Programm
Theater – Chanson – Politisches Lied
Die Schauspielerin Gisela May war ab 1951 Mitglied am Deutschen Theater und von 1962 an dreißig Jahre lang am Berliner Ensemble. 1957 erkannte Hanns Eisler ihr besonderes Talent für das Chanson. Gisela May gastierte neben ihrer intensiven Bühnen-, Film- und Fernseharbeit als gefeierte Sängerin in vielen Ländern Europas, in den USA und Australien. Gisela May versteht es immer wieder, das... weiterlesen
Der Musiker und Rechtsanwalt Lothar de Maizière war vom 12. April bis 2.Oktober 1990 der erste frei gewählte Ministerpräsident der DDR und zugleich der letzte. Er war ein Mann der leisen und nachdenklichen Töne. Unbestritten ist sein Beitrag für die Überwindung der deutschen Teilung. Sein Ausflug in die Regierungspolitik blieb nur von kurzer Dauer. Erst kürzlich bezeichnete die Bundeskanzlerin in... weiterlesen
Mein Weg als deutscher Jude
Der Historiker Julius H. Schoeps ist einer der profiliertesten Vertreter des deutschen Judentums nach 1945. Er hat mit vielen unbequemen und manchmal auch provozierenden Einmischungen das deutsch-jüdische Verhältnis beeinflusst. Im Gespräch wird seinem faszinierenden Lebensweg nachgespürt – Kindheit im schwedischen Exil, Jugend in Erlangen, prägende Erfahrungen innerhalb der Studentenbewegung in Berlin und den Weg in die Wissenschaft. Er... weiterlesen
NEUES DEUTSCHLAND – Zeitgeschichtliche Betrachtungen einer Parteizeitung
Der Zeithistoriker Burghard Ciesla hat sich unlängst im Buch Zwischen den Zeilen. Geschichte der Zeitung Neues Deutschland einem bisher erstaunlich wenig beachteten Thema genähert. War das ND vor 1990 nur das Zentralorgan der SED oder auch eine sozialistische Tageszeitung? Welche Spielräume hatten die Zeitungsmacher? Gab es spannende Ansätze die Zeitung publikumswirksamer zu machen? Was ist daran, dass die geübten ND-Leser die Wahrheiten... weiterlesen
Freundschaft zwischen Bild und Text
Volker Pfüller, Jg. 1939 in Leipzig geboren, studierte an der Fachschule für Angewandte Kunst Berlin und an der Kunsthochschule Berlin Weißensee. Seine Arbeiten, insbesondere für das Deutsche Theater, sind zur Legende geworden und vielen Theaterbesuchern in Erinnerung. Zu den brillanten und unvergessenen Leistungen gehörte auch das Bühnenbild zu "Dantons Tod" in der Regie von Alexander Lang. Schon in... weiterlesen
„Das blutige Spiel – Kriegsführung im 20. Jahrhundert“
In den Büchern des Schriftstellers und Historikers Jörg Friedrich, Jahrgang 1944, spielt der Krieg eine Schlüsselrolle. Er begann mit dem Krieg seiner Väter, der Nazigeneration, und widmete sich daraufhin dem Krieg seiner Befreier. Anglo-amerikanische Bombenflugzeuge verheerten seine Heimat, das Ruhrgebiet - ihm als Kind wurden Schokoladentäfelchen von liebenswürdigen GI zugeworfen, nunmehr beschützten sie ihn mit ihrem Atomschild vor... weiterlesen
„Eine ganz gewöhnliche deutsche Biographie, 1934 ff. – ein wenig auch im Schatten Brechts“
“Man weiß, mit welchem Nutzen die Nationen ihre Geschichte aufzeichnen. Den gleichen Nutzen hat auch der einzelne Mensch von der Aufzeichnung seiner Geschichte. Me-ti sagte: Jeder müsste sein eigener Geschichtsschreiber sein, dann wird er sorgfältiger und anspruchsvoller leben.” (Bertolt Brecht) Von 1978 – 1999 war Ekkehart Krippendorff Professor für Politikwissenschaft und Politik Nordamerikas am John F. Kennedy-Institut der FU... weiterlesen
Peter Ensikat begann seine künstlerische Laufbahn als Schauspieler in Dresden und am Theater der Freundschaft in Berlin. Bekannt geworden ist er als Texter des Berliner Kabaretts DIE DISTEL, dessen künstlerischer Leiter er von 1999-2004 war. Sein Motto: „Die DDR war eine saukomische Veranstaltung, aber gar nicht lustig“ zieht sich wie ein roter Faden durch Ensikats Texte. Sein soeben... weiterlesen
“Die Zeiten sind heller geworden./Die Zeiten sind finstrer geworden…“
Frank Hörnigk, Jahrgang 44, geboren in Frankfurt an der Oder, „soziale Herkunft: Sonstige“; zweiter Bildungsweg in der DDR, Rohrwalzwerker mit Abitur, Studium der Germanistik, Hochschullehrer an der Humboldt-Universität vor und nach 1989 mit dem Arbeitsschwerpunkt „Deutsche Literatur des 18. - 20. Jahrhunderts“; Emeritierung 2008; zahlreiche Publikationen, insbesondere zur Literatur in der DDR, u.a. Herausgeber der Werke Heiner Müllers... weiterlesen
„Die Wismut – Mythos und Wirklichkeit“
Die 1947 gegründete sowjetische Aktiengesellschaft Wismut war das drittgrößte Unternehmen der Welt im Uranbergbau. Die DDR wurde damit der wichtigste Rohstofflieferant für die sowjetische Atomindustrie. Die Wismut war auch für Literatur und Film ein interessantes Thema. Konrad Wolfs Film „Sonnensucher“ (1958) wurde verboten ebenso der Roman „Rummelplatz“ von Werner Bräunig (1965), der erst 2007 im Aufbau Verlag erschien.... weiterlesen
Eva-Maria Hagen lernte Brecht 1953 kennen. Sie spielte in der BE-Inszenierung von Strittmatters „Katzgraben“ mit. 1957 wurde die Schauspielerin und Sängerin durch die Titelrolle im DEFA-Film „Vergesst mir meine Traudl nicht“ schlagartig berühmt und avancierte zu einem Publikumsliebling. Die Begegnung mit Wolf Biermann 1965 veränderte ihr Leben radikal. Zunehmend geriet sie in die Schusslinie der SED-Führung und verließ... weiterlesen
1968 kam die niederländische Schauspielerin und Regisseurin in die DDR. Sie gehörte 15 Jahre lang dem Ensemble des Deutschen Theaters an. Unvergessen ihre Inszenierungen „Senecas Tod“ von Peter Hacks und „Reineke Fuchs“ mit dem grandiosen Eberhard Esche. Als „kluge Bauerntochter“ in Rainer Simons Märchenfilm „Wie heiratet man einen König“ wurde sie einem Millionenpublikum bekannt. Nach der Rückkehr in... weiterlesen
Blut ist seit den Anfängen der Kultur Symbol für Leben und Tod. Zahllose Mythen und Erzählungen, Bilder und Riten berichten über die Macht vom „ganz besonderen Saft". Bis in unsere Tage wird Blut als Metapher immer wieder ideologisch benutzt und instrumentalisiert in Form von Rassenwahn, Märtyrertum, Selbstmordattentat und Diskriminierung des weiblichen Geschlechts. Christina von Braun ist Filmemacherin, Autorin... weiterlesen
„Der glanzvolle Niedergang der Berliner Republik“
Tissy Bruns zählt zu den bekanntesten politischen Journalistinnen des Landes. Sie leitet das Berliner Parlamentsbüro der Tageszeitung „Der Tagesspiegel“ und beobachtet seit Jahren Politiker und die Politik sehr genau. In ihrem kürzlich erschienen Buch „Republik der Wichtigtuer – Ein Bericht aus Berlin“ skizziert Tissy Bruns den Jahrmarkt der Eitelkeiten. Sie verschweigt auch nicht, welchen Anteil ihre eigene Zunft... weiterlesen
„Filme mitten aus dem Leben“
Andreas Dresen wurde die Liebe zur dramatischen Kunst in die Wiege gelegt. Der Sohn des Regisseurs Adolf Dresen und der Schauspielerin Barbara Bachmann verbrachte seine Kindheit im Theater. Bereits als Oberschüler drehte er seine ersten Amateurfilme. Nach einem zweijährigen Volontariat bei dem DEFA-Regisseur Günter Reisch, der sein Mentor und väterlicher Freund wurde, absolvierte Andreas Dresen an der HFF... weiterlesen
„Kino und Wirklichkeit Schreiben für den Film“
Wolfgang Kohlhaase ist einer der erfolgreichsten deutschen Drehbuchautoren. Mit 21 Jahren schrieb er für die DEFA sein erstes Filmszenarium (Störenfriede). Er arbeitete mit den großen DEFA-Regisseuren Gerhard Klein, Konrad Wolf, Frank Beyer und heute mit Andreas Dresen. Wolfgang Kohlhaase schrieb die Kultfilme: Berlin - Ecke Schönhauser (1957), Der Fall Gleiwitz (1961), Ich war neunzehn (1968), Solo Sunny (1980),... weiterlesen
Politik, Kultur und Persönlichkeit
Der Fernsehjournalist, Dokumentarfilmer und Publizist Peter Merseburger, Jahrgang 1928, hat einen wichtigen Beitrag für die politische Kultur Deutschlands geleistet. Er war Leiter der TV-Sendung „Panorama“ (1967-74), NDR-Chefredakteur (1968-77), Amerika-Korrespondent (1978-82), DDR-Korrespondent (1982-87) und London-Korrespondent (1987-91). Mit seinen Biografien über Kurt Schumacher und Willy Brandt und „Mythos Weimar“ fand er auch als Autor Anerkennung. Im Herbst erscheint sein Buch... weiterlesen
Christoph Schroth, Jahrgang 1937, studierte Journalistik, Theaterwissenschaft und Philosophie. Seit 1960 war er am Theater als Regieassistent, Regisseur, Schauspieldirektor, Intendant und Generalintendant tätig. Seine Stationen waren: Maxim-Gorki-Theater, Volksbühne, Landestheater Halle, Mecklenburgisches Staatstheater Schwerin, Berliner Ensemble und Staatstheater Cottbus. Viele seiner Inszenierungen fanden landesweite Aufmerksamkeit, vor allem die legendären Schweriner „Entdeckungen“ und Cottbuser „Zonenrand-Ermutigungen“. Seine Inszenierungen waren Angebote für... weiterlesen
„Ost-Westliche Reminiszenzen“
Dirk Sager verbrachte die längste Zeit seines Berufslebens an Orten, wo Pressefreiheit nichts galt. Als unbestechlicher Chronist des Ost-West-Konfliktes lieferte er klug ausdifferenzierte Fernsehreportagen, die sehr zur Verständigung mit den Völkern Osteuropas beitrugen. Dirk Sager arbeitete als Korrespondent in (Ost-)Berlin, Moskau und Washington, leitete von 1984-90 das Politmagazins „Kennzeichen D“ und war mit einjähriger Unterbrechung von 1990–2004 Leiter... weiterlesen
Egon Bahr, Jahrgang 1922, war als Vordenker und Stratege wie kaum ein anderer Politiker an der Beendigung des Kalten Krieges beteiligt. Er formulierte 1963 „Wandel durch Annäherung“ als Zielsetzung bundesdeutscher Außenpolitik. Der enge Weggefährte von Willy Brandt gilt als Architekt der Ostpolitik, die maßgeblich zur Entspannung in Europa beitrug. Egon Bahr fühlt sich zu alt, um sich nur... weiterlesen
Traumatisierungen in (Ost-)Deutschland
Die Traumatisierungen der Ostdeutschen durch Nazizeit und Krieg, Flucht und Vertreibung, durch stalinistische Repressionen und Stasi-Praxis sind in der Geschichtsschreibung bisher kaum thematisiert worden. Folgerichtig verhindern Tabus und Sprachlosigkeit eine Wundheilung und verursachen selbst Verletzungen. Auch die Konflikte und Kränkungen durch die so genannte Wende passen nicht ins neue Deutschlandbild und werden oft als Larmoyanz und Verbitterung denunziert.... weiterlesen
Die wirklichkeitsleere Welt der Politiker
Noch nie war Politikverdrossenheit derart weit verbreitet, noch nie das Ansehen der Politiker so katastrophal. Fast vierzig Jahre lang hat der SPIEGEL-Autor Jürgen Leinemann in Washington, Bonn und Berlin aus nächster Nähe beobachtet, wie die Politiker von Generation zu Generation farbloser und austauschbarer wurden.... weiterlesen
„Der alte Mann spricht mit seiner Seele“
Der Schriftsteller Günter Kunert, Jahrgang 1929, zieht in seinem neuen Buch Bilanz. Im Gespräch wird der überaus produktive Autor über unvergessene Weggefährten, seine Träume und Hoffnungen, über Enttäuschungen und Irrtümer Auskunft geben.... weiterlesen