die Durchsichtigkeit der Luft einzufangen, ohne die... weiterlesen
250 Jahre Hegel. Jürgen Kaube schildert in seiner Hegel-Biografie nicht nur Hegels Leben, sondern auch sein Denken. In beidem spiegelt sich eine Epoche gewaltigen Umbruchs: der Übergang des alten Europas in das, was später Moderne genannt werden wird. Hegel steht für den Beginn einer Philosophie, die versucht, ihre Zeit auf einen Begriff zu bringen. Welche Herausforderungen stellen sich... weiterlesen
Antje Vollmer und Hans-Eckardt Wenzel »Konrad Wolf. Chronist im Jahrhundert der Extreme«
Konrad Wolf gilt als einer der wichtigsten deutschen Filmemacher und einer der bedeutendsten Regisseure der DDR. Er drehte zwischen 1955 und 1979 insgesamt 14 Spielfilme, darunter »Ich war neunzehn« und »Solo Sunny«. Er war als Präsident der Akademie der Künste der DDR auch lange Jahre Funktionär, ein Spagat zwischen Kunst und Politik, der ihm zunehmend schwerfiel. In seinem... weiterlesen
Kunst oder Wissenschaft? Historische Königsdisziplin oder Romane mit Fußnoten? Seit der Antike sind Biografien beliebt. Doch was sie sind und was sie leisten, ist umstritten, denn eine Poetik der Gattung wurde nie entwickelt. Nachdem sie selbst mehrere Biografien vorgelegt hat, wagt sich Angela Steidele daran, die inneren Gesetzmäßigkeiten jeder Biografie zu klären. Was passiert beim Ordnen und Interpretieren... weiterlesen
Mark Zak »Erinnert euch an mich. Über Nestor Machno. Porträt des ukrainischen Anarchisten«
Es lesen Mark Zak und die Verlegerin Hanna Mittelstädt
Nestor Machno (1888–1934) ist Legende, zumindest für die Anarchisten in aller Welt und speziell in der Ukraine. Als Führer der legendären Volksbewegung und Bauernarmee Machnowschtschina hat er von 1918 bis 1921 den Ausgang des russischen Bürgerkriegs mitbeeinflusst und sich zugleich für die kollektive Selbstverwaltung der Bauern und Arbeiter in einer herrschaftsfreien staatenlosen Gesellschaft eingesetzt. Die sowjetische Geschichtsschreibung hat... weiterlesen
Frank Schirrmachers Biografie ist vielleicht die letzte, die man exemplarisch nennen muss: Michael Angele hat das erste Portrait des aussergewöhnlichen Journalisten, Herausgebers der Frankfurter Allgemeinen Zeitung und Bestsellerautors geschrieben. Er zeichnet ein detailreiches Bild des Mannes, den man den „kindlichen Kaiser“ nannte, ebenso wie ein Panorama der Medienlandschaft und Debatten dieser Zeit, die Schirrmacher entscheidend mitbestimmte.... weiterlesen
Michael Schwaiger „Hinter der Fassade der Wirklichkeit“. Leben und Werk von Leo Lania
Der in Charkow geborene und in der österreich-ungarischen K.u.k-Monarchie aufgewachsene Leo Lania (1896-1961) zählte in den 1920er Jahren zu den bedeutendsten Vertretern des kulturellen Lebens in der Weimarer Republik und er ist einer derer, die am gründlichsten vergessen wurden. Er war Reporter und Theoretiker der Reportage, er war Theaterautor und Mitarbeiter der Piscatorbühne, Romanschriftsteller und Drehbuchautor, u.a. der... weiterlesen
Ina Hartwig „Wer war Ingeborg Bachmann? Eine Biographie in Bruchstücken“
Wie schreibt man eine Biografie, wenn wichtige Dokumente noch unter Verschluss sind? Im Falle von Ingeborg Bachmann hat Ina Hartwig sich für eine Biografie in Bruchstücken entschieden. Zeitzeugen, Archivfunde und Ortsbegehungen, Gespräche, Tratsch und Schweigen ergeben einen überraschend neuen Blick auf die Dichterin und Schriftstellerin, die wie keine Zweite die Literatur der Nachkriegszeit geprägt hat.... weiterlesen
Das Leben von Karl Marx ist oft und unter den verschiedensten Blickwinkeln beschrieben worden, seine Analysen des Kapitalismus als entfesseltes System sind nach wie vor relevant. Anlässlich seines 200. Geburtstages erzählt der erfahrene Biograf Jürgen Neffe das Leben Karl Marx’ als das eines Flüchtlings und Staatenlosen, den weder politische Verfolgung, Krankheit, Armut, Ehekrisen oder Familientragödien davon abhalten konnten,... weiterlesen
Marina Achenbach „Ein Krokodil für Zagreb“
In ihrem Roman erzählt Marina Achenbach die Geschichte ihrer Eltern, von Seka, der Journalistin aus Sarajevo und ihrem Mann Ado von Achenbach, der vor den Nazis nach Kroatien geflohen ist, ein Krokodil unter dem Hemd. Seka ist so fasziniert von dem doppelt so alten Theatermann, Kommunisten aus preußischem Offiziers- und Ministerhaushalt und ehemaligen Münchner Räterepublikaner, dass sie die... weiterlesen
Ingeborg Gleichauf „Poesie und Gewalt“. Das Leben der Gudrun Ensslin
Ingeborg Gleichauf schreibt, dass „man einer Person wie Gudrun Ensslin nur näher kommen kann, wenn man sich verunsichern lässt." Was auch heißt, Klischees und Vorurteile über das Gründungsmitglied der RAF zu hinterfragen. Die Autorin zeichnet den Weg einer vielseitig begabten, schwierigen und vielschichtigen Persönlichkeit in die Radikalisierung in einem von Verdrängung geprägten Nachkriegsdeutschland.... weiterlesen
Eva Weissweiler „Luise Straus-Ernst – das dramatische Leben der ersten Frau von Max Ernst“
Luise Straus-Ernst war die erste Frau des surrealistischen Malers Max Ernst und eine der ersten Kunsthistorikerinnen ihrer Generation. Als solche hat sie sich sehr um die Verbreitung seines Œuvres und der Dada-Bewegung verdient gemacht. Früh von ihrem Mann getrennt, zog sie den gemeinsamen Sohn alleine groß und wurde zu einer anerkannten Kunstkritikerin. 1933 ging sie ins Pariser Exil... weiterlesen
Jörg Aufenanger „John Höxter. Poet, Maler und Schnorrer der Berliner Bohème“
Wer sich mit den berühmten Kaffeehäusern der Stadt Berlin beschäftigt, sei es dem Josty, dem Café des Westens oder dem Romanischen Café, wird unweigerlich auf den Namen John Höxter stoßen. Er gehörte quasi zum Kaffeehausmobiliar. Seinen Lebensunterhalt verdiente er mit Tauschgeschäften: Verse und Bonmots gegen Kleingeld an Kaffeehaustischen. Zu Lebzeiten war er eine Berühmtheit, nicht nur als Dichter... weiterlesen
Thilo Bock „Eine lebendige Zeitschrift gewissermaßen.“ Hugo Ball und die literarische Bühne
Vor hundert Jahren eröffnete im Zürcher Vergnügungsviertel das Cabaret Voltaire, das nur fünf Monate existierte, aber unter dem Stichwort Dada stilprägend wurde. Eingeladen zum ersten Treffen hatten die Sängerin und Muse der Boheme Emmy Hennigs und der Dichter Hugo Ball. Thilo Bock erzählt Hugo Balls Biografie als eine künstlerische, von seinen Anfängen als Dramaturg an den Münchner Kammerspielen,... weiterlesen
Yury und Sonya Winterberg „Kollwitz. Die Biografie“
Käthe Kollwitz ist die bedeutendste Bildende Künstlerin Deutschlands und die erste Frau, die in die Preußische Akademie der Künste berufen wurde. Als Frau, Künstlerin und Anwältin der Armen und Entrechteten wurde sie zur Ikone, die sie nie sein wollte. Verlust und Trauer, zugleich aber auch Lebenslust und Liebe prägten ihr Leben von frühester Kindheit bis ins hohe Alter.... weiterlesen
Lars Förster „Bruno Apitz. Eine politische Biographie“
Der Name Bruno Apitz ist allen, die in der DDR aufgewachsen sind, ein Begriff. Sein Roman „Nackt unter Wölfen“ (1958) war Schullektüre und der erste Weltbestseller der DDR-Literatur. Erst vor Kurzem wurde der Stoff für das deutsche Fernsehen neu verfilmt. Über den Autor aber, der sich lebenslang zum Kommunismus und zur DDR bekannte und als regimetreu galt, gab... weiterlesen
Christiane Baumann „Manfred ‚Ibrahim‘ Böhme. Das Prinzip Verrat“
Für eine kurze Zeit stand „Ibrahim“ Böhme im Rampenlicht der Geschichte. Als SPD-Spitzenkandidat der Volkskammerwahl 1990 sahen viele in ihm den künftigen DDR-Regierungschef. Aber dann stellte sich heraus, dass er jahrelang für die Staatssicherheit gearbeitet hatte. Christiane Baumann rekonstruiert anhand zahlreicher Dokumente und Interviews eine konfliktreiche ostdeutsche Lebensgeschichte und widerlegt die Wunschbiografien, die Manfred „Ibrahim“ Böhme zu Lebzeiten... weiterlesen
Detlef Siegfried „Moderne Lüste. Ernest Borneman – Jazzkritiker, Filmemacher, Sexforscher“
Ernest Borneman, der im April 2015 hundert Jahre alt geworden wäre, stieg in den 60er-Jahren zu einem der bekanntesten Sexualwissenschaftler und Wegbereiter der „Sexuellen Revolution“ im deutschen Sprachraum auf. Bücher wie „Das Patriarchat“ verschafften ihm eine breite Leser- und Anhängerschaft. Zu diesem Zeitpunkt konnte Borneman allerdings schon auf ein bewegtes Leben als Emigrant, Journalist, Dokumentarfilmer und Jazzkritiker zurückblicken.... weiterlesen
Hilmar Klute „War einmal ein Bumerang. Das Leben des Joachim Ringelnatz“
Jeder kennt seinen Namen, viele auch Verse von ihm oder seine Kunstfigur Kuttel Daddeldu. Kaum jemand aber weiß etwas über das Leben des Joachim Ringelnatz, der nur 51 Jahre alt wurde und eine ereignisreiche Karriere als "Schulrüpel ersten Ranges", Seemann, fahrender Sänger und Gelegenheitsarbeiter, Wahrsagerin für Prostituierte, Kabarettist und schließlich Schriftsteller machte.... weiterlesen
Frank Hörnigk „Das geteilte Leben des Gerhard Scheumann“
Gerhard Scheumann (1930-1998) hat Mediengeschichte geschrieben. Seit Anfang der 60er Jahre als Erfinder des ersten politischen Zeit-Magazins PRISMA beim DDR-Fernsehfunk, danach über 25 Jahre als Filmdokumentarist zusammen mit Walter Heynowski an den Brennpunkten des Kalten und Heißen Krieges in Afrika, Asien und Lateinamerika. In Ost und West gleichermaßen als einer der herausragenden Vertreter des internationalen Dokumentarfilms geehrt, gehörte... weiterlesen
Felix Lee „Deng Xiaoping. Macht und Moderne“
Nach dem Tod Mao Zedongs 1976 war China eines der ärmsten Länder der Welt. Mit Deng Xiaopings Aufstieg zur Macht ist das Land in nur drei Jahrzehnten zur zweitgrößten Volkswirtschaft der Erde aufgestiegen. Ein Demokrat war Deng nie, er gab 1989 den Befehl zur Niederschlagung der Proteste auf dem Platz des Himmlischen Friedens. Ein Vierteljahrhundert nach dem Tian’anmen-Massaker... weiterlesen
Mario Keßler „Ruth Fischer (1895 – 1961). Ein Leben mit und gegen Kommunisten“
Ruth Fischer war Mitglied Nr. 1 der Kommunistischen Partei Österreichs und die weltweit erste Frau, die eine Massenpartei, die KPD, leitete. Später wurde sie, von Hitler und Stalin verfolgt, zur Antikommunistin, um sich am Ende ihres Lebens der undogmatischen Linken anzunähern. Ruth Fischer vereint wie sonst kaum jemand den Kalten Krieg in einer Person, vielleicht auch ein Grund,... weiterlesen
Torsten Körner „Die Familie Willy Brandt“
Vater, Mutter, drei Söhne, eine Tochter aus einer früheren Beziehung. Eine ganz normale Familie. Wenn da nicht die Politik wäre. Anlässlich des 100. Geburtstages von Willy Brandt nähert sich der Biograph Torsten Körner dem familiären Umfeld des Politikers und Staatsmannes in einer Mischung aus Reportage, Erzählung, Chronik und Interviews.... weiterlesen
Bernadette Conrad „Die vielen Leben der Paula Fox“
Biografien sind meist retrospektive Lebensbeschreibungen einer Person. Doch welche Besonderheiten, Probleme oder auch Vorzüge ergeben sich, wenn die zeitliche Distanz fehlt und die Protagonistin der jeweiligen Biografie noch lebt? Diese Fragen stellten sich der Autorin und Literaturkritikerin Bernadette Conrad anlässlich ihrer Biografie über die „vielen Leben“ der bekannten amerikanischen Gegenwartsautorin Paula Fox. Als Säugling weggegeben, als Kind im... weiterlesen
Jochen Missfeldt „Du graue Stadt am Meer. Der Dichter Theodor Storm in seinem Jahrhundert“
Zwischen Wolken und Meer, zwischen Romantik und Moderne spielte sich das Leben eines der berühmtesten deutschen Dichter und Erzähler des 19. Jahrhunderts ab. Mit seinen Gedichten gab Theodor Storm in der Generation nach Eichendorff, Heine und Mörike den Ton an. Storms Novellen, neben „Immensee“ und „Pole Poppenspäler“ vor allem „Der Schimmelreiter“, berühren bis heute die Leser aller Generationen.... weiterlesen
Beatrix Langner „Jean Paul. Meister der zweiten Welt“
Jean Paul (1763–1825) war ein Meister der psychologischen Erzählkunst und ein grandioser Erforscher menschlicher Innenwelten. Beatrix Langner zeichnet in ihrer Biographie ein neues Bild des Autors, der, als Johann Paul Friedrich Richter geboren, alles auf ein Leben als freier Schriftsteller setzte und eines der gewaltigsten Prosawerke der deutschen Sprache geschaffen hat. Die Biografie macht deutlich, wie sensibel und... weiterlesen
Der Schriftsteller Erwin Strittmatter geriet vor einigen Jahren in die Schlagzeilen, als publik wurde, dass er während des Zweiten Weltkriegs einer Polizeieinheit angehört hatte, die an Aktionen gegen die Zivilbevölkerung auf dem Balkan beteiligt war. Die vorliegende Biografie rekonstruiert anhand von Briefen,Tagebüchern, Erinnerungen von Zeitzeugen und Archivdokumenten dieses bisher unbekannte Lebenskapitel. Darüber hinaus fragt sie nach Strittmatters Platz... weiterlesen
Esther Slevogt „Den Kommunismus mit der Seele suchen: Wolfgang Langhoff – ein deutsches Künstlerleben im 20. Jahrhundert“
Theatermacher, Kulturfunktionär und Held des antifaschistischen Widerstands: Wolfgang Langhoff (1901-1966) war eine der schillerndsten und einflussreichsten Theaterpersönlichkeiten des 20. Jahrhunderts. Nach dem 1. Weltkrieg Freikorpskämpfer gegen die Bolschewisten, schauspielernder Dandy und Agitprop-Theaterleiter, wird aus dem Bühnenhelden 1933 einer der ersten KZ-Häftlinge, dann Schweizer Exilant, schließlich von 1946 - 1963 Intendant des Deutschen Theaters Berlin, wo er in den... weiterlesen
Wolfgang Hilbig (1941–2007), einer der wenigen Büchner-Preisträger mit proletarischer Herkunft! Als vaterlos aufgewachsenes Kriegskind begann er am Küchentisch eines Hauses zu schreiben, in dem es so gut wie keine Bücher gab. Birgit Dahlke beschreibt den Autor als sprachgewaltigen Schweiger und fragt nach den widersprüchlichen Erfahrungen, die das gesamte Werk Wolfgang Hilbigs grundieren: als Dunkelheit, aber auch als unverhohlene... weiterlesen
Julian Schütt „Max Frisch. Biografie eines Aufstiegs“
Max Frisch ist der meistgelesene Schriftsteller der Schweiz, in Deutschland verkaufen sich seine Bücher in Millionenauflage. Der Kulturjournalist und Literaturwissenschaftler Julian Schütt zeichnet in seiner Biografie Max Frischs Aufstieg zum Weltautor bis in die Mitte der fünfziger Jahre des 20. Jahrhunderts nach. Er wertet dafür erstmals alle zugänglichen Quellen aus, darunter zahlreiche bislang unbekannte Briefe, Notate und Dokumente,... weiterlesen
Jochen Voit: „Er rührte an den Schlaf der Welt. Ernst Busch“
Ernst Busch (1900-1980) war einer der schillernden deutschen Bühnenstars des 20. Jahrhunderts, ein Revolutionär und eine Ikone der Linken. Bekannt wurde er als Moritatensänger in Brechts „Dreigroschenoper“-Verfilmung, er war der Sänger des Spanienkrieges und der Sozialistischen Einheitspartei. Alles, was er tat, geriet ihm zur Gratwanderung zwischen Kunst und Politik, Ideologie und Entertainment. Jochen Voit erzählt die Biographie des... weiterlesen
Rolf Hosfeld „Die Geister, die er rief: Eine neue Karl-Marx-Biografie“
Rolf Hosfeld wirft in seiner Biografie einen kritischen Blick aus dem beginnenden 21. Jahrhundert auf das Leben und das Werk von Karl Marx, von dem er sagt, dass er „gewissermaßen zur ‚Generation Revolution‘ seines Jahrhunderts gehörte“ und dessen Ideen angesichts einer neuen Krise des Kapitalismus wieder Konjunktur haben. Aus der Biografie des widersprüchlichen Politikers und Revolutionärs zwischen Trier... weiterlesen
Matthias Frings „Der letzte Kommunist“. Das traumhafte Leben des Ronald M. Schernikau
Der Schriftsteller Ronald M. Schernikau (1960–1991) war in der Westberliner Szene der achtziger Jahre eine exzentrische Figur. Früh bekannt geworden mit der provokanten “Kleinstadtnovelle”, entscheidet er sich noch zu Mauerzeiten zum Entsetzen seiner Freunde für einen Wechsel an das Leipziger Literaturinstitut, wo er als einziger Westdeutscher studiert und wenige Wochen vor dem Mauerfall 1989 die DDR-Staatsbürgerschaft annimmt. Matthias Frings,... weiterlesen
Erzählte Zeit. Stichworte für eine Poetik der Biographie I
Maria Osten (1908-1942) lernt in den zwanziger Jahren im Berliner Malik Verlag, den sowjetischen Schriftsteller Michael Kolzow kennen, mit dem sie bald Leben, Arbeit und Schicksal verbindet. In Moskau ist sie an der Konzeption und Gründung der Zeitschrift "Das Wort" beteiligt und arbeitet für Brecht und Feuchtwanger. 1941 pflegt sie die todkranke Margarete Steffin, ein Jahr später wird... weiterlesen