

Unerhörte Familiengeschichten aus dem östlichen Europa
Familiengeschichten aus historischen Landschaften des östlichen Europa, in denen Kulturen und Menschen im 20. Jahrhundert unheilvoll aufeinanderprallten, sind Thema einer vom Deutschen Kulturforum östliches Europa 2020 initiierten Lesereihe“. Den Auftakt macht Jan Koneffke mit seiner Pommern-Trilogie. Mit Nadine Schneiders Romanen geht die Spurensuche ins Banat. Susanne Fritz erzählt in ihrem Buch den Lebensweg ihrer aus Schwersenz bei Posen stammenden Mutter, und Laura Starink rekonstruiert das Schicksal ihrer in Mikultschütz (Schlesien) geborenen Mutter. Die ausgewählten Familiengeschichten zeigen, wie historische Zeitläufe und Zäsuren die Lebensgestaltung einzelner Menschen beeinflussen.

In ihrem Erzählband rekonstruiert die Schriftstellerin Kristiane Kondrat das Schicksal ihrer Familie aus dem Banater Bergland (Rumänien). Es sei ihr Wunsch, »die Landschaft und den Ort meiner Kindheit wie auch die Atmosphäre der damaligen Zeit wieder erstehen zu lassen«. Doch nicht nur diese verschwundene Welt, auch »das Kindsein selbst« zeigt sich. Das Kind ist stiller Zeitzeuge und beobachtet... weiterlesen
Derhōm und dōhaus – Worte, die das Spannungsfeld der beiden Welten umschreiben, in das Rosemarie Bovier hineingeboren wird und in dem sie nach 75 Jahren immer noch lebt. Derhōm (daheim) ist die Welt der erinnerten Heimat ihrer Eltern und aller Flüchtlinge aus Brestowatz/Bački Brestovac in der Batschka im heutigen Serbien. Dōhaus ist die Welt, in der diese Flüchtlinge... weiterlesen
Anhand von drei Generationen wird die Geschichte einer Familie aus Hinterpommern von 1869 bis 1956 erzählt: vom Kaiserreich, von Auswanderung nach Amerika, von Nationalsozialismus und Krieg und der Nachkriegszeit. Die Familie gibt das Handwerk des Friseurs und das Familienmotto: »Merkt euch, eins gilt immer: Handwerk hat goldenen Boden.« weiter. Doch durch das Auf und Ab der Geschichte verliert... weiterlesen
In der Familie von Laura Starink waren NS-Zeit und Krieg kein Gesprächsthema. Doch als Journalistin ist sie es gewohnt, unbequeme Fragen zu stellen. Mit diesen überrascht sie ihre eigenen Verwandten und geht der Familiengeschichte ihrer aus Schlesien stammenden Mutter nach. Das Ergebnis ist ihr Buch »Meine Mutter aus Mikultschütz«, eine „Geschichte von normalen Menschen, die nicht stolz auf... weiterlesen
In »Wie kommt der Krieg ins Kind« erzählt Susanne Fritz die Geschichte ihrer Mutter. Als 14-jährige Deutsche aus Schwersenz/Swarzędz bei Posen/Poznań wird ihre Mutter im April 1945 verhaftet und ins Arbeitslager Potulitz/Potulice abgeführt – in ein ehemaliges „Arbeits- und Ostjugendverwahrlager“ unter SS-Kommando, das ab Januar 1945 zunächst in sowjetische, dann in polnische Hand gerät. Die Mutter verbringt viermal... weiterlesen
Nach ihrem Debüt »Drei Kilometer« legte Nadine Schneider 2021 mit »Wohin ich immer gehe« ihren zweiten Roman vor. Beide siedelt sie am westlichen Rande Rumäniens, in der Nähe von Temeswar/Timișoara, an. Das Banat, die Region, aus der ihre Familie stammt, lässt die Autorin nicht los – im Bewusstsein, dass niemand seiner Familie entkommen kann. Die Literaturwissenschaftlerin Dr. Michaela Nowotnick... weiterlesen
In seiner Romantrilogie verfolgt der Autor Jan Koneffke die Geschichte seiner aus Pommern stammenden Familie von dem ausgehenden 19. Jahrhundert bis in die 90er Jahre des 20. Jahrhunderts. Während die Handlung des ersten Romans »Eine nie vergessene Geschichte« (2008) in Pommern angesiedelt und die gesamte Familienkonstellation im Blick hat, liegen der Fokus in den beiden letzten Romanen auf jeweils einer... weiterlesen